Wolli K.
04 Jan 2011, 10:51
Hallo liebe Bandis
Ich schieß gleich mal los:
Am 06.12.2010 bin ich an der LWS im PLIF Verfahren versteift worden (L4-L5-L6)
Ich bin aus der Klinik entlassen worden, mit der Empfehlung an meine Ärzte, ich solle 3 Monate lang Ruhe walten lassen... viel liegen, wenig sitzen usw... und nach drei Monaten solle ich in die Reha, die mein Hausarzt für mich beantragen würde. (So steht das auch in den Entlassungspapieren)
Hieraus ergeben sich für mich einige neue Fragen.
1.: Ist es so, dass der Arzt den Rehaantrag stellt? Ich dachte, ich müsse das selber machen?
2.: Bei meiner letzten Reha wurde mir die Klinik/der Rehaort von der RV aufgedrückt. Kann ich die Entscheidung, wo ich hinkomme, beeinflussen? Ich hätte im Prinzip zwei Favoriten, die ich gerne vorschlagen würde.
3.: Wenn ich etwa drei Monate nach der OP in die Reha soll, wann muss der Antrag dann gestellt werden? Drei Monate nach der OP wäre am 06.März 2011. Also sollte ich irgendwann Anfang/Mitte März in Reha gehen, oder?
4.: Was ist, wenn mein Zustand zum vorgeschlagenen Zeitpunkt noch keine Reha sinnvoll erscheinen lässt? Könnte man das dann verschieben, oder müsste man einen neuen ANtrag stellen?
5.: Wer ist überhaupt der Kostenträger dieser Reha? Ich vermute, es ist wieder der Rentenversicherer, weiß es aber nicht... Hätte es überhaupt einen Einfluss auf die Reha, wer der Kostenträger ist?
Für eure Hilfe bin ich wie immer dankbar...
viele liebe Grüße
Wolli
siobhan
04 Jan 2011, 11:26
Moin Wolli,
hier ein paar Antworten:
1: Den Antrag stellst Du, aber der Arzt muss auch einen Fragebogen ausfüllen.
2: Ein Wunsch- und Wahlrecht hast Du, aber letztendlich entscheidet der Kostenträger.
3: Einen Antrag würde ich jetzt schon stellen, denn aus den Arztberichten geht ja wahrscheinlich hervor, wann die Reha stattfinden soll.
4. Dann kann die Reha verschoben werden. Vor der Reha wird Dein Arzt Dir eine Rehafähigkeit bescheinigen müssen.
5. Egal, ob Du den Antrag an die KK oder RV stellst, die Zuständigkeiten werden erstmal überprüft, da musst Du Dich nicht d´rum kümmern und es wird auch keinen Unterschied machen (evtl. bei der Klinikwahl).
LG,
Siobhan
Jürgen73
04 Jan 2011, 11:36
Hallo,
bei der Klinikwahl ist da schon ein Unterschied.
Der Kostenträger muß mit der jeweiligen Klinik abrechnen können. Und da tun sich sehr wohl Unterschiede auf.
Auch sollte man unter Wunschklinik schon eine Klinik aussuchen die mit dem Kostenträger abrechnen kann.
Mir hat immer die KK beim ausfüllen der Anträge geholfen.
Wolli K.
04 Jan 2011, 14:46
Ich danke euch schonmal für eure aufschlussreichen Hilfestellungen, Ihr Lieben!
Nabuko 60
04 Jan 2011, 17:59
Hallo Wolli,
ich finde eine Reha nach 3 Monaten etwas früh. Ich war nach
einem halben Jahr zur Nachuntersuchung ( im KKH) und habe
mir dort das OK zur Reha geholt und es lief alles Gut. Erhole
dich erst mal und mach ganz langsam. Nur nicht zu viel.
Gruß Peter
Andreas 2
04 Jan 2011, 18:13
Hallo Wolli,
zunächst alles Gute.
Ich durfte erst nach einem halben Jahr zur Reha,hatte meine Spondi mit Pliff L4/L5.
Da würde ich erst mit den KKH Kontakt aufnehmen wegen Reha vor allem nach welcher Zeit.
Ich hatte nach 6 Monaten noch erhebliche Probleme,die Reha wurde beendet als nicht erfolgreich nach 3 Wo.
