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In großer Sorge
Tanja53
12 Nov 2012, 19:46
Hallo zusammen,
ich habe mich soeben hier registriert, nachdem ich des öfteren schon hier gelesen habe. Ich bin 59 Jahre alt und lebe in einer Hafenstadt an der Nordsee. Von Beruf bin ich selbständige Konstrukteurin und arbeite ausschließlich am PC.
Mein Problem:
Seit sechs Monaten habe ich ständig Schmwezen im Nacken, dazu im gesamten Schultergürtel, im linken Arm bis zur Hand (Handrücken) und Finger. Darüber hinaus habe ich oft (2x in der Woche) Kopfschmerzen und bekomme sehr schnell Muskelkater in den seitlichen Schinenbeinen und den Fußrücken).
Vor einem Monate bekam ich dann ein MRT der HWS mit für mich niederschmetterndem Ergebnis. Hier der Befund:
In den Segmenten HWK 2/3 bis HWK 5/6 degenerative zirkuläre BS-Protusionen, bei
-HWK 3/4 mit li.-foraminaler Prolapskomponente und C4-Kompression sowie Myelonkontakt.
-HWK 5/6 mit Spondylosis deformans, Unc- und Spondylarthritis sowie bandscheibenbedingtem Myelonkontakt und biforaminaler C6-Kompression.
-Zirkuläre Bandscheibenprotusionen BWK 2/3 und BWK 5/6.
Nun bin ich geschockt und habe Angst, dass ich plötzlich gelähmt bin oder tod umfalle. Der Neurochirurg rät wegen des großen Risikos von Komplikationen von einer OP ab. Er konnte mich auch nicht beruhigen und mir meine Angst nicht nehmen.
Vielleicht könnt ihr als "erfahrene Bandis" mir ja sagen, welchen Gefahren ich nun ausgesetzt bin und was ihr tun würdet.
Lieben Gruß, Tanja53
Moin moin Tanja,
Zitat
Nun bin ich geschockt und habe Angst, dass ich plötzlich gelähmt bin oder tod umfalle.
nun, so schnell fällt man nicht tod um, zumal nicht bei so einer Diagnose.
Zitat
bekomme sehr schnell Muskelkater in den seitlichen Schinenbeinen und den Fußrücken
Bei einem reinem PC Arbeitsplatz werden diese Muskeln so gut wie garnicht trainiert.
Wie siehts denn mit der normalen Bewegung tagsüber aus?
Weniger wie 2km zu Fuss täglich oder mehr? Da könnte schon der Knackpunkt liegen.
Man sollte aber zur Sicherheit eine neurologische Untersuchung durchführen
EMG etc.
LG Harro
Hallo Tanja,
was hat der Neurochirurg denn verordnet? Ich hoffe Krankengymnastik u. evt. Manuelle Therapie?
Lass die Schulter und Nackenverspannungen lockern und dann bastle dir die Muskeln zurecht. ;) Gut stützende Muskeln halten viel Last von der Wirbelsäule fern. Bei mir hats geholfen (Vorfall C6/7).
Ich würde auch zum Neurologen gehen, um alles mal durchzumessen. Aber tot umfallen oder Lähmung wird wohl nicht im Rahmen des Möglichen sein.
Meine (Ex-)Neurochirurgin wollte mir damals Angst machen, sie sagte ein Auffahrunfall würde genügen und ich wär querschnittsgelähmt. Das hat sie gesagt, weil ich mich nicht operieren lassen wollte und sie somit nichts an mir verdienen konnte. Sei also froh, dass dein NC nicht operieren will - solche Ärzte sind sehr selten. Ich hatte übrigens inzwischen einen Motorrollerunfall und laufe nach wie vor einwandfrei - nur die Schulter war gebrochen...
Also mach dich nicht verrückt, sondern lieber Sport.
Gruß C6/7
Tanja53
13 Nov 2012, 07:37
Hallo Harro und C6/7danke erst mal für eure etwas beruhigenden Antworten.
Zitat
nun, so schnell fällt man nicht tod um, zumal nicht bei so einer Diagnose
Aber Harro, findest Du diese Diagnose tatsächlich nicht so schlimm? Ich war entsetzt, dass meine HWS so kaputt ist und habe natürlich etwas im Netz geschnüstert. Was ich da fand, war nicht so erbaulich und machte mir noch mehr Angst. Eigentlich ist ja bei mir von C2/3 bis C6/7 und dann auch noch die obere BWS ziemlich desolat, oder? Und die Beschwerden sprechen doch auch eine eindeutige Sprache.
