Hallole Lore,
wie lange eine Schmerztherapie benötigt wird, kann man ganz sicher nicht zeitlich eingrenzen.
Wie geschildert, lebe ich seit 1985 mit Schmerzen (nach einem Verkehrsunfall als Beifahrer) und 1990 kam dann meine Wirbelsäule dazu.
Mit dem WS-Problem lebte ich 15 Jahre bei konservativen Therapien, bevor ich dann 2x operiert wurde.
Hinzu kommen Hüft-/Knie- und weitere knochenspezifische -Probleme.
Dass sich hierbei natürlich ein chronisches Schmerzsyndrom bildete, ist ja im Nachhinein nicht aussergewöhnlich
Nein, nicht jeder Patient wird ausschließlich auf Morphium gesetzt, im Gegenteil, die Schmerztherapie soll weitere Therapiemöglichkeiten dem Patienten aufzeigen und den Medikamentenkonsum möglichst so niedrig setzen wie möglich.
Bei meinem letzten Aufenthalt in der Schmerzklinik vor zwei Jahren konnte ich meine Medis um ein Drittel reduzieren und bis auf wenige Tage, wo ich Bedarfsmedis nehmen muss, habe ich es auch so beibehalten können.
Durch Entspannungstechniken, therapeutischer Hilfe einer Psychologin, KG-Maßnahmen, meinen Medis und einfach einer anderen Denkweise meinen Alltag zu bestreiten (ich neige dazu alles 1000% zu erledigen und mir zu viel aufzuladen, nicht NEIN-sagen können) habe ich geschafft, dass ich mich besser fühle und aus dem tiefen Loch auch herausschauen kann.
Natürlich war es für mich schwer meinen Arbeitsplatz, aufgrund der Berentung, zu verlieren, habe aber in der Schmerz- und Psychotherapie viele Stunden moralische Unterstützung durch meine Ärzte beim "Verstehenhelfen" erhalten.
Bereits in der ersten stationären Schmerztherapie hat man mit mir daran gearbeitet, dass ich dem Arbeitsleben wohl "Adieu" sagen muss (Trauerbewältigung über den drohenden Verlust).
Auch das gehört zur Schmerztherapie, über Dinge zu sprechen, die einem zusätzlich zum körperlichen Schmerz drücken.
Keine Angst, man will/wird Dir hoffentlich dort nur helfen
Jedoch bedenke bei allem, es gibt lange Wartezeiten!
Gruß parvus