
Habe mich gestern hier angemeldet um einfach auch mal Infos von Betroffenen zu bekommen.
Von meinem behandelnden Orthopäden fühle ich mich nämlich ziemlich allein gelassen. Er hat mich bisher einmal gesehen, mir (auf Nachfrage) ne Überweisung zum NC, ein Physiorezept und die Krankmeldung ausgestellt und sich seither nicht mehr interessiert. Ich habe schon mehrmals wegen eines Kontrolltermins angefragt, aber dann hieß es immer nur, dass ich nochmal krank geschrieben werde. Ich bin 31 und das ist (zum Glück) mein erster BSV- heißt, ich habe keine Ahnung wie ich damit umgehen muss und brauche Unterstützung! Dem Arzt scheint es aber zu reichen, mich immer wieder krank zu schreiben. Deshalb bin ich nun seit 5 Wochen zuhause, gehe zweimal die Woche zur Physio und lungere ansonsten nur daheim rum. Das kann es doch nicht sein!?
Mein BSV hat mich am 02.10.14 erwischt (L5/S1). Konnte mich erstmal kaum bewegen, der Rücken und das linke Bein schmerzten höllisch und vier Zehen (bis auf den Großen Zeh) waren taub. Zehenstand ging nicht...bin umgeknickt. Da war klar: ab ins Krankenhaus. Dort hat man dann ein MRT gemacht, das zeigte, dass ich einen "sehr großen Vorfall" mit Druck auf den linken Beinnerv habe. Außerdem ist der Reflex der linken Achillessehne erloschen und ich habe eine Fußsenkerschwäche. Lag zwei Nächte im Krankenhaus (übrigens in Südafrika, da sowas natürlich praktischerweise im Urlaub passiert)

Ich war nun auch auf eigene Initiative schon bei zwei Neurochirurgen und einem Neurologen. Auch deren Aussagen könnten unterschiedlicher nicht sein. Einer sagte, es bestehe eine "relative Indikation" zur OP (?), der zweite meinte, man hätte der Taubheit wegen am besten in der ersten Woche operieren müssen und jetzt sei die Chance, dass das mit Op weggeht etwa 50/50. Er rät mir also von einer Op ab. Der Neurologe wiederum sagte, er würde operieren, wenn die Taubheit innerhalb der nächsten Wochen nicht weggeht, da so ein großer Vorfall eben auch als "Rosine" noch auf den Nerv drücken kann. Der Nerv sei aber wohl "nicht stark geschädigt".
Ist zwar klar, dass jeder BVS anders ist und Symptome sowie Regenerationszeit von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind, aber ich werde einfach nicht schlau aus diesen Aussagen. Der Tenor ist ja, dass ich erstmal abwarten soll bzw. es wegen der Taubheit eh schon zu spät sei. Kann das sein?
Schmerztechnisch habe ich relativ wenig Probleme (Rücken), nur die stark verkrampfte Wade bringt mich immer wieder zum Humpeln.
Zehenstand und auch Laufen ging zuletzt mit starker Anstrengung aber links eben momentan wegen der verkrampften Wade nicht.
Ich mache täglich 15 Minuten leichte Kräftigungs- und Dehnübungen und schmiere Wade und Rücken mit Kytta ein.
Habe nun auch schon zwei Akupunkturbehandlungen hinter mir und hoffe, dass es was bringt.
Meine Fragen:
Mit welcher Behandlung habt ihr die größte Verbesserung erzielt (TENS, Physio...)?
Wie lange hat es bei euch gedauert, bis sich eine echte Verbesserung bemerkbar gemacht hat?
Hat jemand von euch auch ohne Op eine Reha gemacht?
Und wie lange wart ihr krank geschrieben?
Ich will mich nicht damit abfinden, dass ich mit knapp 32 schlimmer als meine eigene Mutter daherkomme!

Vielen Dank schon mal für eure Antworten...wenn noch Fragen sind, einfach melden!
VG, Kerstin