Shifty
04 Jan 2011, 22:30
Hallo,
hat von Euch schon jemand Erfahrungen mit einem Shift nach Bandscheiben-OP gemacht?
Habe seit OP nach Bandscheibenvorfällen L3/4 links und L4/5 rechts einen Shift. OP war im Juli 2010, BSV akut mit Schmerzen seit März 2010.
Laut OP-Arzt wurden die Bandscheiben fast gänzlich ausgeräumt, da die Kerne stark "zerbröselt" waren.
Shift ist nicht mehr so ausgeprägt wie nach OP, aber immer noch vorhanden.
Ich kann mich unter Muskelanspannung selbst weiter begradigen, das verursacht aber Schmerzen rechtsseitig. Ganz gerade bekomme ich mich aber nicht hin.
Laut meiner Ärztin sei ein Shift nach OP relativ selten. Habe dazu auch im Internet/Forum wenig gefunden.
Hatte auch während der "akuten" Phase zwischen Vorfall und OP automatisch eine Shift- bzw. Schonhaltung eingenommen, diese hatte sich aber nach einiger Zeit (ca. 6 Wochen) wieder gelegt von alleine.
Hatte ja gehofft und hoffe immer noch, dass sich der Shift post-OP auch wieder von selbst erledigt. Vielleicht gibt's ja jemand mit ähnlichen Erfahrungen.
Viele Grüße,
Shifty
Moin moin,
wir sind zwar nicht minderbemittelt und kennen uns in denglisch nicht besonders gut aus
aber kannst du uns den Bedriff "Shift" einmal übersetzen?
Wäre doch sehr hilfreich.
Lieben Dank Harro
PS.shifty {adj} [coll.]
schlau
gewandt
gerissen
schuftig
verschlagen
zwielichtig
durchtrieben
raffiniert [verschlagen]
hört sich irgenwie komisch an?
Discothek
04 Jan 2011, 23:51
Hi Harro,
ein "lateral shift" ist einfach nur englisch für diese typische zur Seite ausweichende Fehl-/Schonhaltung, meist nach Bandscheibenschaden. Weißt schon, zur schmerzenden oder zur anderen Seite, je nachdem, ob die Nervenwurzel "unter der Achsel" oder "auf der Schulter" eingequetscht ist. Das englische Wort ist wohl einfach kürzer und handlicher, drum wirds gern als medizinisches denglisch benutzt.
Hi shifty,
ich kenn den shift auch aus meiner akuten Phase. Ich würd an Deiner Stelle die gerade Haltung nicht erzwingen - mit dem Schmerz zeigt Dir der Körper, daß er die Bewegung (wahrscheinlich noch) nicht will. Ärzte heben sowas ja gerne mit Muskelrelaxantien auf, aber da bin ich etwas skeptisch, immerhin beseitigt das ja nicht das ursächliche Problem. Vielleicht hast Du durch die Vorfälle eine Höhenminderung o.ä. in den Segmenten und dadurch wieder eine Nervenreizung, die Dich in die Fehlhaltung zwingt. Was sagt denn Dein Physiotherapeut zu dem Zustand? Wenn es gar nicht weggeht, würde ich mal bei den Ärzten nachbohren, ob es außer den Bandscheiben weitere Befunde gibt, die das erklären könnten.
Gute Nacht,
Disco
Shifty
05 Jan 2011, 00:51
Hi Harro und Disco,
danke für die schnellen Antworten.
Ich denke Disco hat das ganz gut erklärt. Diese Schonhaltung, Ausweichhaltung wurde von den Ärzten und Physios immer als "Shift" bezeichnet, deswegen habe ich das hier auch gemacht. Ich denke, die die das nach der OP haben/hatten, werden den Begriff auch schon von medizinischer Seite gehört haben.
Für mich ist es eine automatische Ausweichhaltung, in die sich mein Körper neigt oder bewegt, wohl um den Schmerzen auszuweichen, ohne dass ich das bewusst steuere.
Vor der OP nahm mein Körper eine Weile auch diese Schonhaltung ein. Ohne dass ich etwas dagegen tun konnte, hat sich mein Oberkörper auf Höhe des BSV seitlich verschoben. Das führte zu starken Muskelverspannungen in der Brustwirbelsäule, da mein Körper diese "Seitenneigung" nach oben hin wieder ausgleichen musste. Aber, wie gesagt, das war vor der OP eine klare Ausweichbewegung meines Körpers, die sich nach relativ kurzer Zeit (ein paar Wochen) wieder gelegt hat. Am Besten geholfen haben mir hier Massagen der verspannten Muskeln und Liegen, da die Ausweich- und Ausgleichhaltung im Liegen nicht sehr ausgeprägt war.
Vor der OP war ich wieder komplett gerade. Direkt nach der OP wieder "schief". Jetzt frage ich mich eben, ob es Leute gibt, denen es ähnlich ging oder geht. Ob ich einfach mehr Geduld haben muss oder eventuell meine Bandscheiben jetzt zu "uneben" sind für eine gerade Haltung oder Sonstiges.
Für die Physios und KG's nach der OP war das etwas Besonderes, nichts Unbekanntes, aber eher Seltenes. Die Physios in der Reha, die 1 Woche nach OP losging, sahen das als Herausforderung und wollten da unbedingt etwas daran machen. Ist natürlich verständlich, aber aufgrund meiner Erfahrung vor der OP, war ich auch eher der Meinung, wie Disco, dass sich das wieder gibt mit der Zeit.
Gute Nacht,
Shifty
Moin moin,
danke euch für die gute Erklärung, so lernt man immer noch dazu.
LG Harro
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