zwar bin ich hier schon eine kleine Weile registriert, dennoch möchte auch ich die Gelegenheit nutzen und mich einmal vorstellen.
Gestatten, Laura-Susann, 24 Jahre jung und komme aus der Bratwurstmetropole Nürnberg.
Mein Leidensweg begann 1990. Mit 10 Jahren wurde bei mir eine massive Beinverkürzung links von "stolzen" 11 cm diagnostiziert kombiniert mit einer Fehlstellung meines linken Kniegelenkes.
Komisch war, dass "nur" mein linkes Bein kürzer war, das rechte ist ganz normal mitgewachsen.
Eine Zerstörung der Wachstumsfugen ist die Ursache gewesen, jedoch hat man nie herausgefunden wodurch sie verursacht worden ist. Meine erste Op folgte: Knieumstellung li. und ein Jahr später die zweite Op (Metallentfernung).
1995 war es dann soweit, meine nächsten vier Operationen standen auf dem Programm. Beinverlängerung durch einen sog. Fixateur extern. Das war die schlimmste Zeit meines Lebens!!!
Ungelogen ein dreiviertel Jahr verbrachte ich AUSSCHLIESSLICH in der Klinik. Pro Tag konnte ich mein Bein um 1 mm verlängern. Das war Horror, denn ist mal Spannung auf den ganzen Muskeln, Sehnen, Weichteilen, ect. stellen sich unvorstellbare Schmerzen ein. Meine Schule habe ich in der Klinik weiter gemacht. Dort habe ich Privatunterricht bekommen, einzeln. Das war schlimm, denn so habe ich jeglichen Kontakt zu meinen Freunden verloren und da die Klinik ca. 50 km von meinem Heimatort entfernt lag hatte ich zu allem auch noch wenig Besuch.
Da fingen dann auch erstmals die Rückenschmerzen an.
Nach dieser Horrorzeit im Krankenhaus und nach meiner 6. Op mit Metallentfernung war ich also endlich, endlich wieder zuhause.
Ich war erst einmal froh, das ganze einigermassen überstanden zu haben, an diese Zeit möchte ich mich am liebsten nicht mehr erinnern müssen...
1997 wurde bei mir CLL diagnostiziert, eine chronisch lymphatische Leukämie. Drei Chemotherapien folgten in zwei Jahren. Ständige Müdigkeit, blaue Flecken, Übelkeit, Haarausfall, das ganze Programm eben.
Meine Rückenschmerzen waren ständige Begleiter, jedoch ohne weitere Beachtung. Musste mich schliesslich anderweitig um meine Gesundheit kümmern, denn die lieben Doc´s gaben mir damals (1997) noch etwa drei Jahre ...
2000 bin ich nicht gestorben, nein, lag wieder mal auf dem Op Tisch (war aber "nur" der Blinddarm). Im gleichen Jahr meinten sich meine Mandeln zu melden die dann ebenfalls in meiner 8. Operation entfernt wurden.
Tja, und seit 2000 hatte ich dann wieder mal so starke Schmerzen in meinem Rücken das ich es einfach nicht mehr aushielt. Eine Odysee an Ärzten und Krankenhäusern begann... ebenso die Einnahme von starken Schmerzmitteln.
Als dann auch noch eine Fußheberparese komb. mit einer kompletten Lähmung meines re. Beines und eine Blasenlähmung auftrat, schickte mich mein damaliger Orthopäde halt doch mal ins MRT.
Drei Bandscheibenvorfälle mit erosiven Osteochondrosen war die Diagnose. War tun? Eine "normale" Bandscheibenoperation kam in meinem Fall nicht in Frage. Die nächsten fünf Kliniken plädierten für eine Versteifung der BWS; da Danke ich bin 24, Hilfe!!!
Durch meinen Mann bin ich dann auf die Link-Prothese gestossen.
Eine einzige Vorstellung in einer besagten Klinik und ich war überzeugt, dass diese Methode die einzige ist, die mir Helfen würde. Bekam seit 10 Jahren Krankengymnastik, Masssagen, Fango, Akkupunktur, Bioresonanz, und zwei Rehamassnahmen ohne grössere Erfolge.
Am 02.04.2004 wurden mir dann über den ventralen Zugang d. h. vom Bauch her, zwei Bandscheibenprothesen L5/S1 und L4/5 eingesetzt.
Nach nur vier Tagen konnte ich die Klinik ohne Schmerzen wieder verlassen (das erste mal in meinem Leben ohne Schmerzen!).
Alles schien gut zu verlaufen, ich brachte meine dritte Reha hinter mich und war wieder zuhause.
Vier Wochen nach meiner 9. Operation mit der Prothese hatte ich einen Unfall.
Ich stürzte die Treppen hinunter. Der Grund: plötzlicher Kraftverlust im re. Bein. Der Grund: wie soll es anders sein, erneuter Bandscheibenvorfall L3L4 einhergehend mit Lähmungen und Blasenentleerungsstörungen. Der Sturz brachte mir zu allem Überfluss auch noch eine Blutung im Spinalkanal ein...
Am 13.08.2004 feierte ich dann Jubiläum: meine 10 Operation war terminiert. Implantation einer dritten Bandscheibenprothese mit Laminektomie um die Blutung zu entfernen und den gequetschten Nerv zu dekomprimieren.
Diesmal wirde ich von vorne UND von hinten aufgeschnitten, was soll´s...
Tja, und vor zwei Wochen bekam ich dann auch gleich noch eine Diagnose mit dazu: Polyneuropathie beider Beine (chronische Schädigung der Nerven) dadurch ständige Schmerzen in den Beinen sowie brennen und ziehen.
Hey, meinen Rücken geht es gegenwärtig jedoch gut... das ist doch auch schon mal was

Wie ich feststelle, habe ich etwas weit ausgeholt, aber das bin eben nun mal ich bzw. das ist mein "Werdegang"...
An dieser Stelle möchte ich meinen Mann Heiko danken. Ohne ihn hätte ich die letzten zwei Jahre niemals durchgestanden!
Und nicht zu vergessen EUCH! Bin sehr froh das ich dieses Forum gefunden habe und finde es immer wieder schön zu lesen, wie wir uns gegenseitig helfen. An dieser Stelle lieben Dank auch an Ralf und Heidi!!! UND an alle die hier schreiben!!!
Eure Laura-Susann
