Sabine1968
12 Jan 2015, 14:35
Hallo,
Nachdem ich eigentlich am 20. In Reha sollte, war ich heute beim Orthopäden, weil ich noch Papiere brauchte. Habe ihn dann gefragt wie ich denn da mit dem Zug hin kommen soll, da ich nicht mehr wirklich weit laufen kann, sitzen geht auch nur kurz, stehen ist ganz schlimm und liegen geht schlecht.
Er hat dann die letzten Bilder angesehen und meine vielleicht doch besser operieren und hat kurzer Hand für übermorgen einen Termin in der Krankenhausambulanz gemacht.
Fakt ist, dass der Übergangswirbel asymmetrisch ist, der Gleitwirbel direkt darüber sitzt, ich einen Wirbel zu viel habe und eine Skoliose. Alles Punkte, die dafür gesorgt haben, dass die Bandscheibe L5/S1 nicht mehr zu erkennen ist, platt wie eine Flunder. Hinzu kommt, dass der Gleitwirbel wohl so freundlich ist nicht nur nach vorne, sondern auch zur Seite zu gleiten.
Ich habe eine Ausstrahlung ins Bein, jeden Tag andere Dinge die dazu kommen wie Schmerzen im Steissbein, Schmerzen in beiden Oberschenkeln, kribbeln, wirklich schlimm ist aber der Belastungsschmerz, der sich nach immer kürzeren Strecken meldet. Das Leben in den letzten Monaten war nicht wirklich lustig.
So nun soll evt. Operiert werden und wenn ich lese wie vielen es nicht wirklich besser geht wird mir übel. Aber so bleiben kann es irgendwie auch nicht, ich habe totale Panik, die Wahl zwischen Pest und Cholera. Aber mit dem Schmerz wenn der Wirbel verharkt geht es nicht, genauso wenig wie mit dem Gedanken durch langfristige Nervenbedrängung sonst was passiert.
Ich glaube, ich werde mich damit anfreunden diesen langen, mühsamen Weg zu gehen. Der Orthopäde sagte es wäre nur eine Etage so kaputt, ich hoffe dann, dass die nächste drüber genauso lange hält....
Sabine
paul42
12 Jan 2015, 18:00
Hallo Sabine
Sieht irgendwie so aus als wenn dir leider so langsam die Puste ausgegeht
Bisher hast du immer gezeigt, dass du alles versuchst dich dagegen zu wehren.
Diesen Weg ist bestimmt jeder gegangen der eine ähnliche Diagnose hat wie du. Niemand legt sich freiwillig auf den Tisch.
Ich habe es genauso gemacht und alles versucht einen Eingriff zu verhindern. Ich habe über 10 Jahre versucht eine OP zu vermeiden.
Ich kenne aber keinen dem dieser Kampf endgültig erfolgreich gelungen ist.
Früher oder später kommt man in eine Situation in der man wirklich überlegt ob sich ein Aufbäumen gegen die Diagnose noch lohnt, bzw. man gerät in eine Situation in der man für sich selbst anerkennen muss, dass es möglicherweise nur noch mit med. Hilfe Aussicht auf Linderung geben kann.
Ich vermute du bist davon nicht mehr all zu weit entfernt.
Egal ob Reha oder weiterhin konservativer Weg, keine Chance, Bestenfalls lässt sich noch dadurch ein zeitlicher Aufschub erreichen, aber den Schalter auf Heilung umzulegen wird dir nicht mehr gelingen.
Zitat
So nun soll evt. Operiert werden und wenn ich lese wie vielen es nicht wirklich besser geht wird mir übel.
Mach dich von diesem Gedanken frei, sicherlich ist das Forum voll mit Beiträgen von Geplagten die sich voller Hoffnung gegenüber ihren Ärzten auch anvertraut haben und ein unzufriedenes Ergebnis entstanden ist. Jede OP die nicht das gewünschte Ergebnis gebracht hat war eine OP zuviel.
Ich darf an dieser Stelle allen Leidgeplagten mein Mitgefühl aussprechen.
Dennoch ist das Forum keine repräsentative Größe was den med. Stand der Technik wiederspiegelt.
Wer von der ärztlichen Behandlung profitiert hat braucht im Anschluss früher oder später kein Forum mehr.
Eine mögliche Entscheidung, wie es für dich persönlich weitergeht, wird dir hier sowieso niemand abnehmen können. Das ist allein deine ganz persönliche Entscheidung.
Du wirst dich möglicherweise irgendwann mit der Entscheidung auseinander setzen müssen, daher spricht nichts dagegen wenn du dir jetzt dazu eine fachärztliche Meinung einholst.
Lass dir deine derzeitige Situation erklären, lass dir das mögliche OP Verfahren erklären und lass dir erklären wann der Zeitpunkt gekommen ist das es nur noch mit einer OP geht.
Du brauchst ein Gefühl dafür was dich erwarten könnte. Unabhängig davon was dir an Information vermittelt wird, hast du einen rechtlichen Anspruch darauf eine fachärztliche Zweitmeinung einzufordern.
Ich glaube es bleibt dir nicht erspart, als sich auch mit den Gedanken einer OP zu beschäftigen.
Angst lässt sich im Vorfeld nicht vermeiden, ist aber ein schlechter Ratgeber.
Je besser du informiert bist, desto besser kannst du für dich einschätzen wann der richtige Zeitpunkt erreicht ist, um so eine große Entscheidung zu treffen.
alles Gute
paul42