Liebe Bandis,
am 19. Mai d. J. hatte ich meinen 7. Hexenschuss, der 6. war 10 Monate davor. Von 2007 bis 2010 hatte ich 4 Hexenschüsse, deshalb habe ich 2010 mit Krafttraining begonnen und ziehe das seitdem möglichst 2 mal pro Woche durch. Rückenschwerden habe ich seit bestimmt 15 Jahren, allgemeine Rückenschmerzen mit oberer Lage etwa Bauchnabelhöhe, unterer Lage knapp 10 cm tiefer. Die Rückenbeweglichkeit ist seit bestimmt 20 Jahren eingeschränkt. Den 1. Hexenschuss hatte ich 1995 mit 32 Jahren, also mit deutlichem Abstand zu den folgenden. Die Hexenschüsse traten immer etwa in Bauchnabelhöhe auf. Jetzt bin ich 50 Jahre alt, immer Schreibtischtäter.
Neben den Rückenproblemen habe ich eine Hüftgelenkdysplasie. Das linke Bein kann ich mit angewinkeltem Unterschenkel etwa auf 90 Grad aktiv anheben, das rechte weniger weit. Rechts treten dabei auch Schmerzen in der Leiste auf, wenn das Bein ca. auf 70 ... 80° angebeugt ist. Orthopädenbefund vor 2 Wochen: Beweglichkeit eingeschränkt, Skoliose LWS, Hüftgelenkdysplasie, aber keine Arthrose drin.
Der 7. Hexenschuss veranlasste meinen jetzigen HA (praktischer Arzt, FA für Anästhesie, Chiropraktiker, Schmerztherapeut...) zur Überweisung für ein MRT. Dieses wurde am 23.06. gemacht.
Befund:
Osteochondrose mit Verschmälerung des Bandscheibenfachs und rechts paramediane Bandscheibenprotrusion LWK 1 / 2 mit ventraler Einengung des Spinalkanals und des Neuroforamens auf der rechten Seite, Komprimierung der Wurzeln L1 und L2 rechts.
Flache rechts paramedian betonte Bandscheibenprotrusion LWK 3 / 4 mit geringer Einengung des Neuroforamens auf der rechten Seite bei gleichzeitig bestehender aktivierter Spondylarthrose.
Osteochondrose mit Verschmälerung des Bandscheibenfachs und mediane Bandscheibenprotrusion LWK5 / SWKl ohne Nachweis einer signifikanten Einengung von Spinalkanal und Neuroforamina.
Knöchern regelrecht weiter Spinalkanal
Linkskonvexe LWS-Skoliose
Die Bedeutung des Befundes ist mir klar.
Zur Prüfung meines Kraft-Trainings konsultierte ich den beratenden Mediziner, der mir nach Durchsicht obigen Befundes und Betrachtung der MRT-Bilder eine medizinische Kräftigungstherapie der unteren Rückenregion nahelegte. Nach der 3. Einheit bemerkte ich ein Lähmungsgefühl in der rechten Leiste, das rechte Bein schien mir auch leicht geschwächt. Ich hab's an der Beindrückmaschine getestet, der Eindruck täuschte nicht. Die Therapeutin meinte "Blockade", weil das Training mit dem Gerät nicht ordnungsgemäß verlief, und legte mir den Besuch eines Orthopäden nahe.
Wegen zunehmender Bewegungs-Einschränkung der Hüftgelenke hatte ich zufällig 1 Woche später ohnehin einen Orthopäden-Termin. Bis zu diesem Termin traten Lähmungsgefühl und leichte Beinschwäche fast täglich vormittags auf und blieben mehrere Stunden, direkt nach dem Aufstehen waren Lähmungsgefühl und Beinschwäche zunächst weg.
