Jetzt möchte ich doch gerne mal einen Bericht abgeben.Meine OP war am 21.06.04.
Ich habe ein PEEK-Interponat zwischen dem Th8/Th9 bekommen.Der Zugang war transthorakal von der rechten Brustkorbseite ausgehend.Ich habe vier Schnitte mit einer Länge zwischen 2,5 und 4 cm. Die Op hat knapp 3 Stunden gedauert.Anschliessend war ich für 6 Stunden auf der Intensivstation.Dieses war aber nur wegen meinem Defibrillator erforderlich, der für die OP abgeschaltet werden musste, und anschliessend logischerweise wieder aktiviert werden musste.Dafür war extra ein Techniker der Herstellerfirma beordert worden.Die anschliessende umfassende Abfrage des Defi's war vollkommen in Ordnung.Mein Herz hat die OP sehr gut verkraftet.Ich habe immer auf die Uhr geschaut und auf die alten Schmerzen gewartet.Ich warte immer noch.............
Somit kann ich sagen, dass die OP den gewünschten Erfolg gebracht hat.OK, die Wundschmerzen sind in den ersten 2,5 Wochen hammerhart gewesen.Auch jetzt liege ich auf der Schmerzskala noch zwischen 5 und 6.Dieser Zustand ist aber normal, und dauert insgesamt mind. 6 Wochen an.Am 7.7.04 war ich zur Kontrolluntersuchung bei meinem Doc.Es war alles in Ordnung.Seit dem 10.07.04 verspüre ich endlich eine Besserung des allgemeinen Befindens.Bis zum 27.07.04 darf ich mich noch in keinster Weise belasten.Die KG werde ich frühestens Anfang/Mitte August beginnen.Diese Woche möchte ich langsam mit meinem Lauftraining beginnen.(Höchstens 30 Minuten )Von einer ReHa oder AHB hat mir mein Doc dringend abgeraten, da sich 90 aller Therapeuten oder Ärzte sich nicht mit der BWS auskennen.Die Ruhe tut mir sehr gut.Zum augenblicklichen Zeitpunkt liege ich immer noch 6 Stunden über den Tag verteilt.
Wenn ich diese OP mit meiner OP vom letzten Jahr vergleiche, die ja konventionell durchgeführt worden ist, so liegen da Welten zwischen.Diese OP-Methtode ist doch viel schonender für den Körper.Ich bin in meiner Leistungsfähigkeit jetzt schon viel weiter, als letztes JahrLetztes Jahr habe ich nach 10 Tagen KH-Aufenthalt direkt eine 4wöchige AHB angetreten.Das hat mir sehr geschadet.Diese ganzen Massnahmen drei Monate später wären ideal gewesen.Die AHB selbst war sehr gut im Angebot, und auch die Therapeuten und Ärzte waren sehr gut.Ja, der Mensch lernt nie aus.Jetzt mache ich nur das, was mir gut tut.Ich höre nur auf meinen Körper, und der braucht noch sehr viel Ruhe.
Ihr glaubt gar nicht, wie glücklich ich bin, dass ich diese chronischen Schmerzen endlich los bin.Mittlerweile bin ich schon dabei, die Morphintabletten zu reduzieren.Alles natürlich mit ärztlicher Kontrolle.40 mg habe ich schon reduzieren können.Parallel nehme ich noch 1800 mg Ibuprofen Tbl. am Tag ein.Ich bin sehr zuversichtlich, dass ich bis zum Ende des Jahres endlich "clean" bin.Das ist ein realistisches Ziel.Bald kann ich mit meiner Fortbildung beginnen, und habe so auch endlich eine berufliche Perspektive.Meinen alten Traumberuf als Krankenschwester kann ich nun leider nicht mehr ausüben.(Das stand aber schon nach der ersten Rücken-OP fest, bei der mir der BSV zischen Th8/Th9 entfernt worden ist.)
Das Interponat bringt mir die alte Stabilität in diesem Segment wieder zurück und nimmt gleichzeitig den Druck von der Nervenwurzel, welcher für die unsagbaren Schmerzen verantwortlich war.
Diese grossartige OP ist von Dr.Rosenthal in Bad Homburg durchgeführt worden.Ich bin bestens zufrieden.Ich bin glücklich.Ich bin, so hoffe ich, bald endlich ein Bandi, der nur ab und zu noch einmal Rückenschmerzen hat, wie jeder 2. Mensch auf der Welt.Ich bin froh, dass ich mich noch einmal habe operieren lassen.Jede andere Massnahme hätte immer nur die Symptomatik bekämpft, aber nie die Ursache.Dr.Rosenthal ist einer von gaaaaaaaanz wenigen Ärzten, die die OP-Methode an der BWS beherrschen.Ich kann nur noch einmal sagen,dass ich jetzt der glücklichste Mensch der Welt bin.Wenn in ein paar Wochen die Wundschmerzen auch nachgelassen haben, dann habe ich es endlich geschafft.
Heute habe ich nun endlich die Kraft und innerliche Ruhe gefunden, euch dieses zu Schreiben.Eure Hilfe in den vielen langen endlosen Monaten hat mir auch enorm geholfen, meine bis jetzt schlimmste Lebenszeit zu durchleben und zu verkraften.Dafür möchte ich mich bei allen herzlich bedanken.
So ist meine momentane Situation.Ich werde euch weiter auf dem Laufenden halten, wie es mir so weiter ergeht.Jetzt bin ich auch endlich mal ein Bandi, der positive Dinge berichten kann.
Es war meine 8. Op in den letzten 6 Jahren.Ich hoffe, dass die nächsten zu vergebenden Kelche an mir vorüberziehen werden.
Mein Optimismus und mein Ehrgeiz sind weiter ungebrochen.Ich glaube weiter an ein gutes Leben.Natürlich gibt es bestimmt mal wieder ein Tief.....
Ebenso bin ich mir der Tatsache bewusst, dass ich nie wieder meine alte Leistungsfähigkeit erreichen werde, aber will ich das ?!?!?!
Wenn ich mir überlege, wie stressreich mein "altes"Leben gewesen ist, so kann ich mich heute in vielen Dingen nur belächeln.Auch da habe ich in vielen Dingen umgedacht.Die lange Zeit meiner Krankheit hat mir gelernt, dass erst das Leben und die Familie und die Freunde wichtig sind, und dananch erst die Arbeit und die Karriere.Bin ich froh, dass ich heute ganz anders über das Leben nachdenke und es auch so lebe.So habe ich viele Erfahrungen gemacht, aus denen ich nach Möglichkeit nur das Positive mitnehmen möchte.Obwohl ich krank bin und bleibe(schon wegen meinem Herzen), so bin ich doch so zufrieden, wie noch nie in meinem Leben.Das könnt ihr mir glauben.Dafür hat es sich gelohnt, krank zu werden.Ich hätte es sonst nie begriffen.
Danke, für eure Geduld beim Lesen.Danke, für eure Hilfe.
Ich bleibe diesem Forum treu, nur werde ich mich wahrscheinlich ein bischen rarer machen.
Ea gibt ein schönes Sprichwort :
Willst du was gelten, dann mache dich selten.
Eine überaus positiv und glücklich denkende AROSA grüsst alle lieben Bandis.
Bis zum nächsten Lagebericht wünsche ich euch ein gute und schmerzarme Zeit.
Alle, die jetzt in Urlaub fahren, wünsche ich von Herzen tolle Ferien.
Tschüss, eure AROSA !
