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Komplette Version Bandscheibenvorfall L5 S1

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DigitalArt

10 Apr 2013, 19:26

Hallo liebes Forum,
Ich bin der Michael , 34 Jahre Jung und Vater von zwei Töchtern 4 und 2 Jahren

Ich bin198 m groß und wiege 116kg
Ich arbeite als Bauleiter im öffentlichen Dienst, d.h. Morgens 45 min Autofahrt zur Arbeit ,sitzen, 8 Std arbeiten , meist sitzend.. Und Abends wieder zurück. Abends gehe ich dann weiterer Nebentätigkeit nach, ca 2 Std wieder am Schreibtisch .

Begonnen hat alles im November 12 bei handwerklichen Arbeiten zu Hause.... In der Nacht bekam ich Rückenschmerzen , habe mir nichts weiter dabei gedacht. Da es nicht besser wurde, bin ich vom HA zum Orthopäden überwiesen worden. Dann MRT am 02 Januar mit dem Befund BSV l5s1.

Dann bekam ich Krankengymnastik , welche auch gut anschlug. Zeitgleich bekam ich Cortisonspritzen in den Rücken mit Infusionen (3stck). Habe zusätzlich Diclofenac 50 mg bekommen. War soweit, dass ich nur eine Tablette brauchte. Bin in der ganzen Zeit nur 2 Tage krankgeschrieben gewesen. Man ist ja so blöd ...

Ostern dann wieder alles auf Anfang , beim Radfahren hat es mich voll erwischt und alles wieder auf Anfang. Kann nicht mehr sitzen und Auto fahren geht nicht mehr, kann die Kupplung nicht mehr durchtreten. Laufen ging noch.

Heute dann wieder Termin beim Orthopäden , der hat erstmal das Diclofenac aus dem Programm geschmissen und mit Tramal und etoricoxib verschreiben. Musste dann auf den Hacken und Zehenspitzen laufen, das klappt noch, obwohl mein linkes Bein merklich an Kraft verloren hat.

Er hat mich jetzt zu einem Neurochirugen nach Osnabrück überwiesen, da diese ganz gut wären und nicht alles operieren was ihnen in die Praxis kommt...

Der Orthopäde meint für mich wäre erstmal Feierabend und hat mich weiter krankgeschrieben , was ich eigentlich nicht wollte, aber jetzt muss man sich dem wohl fügen...Sport erst wieder in 6 Monaten ( habe ich aber eh nie Zeit für gehabt). Er sprach auch von Kur bzw. Reha evtl. Op.

Kann mir einer sagen, was der Neurochirug jetzt mit mir anstellt? Wie lange bin ich außer Gefecht , bin langsam echt verzweifelt und will mein altes Leben zurück

Sorry, wegen dem langen Text , musste das mal loswerden.

Vielen Dank fürs Lesen und Grüsse
Michael

Jürgen73

10 Apr 2013, 19:42

Hallo Michael,

willkommen im Forum.

Ein guter Neurochirurg versucht erstmal alle konservativen Therapien auszuschöpfen.

Da du keine Lähmungen hast ist eine OP erstmal unwahrscheinlich.

Zitat

Sport erst wieder in 6 Monaten

Da wirst du dich wohl leider längerfristig mit anfreunden müssen. Bin auch son Sportmuffel.

Du mußt deine Rückenmuskulatur durch gezieltes Training aufbauen müssen. Das wird dir der NC auch noch erzählen.

Eventuell solltest du auch deinen Arbeitsplatz etwas umgestalten müssen. Überlege mal ob man da nicht auch andere Positionen ausser sitzen einnehmen kann (Stehpult etc.)

Mellimaus21

10 Apr 2013, 19:46

Hallo

Zitat

Sport erst wieder in 6 Monaten ( habe ich aber eh nie Zeit für gehabt)

Besonders der Teil in Klammern muss sich in Zukunft dringend ändern! Sport muss in Zukunft zu deinem Leben gehören und keine Zeit ist immer eine ganz schlechte Ausrede

Diese Zeit muss man sich nehmen, genauso wie die Zeit einkaufen zu gehen oder die Wohnung zu putzen

Jürgen73

10 Apr 2013, 20:05

Hallo Michael,

warum willst du dich denn unbedingt operieren lassen?

Es wird dir niemand garantieren können das du nach einer OP keine Probleme mehr hast.

Man hört und liest auch ständig viel zu oft operiert wird.

Versuch erst mal die konservative Schiene und überlege mal ob du dich mit einer stationären Reha anfreunden könntest.

Dort wird auch intensiver darauf eingegangen wie du deinen Rücken stärken kannst und dich auch rückengerechter verhalten kannst.

6-12 Wochen solltest du schon einplanen bis sich dein Rücken wieder beruhigt hat.

PS. Ich hab 7 BSV und bin noch nicht operiert. Son bisschen Sport kann schon viel helfen. Allerdings erst nach der Akutphase.

violac01

10 Apr 2013, 20:28

Hi,

eine OP birgt wirklich viele Risiken (zum Bsp. bildet sich Narbengewebe, was auch auf den Nerv drückt und zu lebenslangen Schmerzen führt; es kann zur Instabilität führen mit anschließender Notwendigkeit einer Versteifung..... u.a.m.)

diese sollte man wirklich nur eingehen, wenn man Lähmungen hat.

