
ich bin schon länger hier im Forum angemeldet war aber bisher meist im Hintergrund. Darum will ich mich hiermit auch gleich mal vorstellen und euch so ein bissel was von mir berichten.
Ich bin jetzt 28, war Physio, bin seit 4 Jahren voll erwerbsunfähig berentet und meine ganze Rückengeschichte begann vor 12 Jahren.
Zu erst begann alles mit einem Vorfall bei L5-S1, nach einem Jahr Therapie wurde ich dann auf Grund von Lähmungserscheinungen operiert. 6 Wochen später war ein neuer Vorfall an selber stelle, diesmal aber mit sofortigen Lähmungserscheinungen. Daraufhin wurde ich dann bei L5-S1 versteift.
6 Monate später hatte ich dann einen Vorfall bei L4-L5, es gab erst wieder alles an konservativen Therapien, bis dann L4-L5 auch operiert wurde ( erst nur der Vorfall). Ein paar Wochen später hatte ich dann wieder einen Vorfall an selber Stelle so das auch L4L5 versteift wurde.
Das ganze lief dann in den nächsten 4 Jahren noch bei L3-L4, L2-L3, L1-L2 und Th 12-L1, so das ich dann mit 22 bei 12 Ops war und komplett von Th 12- S1 versteift wurde.
Ein knappes Jahr später begannen dann die Probleme mit der Hws, und auch dort kam es zu Vorfällen und OPs so das ich jetzt auch noch von C4-C7 versteift bin.
2007 hatte ich plötzlich ganz ganz schlimme Schmerzen im Bereich der Lws, aber leider nahm man mich damals nicht so recht für voll....... Ach Frau.... , wenn nix außergewöhnliches passiert ist, können schmerzen schon mal vorkommen..... tja leider war es so nicht, sondern der Fixateure war an 5 Stellen gebrochen ( wohl Materialfehler), also sofort wieder in den op, altes Metall raus , neues rein. Leider hat man dies erst auf bitten und drängen von mir nach 3 Monaten im Röntgenbild erkannt..... da waren die Nerven aber schon so geschädigt das eine Lähmung im li. Bein zurück blieb.
Leider kam es dann 2008 auch noch zu einem Gillium- Barree- Syndrom ( ganz ganz grob eine entzündung des Rückenmarks) so das ich einige Zeit im künstlichen Koma lag und ein knappes Jahr im Rolli saß. Während einer Reha 2009 wurde ich dann erwerbsunfähig berentet und bin seitdem von der Grundsicherung abhängig, da ich ja aufgrund meines Alters meine Rentenzeiten noch gar nicht erfüllen konnte.
2011 war ich mal wieder zur Schmerztherapie in der Klinik weil ich so Probleme mit dem vielen Narbengewebe habe ( mein Wirbelkanal ist fast vollständig durch das Narbengewebe zu gedrückt). Dort hat man mir einen Schmerzkatheter gelegt welcher auch erstmal richtig gut war, doch leider nicht lange. Ich bekam Fieber und mir ging es ziemlich schlecht. Im Kernspin stellte man dann heraus das sich Eiter gebildet hat der sowohl im Wirbelkanal, außerhalb des Wirbelkanals, komplett um das liegende Metall und in derMuskulatur war und leider schon so weit hoch zog das er auf dem weg richtung Hirn war. Also sofort Notop noch am selben Abend/ Nacht.
Jaaaaaaaaaaa, aber auch das habe ich nach einigen Wochen ganz gut verkraftet.
Jetzt ist es leider seit 14 Tagen wieder so das ich wirklich extreme Schmerzen habe. Ich war letzten Dienstag schon in der Röhre und man stellte einen neuen Vorfall fest, dann hat sich innen ein Teil der Narbe gelöhst und verschließst zwei Nervenwurzeln und es ist ein kleiner Abzess zurück gekommen..... nach über einem Jahr

Ich war auch schon bei meinem Neurochirurgen, der eigentlich sofort operieren würde, aber durch den Abzess hat er angst das sich dann erst wieder recht alles entzündet und alles wieder ganz schlimm wird. Somit bekomm ich momentan nur jeden Tag Infusionen mit Antibiotika und Cortison um die Entzündung möglichst klein zu halten. Da man mir hier in der Region nicht mehr recht weiter helfen kann, warte ich jetzt auf einen Termin in der Uni Klinik Heidelberg und bis ich dort bin, hoffen jetzt alle das man die Zeit mit der Antibiose überbrücken kann.
So das waren jetzt die vergangenen 12 Jahre im schnelldurchlauf. Jetzt zu meiner Frage......
Ich denke schon das viele von Euch auch mal in dieser Lage waren, das man Ihnen nicht recht helfen konnte, das die Medikamente nicht gut halfen und es einfach so ein bissel aussichtslos erschien. Wie gingt Ihr mir diesen Situationen um?

Wie geht ihr mit so richtigen Schmerzspitzen um? Ich versuche schon zum Beispiel noch mit dem Hund raus zu gehen oder so, weil ich genau weiß das es mir nichts bringt wenn ich nur liege ( davon werden die Nächte nur noch schlimmer), aber es ist schon eine ganz schöne quälerei. Wie sieht euer Leben in solchen Situationen aus?

Wäre echt klasse, wenn ihr mit ein paar tipps geben könnt, bzw. vielleicht auch einfach nur erzählt wie euer Leben in so richtigen Schmerzhöhepunkten so aussieht, würde mich nämlich wirklich intressieren wie Ihr mit schmerzen umgeht und vielleicht kann ich mir ja was positives von euch abschauen.
Danke schonmal im Voraus..... liebe Grüße und eine ganz feste Umarmung an alle anderen Schmerzgeplagten....

Milla