Ich hatte da auch einen "Fahrplan" bekommen was ich im ersten Jahr darf oder lassen soll.
Aber pass auch mit übereifrigen Bewegungen.
Gruß
Andreas 2
Wolli K.
05 Jan 2011, 13:57
Hi an alle
das mit den drei Monaten kam ja nicht von mir, sondern von der Klinik...
Woher soll ich wissen, was gut, und was falsch ist? Mit geht es nach der Spondy momentan relativ gut udn habe so gut wie keine Schmerzen. Wenn ich berücksichtige, dass ich noch ca 2 Monate zuhause bin und rumliege, dürfte ich bis dahin eigentlich so weit sein, in ne Reha zu können. (Mal vorausgesetzt, es entwickelt sich so weiter, wie bisher)
Wenn dem nicht so ist... ja gut, dann bleib ich eben zuhause mit meinem Hintern.
Wie gesagt - deswegen frag ich hier ja nach...
Ich werde auch nochmal meinen Orthopäden interviewen, wie das weitergehen soll.
Auch die Kontrolluntersuchungen sollen lt. Krankenhausempfehlung im Dreimontasrythmus absolviert werden. Das würde dann ja wohl eher VOR der Reha Sinn machen...
Liebe Grüße
Wolli
Andreas 2
05 Jan 2011, 16:57
Hallo Wolli,
ich glaube auch den Antworten kannst Du lesen das Du nicht zu früh
mit großen Aktionen anfangen soll's.
Wiegesagt das sind nur unsere Erfahrungen.GGf können Dir Harro oder Jürgen noch wertvolle Tipps geben,
denn die lesen sehr viel über und von Spondi's.
Das mit der Klinik ist auch so eine Sache bei meiner ersten Spondi 2000 HWS waren die etwas sehr zurückhaltend
gewesen im 2001 das gleiche. Im Jahr 2009 war das gleiche sehr sehr behutsam,denn die wollen kein Risiko mit dem Patienten
eingehen.Allerdings ich war da noch auf Morphium eingestellt nehme, z.Zt. nur noch 600mg Tramal.
Gruß
Andreas 2
Hallo Wolli,
ich kann Dir leider diesbezüglich keinen Tipp geben. Die Klinik, in der ich operiert wurde, hält überhaupt nichts von Reha. Das haben sie mir noch ausdrücklich gesagt.
Kontrollröntgen im 3-Monats-Rhytmus wird bei mir auch durchgeführt.
Ansonsten ruhig angehen lassen. Ich kann es gut nachvollziehen. Man ist relativ schnell schmerzfrei nach der Spondy. Dies war bei mir auch der Fall. Man neigt dann dazu, zum fast normalen Tagesablauf überzugehen. Ausser natürlich zur Arbeiten gehen. Nun allerdings schmerzt mein Rücken wieder mehr. Es zieht auch wieder in die Waden. Ich gehe teilweise wieder mit gebeugtem Oberkörper. Ich schiebe dies jetzt mal ein bisschen aufs Wetter

. Ich hoffe, dass es nichts schlimmes ist und das der Rücken sich wieder beruhigt. Bis zur 1. Kontrolluntersuchung bin ich mit jeglicher Aussage mal vorsichtig. Ich will mich auch nicht verrückt machen. Es fing bei mir so gut an und ich hoffe, dass alles gut wird.
Ich wünsche Dir weiterhin einen guten Verlauf Deiner Genesung.
Liebe Grüße
Mine
Hallo Wolli
Ich hatte Dir ja schon vor der Spondy geschrieben, dass zwischen OP und Reha möglichst mind 6 Monate liegen sollten.
Natürlich geht es Dir jetzt gut - und das freut mich für Dich wirklich von ganzem Herzen.
Und ich möchte wirklich nicht die Pferde scheu machen, aber eine zu früh Reha kann dazu führen, dass es Dir auf einmal nicht mehr gut geht und alles für die Katz war.
Bei mir war das so: Ich hatte Anfang 2008 einen Antrag zur Teilhabe am Arbeitsleben gestellt - da war von Versteifung noch gar nicht die Rede.