Zitat
Man sollte aber zur Sicherheit eine neurologische Untersuchung durchführen EMG etc.
Das ist gemacht worden. Das EMG (Oberflächen-EMG) und das ENG sowei die Reflexe waren ohne Befund, eine Motoneuronenerkrankung wurde ausgeschlossen (was mich sehr beruhigt hatte). Diese Untersuchung hatte ich vor 6 Monaten und zur Kontrolle nun auch noch einmal in der vergangenen Woche.Zitat
Weniger wie 2km zu Fuss täglich oder mehr? Da könnte schon der Knackpunkt liegen
Ich habe einen sehr jungen und sehr kräftigen Hund (Golden Retriever), mit dem ich täglich zwischen 5 und 8 km laufe. Doch diese liebe und süße Hundedame bekam ich als kleinen Welpen vor einem Jahr und als sie heran wuchs und sehr kräftig wurde, begannen meine HWS- und auch Muskelprobleme. Sie hat natürlich auch schon des öfteren einen ordentlichen Ruck an der Leine gemacht und mich damit unvorbereitet verdreht. Könnte dieses plötzliche Leinenrucken auch der Auslöser meines BSV sein? Und im Mai d. J. war ich in den bergen wandern und rutschte unglücklich einen Hang hinunter. Ich nahm eine sehr steife Schutzhaltung ein, um meinen Kopf vor einem Aufprall zu schützen.
Das hat mit der HWS wohl auch nichts zu tun, sondern vielleicht mit falschem Schuhwerk meinte der Neuroschirurg. Habe mir nun sehr gute Schuhe gekauft und hoffe auf Besserung.Zitat
was hat der Neurochirurg denn verordnet? Ich hoffe Krankengymnastik u. evt. Manuelle Therapie
Weder noch. Nur den Hinweis, am PC keine verspannte Position einzunehmen und mich viel zu bewegen.Zitat
Meine (Ex-)Neurochirurgin wollte mir damals Angst machen, sie sagte ein Auffahrunfall würde genügen und ich wär querschnittsgelähmt.
Oh Hilfe, so eine Aussage hätte mich fertig gemacht.Zitat
Also mach dich nicht verrückt, sondern lieber Sport
Ein gut gemeinter Tipp von Dir. Derzeit mache ich an Sport nur meine Übungen für die HWS und halt das recht viele Gassi gehen mit dem Hund.
Trotz allem habe ich Angst, etwas Falsches und damit die Sache nur schlimmer zu machen. Ich weiß halt auch nicht, was ich auf jeden Fall vermeiden sollte und was ich unbedingt tun soll.
Lieben Gruß, Tanja 
Hallo Tanja
Mach dich nicht selbst verückt grad wenn bei der Nervenmessung nichts raus kam ist es nicht schlimm.
Bei mir wurden 2 BSV 2005 diagnosiert das waren C5/6 Und C6/7 ich konnte mich kaum rühren und wurde da noch sogar eingerenkt was man eigentlich nicht machen sollte.Aoch diese Osteochdrosen habe ich dort sowie ne Streckfehlhaltung.Ich habe dann immer Manuelle mit Fango und zusätzlich noch Medis erhalten sodas sich ne Besserung 2008 einstellte und ich keine Therapie mehr brauchte.Jetzt ist es wieder schlimmer meine Hand schläft ein Brennen auf den Arm bis zum Ellenbogen Kraftverlust und Sensibilitationsstöhrungen .Ohne Schmerzmittel und Kühlung würde ich es nicht aushalten Bei der Therapie wird extra meine HWS behandelt weil der Nackenbereich immer schmerzt ,auch Verspannungen kommen dazu durch Schonhaltung.Nun wurde Handarthrose festgestellt mit Finger Ober und Mittelgelenke mit Knötjenbildung und das Daumensattelgelenk ist betroffen.Habe Montag ne Messung um den BSV und Karpaltunnel auszuschließen.Ewig kommt was neues hinzu was einen natürlich Ängste macht aber man liest meistens das schlechte raus .
Habe aber noch Baustellen BWS und LWS sind auch 2 Vorwölbungen und sogar ein BSV da in der LWS .Habe dort Arthrosen und man kann nicht operieren trotz Beinschwäche und Zehenheberschwäche.Die BS verkümmern mit den Alter solange die Facetten nicht aktiviert sind gehts eigentlich man lernt damit umzugehen.
