Hallo.
Ich bin bei meiner Suche nach Informationen und Hilfe zu meinen
Problemen jetzt schon mehrfach über das Forum hier gestolpert und
habe beschlossen jetzt selber hier mal was zu schreiben, in der
Hoffnung von euch vielleicht neue Denkanstöße, Ideen zu bekommen.
Vielleicht auch einfach nur ein paar mutmachende Worte.
Es ist eine Menge Text, aber ich glaube ohne diese Ausführliche
Beschreibung sind meine Probleme und Sorgen nicht nachvollziehbar.
Ich bin 34 Jahre alt, männlich, bei 175cm und 68kg, arbeite
hauptsächlich am Schreibtisch bzw. dem Computer. Das Gewicht
ist seit ca. 8 Jahren stabil, davor hatte ich stressbedingt
vom Studium eher so 55-60kg. Ich bin alleinstehend.
Also los gehts:
Rückenschmerzen, Orthopäde, MRT:
MRT Befund 26.1.2011:
1. Bei L5/S1 kleinder, medial und subligamentär nach caudal
umgeschlagener Prolaps mit Pelottierung des Duralsackes.
Die Nervenwurzeln sind frei. Ausreichende Weite des Spinalkanals.
2. Die übrigen Bandscheiben im untersuchten Bereich bis BWK11
unauffällig dargestellt bei Anzeichen für juvenilen BWS-Aufbaustörungen.
3. Unauffällige Darstellung des miterfassten Myelons.
4. Leichte Spondylararthropathien von L3/4 bis L5/S1, keine Aktivierung.
5. Mäßige linkskonvexte Skoliose.
Ich bekam dann 6 Einheiten Krankengymnastik, habe angefangen im
Fitnessstudio die Muskulatur aufzubauen. Parallel dazu war ich noch
ein paar mal bei einem Chiroprak_tor_. Wurde besser, Schmerzfrei war
ich dann so ungefähr im Winter 2011/2012. Das Fitnesstudio habe ich
etwa 1-2x pro Woche aufgesucht und dort ein lockeres Training gemacht.
Dazu 1x pro Woche Schwimmtraining, an den Wochenenden oft Sporttauchen.
Das ganze hielt an bis September/2013. Ich bekam dann Schmerzen im
Dammbereich, mein Hausarzt machte ein paar Tests fand aber nichts.
Ich war dann noch bei einem Urologen der ebenfalls nichts finden
konnte sowie ambulant im Krankenhaus.
Der Rat der Ärzte war abwarten, warmhalten, viel Trinken.
Da ich mit den Schmerzen im Fitnesstudio nicht mehr auf die Maschinen
konnte hab ich das dann so für 3 Monate eingestellt, ebenso Schwimmen,
Tauchen. Hab in der Zeit recht viel gesessen, mit einem Kissen ging
das so halbwegs. Nach den zwei Monagen waren die Dammschmerzen weg,
dafür hatte ich nun Rückenschmerzen im LWS Bereich.
Ich hab das dann auf meine Sportpause geschoben und wieder angefangen
im Fitnesstudio was zu machen, was große Schmerzen verursacht hat. Mit
einem Physiotherapheuten habe ich einen Trainingsplan ausgearbeitet der
erstmal ganz sanft startete. Aber selbst das ging kaum, also habe ich
es erstmal wieder mit Schwimmtraining probiert. Das ging etwas besser.
Nachdem ich mich im Frühjahr 2014 dann kaum noch bewegen konnte war
ich bei wieder bei meinem Hausarzt und bei einem anderen Orthopäden:
MRT Befund 4.3.2014:
Unverändert Steckstellung der LWS, Keine Gefügestörung. Signalminderung
der Bandscheibe in Höhe LWK5/SWK1. Dabei zeigt sich eine
Schrumpfungstendenzdes bek. jetzt bis 2mm messenden, bis beids.
NF-Eingang reichenden BSV bei Anulus-fibrosus-Einriss ohne
NW-Bedrängung. Die übrigen Bandscheiben schliessen weitgehend
regelrecht mit der Wirbelkörperhinterkante ab. Keine wesentliche
Spondylararthrose. Etwas Reizerguss im Facettengelenk LWK4/5 und
LWK5/SWK1 links. Keine Foramenstenose. Keine SKS. Normale Höhe aller
Wirbelkörper. Kein Wirbelkörperödem. Regelgerechte Darstellung des
teilerfassten Mylanons und der Kaudafasern.
