Hallo,
ich bin am Ende mit den Nerven. War es schon, als ich mich vor einigen Monaten hier angemeldet hatte und bin es weiterhin.
Seit 2008 BSV - immer L5/S1. Schmerztherapien, samt PRT´s, Streckbank, Rückenschule und Physio brachten zu Beginn für längere Zeit gute Erfolge.
Seit Oktober 2011 waren die schmerzfreien Zeiten immer kürzer. PRT´s halfen über 3 Wochen, Akkupunktur nicht mehr. Also Schmerztherapie mit Tramadol und Novalgin und Oxycodon.
Im Juni traute sich auch der Physio auch nicht mehr ran. Keine Reflexe mehr im rechten Fuss, starke Muskelschwäche. Auf sein Geheiss hin bin ich von Düsseldorf nach Essen ins Alfried Krupp KH - wenn da wer konservativ was reissen könnte, dann die. Die haben sich die lediglich die alten MRT´ aus 2010 angeschaut, mich an die Schmerzpumpe gehängt und es mit einer Facetteninfiltration versucht. Das hat nix gebracht. Verödet wurde dann trotzdem. Bis zum Bereich der Brustwirbelsäule. Am 3. Tag kam dann ein Schulterzucken: Tut uns leid, wenn´s nicht geholfen hat. Dann gehen sie mal wieder. Sorgen sie für ein MRT und dann dürfte ich erneut kommen.
Ich bin zum Orthopäden, zum Neurologen zum Hausarzt. Fazit: Ein neues MRT muss her. Kümmern sie sich selber drum. 9 Wochen habe ich auf den Termin gewartet. Oh Wunder, noch immer der BSV auf L5/S1, zudem ne ordentliche Vorwölbung von L4/L5
Dann ging es ende August in die Klink in Viersen. Nach 2 PDA´s stand fest: Hilft nix, die dritte Injektion machen wir noch mit und dann wurde ich mit einem OP-Termin in der Tasche entlassen. OP erfolgte dann anfang September. Der Sequester wurde entfernt und die BS etwas ausgeräumt.
Es gab leider Kompliatkionen betreffend der Narkose. Was eine Verlegung direkt nach der OP in ein anderes KH nötig machte. Der Transport dahin und dann wieder zurück in die orthopädische Klinik war leider nicht zuträglich. Die Wundheilung war verzögert. Trotzdem war ich dann mal 3 Wochen schmerzfrei. 6 Wochen nach der OP begann die Reha. Nach 2 Tagen ging so gut wie nix mehr. Ich habe trotzdem fleissig mitgemacht. Schmerzen sein okay, die Belastungsgrenze müsse erhöht werden.
Ich habe trotzdem sofort einen neuen MRT Termin gemacht. Musste da nur 5 Wochen drauf warten. Und dann nochmals 2 Wochen, bis ich mich erneut in Viersen im KH vorstellen konnte. Die operierte BS ist bereits erneut stark vorgewölbt, ebenso die darüber ist schlimmer vorgewölbt, dazu eine Arthrose die den Spinalkanal einengt. Neu, eine Vorwölbung im Übergang von der Brustwirbeläule zur Lendenwirbelsäule. Welche aber nicht den Nerv verengt.
2 weitere Wochen später wurde ich nun aufgenommen. Der Plan: 3 PDA´s und dazwischen Wurzelblockbehandlungen. Seit Dienstag bin ich nun hier. Heute Morgen wurde mir verkündet: PDA wird sich heute gespart. Dafür ein Farcetteninfilatrationen. Auf meinen Einwand hin, dass das ja nun erst verödet worden ist, wurd kaum was gesagt: Sie wüssten sonst nichts. Eine OP, die Versteifung, käme ersten wegen dem Verschleiss nicht in Frage und zweitens, weil ich mit 36 Jahre noch so jung wäre. Sie sehen da eher ein Risiko, dass es das schlimmer machen täte.
How ever. Morgen werde ich entlassen. Hilft es nicht: Pech gehabt. Muss ich mit leben. So die Aussage beider Docs die bei der Visite anwesend waren.