Bei der Konsultation des Orthopäden wg. der Hüftgelenke erwähnte ich das Lähmungsgefühl und die leichte Beinschwäche und legte MRT-Bilder und Befund vor. Der Orthopäde meinte nach Blick auf die ersten Bilder der Bildserie ET2 TSE SAG, dass er auf den 1. Blick nix auffälliges erkennen könne. Die letzten Bilder, auf denen die rechtslastige Protrusion LWK1/LWK2 deutlich zu sehen ist, sah der Orthopäde sich nicht mehr an (Zeit ist Geld).
Der Orthopäde überprüfte auf Sensibilätsstörungen an Ober- und Unterschenkel und die Reflexe, kein Befund. Woher Lähmungsgefühl und leichte Beinschwäche kommen könnten, keine Ahnung. Als ich die Vermutung der Therapeutin wiedergab (Blockade), drückte er Wirbel am Rücken und fand, LWK2 sei verdreht. Der wurde auch gleich wieder eingerenkt. Die Beinschwäche schien sich danach zu bessern.
Am nächsten Abend waren das Lähmungsgefühl in der rechten Leiste und leichte Beinschwäche wieder da. So ist es bis heute. Manchmal kann ich mit dem rechten Bein zuerst auf einen Stuhl steigen, wenn ich den Fuß auf die Sitzfläche hebe, manchmal nicht. Zehen- und Hackengang sind möglich, Einbeinstand rechts manchmal unsicher. Spaziergänge sind entsprechend etwas mühselig. Bei Belastung des rechten Beines gibt dieses bei anbeugen einfach etwas nach, ich merke das auch beim Abwärtssteigen von Treppen. Heute morgen im Bett hatte ich erstmals wiederholtes heftiges Muskelzucken am rechten Oberschenkel, das könnte aber von wer weiß was kommen.
Kann Lähmungsgefühl und leichte Beinschwäche von der Komprimierung L1 kommen, die vom Orthopäden abgestritten wird? Der beratende Mediziner zeigte mir die Nervenwurzelkomprimierung in der Bildserie T2 TSE, also wird das wohl stimmen.
Meine Internet-Recherchen ergaben, dass die Folge einer L1-Komprimierung Schmerz in der Leiste ist. Da ich die Leistenschmerzen beim Anheben des rechten Beines schon einige Jahre habe, bin ich nicht sicher, ob das nun von der Hüftgelenkdysplasie oder von der Wurzelkomprimierung kommt. Wurzelkomprimierungen sowie Prolaps/Protrusion an LWK1/LWK2 sollen ziemlich selten sein, in diesem Forum habe ich auch nichts gefunden, was auf meine Symptome passt. Mir geht es hier um Informationen für den Fall, dass die leichten Lähmungserscheinungen sich verstärken, damit ich dem Arzt Kontra bieten kann. Solange es so beibt, sitze ich das aus.
Stutzig wurde ich gestern beim Lesen der Beiträge zum Thema "Einrenken bei BSV" in diesem Forum. Wurde durch das Einrenken L1 noch stärker gedrückt? Schmerzen selbst habe ich im Bereich LWK1/2 nicht, sondern weiter unten, Höhe Bauchnabel. Ich habe mir sagen lassen, dass da LWK3/LWK4 liegt, also vermute ich, dass das von der Spondylarthrose kommt, obwohl auch Schmerz bei Spondylarthrose vom Orthopäden abgestritten wird.
Seit Wochen habe ich bei längerem Sitzen täglich Muskelkrämpfe im Rücken, die meistens unterhalb der unteren Rippen beginnen und bis zu den Schulterblättern hochziehen, meistens rechts etwas stärker als links. DoloVisano hilft kaum. Katadolon 400 hat geholfen, musste ich wegen auftretender Leberprobleme nach 8 Tagen absetzen. Der beratende Mediziner meinte, unten ist ein eingeklemmter Nerv sauer und meldet das an höhergelegene Muskeln.
Über Antworten freue ich mich.
Schönen Wochenanfang!
Andre63