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Komplette Version Geschichte nach OP

Bandscheiben-Forum > Operationen
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Flieger
Hallo liebe Forumsmitglieder,

zunächst einmal bin ich sehr froh so etwas wie diese Website mit Forum gefunden zu haben. Nur durch das Lesen habe ich schon viele Informationen bekommen und zwar von Leuten die betroffen sind.

Ich musste am zweiten Mai wegen eines Massenanfalls L5/S1 mit Lähmungserscheinungen und Taubheitsgefühlen im Fuß und Bein operiert werden. Die Ärzte sahen keine andere Möglichkeit und die Empfehlungen in so einem Fall sprechen von sogenannten "red flags", also Anzeichen die eine OP unumgänglich machen. Ich hatte und habe nach der OP keinerlei Schmerzen aber die Taubheitsgefühle und die Lähmung (ich kann nicht mehr mit dem rechten Fuß auf die Zehenspitzen weil die Kraft fehlt) hält an und wird nicht wirklich besser. In Summe hab ich also eigentlich keinen Grund mich zu beklagen wenn ich optimistisch bleibe und auf die Heilung der Lähmung hoffe.

Das Problem ist eigentlich die Empfehlung der Ärtzte. Ich soll mich für 4-6 Wochen schonen, keine Rotationen, langes Sitzen oder Stehen unterlassen und für 3 Monate rückenmobilisierende Krankengymnastik unterlassen. Bei mir wurde die offene Operationstechnik angewendet und wohl auch am Knochen gestanzt um den Sequester zu beseitigen. Ich verstehe dass das etwas länger dauert aber 3 Monate keine KG? Was ist mit dem Fuß? Sollte man nicht wenigstens den Fuß trainieren oder mit Elektrostimulation behandeln?

Ich befürchte, dass wenn ich mich so lange nicht richtig bewege Mobilität und Muskeln einbüße und das Ganze schlimmer mache. Bewegung ist doch eigentlich Voraussetzung zur Heilung und nicht Hindernis.

Es wäre schön wenn von euch jemand mal erzählen könnte, der eine ähnliche Geschichte hat, wie die weiter Nach-OP-Zeit verlaufen ist.
Bin ich eine Ausnahme?

Danke und Gruß
Flieger
paul42
Hallo Flieger

Willkommen im Forum wink.gif

Was dir deine Ärzte empfohlen haben ist nach meiner Einschätzung durchaus richtig.

Es dauert einfach seine Zeit bis sich der Nerv wieder erholt.
Wenn man dir einen Teil des Wirbelkörperbogens ausgestanzt hat ist wirklich Ruhe und Entspannung angesagt.
Was dir von ärztlicher Seite empfohlen wurde solltest du beherzigen. Es gibt derzeit nichts zu trainieren. Bewege dich nur in einem schmerzfreien Radius.

Wenn du unbedingt was machen möchtest, besorge dir einen Igel/ Noppenball mit dem du langsam die Fußsohle stimulieren kannst.
Was auch hilfreich sein kann sind leichte Massagen der Beine und Füße.
Mit der Zeit kannst du dann versuchen ein Taschentuch oder eine Socke mit den Zehen zu greifen.

Wenn wieder Leben in den Nerv reinkommt kann es nochmal richtig ungemütlich werden. So schleichend sich alles verabschiedet hat, wenn der Nerv wieder erwacht macht es zeitweise gewaltig törrrrööö.

Das Problem ist nicht im Fuß, sondern in deinem Rücken.

Du hast wahrscheinlich Jahre lang gebraucht um so krank zu werden, die OP war aber nur der Grundstein für einen Neuanfang.

Achte auf die Signale die dein Körper dir sendet und verhalte dich dementsprechend. Es gibt keine Übung die den Heilungsverlauf beschleunigt. Das regelt dein Körper ganz allein.

gute Genesung
paul42
violac01
Hi,

Zitat
Sollte man nicht wenigstens den Fuß trainieren oder mit Elektrostimulation behandeln?


sicher ist eine Eletrostimulation gut..nur ab wann? schulterzuck.gif

Jedenfalls kam gestern eine TV Sendung über Rücken, wo eine Frau genau deine Probleme hatte und bei der Reha Elektrostimulation bekam.

ich verlink dir das mal:
http://www.diebandscheibe.de/ibf/index.php...2&#entry3932372

im entsprechenden Unterforum hier ist dann der LInk zur Sendung.

Bei meiner Reha war ein Mann mit fast 2 gelähmten Beinen (er war noch sehr jung), kam gleich nach der OP zu AHB und da wurde auch viel mit ihm gemacht und es wurde zusehens besser.

Also ich würde mal bei einem anderen Arzt nachfragen.
Bettina13
Hallo Flieger,

ich hatte eine ganz ähnliche Diagnose wie Du (sequestrierter Massenprolaps L5/S1, tauber Fuß, beginnende Lähmung, Zehenstand ging nur mit größter Anstrengung), operiert wurde offen, interlaminare Fensterung, also mit Knochenabtragung.

