nachdem ich seit einiger Zeit als stiller Mitleser Euer Forum nach nützlichen Tipps regelrecht "durchwühlt" habe, möchte ich mich nun vorstellen

Ich bin 30 Jahre alt und Rückenbeschwerden habe ich eigentlich mehr oder weniger seit bestimmt 15 Jahren. Mal ein Ziepen im Rücken, mal ein Hexenschuß, nichts Dramatisches.
Dann fingen vor ca. einem dreiviertel Jahr die Probleme an. Ich bin umgezogen und habe dabei geschleppt wie ein Ochse, schwere Möbelstücke, Kühlschrank, etc. Nach dem Umzug hatte ich immer das Gefühl, dass sich meine Muskulatur im Lendenwirbelbereich quasi verkrampft. Dies war meistens morgens der Fall nach dem Aufstehen.
Die nächste Phase war, dass ich morgens nicht mehr bei durchgestreckten Beinen mit meinen Fingerspitzen den Boden berühren konnte. Abends kein Problem. Dieses Problem wurde immer ausgeprägter, dass ich irgendwann auf dem Rücken liegend nicht mehr die Beine gestreckt im 90° Winkel zum Oberkörper anheben konnte. Bei dem Versuch war so ein starker Schmerz im Lendenwirbelbereich, dass ich bei dem Versuch laut aufgeschrien habe. Irgendwann konnte ich mir vor Schmerzen und Steifheit nicht mal mehr meine Socken anziehen.
Wohlgemerkt, ich war die ganze Zeit bei einem Physiotherapeuten in Behandlung (zur Vorbeugung, da ich einen rückenfeindlichen Beruf habe) und er hat die Symptome nicht gesehen

Als die Schmerzen dann stärker wurden, bin ich Montags (24.1.) zum Orthopäden gegangen. Er hat vorsichtig mein linkes Bein hochgehoben und ich habe gequietscht vor Schmerzen. Er hat mir eine Überweisung zum MRT ausgestellt und meinte, er tippe zu 90 % auf Bandscheibenvorfall. Mein erster Gedanke war: WIESO hat das der Physiotherapeut nicht erkannt? Normalerweise kennt ein Physio doch die Symptome eines Bandscheibenvorfalls, oder?
Hatte dann Ende der Woche noch einen Termin zum MRT bekommen (28.01.). Diagnose: Voluminöser BSV L5/S1 der auf die Nervenwurzel drückt und ein kleiner (laut Radiologe unbedeutender) BSV L5/L4. Der Orthopäde gab mir alle 4 Tage 2 Spritzen in den Rücken und dann habe ich nach einer Woche den Arzt gewechselt zu einem Rückenspezialisten, da ich mich mittlerweile vor Schmerzen nicht mehr bewegen konnte.
Behandlung des neuen Arztes: 3x Tropf mit Novalgin, Cortison und Diazepam und 2x Ct-gestützte Sacralanästesie. Tabletten: 3x täglich 1 Dolomagon 400 mg (= Dexibuprofen) und 3x täglich 1 Trancopal (= Schmerzmittel und Muskelentspannung).
Mittlerweile liege ich seit 5 Wochen auf der Couch und werde langsam wahnsinnig vor lauter Liegen und Nichtstun. Die Schmerzen sind seit der letzten Sacralanästesie am 17.1. soweit gemildert, dass ich mal aufstehen und mich bewegen kann, ohne vor Schmerzen sofort loszubrüllen. Aber länger als 3 Minuten laufen und stehen geht nicht.
Nun hat mein Arzt Urlaub und ich den nächsten Termin in 2 Wochen bei ihm. Zu seiner Vertretung muss ich kommende Woche einmal hin um meine AU zu verlängern. Jetzt liege ich hier auf der Couch, gucke den Fernseher und das Internet leer und freue mich wenn ich abends wieder schlafen gehen kann.
Ich weiß jetzt auch nicht wie ich mich verhalten soll. Ich bin im Liegen quasi schmerzfrei, Sitzen geht so naja und Laufen geht ein wenig ( krumm und mit Humpeln), die Schmerzen werden aber nach kurzer Zeit schlimmer. Die Schmerzen äussern sich ziehend Pobacke, Kniekehle, Wade bis zum äußeren Knöchel. Wobei sich die Schmerzen in den 5 Wochen schon verändert haben. Mittlerweile ist der Hauptschmerz in der Pobacke (Ziehen wie Muskelkater und Druckschmerz) und bei längerem Stehen und Laufen in der Wade und äußerer Knöchel.
Schmerzbedingt habe ich auf jeden Fall Fortschritte gemacht. Aber wie gesagt liege ich jetzt seit fast 5 Wochen. Ich weiß und habe es hier im Forum auch ganz oft gelesen, dass man Geduld haben muss. Aber dabei quälen mich so viele Fragen.
Was kann ich noch für meine Genesung tun? Ich bin nicht der Typ um nur rumzuliegen.
Soll ich trotzdem laufen, auch wenn sich danach die Schmerzen etwas verschlimmern?
Ab wann sollte man mit leichter Krankengymnastik anfangen? Der Orthopäde sagt, sobald ich schmerzfrei bin. Aber ist so etwas nicht auch dafür da um schmerfrei zu WERDEN?
Ich habe gehört, dass die Bandscheibe auch noch nachrutschen kann. Wie häufig ist so etwas?
Ich bin total verunsichert. Einerseits möchte ich gerne etwas für mich tun (vor allem weil es mir psychisch auch momentan nicht so gut geht wegen dem Zustand), andererseits habe ich aber auch Angst etwas falsch zu machen und meinen Zustand wieder zu verschlimmern.
Ach ja: Ich habe keine neurologischen Ausfallerscheinungen, "nur" die Schmerzen. Der Orthopäde meinte allerdings bei meinem letzten Termin, dass ich mir überlegen sollte, mich vielleicht doch operieren zu lassen, da ich so starke Schmerzen hätte. Aber das möchte ich eigentlich nicht,sondern es weiter konservativ probieren, da ich Angst vor einer Op habe. Und die Schmerzen sind auch schon besser im Gegensatz zu letzter Woche. Aber noch nicht so, dass ich auch mal etwas machen kann was mir Spaß macht. Mal raus an die Luft o.ä.
Vielleicht könnt ihr mir ja ein paar Tipps geben. Sorry, dass der Beitrag so lang geworden ist, aber es ist in den letzten Wochen so viel passiert.
Liebe Grüße
fienchen