Hallo ihr Lieben,
Ich bin noch ganz neu hier. Wurde gestern wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Mit einem Bandscheibenvorfall in der Brustwirbelsäule (Th 6/7).
Das ganze ist eine etwas längere und komplizierte Geschichte und ich würde gerne eure Meinung dazu hören, da ich langsam selbst an meinen Empfindungen zweifle.
Ich bin 26 Jahre alt und im September hatte ich einen Unfall im Fussballtraining. Ich habe nach einem Foul in voller Geschwindigkeit das Gleichgewicht verloren, bin auf den linken Arm gefallen und habe mich mehrmals überschlagen.
Daraufhin hatte ich richtig üble Schmerzen in der Schulter und bin in die Notaufnahme. Das Röntgen der Schulter zeigte einen eventuellen Haarriss im Oberarmkopf. Der Notaufnahmearzt bat mich am nächsten Tag in die chirurgische Ambulanz zu kommen, um die Verletzung von einem Chirurgen beurteilen zu lassen und eventuell ein CT zu machen.
Der Arzt am nächsten Tag meinte, dass er von einer Schulterluxation ausgeht und schickte mich zum CT. Der Scan ergab, dass die Schulter nicht mehr ausgekugelt war, aber es gewesen sein musste, da der Arzt wohl eine Delle im Oberarmkopf sah.
Das MRT einige Tage später bestätigte diesem Verdacht jedoch nicht. Es wurde somit eine schwere Schulterprellung diagnostiziert.
Ich bekam KG für die Schulter verschrieben und sollte in 3 Wochen wieder in die Ambulanz zum Chirurgen kommen.
Bei der KG stellte mein Therapeut fest, dass meine Wirbelsäule eventuell auch etwas vom Sturz abbekommen haben könnte. Mein 5. Brustwirbel war (bzw. Ist) extrem Druckempfindlich und nichts, was mein Physio auch versuchte, brachte etwas. Im Gegenteil ich hatte das Gefühl es wird immer schlimmer.
Bei meinem nächsten Termin in der chirurgischen Ambulanz sprach ich das Problem an, der Arzt untersuchte mich und meinte, dass Klopfschmerzen und Druckschmerzen an der BWS in meinem Alter nicht normal sind. Er schickte mich zum Röntgen. Sowohl BWS als auch HWS.
Die Bilder zeigten keine Anzeichen einer knöchernen Verletzung und auch keine Keilbildung der Wirbelkörper.
Der Arzt meinte dann, dass ich mir wahrscheinlich die Wirbel geprellt hätte und ich mich schonen sollte. Er wollte mich auch nochmals krankschreiben, aber das lehnte ich ab, da ich erst eine neue Arbeitsstelle angetreten hatte. Es wurde dann ein weiterer Kontrolltermin in 4 Wochen ausgemacht und ich bekam weitere KG und Massage + Fango verschrieben.
Ich ging wieder arbeiten, machte meine KG und war jedesmal glückselig, wenn ich unter der Fango-Packung lag. Nichts tat dann mehr weh und alles war gut.
Trotzdem wurde es nun von Tag zu Tag schlimmer. Leichteste Berührungen am Rücken ließen mich nahezu schreien, ich konnte nicht mehr auf dem Rücken liegen und hatte einfach nur noch Schmerzen im Bereich des 5. Brustwirbels.
So vereinbarte ich schon nach zwei Wochen wieder einen Termin in der Ambulanz, da es so nicht weitergehen konnte. Die Schulter war endlich wieder gut, dafür hatte ich solche Rückenschmerzen.
Ich sah dann auch wohl so schlecht aus, dass der Arzt mich gleich im Krankenhaus behielt zur Schmerztherapie mit Opioiden. Auch ein MRT sollte gemacht werden.
Seine Vermutung war, dass entweder was an den Bandscheiben sein könnte oder vielleicht ein Dornfortsatz angebrochen sein könnte. Allerdings meinte er dann auch, dass bei mir aufgrund von psychischen Vorerkrankungen es nicht auszuschließen sei, dass die schlimmen Schmerzen psychosomatisch sind. Er wolle aber mal das MRT abwarten.
Einige Tage später war ich dann beim MRT und es zeigte sich ein Bandscheibenvorfall zwischen Th 6 und 7 mit Kontakt zur vorderen Myeloncircumferenz ohne Myelonkompression und ohne Myelopathie. Mein Arzt meinte, dass die Schmerzen schon davon kommen könnten.
Er glaube aber nicht, dass der Vorfall eine Folge vom Unfall im Fußballtraining sei. Und er könne sich nicht erklären woher die extremen Druckschmerzen auf dem 5. Wirbel kommen.
Ich wurde aus dem Krankenhaus entlassen und bin dann wegen der Schmerzmittel und Rezepten für die Krankengymnastik zu meiner Hausärztin.
Sie schob mich auch gleich wieder in die Schublade der Psychosomatik. Mit den Worten: "Dieser kleine Bandscheibenvorfall kann nicht Ursache der starken Schmerzen sein." Hat sie mich wieder total verunsichert. Dabei hat sie ja nicht einmal ein Bild vom BSV gesehen, sondern nur den Befund durchgelesen.
Ich habe wirklich Starke Schmerzen. Mit Palexia und Diclac lässt es sich einigermaßen aushalten.
Meine Frage ist nun konkret: kann dieser Bandscheibenvorfall tatsächlich so starke Schmerzen hervorrufen? Es ist laut dem Chirurgen ja nur ein kleiner. Oder bilde ich mir die Schmerzen tatsächlich einfach nur ein?
Was muss ich in Zukunft eigentlich alles beachten mit solch einer Diagnose? Kann sich ein kleiner BSV wieder zurückbilden oder kann er sogar noch größer werden? Und kann dieser BSV mit dem Unfall zusammenhängen oder ist das wirklich absolut unmöglich?
Warum tut mir aber nach wie vor der 5. Wirbel bei Kontakt so weh, obwohl er eigentlich gesund zu sein scheint?
Ich bin im Moment einfach sehr verunsichert und weiß nicht mehr, was ich noch glauben soll. Es ist für mich natürlich verständlich, dass die Ärzte auch an eine psychische Überlagerung denken, aber ich kann das nicht wirklich glauben. Meine psychischen Probleme sind komplett anderer Natur, ich bin im Moment komplett stabil und hatte noch nie Schmerzen, die von der Psyche verursacht wurden. Außerdem geht es mir zur zeit psychisch gesehen sehr gut.
Jetzt habe ich ein halbes Buch geschrieben. Aber vielleicht kann mir jemand von euch weiterhelfen.
Vielen lieben Dank schon einmal im Voraus!