Die OP ist nun ziemlich genau ein Jahr her, und mir geht es heute sehr gut. Mir wurde ebenfalls nach der OP sechs Wochen viel Ruhe und Schonung empfohlen, keine KG, nur Spannungsübungen, viel liegen, spazierengehen, wenig stehen, drei Wochen so gut wie nicht sitzen. Ich habe mich daran gehalten und fand, das war auch nötig, der Rücken fühlte sich anfangs - trotz Schmerzfreiheit - instabil und empfindlich an, in den ersten zwei Wochen war alles enorm anstrengend. Aber es ging Schritt für Schritt aufwärts. Mit KG habe ich nach 8 Wochen angefangen, dabei immer gut auf den Rücken hören, was fühlt sich gut und richtig an, was nicht? Es gibt hier keine allgemeingültigen Regeln, das mußte ich auch erst lernen, man muß für sich selbst herausfinden, was gut tut.
Der Kraftverlust im betroffenen Fuß ist zu 99% wieder weg, die Taubheit ist leider bis heute geblieben, hat sich vielleicht zu 30% verbessert. Aber da gewöhnt man sich dran, ich empfinde das heute nicht mehr als schlimm.
Ich war sofort nach der OP schmerzfrei und bin es bis heute geblieben - wenn ich mich um meinen Rücken kümmere. Regelmäßige Rückengymnastik, Kräftigung und vor allem Dehn- und Lockerungsübungen sind ein Muß.
Ca. 3 Monate nach der OP habe ich mich als "über'n Berg" empfunden.
Hab Geduld und höre gut auf Deinen Rücken, Übereifer schadet hier eher.
Alles Gute!
Bettina
Bettina13
sehe gerade, du bist aus Kelsterbach - bist Du evtl. auch in der Neurochirurgie in Höchst operiert worden?
Bettina
Flieger
Hallo und vielen Dank für eure tollen Beiträge. Wenn man so alleine den Tag verbringt und grübelt tut das wirklich sehr gut sich mit Anderen auszutauschen. Geduld war noch nie meine Stärke, aber wenn ich euch richtig verstehe ist das genau was man braucht. Ich gehe trotzdem jeden Tage ganz vorsichtig eine halbe Stunde spazieren und vermeide ganz brav Rotationen und schnelle Bewegungen.

@Betina: Volltreffer. Ich bin in der Klinik in Höchst operiert worden. Warum fragst du ?
Maui40
Guten Morgen,

meine OP ist auch fast ein Jahr her und ich bin nach drei Wochen zur AHB geschickt worden mit meinen Zwergen und konnte mich vorher auch nicht wirklich schonen (aleinerziehend)
Resultat...Schmerzen ohne Ende,Instabilität(keine Ahnung ob daher??)und Tagesablauf bewältigen gleich null.

Von daher würde ich dir wirklich auch empfehlen alles ganz ganz langsam anzugehen....

klaus123
Guten Morgen in die Runde,
es kommt auch immer auf die OP Art an.....bei offenen OP,s ist das OP Feld sehr gross und durch die OP wird relativ viel Knochen enfernt.
Mein Operateur sagte mir damals.....wenn ein Nerv sehr lange bedrängt war, benötigt er Monate bis Jahre um sich zu erhohlen.
Ich würde mich auf den Rat der NC verlassen und es beim den nächsten Nachfolge Terminen ( ich hoffe,es gibt die) immer wieder ansprechen.
Meine LWS OP ist ca. 15 Jahren her, wurde microchirugisch gemacht und ich konnte nach 4 Wochen wieder arbeiten.Aber.....es kommt immer auf die OP an.
Viel Erfolg..... zwinker.gif
Klaus
Bettina13
Hallo Flieger,

frage nur aus Interesse, und weil Verhaltens-Empfehlungen eben häufig von Klinik zu Klinik anders gehandhabt werden. Die NC in Höchst ist eine gute Adresse, hab von da nur gutes gehört und kann das ja auch aus eigener Erfahrung bestätigen. Wenn Du dort operiert wurdest, hast Du beste Chancen, daß bei der OP nix schief gelaufen ist und Du wieder gut auf die Beine kommst.
"Offene OP" ist übrigens relativ - bei mir war es eine OP mit Operationsmikroskop und der Schnitt war nur ca. 2-3 cm lang, man sagte mir, die Gefahr, bei einem Sequester etwas "liegenzulassen", ist bei einer endoskopischen OP zu groß. Und alles was nicht endoskopisch ist, gilt eben als "offene OP".

Der Nerv war bei mir gerade mal 5 Tage bedrängt (!!), trotzdem ist die Taubheit bis heute geblieben. Wie gesagt, das ist extrem individuell. Ein anderer Neurologe sagte, das kann auch nach 2-3 Jahren noch Verbesserungen geben.

Bettina
Flieger
Hallo liebe Leute,

@violac01: Vielen Dank für den Link, ich hab die Sendung auch gesehen. Interessant war ja hier, dass die Frau auch schon kurz nach der OP mit dem Teraband den Fuß trainiert hat und sehr zügig zur Reha kam.

Mich würde noch ein Aspekt eurer Geschichte interessieren, nämlich der, wie normal ihr wieder leben könnt. Ich war vor meiner OP sehr aktiv und bin gejoggt, habe Yoga gemacht bin Skigefahren und Gleitschirm geflogen. Außerdem habe ich dieses Jahr mit Segelfliegen angefangen wo man ja bekanntlich beim Fliegerarzt seine Tauglichkeit unter Beweis stellen muss.

Frage: Seid ihr sehr eingeschränkt? Was geht und was geht nicht mehr? Ist vielleicht auch ein Segelflieger unter euch der mir sagen kann ob ich jetzt kein medical mehr bekomme?

Danke und Gruß
Flieger angel.gif
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