Das 1. mal ist doch auch alles konservativ besser geworden, warum denkst du nicht, dass es diesmal auch wieder so sein wird?

Nach einer OP brauchst du auch 12 Wo mindestens.

Lies mal hier im Forum ein bischen herum. Hier gibt es leider sehr viele, die sagen, hätte ich es doch nie machen lassen. Übrigens kann man den Erfolg einer OP erst nach Monaten einschätzen (wegen dem Narbengewebe was sich erst später bildet) und neu wird die BS leider auch nicht. Sie bleibt eine Schwachstelle, so dass du auch dann Muskelaufbau etc. durchführen musst.

Dass das alles sehr nervt, wissen wir hier leider alle, da selbst betroffen, nur zu gut, aber Geduld wird notwendig sein.

Kater Oskar

11 Apr 2013, 01:06

Hallo Michael,

Auch ich bin der Meinung, dass die OP wirklich das letzte Mittel sein sollte, wenn gar nichts mehr geht. Du musst dran denken, dass da eine OP an deiner Wirbelsäule gemacht würde, mit allen Möglichkeiten von Problemen. Ob es wirklich etwas bringt wird Dir niemand garantieren.

Zitat

ich glaube mir fehlt im Moment einfach die Geduld für alles, weil mich alles nervt.

Ich weis nicht, was Du Dir vorstellst, was die OP an diesem Zustand ändern würde? Wie bereits gesagt wurde, bist Du nach der OP für mindest 12 Wochen nicht belastbar und vermutlich AU geschrieben. Ich hatte die OP 2005 und nehme seit 2006 täglich hoch dosierte Schmerzmittel, u.a. Morphine. Ich darf noch 15 kg heben. Dazu kommen -über den gesamten Zeitraum- jede Woche Physiotherapie und Sport. Ist also genau das, was Du im Moment tun solltest und auch kannst, um eine OP zu vermeiden.

Als ich den BSV in der Akutphase hatte, sagte meine Physiotherapeutin zu mir, "Du fängst jetzt ein neues Leben mit dem BSV an". Ich habe sie ausgelacht und gedacht, das bekommst Du wieder hin, so wie immer. Bin -nach 7 Wochen AU- mit Schmerzen wieder an meinen Schreibtisch gegangen und habe die Zähne zusammengebissen. War ja so stark. Irgendwann kam als Möglichkeit nur noch die OP weil festgestellt wurde, dass die Rückenprobleme 10 Jahre übergangen worden waren. Ich habe mich riesig gefreut, endlich den Termin bekommen zu haben. Danach sollte ja Alles besser werden, wieder so, wie vor dem BSV. Heute.....habe ich chronische Schmerzen.

Denk mal bitte drüber nach. Was hier sehr oft geraten wird, versuche Dir nach Möglichkeit eine zweite Meinung von einem weiteren NC ein zu holen. Ansonsten gebe ich Dir ein Wort mit auf den Weg, mit welchem hier die Bandis immer wieder "gequält" werden, aber daran nicht vorbei kommen, egal wie Du Dich entscheidest. das Wort heißt GEDULD.

LG, Kater Oskar

Mellimaus21

11 Apr 2013, 01:48

Hallo
Auch wenn man es nicht gerne hört, aber ein alleiniger Heilsbringer ist das Messer auch nicht. Und unbedingt schneller geht es auch nicht.
Ich weiß nicht welche Vorstellungen du von der Heilung mit dem Messer hast? Vermutlich das du in 4 Wochen wieder top fit durch die Gegend springst? Also dem ist bei weitem nicht so und deine Kinder wirst du auch nach einer OP lange nicht durch die Gegend tragen. Du wirst nach einer OP auch erst mal irgendwann in die Reha gehen und wirst unterm Strich auch einige Monate ausfallen.
Ich kann nur warnen sich vorschnell operieren zu lassen nur weil man keinen Bock hat sich jetzt lange durch konservative Therapie zu quälen.
Absolute OP Indikation ist eine Lähmung, die du nicht hast zum Glück. Relative OP Indikation ist nicht zu beeinflussender Schmerz, auch den hast du nicht, denn auch von der konservativen Seite ist noch sehr viel Platz nach oben ....
Wichtig wäre vor allem wenn du das hier wieder konservativ auf die Reihe bekommst, das du selbst den Popo mal hoch bekommst.
Den ersten Warnschuss hast du ja schon nicht ernst genommen, nicht geschont und vor allem auch immer noch nicht mit Sport begonnen. Es tut mir leid das so sagen zu müssen, aber vom am Schreibtisch sitzen und abends vor dem Fernseher und dann ins Bett gehen, davon wird ein Rücken der vorbelastet ist leider nicht besser.
Rücken ist viel Eigenverantwortung und dazu gehört für dich einges in deinem Leben ganz dringend zu ändern, besonders diese passive Einstellung zur Gesundheit. Frei nach dem Motto: na der Doktor und der Physiotherapeut werden es schon richten.
Die können dir Starthilfe geben, wie auch immer die aussieht, aber ind Ziel laufen musst du schon selber. Tragen können sie dich nicht