Beurteilung: Schrumpfungstendenz des bek. flachen mediobilateralen BSV
in Höhe LWK5/SWK1. Keine relavante Spondylararthrose, etwas Reizerguss
im Facettengelenk LWK4/5 und LWK 5/SWK1 links. Keine Foramenstenose.
Keine SKS.
Der Ortopäde verschrieb mir einen Fersenkeil, den ich eine Zeit lang
getragen habe. Das wurde aber schlimmer der Chiroprak_tor_ rit mir
dringend davon ab den Keil zu benutzen. Ich habe dann wieder auf
Schonung umgestellt und etwa 5 Wochen Ipuprofen genommen, 3x600mg/Tag.
Bekam 2x Manuelle Therapie.
Nach dieser Phase habe ich dann wieder versucht die Rückenmuskulatur
aufzubauen und bin wieder ins Fitnessstudio, das klappte dann auch
ganz gut, sehr langsame Fortschritte, aber es ging. Die
Rückenschmerzen wurden etwas besser. Schwimmen war ich in der Zeit nur
sehr sporadisch mal im Sommer, Tauchen gar nicht. Das ging so über den Sommer.
Mein Magen erholte sich langsam vom Ibu.
Dafür bekam ich nun dauernd Blockaden im ISG, die der Chiropraktor
löste, aber wiederkamen. Ich hab dann auf dessen Rat das Training
verändert was aber nichts half. Die Blockaden kamen in immer kürzeren
Zeitabständen zum Schluss quasi wöchentlich so das ich das Fitnessstudio
dann wieder eingestellt habe. Der Chiropraktor war dann auch mit
seinem Latein am Ende.
Er stellte bei mir im Zusammenhang mit dem deblockieren des ISG dann
verspannungen des M. iliacus, psoas Major, und quadratus Lumborum fest.
Ich hab bei der Physio so eine Übung gezeigt bekommen bei der man auf
dem Boden liegend sozusagen seine Wirbelsäule "auswringt". Das kann ich
am Tag mehrfach machen, jedesmal knackt es dann irgendwo im unteren Rücken.
Der Hausarzt hat dann großes Blutbild gemacht, check auf Borelliose,
Rheumafaktor bestimmt, check auf Morbus bechterew. Alles i.o.
Was nicht i.o. war waren die TPO Mikrosomalen AK die waren bei
2500U/ml. Die Blutsenkung liegt bei 2-4 was zwar unnormal wäre aber
ein sehr guter Wert. Wegen der TPO AK war ich dann bei einer
Schilddrüsen Szinti und die SD-Hormone wurden geprüft.
Die Hormone sind (noch) im Normalbereich, die TPO-AK allerdings
so hoch das das Labor nur noch ">5000 U/ml" in den Befund schrieb.
Befund: Bekannte, derzeit hochfloride Autoimmunthyreoiditis vom Typ
Hashimoto in peripherer Euthyreose. Eine SD-Medikation ist weiterhin
noch nicht erforderlich, Verlaufskontrolle empfohlen.
Die Rückenschmerzen wurden inzwischen wieder schlimmer und wenn ich
saß dann strahlte es auch ins rechte Bein aus. Mein Chiropraktor
machte dann die üblichen neurologischen Tests, war aber alles io.
Dafür gesellte sich nun der Piriformis hinzu.
Seit mitte November 2013 bin ich krankgeschrieben.
Da sich nun anscheinend meine Muskulatur gegen mich verschworen hatte
ging ich zu einem Sportmediziner der auch eine Fussballmannschaft
betreut die in der 1. Liga spielt. Der bestätigte den Piriformis,
empfahl mir den Besuch bei einem Osteophaten und Pilates zu machen,
die Probleme wären Muskulärer Natur.
Auf den Termin beim Osteo. warte ich noch, Pilates läuft. Ausserdem
habe ich den Hausarzt gewechselt, und bekomme wieder 2x Woche KG.
Der stellte ebenso die verspannte Muskulatur fest, und dehnt seit dem.
Ich habe eine Reha beantragt. Der neue Hausarzt verschrieb mir
dann nochmal Diclo 2x 75mg/Tag, was aber nicht wirkte. Dazu gesellten
sich dann nach zwei Wochen Magenprobleme, bekam Arcoxia wovon mir
nach einer Woche schwindelig wurde. Also alle Schmerzmittel abgesetzt.
Für eine Woche bekam ich dann mal Cotison in Tablettenform,
da wurde es insgesamt etwas besser - die Wirkung ist aber inzwischen
wieder verpufft.
