AlexBerlin1970
21 Dez 2011, 10:37
Hallo zusammen!
Da meine Diagnose dieselbe ist, wollte ich jetzt kein neues Thema eröffnen. Ich hoffe, dass ist so ok und gewollt? Bei mir begann es vor 5 Jahren. Rückenschmerzen hatte ich schon früher oft und es ging nach einer Weile wieder weg. Das hatte ich damals auch gehofft, jedoch wurde es schlimmer, so dass ich nicht mehr aufrecht laufen konnte. Nach dem MRT wurde eben ein Prolaps L5/S1 und eine Protrusion L3/L4 diagnostiziert, verbunden mit einer Ischialgie links. Mit Schmerzmitteln und dann auch Physio habe ich das soweit hinbekommen, dass ich gut damit leben konnte. Es war immer irgendwie da, aber es war auszuhalten. Bis vor etwa 3 Monaten die Schmerzen wieder schlimmer wurden. Nach einer „Wartezeit“ wurde es nicht besser und ich bin wieder zum Orthopäden gegangen. Die „Dame“ meinte, es wäre nur eine Blockierung und drehte meinen Oberkörper auf einer Liege hin und her. (Das alte MRT hatte ich mit und sie hat es auch gesehen) Das war es dann. Nach weiteren Wochen habe ich es dann nochmal bei einem anderen Arzt versucht. Diesmal bei einem Neurochirurgen. Es wurde nunmehr ein neues MRT gemacht und ich bekam dreimal eine PDT. Dies schien dann auch geholfen zu haben, denn nach ein paar Wochen war es schon viel besser. Das hatte mich verleitet Sport zu machen. Offensichtlich ein schwerwiegender Fehler, denn 3 Tage später merkte ich die Ischialgie plötzlich unerträglich im rechten Bein. Also ging ich wieder zum Neurochirurgen. Der wollte mir diesmal die drei PDT’s stationär verabreichen, ein neues MRT machen und eventuell operieren. Ich hatte mich zunächst dagegen entschieden und wollte es erneut mit Medikamenten versuchen. Das war vor 4 Wochen. Seitdem bin ich zu Hause, kann nichts weiter machen, nehme eine ordentliche Menge Tilidin, 2xtäglich Voltaren und einmal täglich Tetrazepan. Nebenbei habe ich auch noch die drei PDT’s bekommen. Manchmal scheint es besser zu werden. Am vergangenen Wochenende gab es wieder einen herben Rückschlag. Die Schmerzen in Rücken und Bein wurden so unerträglich, dass an Schlaf nicht zu denken war und ich die Dosis meiner Medikamente kurzerhand verdoppelt habe. Seit zwei Tagen ist es nun wieder besser und ich bin auf „Normaldosis“ zurück.
Mein Problem ist, dass ich nicht ständig Schmerzmittel nehmen kann, weil ich davon doch sehr benommen und müde werde. Andererseits könnte ich es derzeit nicht ohne aushalten. Morgen wird ein neues MRT gemacht und am 03.01.2012 habe ich den nächsten Arzttermin. Ich bin langsam soweit, dass ich der OP zustimme. Es soll sich um eine Implantation einer Bandscheibenprothese handeln. Der Eingriff erfolgt über den Bauchraum, damit man nicht in den Spinalkanal muss. Letztlich hört sich das Konzept vernünftig an und ich habe überlegt, dass ich es früher oder später ohnehin über mich ergehen lassen muss. Jetzt bin ich 41 Jahre alt und dafür vielleicht im „richtigen“ Alter. Es ist eben keine leichte Entscheidung, finde ich. Wer hat also Erfahrungen mit solch einer OP?
Miriane
21 Dez 2011, 10:54
Hallo Alex,
als erste OP gleich eine Bandscheibenprotese?
Das ist ein bisschen mit Kanonen auf spatzen geschossen.
Wenn OP wird eigentlich beim ersten mal nur das vorgefallene Bandscheibenmaterial weggeräumt.
Das ist ein minimalinvasiver Eingriff und in vielen fällen geht das gut.
Der Eingriff für eine Protese ist viel heftiger und viele haben hinterher Probleme damit.
Bevor du dich zu so einm großen Schritt entschließt hol die bitte noch mindestens eine Zweitmeinung (vielleicht sogar eine Drittmeinung) von einem weiteren Neurochirurgen.
LG
AlexBerlin1970
21 Dez 2011, 11:42
Hallo Miriane,
in der Tat hatte ich den Eindruck, dass der Arzt ein bißchen schnell bei der Sache ist und hatte mich daher auch zunächst dagegen entschieden. Ich dachte mir jetzt aber, bevor ich in einem oder zwei Jahren wieder in der selben Situation bin, mache ich es gleich richtig. Hinzu kommt, dass eine Kollegin von mir, die noch jünger ist als ich, das hat machen lassen. Sie ist sehr zufrieden. Ein anderer Kollege wurde von "hinten" operiert und ist offiziell arbeitsunfähig. Welche Probleme können denn bei der Prothese auftreten? Natürlich würde ich mir noch weitere Meinungen einholen. Danke aber für deinen Beitrag!
LG Alex
Miriane
21 Dez 2011, 12:17
Hallo Alex,
ich bin da auch keine Expertin.
Ich bin nicht operiert und hoffe weiterhin drumrumzukommen.
Ich habe mal gelesen, das die Protesen in der Halswirbelsäule entwickelt wurden dort auch ganz gut funktionieren, aber in der LWS problematisch sind, da die Belastung dort größer ist.
In den USA sind sie z.B. für die LWS gar nicht zugelassen.
Zitat
Ich dachte mir jetzt aber, bevor ich in einem oder zwei Jahren wieder in der selben Situation bin, mache ich es gleich richtig.
Würdest du dir auch gleich Zahnimplantante statt Füllungen machen lassen?
Wahrscheinlich nicht.
Und woher weißt du das du in zwei Jahren in derselben Situation bist. Das kann die niemand sagen.
Ein Problem ist auch, das es für die Impantante noch keine Langzeitstudien gibt, da sie noch erlativ neu auf dem Markt sind.
Wie es dir also in 20 jahren damit geht kann dir niemand sagen.
Ich kenne deine Diagnose nicht, aber wenn möglich würde ich wenn schon OP, die schonendste Variante währlen, vielleicht sogar endoskopisch.
Die userin Diskothek hat sich endoskopisch bei einem NC in Berlin operieren lassen und war sehr zufrieden.
Die Erfahrungen deiner Kollegen kannst du nicht 1:1 übertragen. Jede Krankensgeschichte sind anders. Ein NC sagte zu mir, er könne 5 Patienten mit geleichem MRT vor sich haben und trotzdem wären die Bescherden bei jedem unterschiedlich (von gar nichts bis OP-bedürftig).
Hast du schon mal über eine Schmerztherapie nachgedacht?
Vielleicht sogar in einem Schmerzzentrum.
Denn ein richtiger Schmerzarzt würde dir auch Medikamente geben können, die auf dich abgestimmt sind und mit denen du vernünftig durch den tag kommt.
Mir kommt es gerade vor als hättest du mehr Angst vor den schmerzmitteln als vor einer OP.
LG