Mach dir nicht soviel Sorgen so leicht wird man nicht zum Querschnitt..
LG SONJA
Hallo Tanja,
Zitat (Tanja53 @ )
Zitat
Meine (Ex-)Neurochirurgin wollte mir damals Angst machen, sie sagte ein Auffahrunfall würde genügen und ich wär querschnittsgelähmt.
Oh Hilfe, so eine Aussage hätte mich fertig gemacht.
Mich auch, aber vor Wut. 
Aber das hab ich mir inzwischen auch schon paar mal durch den Kopf gehen lassen. Wenn die an jemand leichter beeinflussbaren geraten wäre, dann wäre dieser Jemand wohl schon längst operiert... 
Ich hatte Glück mit meinem Zweitmeinungsneurochirurgen, der hat sogar gesagt, dass das versuchte Körperverletzung war, weil eine OP absolut nicht indiziert war.
Zitat (Tanja53 @ )
Trotz allem habe ich Angst, etwas Falsches und damit die Sache nur schlimmer zu machen. Ich weiß halt auch nicht, was ich auf jeden Fall vermeiden sollte und was ich unbedingt tun soll.
Ich glaube du brauchst dringend einen guten Physiotherapeuten. Hast du keine Möglichkeit, einen Arzt zu finden, der dir Physiotherapie verordnet?
Was ich auch sehr gut fand (auch im Zusammenhang mit meiner gebrochenen Schulter) war Osteopathie. Dort hab ich auch erfahren, dass das alles zusammen hängt. Also wenn das Fußgelenk nicht richtig funktioniert, dann setzt sich das übers Knie, Hüfte und Wirbelsäule fort, das kann auch Auswirkungen auf die HWS haben! Meine Tochter mit ihren Rückenschmerzen (auch Nacken) hat er gefragt ob sie mal aufs Steißbein gefallen wäre - das war sie vor 3 Jahren tatsächlich! Hängt alles zusammen. Deshalb würde ich deinen Sturz beim Wandern auch nicht so einfach beiseite wischen wollen.
Manche Krankenkassen bezahlen übrigens inzwischen einen Teil der osteopathischen Behandlungen. Da würd ich mal nachhaken.
Gruß C6/7
Hallo Tanja,
ich möchte mich meinen Vorrednern: MACH DICH NICHT VERRÜCKT ! Und ich würde mich auf gar keinen Fall operieren lassen, denn OPs an der WS sind mit erheblichen Risiken verbunden. Sie werden derzeit sehr gerne in Deutschland gemacht, dass dient allerdings sehr oft eher dem Wohl des Krankenhauses als dem des Patienten.
Im Alter von 59 Jahren hast Du eine WS, die halt entsprechende Verschleisserscheinungen hat. Das ist völlig normal . Sieh zu, dass Du Muskeln aufbaust. Lass Dir dafür von einer KG entsprechende Übungen zeigen, die Du dann täglich machst. Dann wirst Du die Sache auch in den Griff kriegen.
LG
Sabine
P.S.: Ich finde die Drohung mit angeblichen Querschnittlähmungen bei Verweigerung einer OP eine Frechheit ! So macht man den Patienten durch Angst gefügig.
Tanja53
14 Nov 2012, 08:14
Hallo Sonja,
Zitat
Mach dich nicht selbst verückt grad wenn bei der Nervenmessung nichts raus kam ist es nicht schlimm
Na ja, die Nervenmessung und das EMG hat der Neurochirurg nicht an den Armen gemacht, sondern wegen einer Kontrolluntersuchung wegen des Verdachts auf Motoneuronenerkrankung an den Schinenbeinmuskeln. Das ist also eine andere "Baustelle", die aber zum Glück nicht bestätigt wurde. Das wäre ja auch der Supergau! Wegen des BSV in der HWS hat er keine Nervenmessungen gemacht, sondern lediglich die Reflexe und die Kraft geprüft und sich ansonsten die MRT-Bilder angesehen und mit mir besprochen.
Damit keine Verwechslung aufkommt, mir wurde keine OP empfohlen sondern nach derzeitigem Befund sogar davon abgeraten.
Schlimm sind ja auch bei mir die cirkulären Bandscheibenvorwölbungen in mehreren Segmenten, Da wird doch der Spinalkanal ringsherum in die Mangel genommen. Und dann zusätzlich noch in C3/4 der Vorfall.