Ich kann seit 6 Monaten nicht mehr arbeiten. Ich kann derzeit nicht länger als 1 Stunde sitzen, stehen oder laufen (wobei letztes doch länger geht). Ich bekomme gerade so meinen Haushalt und die Tiere versorgt, was ja sonst so neben dem 40 Std. Job gemacht werden muss. Ich habe kaum noch Sozialkontakte weil ich nicht mobil bin. Auf´m Weihnachtsmarkt? Länger als ne Stunde? Essen gehen, gemütlich mit Freunden für 2-3 Std zusammen sitzen? Geht nicht. Badminton spielen mit meinen Freunden? Meine Reitbeteiligung habe ich abgesagt.
Das ich immer mal, wenn es Spitzenbelastungen gibt, Schmerzen haben werde,damit könnte ich absolut leben. Aber doch nicht so!
Zufallsbefund, nach dem Narkosedesaster waren Lebertumore. Vermutlich durch die Opiate. Ich bin von Oxycodon daher auf Tilidin umgestiegen. Eine Biospsie, die sie direkt machen wollten, habe ich abgelehnt. Hilft ja nichts. Irgendwas wird uns ja mal dahin raffen.
Nach der Visite heute Morgen habe ich ein so tiefes Tief. Ich könnte nur noch heulen. Mein Chef möchte kommende Woche eine Antwort haben. Die erwartet er ja nun schon, wo ich das 3.mal im KH war. Kann ich völlig verstehen.
Rein theoretisch, wenn das Fazit nun mal so ist, dass es so bleibt,wie es ist, könnte ich Montag zum Dienst antreten. Tildin von heute an ausschleichen. Denn damit mag ich nicht täglich 100km über die Autobahn brausen. Aber wenn ich da jetzt so dran denken, könnte ich schon reiern vor Schmerzen.
Zudem frage ich mich, wenn ich so was höre: Bin ich eigentlich ein ober Jammerlappen? Überdramatisiere ich das und stelle mich nur so wahnsinnig an? Eigentlich bin ich bisher wirklich hart im Nehmen gewesen.
Aber ich kneife jeden Tag meinen Allerwertesten ein und versorge meine Tiere und mache den Haushalt. Und schaffe es einfach nicht, ohne immer wieder Pause zu machen. Wenn ich arbeiten gehe,kann ich mir solche Pausen weder dort noch zu Hause nehmen. Der Tag wird weiterhin nur 24 Std. haben.
Übrings ist es jetzt schon 16.41 Uhr und ehrlich gesagt glaube ich,die Facetteninfilatration haben die glatt mal vergessen. Tasche ist schon gepackt. Könnte heute Abend noch die biege machen.
Heute Morgen nach dem Aufstehen ging es mir wirklich gut, nach dem Duschen war schon ein: oha, Sockenanziehen schon problematisch. Dann Bewegungsbad, danach nur noch schluffend ins Zimmer zurück. Dann Rückenschule und Krankengymnastik: das linke Bein knickt weg, weich wie Butter, als wenn mir wer in die Kniekehle treten täte. Im Rücken ein Schmerz bei jedem Schritt, als wenn man mir ein Messer rein rammt. Selbiges Gefühl im Oberschenkel. Messerstecherei im Bein sag ich dazu nur immer. Zudem habe ich das Gefühl, wer hätte mir mit spitzen Stiefeln in denHintern getreten und der Stiefel steckt noch immer... da ist wirklich die beste Erklärung dafür.
Bildlich gesprochen.
Und so soll es bleiben. Ich drehe ab. Denn akut dürfte derzeit ja nicht sein, weil kein BSV vorliegt sondern lediglich die Vorwölbungen und die Arthrose.
Zweitmeinung? Und die dann bitte schnell. Mir läuft die Zeit davon. Noch 3 Monate und mich kann man in der Klapse besuchen. Oder im Drogensuchtzentrum weil ich vom Tilidin nicht mehr wegkomme. Oder doch im Transplantationszentrum weil meine Leber hin ist?
Sorry, sarkastisch - aber ich sehe grade alles grässlich schwarz derzeit.
Frustrierte Grüße
Annika
... die keine Antwort auf den Roman erwartet. Was soll man dazu auch sagen. Stell Dich nicht so an wäre das eine (und vielleicht richtig, mag ich nur grad nicht hören) oder: postiv bleiben. Nur hat mir bisher kein Doc irgendetwas von möglichen positiven Entwicklungen gesagt. Gut,man könnte an Wunder- und Spontanheilung glauben. Aber dazu gehöre ich wohl nicht... Ich wollte es mir nur mal von der Seele schreiben. Die wenigsten Freunde,Bekannte und Verwandte können das verstehen, ist halt nur Rücken haben...