ich bin neu hier und hatte bis vor 4 Wochen auch keine Ahnung, daß man so fix hier landen kann

Ich bin 34 und Mama von zwei kleinen Kindern (fast 2 und 4).
So, nun zum meiner Geschichte. Seit August 2010 schlage ich mich nach einem Hexenschuß immer mal mal wieder mit meiner Lendenwirbelsäule herum.
Zuerst wurde von einem Manualtherapeuten das ISG entblockiert, leider kehrten die Beschwerden dann aber recht schnell wieder. Daraufhin war ich in ziemlicher Regelmäßigkeit beim ortsansässigen Orthopäden, der auch Chiropraktiker ist. Dieser hat mich dann immer eingerenkt, bzw. den 5. Lendenwirbel entblockiert.
Anfang Januar habe ich dann netterweise mal ein Rezept für Physiotherapie bekommen, bin aber bei der KG primär massiert worden, da ich eine komplett verkrampfte Gesäßmuskulatur hatte, außerdem bin ich immer "geradegeruckelt" worden, da mein Becken immer komplett schief war.
Wie ich heute weiß, ist ein schiefes Becken für die Bandscheiben ja auch nicht gerade günstig. Die KG war aber auch nur von kurzfristigem Erfolg, ein neues Rezept hätte ich erst wieder im April erhalten.
Aber dazu kam es dann nicht, am 11. März war ich dann mal wieder wegen der üblichen Beschwerden und meiner Bitte um ein erneutes KG Rezept beim Orthopäden. Nachdem ich erneut auf meine stark schiefes Becken hingewiesen habe, entblockierte der Arzt zum erstem mal das ISG. KG bekäme ich aber wirklich erst erst im April, vorher könnte ich trotz akuter Beschwerden kein Rezept bekommen.
Einen Tag später bekam ich dann stärkere Rücken- und Gesäßbeschwerden, die ich aber auf das Entblockieren schob.
Dieser Schmerz nahm täglich an Intensität zu, so daß ich am 15. März wieder beim Orthopäden stand (zu dem Zeitpunkt konnte ich bereits vor Schmerzen kaum mehr laufen bzw. Sitzen oder Stehen). Da mein Orthopäde im Urlaub war, kam ich zur Vertretung.
Dieser nahm meine starken Schmerzen überhaupt nicht ernst, auch das Auststrahlen der Schmerzen über das Gesäß, hinteren Oberschenkel über die Wade bis in den Knöchelbereich fand er wohl weiter nicht beunruhigend. Kurzerhand wurde wieder das ISG entblockiert und meine Frage nach Schmerzmittel bzw. Spritze etc. (ich war echt kurz vorm verzweifeln) lehnte er ab, da ich noch einmal am Abend mein Kind stillte. Ich sollte doch einfach viel spazierengehen, daß würde auch gut helfen. Zu dem Zeitpunkt konnte ich aber wirklich kaum mehr gehen vor Schmerz

Mittlerweile waren die Schmerzen bereits so schlimm, daß ich nicht mehr in der Lage war, meine Kinder zu versorgen, also nahm mein Mann erstmal notgedrungen Urlaub. In meiner Verzweiflung rief ich dann bei meinem Hausarzt an, der mir sofort eine stillfreundliche! Schmerzinfusion anhing. Diese brachte leider auch keinen Erfolg, auch Diclo und Ibu halfen nicht. Diese wurde dann am darauffolgenden Tag nochmal wiederholt, wieder ohne Erfolg. Am 18. bekam ich dann die ersten tauben Stellen am Schienenbein, der Hausarzt stellte dann auch leichte Schwäche im rechten Bein und deutlich abgeschwächte Reflexe fest. Also nun doch endlich zum CT (sowohl HA als auch Orthopäde haben mir vorher Vorträge über die klinisch fehlende Bedeutung von CT Untersuchúngen gehalten

Im KH stellte man dann einen Massenvorfall L4/L5 fest, sowie eine kleine Vorwölbung L3/L4. Ein hinzugezogener Neurologe bestätigte die neurologischen Ausfälle durch die bedrängten Nervenwurzel von L4 und L5. Sowohl Radiologe als auch Neurologe rieten ganz klar zur OP. Dazu sollte ich eine Neurochirurgie aufsuchen. Da es nun aber bereits Freitag nachmittag war, bin ich in Rücksprache mit dem Neurologen erstmal wieder nach Hause um dann am Montag stationär in der NC aufgenommen zu werden. Am 23. bin ich dann mikrochirurgisch operiert worden. Die OP ist gut verlaufen, bis auf stärkeres Hinken auf dem rechten Bein und gelegentlichem Unruhigwerden war aber alles ganz gut, keine Schmerzen wie vor der OP. Nach vier Tagen wurde ich dann entlassen.
Nach 9 Tagen wurden dann die Fäden gezogen, einen Tag später war die Wundnaht ca. wieder 1,5 cm aufgegangen

Leider habe ich seit der letzten Woche, also ca. 2 Wochen nach der OP wieder Beschwerden im Gesäß und in den Beinen, der Verv muckt wieder ziemlich auf. Kein Vergleich zu den Schmerzen vor der OP, trotzdem ist man natürlich wieder sehr verunsichert. DAher werde ich wohl Montag wieder beim NC vorstellig werden müssen.
Auch meine Gangstörung ist noch ziemlich offensichtlich und ich befürchte, eine Schonhaltung hat sich auch eingeschlichen, die sicher nicht zum Vorteil ist. 3-4 Wochen nach der OP soll ich mit KG anfangen, ich hoffe, das wird etwas helfen.
Erfreulicher Weise hat der Arbeitgeber meines Mannes unbezahlten Urlaub bewilligt, so daß mein Mann zur Zeit als Haushaltshilfe der KK zuhause bleiben kann. So ist zumindest die Versorgung der Kinder gesichert, die Sorge um diese ganzen Geschichten belasten einen ja zusätzlich nervlich.
So, verzeiht, das war jetzt ein ganzer Roman, aber es war irgendwie gut, die ganze Geschichte mal aufzuschreiben und andere Betroffene dazu zu hören. Vielleicht gibt es ja andere Betroffene, die auch Beschwerden nach der OP hatten und die mich einfach mal etwas aufrichten können.
Lieben Dank für das Lesen!
VG Nadine