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Komplette Version Maßnahmen zur Teilhabe am Arbeitsleben

Bandscheiben-Forum > Rehabilitation
charles
Hallo,

ich möchte eine berufliche Rehabilitation / Teilhabe am Arbeitsleben bei der Deutschen Rentenversicherung Bund beantragen, denn ich kann meinen jetzigen Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben. Dies ist auch schon während einer stationären medizinischen Maßnahme zur Rehabilitation festgestellt worden.


Wenn ich nun einen Antrag auf Weiterbildung / Umschulung im Rahmen von Teilhabe am Arbeitsleben stelle:

Welchen Einfluss habe ich auf die Wahl der Bildungsmaßnahme bzw. ein konkretes Berufsziel?
Mein Weiterbildungsziel wird in keinem Berufsförderungswerk angeboten.
Welche Bildungsträger werden akzeptiert?

Hat jemand von Euch in dieser Angelegenheit schon Erfahrungen gesammelt?
Werden Anträge auf berufliche Rehabilitation auch abgelehnt?


Kann ich mehrere Weiterbildungsmaßnahmen hintereinander
absolvieren, wenn dies erforderlich ist, mich in den Arbeitsmarkt zu integrieren?


Danke im voraus für Eure Hilfe.

Charles
siobhan
Hallo Charles,

ich kann Dir berichten, wie bei mir war. Zuerst vorweg: nach meiner 1. OP wurden Komplikationen unter den Tisch gekehrt, aus diesem Grund bin ich und die DRV anfangs von falschen Voraussetzungen ausgegangen.

Nach meiner 1. OP habe ich einen Antrag auf Leistungen zur Teilhabe gestellt. Dieser wurde abgelehnt. Da ich mir aber in der AHB noch mein Handgelenk verletzt habe, wurden nach Widerspruch und neuem Gutachten doch die Leistungen bewilligt.

Ich bekam einen Termin zur Rehaberatung. Die Rehaberaterin war sehr nett und engagiert. Mein Berufswunsch wurde auch nicht im Berufsförderungswerk angeboten. Mein Arzt und meine Rehaberaterin unterstützten mich aber. Die Rehaberaterin meinte noch, von den Kosten her, wäre es im Vergleich zu anderen Maßnahmen sogar günstig.

Nun, die DRV lehnte ab. So weit ich weiß gibt es da nicht viele Vorschriften. Es liegt also im Ermessen der Person, die Deinen Antrag bearbeitet. Es gibt auch die Möglichkeit für ein persönliches Budget und Du kümmerst Dich selbst darum. Meine Rehaberaterin meinte aber, dieses Gesetz gäbe es nur auf dem Papier, nicht in der Praxis.

Bei mir war das allerdings alles Wunschdenken (ich wollte so gerne wieder arbeiten) und jetzt erhalte ich vorerst Erwerbsminderungsrente.

LG,

Siobhan wink.gif
charles
Hallo siobhan,
hallo liebe Mitglieder,

kannst Du mir bitte noch genauere Informationen zum "persönlichen Budget"
für Weiterbildungsmaßnahmen nennen?

Wo kann ich dies nachlesen?

Du schreibst, "Meine Rehaberaterin meinte aber, dieses Gesetz gäbe es nur auf dem Papier, nicht in der Praxis. "

Wo steht dieses Gesetz?

Warum hast Du nicht geklagt um Deinen Antrag auf Teilhabe am Arbeitsleben durchzusetzen?


Viele Grüße - charles
siobhan
Hallo Charles,

hier der Gesetzestext:

http://dejure.org/gesetze/SGB_IX/17.html

Bundesministerium für Arbeit und Soziales:

http://www.bmas.de/portal/9266/persoenliches__budget.html

DRV:

http://www.deutsche-rentenversicherung-hes...n.html?nn=60350

Bundesagentur für Arbeit:

http://www.arbeitsagentur.de/nn_164884/zen...hes-Budget.html

Meinen Antrag habe ich nicht durchgesetzt bzw. weiter verfolgt, da ich seit Dez. 08 komplett flachliege und z.Zt. med. Hilfe bräuchte....

LG,

Siobhan wink.gif
Spencer
Hallo charles,

ich bin für meinen Beruf arbeitsunfähig geschrieben worden. Ich habe über den VdK einen Antrag auf Teilhabe am Arbeitsleben gestellt.
Und ich bin ohne Probleme zu meiner Umschulung gekommen.