Zitat
Mach dir nicht soviel Sorgen so leicht wird man nicht zum Querschnitt
Danke Sonja für diese beruhigenden Worte. Denn das ist bei dem BSV meine allergrößte Sorge. Daneben natürlich auch die Angst vor Atemlähmung (Zwergfell), was bei C3/4 vorkommen kann. Aber ich bin auich wirklich ein Angsthäschen...!
Zitat
Ewig kommt was neues hinzu was einen natürlich Ängste macht aber man liest meistens das schlechte raus
Ja das stimmt leider. Und eine Bandscheibengeschichte hat ja eigentlich nie ein Ende. Sind die kaputt, hat man damit wohl ein Leben lang zu tun. Das sieht man ja nun auch bei Dir Sonja. Nach ein paar Jahren Ruhe fängt es wieder an zu rumoren. Ich drücke Dir die Daumen, dass Du nicht erneut einen BSV hast. Die Fingerartrhose reicht Dir doch sicher schon.
Lieben Gruß, Tanja
Tanja53
14 Nov 2012, 08:29
Hallo C6/7,
Zitat
Ich glaube du brauchst dringend einen guten Physiotherapeuten. Hast du keine Möglichkeit, einen Arzt zu finden, der dir Physiotherapie verordnet?
Ich habe eine recht gute, doch nach bisher 2 Verordnungen des Arztes und insgesamt 14 Behandlungen wollen die Ärzte (HA und Neurochirurg) mir keine weiteren verordnen (ich vermute mal Budgetgründe). Also zahle ich das nun selber, wenigstens bis zum neuen Quartal.
Außerdem beginne ich heute Abend eine Rückenschule. Nach Auskunft meiner Krankenkasse wird das zu 75% von der KK bezahlt, wenn eine ärztliche Verordnung vorliegt. Und die werde ich ja wohl hoffentlich bekommen, wenn meine Hausärztin aus dem Urlaub zurück ist.
Zitat
Ich hatte Glück mit meinem Zweitmeinungsneurochirurgen, der hat sogar gesagt, dass das versuchte Körperverletzung war, weil eine OP absolut nicht indiziert war
Hättest Du diese Zweitmeinung nicht eingeholt, wärst Du sehr wahrscheinlich also beriets opriert worden. Und dass dann ohne wirkliche Indikation, sondern nur aus (finanziellem) Interesse des Arztes. Das ist echt Hardcore!Zitat
Deshalb würde ich deinen Sturz beim Wandern auch nicht so einfach beiseite wischen wollen.
Ich denke auch, dass es da einen Zusammenhang gibt. Die Vorschädigung hatte ich sicher und der Sturz hat das Fass zum Überlaufen gebracht.
Was die Osteopathie angeht habe ich etwas Glück im Unglück, denn meine Physiotherapeutin macht gerade eine Zusatzausbildung zur Osteophatin, wovon ich sicher schon profitiere.
Lieben Gruß, Tanja
Tanja53
14 Nov 2012, 08:41
Hallo Sabine,
Zitat
MACH DICH NICHT VERRÜCKT !
Ach ihr seid alle so lieb hier und habt mich bereits so toll beruhigt. Danke auch Dir Sabine. Sicher gibt es viel schlimmere Diagnosen als meine. Ich bin halt wirklich sehr ängstlich und die HWS ist ja so ein Fall für sich. Da laufen eben alle lebenswichtigen Nerven hindurch. Das hat mich so besorgt gemacht.
Nun bekomme ich so langsam auch eine Ahnung, wovon meine Extrasystolen des Herzens kommen. Die sind zwar laut mehrfacher kardiologischer Untersuchungen harmlos, aber nervend sind sie dennoch. Und da spielt wohl die HWS und die BWS eine Rolle mit.
Na ja, wer mit 59 Jahren morgens wach wird und keine Wehwehchen verspürt, lebt wohl gar nicht mehr.
Zitat
Sieh zu, dass Du Muskeln aufbaust
Ja Sabine, das ist das allerwichtigste und da bin ich nun auch fleißig dran. Mal sehen, wie das heute Abend bei der ersten Rückenschule abgeht, bei der ich mich angemeldet habe. Ansonsten mache ich ja auch meine "Hausaufgaben" morgens und abends mit den Übungen, die mir meine Physiotherapeutin gezeigt hat. Und ich gehe echt sehr viel mit dem Hund Gassi. Der braucht es und ich auch.
Lieben Gruß, Tanja
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