ich bin die Petra, 34 Jahre alt, im Moment 161 cm groß (das ändert sich von Messung zu Messung

So, wer jetzt aufmerksam gelesen hat, weiß daß ich einen 8-jährigen Sohn habe und sogar immer noch einen Ehemann, der mit mir alles durchsteht und zu mir hält, auch wenn ich es ihm bestimmt nicht immer leicht mache.
Im nachhinein hat meine Leidensgeschichte wohl schon angefangen, als ich 16 Jahre alt war. Zu diesem Zeitpunkt habe ich eine Ausbildung angefangen und dabei tauchten zum ersten Mal unheimliche Rückenschmerzen im Lendenwirbelbereich auf. Ich hatte immer wieder das Gefühl, daß ich gleich durchbreche. Meine Mutter hat mich dann zu einem Orthopäden geschleppt, der aufgrund von Röntgenbildern diagnostizierte, daß ich eine Skoliose im Bereich BWS hätte, die in den gesamten Rücken ausstrahlt. Diese Skoliose soll seiner Meinung nach von der einseitigen Belastung des Rückens durch ständiges Tragen der Schultasche auf der rechten Schulter verursacht worden sein. Nachdem ich einige Zeit KG bekommen habe, verschwanden die Schmerzen mehr oder weniger (mal ehrlich, wer nimmt das in dem Alter schon ernst). Folglich machte ich mir natürlich kaum noch Gedanken, da die Schmerzen nur noch zyklusabhängig auftauchten.
Im Laufe der Zeit hatte ich dann mehrere Unfälle, die mindestens 3 Schleudertraumas auslösten. Das letzte bekam ich am 05.10.02 nach einem Reitunfall. Da auch nach mehreren Wochen die Schmerzen in der HWS nicht nachließen, wurde dann ein CT angefertigt, bei dem herauskam, daß sich durch diese Geschichten Kalkablagerungen an den Halswirbeln gebildet haben, die regelmäßig auf die Nervenenden drücken. Nach Meinung der damals behandelnden Chirurgin müßte ich damit leben. Durch Zufall bekam ich im Jahr 2003 bei einer Mutter-Kind-Kur manuelle Therapie verpasst, die mir unheimlich geholfen hat. Damit lassen sich die Schmerzen und das taube Gefühl in Arm und Fingern unter Kontrolle bringen, es muß allerdings in regelmäßigen Abständen wiederholt werden.
Im Mai 2003 war ich dann mit einer Freundin morgens im Urlaub mehrmals joggen, in der Nacht bekam ich dann solche Rückenschmerzen, daß ich nicht mehr schlafen konnte. Nachdem dann auch noch mein linkes Bein anfing zu kribbeln, bin ich schleunigst zum Arzt marschiert. Diese hilt es allerdings nicht für nötig, mich al durch die Röhre zu schieben, sondern verordnete mir Reizstrom. Auch bei den nächsten Besuchen im Laufe der Zeit bekam ich zwar Anleitungen für KG, die ich mir zuhause selbst beibringen durfte und ein paar "toller" Ratschläge nichts weiter von ihr mit. Im Dezember schickte sie mich dann weiter zum Chirurgen, weil ihr das komisch vorkam, daß ich meinen Kopf nicht mehr bewegen konnte (das kam allerdings eindeutig von der HWS). Also wurde dort erstmal das behandelt. Ich bekam auch die Aussage, daß die Symptome durchaus zusammen hängen könnten (?). Erst als ich Anfang März zwar keine Beschwerden mehr in der HWS, jedoch immer noch in der LWS hatte, wurde endlich ein CT gemacht. Diagnose: Großer Prolaps L5/S1 mit Quetschung des Nerves und Protrusion L4/L5 (leider war ich da noch so naiv und habe den Befund nicht kopiert). Außer ein paar guter Ratschläge (z.B. Kiesertraining) bekam ich noch Diclac 50 verordnet und eine Überweisung zum Neurochirurgen. Dieser erklärte mir dann, daß angesichts der langen Zeit, die der Nerv offensichtlich schon gequält wird, eine OP aus seiner Sicht ratsam sei, allerdings noch nicht zwingend notwendig. Vorher schlug er noch einen Versuch mit einer PRT vor, welcher allerdings völlig fehlgeschlagen ist. Er gab mir über Ostern Bedenkzeit und falls ich einer OP zustimmen würde sollte ich dann nach Ostern wieder kommen. Nachdem wir hin- und her überlegt hatten, entschloß ich mich dann doch zur OP. Diese wurde dann am 27.04. mikrochirurgisch durchgeführt. Danach ging es mir wesentlich besser. Allerdings nur kurzfristig. In der Reha, die ich am 17.05. angetreten habe, wurden die Schmerzen wieder unerträglich, so daß dort in der letzten Woche dort kaum noch Therapie möglich war. Ich war dort schon überzeugt, daß es ein Rezidiv ist, allerdings kam ich mitten in der Urlaubszeit nach Hause. Erst nach dem Urlaub meines Neurochirurgen erfolgte dann ein neues CT, obwohl er der Meinung war, meine Symptome passen nicht zu einem Rezidiv. Ergebnis des CT war jedoch, daß ein erneuter BSV im gleichen Segment vorliegt, ähnlich wie beim ersten Mal. Daraufhin erfolgte eine Überweisung in eine orthopädische Fachklinik (eigentlich direkt zum Chefarzt, aber der war nicht vor November zu sprechen), da er mir erklärte, daß es diesmal so ungünstig läge, daß er sich dort nicht heran traut, da das Risiko den Nerv zu verletzen mit seiner OP-Methode zu groß sei. Er schlug direkt eine Bandscheibenprothese vor. Der Oberarzt der Klinik erklärte mir dann in der Wirbelsäulensprechstunde, daß er ohne MRT-Bilder gar nichts dazu sagen könnte, da es sich seiner Meinung nach auch um Narbengewebe handeln könnte. Ergebnis des MRT: kein Prolaps im operierten Segment, nur eine leichte Protrusion, jedoch Bildung von Narbengewebe, welches auf den Nerv drückt. Daraufhin ordnete der Klinik-Arzt noch eine Diskographie an, welche am 31.08. durchgeführt wurde. Ergebnis diesmal: Narbengewebe nicht weiter schlimm, dafür BS an sich völlig im Eimer. Sie sitzt zwar noch an der richtigen Stelle, bröckelt allerdings insgesamt auseinander. Daher wird jetzt auch von dieser Seite zu einer Prothese geraten, der Termin ist für den 1. Oktober angesetzt.
Uih, jetzt habe ich schon wunde Finger und auch noch alles im Sitzen geschrieben. Bisher habe ich mich eigentlich auf dieser Seite für einen der "harmloseren" Fälle gehalten, muß aber zugeben, daß ich inzwischen psychisch sehr darunter leide.