Mein Rentenberater fragte mich, ob ich mir Gedanken über einen neuen Job gemacht hätte. Und ich schob ihm einen Flyer über meinen Wunschjob hin.
Er war damit einverstanden, und dann lief alles reibungslos ab. Ich befinde mich seit November in der Umschulung.

Stelle einfach einen Antrag und warte ab, bis sich die DRV meldet. Die prüfen erst mal, ob Du Anspruch auf Teilhabe hast.
Du hast eigentlich gute Karten.

1. Du bist noch relativ jung zwinker.gif

2. In deinem Rehabericht steht, dass Du in Deinem alten Beruf nicht mehr arbeiten kannst. Schick den mit zur RV. Evtl. auch den letzten Arztbericht.

3. Du schreibst von einer Weiterbildung. Die ist billiger als eine komplette neue Ausbildung.

4. Es kommt gut an, wenn Du Dir selber schon Gedanken über eine Alternative gemacht hast, und Vorschläge bringst.

5. Die überlegen sich gut, ob sie eine Rente zahlen. Das wäre ja teurer als eine Weiterbildung.

Ob sie Dir mehrere Weiterbildungen bezahlen weiß ich nicht. Ich sehe nur bei mir im Berufsförderungswerk, dass viele Leute für ein paar Wochen da sind und so eine Art "Berufsfindung" machen. Das heißt, sie arbeiten ine kurze Zeit in einen in Frage kommenden Beruf und können sich dann entscheiden.

Wie Siobhan schon schrieb: Es liegt viel am Rentenberater. Ich habe Glück gehabt. Meiner hat mir alles genehmigt. Letztendlich hätte ich den VdK gar nicht gebraucht.

Ich befinde mich seit November im Berufsförderungswerk in Nürnberg und mache eine 1-jährige Weiterbildung. Die RV zahlt mir die Ausbildung, Unterkunft und Verpflegung im Internat, alle 2 Wochen die Familienheimfahrt und 68% meines Nettolohnes.

Jetzt will ich mein 3 monatiges Praktikum statt in Bayern in Rheinland Pfalz machen. Die RV unterstützt mich jetzt auch noch zusätzlich, damit ich mir dort eine Unterkunft suchen kann.

Für mich alles in allem: BINGO!

Liebe Grüße
Anke
Topfblume
Hey Charles...,

wenn ich fragen darf, was möchteste denn gerne für eine Umschulung/Weiterbildung machen, was hast Du ursprünglich mal gelernt??

Ich wohne in Niedersachsen ( Weiß nicht ob es Alles länderübergreifend ist ), jedenfalls war ich genau in Deiner Situation!

Meine Erfahrung/Beobachtungen, es gibt eine Art Katalog von Berufen, welche die RV im Rahmen einer Umschulung übernimmt!!! (Steht Dein Gewünschter neuer Beruf nicht darin=Keine Chance!!!!!!) Das hat NICHTS mit Budget zu tun!!!
Des Weiteren, wurde meiner Beobachtung, auch nach dem Alter gegangen, die haben sone Art Altersgrenze, wobei man mit Mitte 40 wohl raus ist...

Es kann mit großer Wahrscheinlichkeit sein, dass Du eventuell ein sogenantes Berufsfindungsseminar mit Praktikum für 4 Wochen besuchen mußt.
Bei mir war es so, dass dort Alle Teilnehmer durch die Dozenten am Liebsten in eine kaufmännische Ausbildung/Umschulung gedrängt werden sollten!!
Dort wurde am 2ten Tag ein Intelligenztest gemacht, welcher entscheiden sollte, OB man überhaupt für eine Umschulung in Frage kommt!!!
Die Tatsache Allein, empfande ich persönlich schon als ziemlich Krass!!
Habe dann meine Weiterbildung/Umschulung irgendwie durchgeboxt!!!

Das Argument mit den Kosten, hatte ich anfangs auch!!! Hehe, ist aber falsch!! Du meinst die Kosten einer gesunden Privat-Person!
Bei der Umschulung (wie z.B. bei mir an einer Privatschule) wird dann ein staatlich, festgelegter Tarif fällig!!

Ich hatte auch 1 bis 2 Leute im Kurs, die wollten unbedingt was Umschulen, was generell nicht übernommen wird, und sich auch im Ihrem Verhalten gegenüber der Dozenten und des RV Beraters nicht alzu Kniggehaft bewährt haben...

Kann Dir nur raten, selbstbewußt und höflich, Deinem Reha-Berater, Deine Anliegen vorzutragen!
Sicherlich hört sich das Blöd an, aber einklagen, 2-3 Jahre warten usw.,... hilft nur den Anderen!

LG Topf
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