Ich helfe mir jetzt mit Pferdesalbe und Voltaren was aber nur begrenzt
hilft. Wärme/Kälte bringen auch keine eindeutige Linderung.
Ich dehne nun daheim zusätzlich zur KG den Piriformis,
den Hüftstrecker und den Lendenmuskel. Dazu Pilates.
Ich vermeide Sitzen und versuche viel Spazierenzugehen,
war auch ein paar mal schwimmen. Nach den Aktivitäten habe ich
immer das Gefühl etwas schlimmer - dann besser - dann wieder schlimm,
so in Stunden.
Die Ausstrahlungen ins Bein sind jetzt nach 4 Wochen dehnerei weg,
melden sich leicht zurück wenn ich dann doch mal lange sitzen musste.
Wenn ich auf dem Rücken liege oder sitze, werden die Rückenschmerzen
im LWS-Bereich schlimmer. Stehe ich bessert sich das, dafür habe ich
dann eher schmerzen im Kreuzbein/Darmbein Bereich. Das ganze ist mal
mehr, mal weniger Schlimm. Schlafen geht so halb schräg liegend, wenn
ich erstmal schlafe dann kann ich problemlos durchschlafen.
Ausserdem habe ich Schmerzen in rechten Leiste, auf dem A..sch, sowie
auf höhe des Huftknochens.
Ich bin total verunsichert ob das alles so richtig ist was ich hier
mache weil es nicht besser wird. Ausserdem weiss ich nicht was in der
Zwischenzeit (9 Monate) aus dem Reizerguss in den Facettengelenken
geworden ist und ob der BSV sich weiter ruhig verhält.
Ich könnte mir denken das die Kreuzbeinschmerzen und die Schmerzen
aus Richtung Hüftknochen von den Muskelansätzen kommen - wegen des
dehnens - und das die Schmerzen der LWS von dem verspannten
psoas major stammen können. Aber mir sagt keiner was. Ich hab Angst
das vielleicht meine Facettengelenke, ISG oder sonstwas entzündet ist
(Spondylararthrose, ISG-Syndrom), das ich an den Facetten/Bandscheibe
operiert werden muss und es dann auch nichts hilft, auch wenn mir
aktuell alle Ärzte, Chiropraktoren, Physios sagen das es eher eine
muskuläre kiste ist. Angst das ich an der falschen Baustelle arbeite.
Ich hab Angst das ich das alles nie wieder loswerde, das ich nicht
mehr arbeiten kann und vor allem das ich meinen geliebten Tauchsport
nicht mehr ausüben kann der meinen Lebensinhalt darstellt. Ich mache
mir Sorgen das die Reha nicht hilft, weil die Massnahmen ja in
Eigenregie auch alle nichts gebracht haben.
Ich weiss nicht mehr weiter, ich mache und tue - und es scheint
seit 1 1/2 Jahren nicht voranzugehen. Niemand sagt mir wie lange sowas
dauern kann und ich hab das Gefühl alle Ärzte und die Physiotherapheuten
stochern im Nebel.
Meine sozialen Kontakte bröseln mir inzwischen davon was mir auch
kaum Ablenkung bringt, insbesondere fehlen mir meine Kontakte über
den Sport. Ich bin deswegen - und wegen schlimmer Gedanken - auch
schonmal bei einem Psychologen gewesen (nachdem mir meine Eltern
angedroht haben mir telefonisch den Notarzt vorbeizuschicken).
Nachdem ich dem meine Geschichte erzählt hatte, hat er mich mehr oder
weniger mit den Worten "Rückenschmerzen haben wir alle mal, damit
muss man sich abfinden" rausgeworfen. Ich durchlebe hier ein ständiges
Rauf und Runter von Hoffnung, Resignation, Besserung, Verschlimmerung.
Mein Anker ist das ich wieder ins Wasser kann, ohne diese Hoffnung...
Kann das alles nur von verspannten Muskeln kommen, braucht es einfach
nur noch viel mehr Geduld ? Wie lange dauert sowas ? Wann bekommt man
eine "muskuläre Dysbalance" in diesem Umfang wieder in den Griff ?
Eigentlich passt das mit verkürzen Muskeln -> Blockaden -> Schmerzen durch
falsch stabilisierte Gelenke ja zusammen - aber verdammt nochmal warum wird das nicht besser?
Vielen Dank schonmal an alle die, die den langen Text gelesen haben.
Helft mir bitte.