ich habe heute kurzfristig einen Termin bei meiner Neurochirurgin bekommen. Mein Freund hat - ohne mein Wissen, aber Gott sei Dank - ihr ne Mail geschrieben, weil ihn mein Zustand nunmehr auch sehr stark belastet und er sich wünscht, dass etwas unternommen wird.
Das Problem ist einfach, dass sie die Ursache nicht in L5/S1 vermutet, da dort so gut wie alles ausgeräumt wurde (2 OPs - Sept. & Nov. 2014). Sie ist wirklich eine tolle Ärztin, ich mag sie auch weil sie menschlich absolut spitze ist. Nur weiß ich nicht weiter, da sie denkt es wäre nichts, was neurochirurgisch behandelbar wäre. Heute würden wir alles besprechen, was man tun kann, ggf. überweist sie mich in eine andere Klinik, zum Abklären, ob sie vielleicht doch was übersehen hat.
Mein Physiotherapeut in meiner Reha, denkt so wie sie, dass die Schmerzen chronisch geworden sind. Wenn ich den Beginn der Schmerzen vor der OP betrachte, dann ist es jetzt ein Zeitraum von über einem Jahr. In dieser Zeit erfolgten bis zur 1. OP bereits konservative Behandlungen wie Manuelle Therapie und Massage... seit der 1. OP im September dann regelmäßig jede Woche 2 Mal Krankengymnastik und jetzt bin ich in der 4. Reha-Woche. Gebessert hat sich lediglich der Schmerz im rechten Bein, den ich seit Dezember verspüre und die Schmerzen im linken Arm, sowie die Taubheit. Diese ist nur noch geringfügig ausgeprägt.
Mein Rücken und mein linkes Bein aber sprechen auf keine der Anwendungen an. Und ich verzweifel bald. Wie gesagt mein Therapeut und meine NC denken die Problematik liegt nicht in der LWS sondern in der Dauer der Schmerzen. Mein Therapeut meint, es wäre mit einem Phantomschmerz vergleichbar... Mein Arzt in der Reha, der mich letztens testete (Lasèque nach wie vor bei 30° positiv) und auch meine LWS abtastete, was im Bereich S1 - L3/L4 sehr schmerzhaft war, meinte das der Schmerz sicherlich chronisch geworden ist, aber er auch in der LWS noch Probleme vermute und ein MRT als sinnvoll erachtet.
Wie weiß man denn aber ob ein Schmerz chronisch ist oder nicht???
Ich habe das Gefühl, im Rücken, mittlerweile wieder wenn ich mich im Bett drehe oder auch hinlegen, hinsetzen bzw. aufstehen will, dass irgendwas da drin aufeinander reibt. Ich kanns nicht anders beschreiben. Jeder Schritt tut mir weh. Gestern bin ich kaum die Treppen nach der Reha in die Wohnung zu uns hinauf gekommen. Bei der Reha bekomme ich auch Strom, der mir bis dato gut getan hat. Vorgestern hat dieser nochmal wie einen elektrischen Schlag im Kreuz ausgelöst und die Schmerzen ins Bein wurden heftiger.
Mein Therapeut macht ausschließlich McKenzie-Übungen mit mir. Vorwiegend aus der Bauchlage, weil die für mich gerade mit etwas Unterlagerung erträglicher ist, als Rückenlage. Auch hier muss er meine Beine immer wieder nach links legen, damit der Schmerz wenigstens vorübergehend reduziert wird. Das linke Bein aus der Bauchlage anziehen und wieder strecken ist böse. Das fährt mir sofort ins Kreuz und ins Bein. Der Schmerz beginnt im unteren Rücken, Bereich der OP, geht ins Gesäß und dann taucht er ab dem Knie wieder auf. Das Kniegelenk schmerzt ohne Ende, der Unterschenkel außen und der Fuß so, als würde man mir um das Sprunggelenk ein Kabel immer fester ziehen - bis in die Fußsohlen. Die linke Zehe ist nach wie vor an der Spitze taub und sticht immer wieder, sodass ich oft zusammenzucke. Kribbeln ist im linken Unterschenkel bis zum Fuß permanent vorhanden. Die Übungen gestern forcierten noch Schmerzen an der Vorderseite des Oberschenkels...
Ich nehme schon brav meine Palexia. Die wirken zumindest, wenn die Wirkung denn eintritt (3 Stunden nach Einnahme) gegen die Nervenschmerzen aber überhaupt nicht gegen die Schmerzen im Rücken. Dieser bleibt hartnäckig. Ich sollte vorgestern aus der Bauchlage auch meinen angewinkelten Unterschenkel nach unten drücken, gegen leichten Widerstand.. das fiel mir so verdammt schwer... Ich habs echt satt. Ich werde noch wahnsinnig. In der Reha kann ich in der Wartezeit nur angelehnt stehen... Sitzen ist Luxus.. mehr als 30 Minuten geht nicht. Die Zeit morgens bzw. mittags im Auto zur Reha bzw. wieder zurück sind eine Tortur.. Ich werde gefahren mit dem Fahrdienst, Gott sei Dank.
Sämtliche Übungen für die Beine sind nicht auszuhalten.
Ich weiß echt nicht mehr weiter... Was kommt denn nun, wenn kein MRT gemacht wird? Sie will mich zwar an einen Kollegen überweisen, aber sagte eben auch, dass sie im Okt. erst ein MRT der LWS gemacht hat und dass nix mehr sein kann, weils eben im Nov. operiert wurde, zum wiederholten Mal. Es schränkt mich ein... Es nimmt mir die Freude an allem.. Wenn ich dran denke, eventuell noch mehr Tabletten schlucken zu müssen, wird es mir anders. Meine Mama ist deswegen fast gestorben, da ihr Darm fast perforierte..
Können chronische Schmerzen wirklich SO sein?

Ich weiß gerade echt nicht weiter. Manchmal möchte ich echt das Bein abhacken oder abschrauben und einfach in die Ecke stellen... Ich habe immer viel Sport gemacht (Skifahren, Tae Bo, Schwimmen, Radfahren)... Ich weiß was Muskelkater ist. Das ist definitiv keiner. Es macht mich geradezu wahnsinnig, wenn ich sehe was alles nicht mehr geht...
Sorry fürs Jammern, aber ich musste das mir gerade mal von der Seele schreiben.. wenn mir meine NC nicht helfen kann und die Physio seit Ewigkeiten nicht anschlägt, was hilft denn noch??? Wieso hat sich das Beschwerdebild rechts gebessert aber links nicht??? Wenn es nur mit dem chronischen Schmerz begründbar wäre, dann würde doch das rechte Bein auch sein eigenes Ding machen, oder nicht???
LG An'chen