Bis dieser Antrag von der RV bearbeitet war, war es dann Juli... Meine Spondy war im Juni 08. Die Ärzte vom sozialmed. Dienst der RV (genau die beiden, die im Dez 08 feststellten, dass ich keine EM-Rente brauche, ich könne Vollzeit arbeiten) wollten, dass ich vor einer beruflichen Reha eine medizinische mache.
Ich sollte also Anfang August in Bad Soden-Salmünster zur Reha, obwohl ich gar keine beantragt hatte. Ich rief dann bei der RV an und sagte denen, dass ich definitiv nicht rehafähig wäre und dass die weite Anreise nach Bad Soden für mich nicht möglich wäre. Man sagte mir dann, dass mein Operateur mir das bescheinigen müssen, was er auch tat.
Also wurde die Reha in Bad Soden gecancelt und ich sollte nun nach Bad Feilnbach, das ist ca 70 km von meinem Wohnort entfernt.
Nach dem die RV dann Druck machte, wann ich denn die Reha antreten würde, meinte mein Nch, dass er 3 Monate nach der OP für vertretbar halte, allerdings unter der Bedingung, dass ich da mehr oder weniger 3 Wochen Wellnessurlaub mache.
Mein Nch rief in der Rehaklinik an, sagte denen, denen, dass ich wenig bis gar nicht belastbar wäre, gab mir auch noch einen Brief für den Rehaarzt mit und wünschte mir einen wunderschönen Urlaub.
Und ich muss wirklich sagen - die Therapeuten waren sowas von klasse und ich hatte als Anwendungen: Moorpackungen, Kneippgüsse, Massagen, bei der KG hauptsächlich manuelle Therapie (anfangs versuchten wir es mit ein wenig Wassergymnastik, das wurde mir aber zuviel - ich hatte drum gebeten, ob wir nicht mal was im Wasser probieren könnten), dann hatte ich noch Entspannungstraining (Muskelentspannung nach Jacobson und ich kam in den Genuß der Tiefenentspannung - ein Zustand der absolut geil ist!) und das wars dann.
Ernährungsberatung wurde gecancelt, weil ich nicht 2 Std in der Lehrküche stehen konnte, um zu kochen.
Wie gesagt - von den Anwendungen her war die Reha wirklich toll. Und man hat sie mir meist so gelegt, dass ich zwischen den einzelnen Anwendungen noch genügend Ruhepausen hatte, um mich auf mein Zimmer zurückziehen zu können um mich hinzulegen.
Mein großes Problem in dieser Klinik waren eben diese weiten Wege, die ich zurücklegen musste. Ich bin nach meiner Spondy ja auf Krücken aus der Klinik entlassen worden, weil ich mich ohne Gehhilfe (in der Klinik mit Rollator) nicht fortbewegen konnte.
Nach ca 4 Wochen hatte ich zuhause sogar die ersten "schmerzfreien" Abschnitte, also wo mein Schmerzpegel bei 3 - 4 lag, manchmal sogar noch drunter. Also ich zwar zwischendurch sogar mal 1 - 2 Stunden annähernd schmerzfrei - natürlich hauptsächlich im passiven Zustand. Für einige Zeit konnte ich diesen niedrigen Schmerzpegel sogar halten, wenn ich aufgestanden bin und meine tägliche Runden ums Haus zog (bin mehrmals täglich bei uns ums Karree gegangen)... Je länger ich natürlich auf den Beinen war, desto höher stieg dann auch mein Schmerzpegel an.
Jedenfalls war ich zu dem Zeitpunkt guter Dinge, dass sich das bei mir auch alles noch zum Guten wendet und ich mein Schmerzlevel dauerhaft auf ein Minimum würde senken können.
Hatte ich jedenfalls vor.
So, dann war ich eben auf dieser Reha und allein der Weg von meinem Zimmer im 3. Stock ganz hinten (ich musste schon ewig laufen, bis ich überhaupt mal am Lift war) zum Speisesaal war ein Halbmarathon.
Einige Anwendungen waren drüben im Neubau, also musste ich erst den ganzen Altbau durchqueren, dann das Verbindungsstück und dann im Neubau auch noch die langen Flure laufen.
Im Speisesaal hatte ich das große Problem, dass die Klinik, die sich lt Internetauftritt auf Bandscheibenoperierte auf AHB bzw Reha "spezialisiert" hatte, keinen einzigen Stehtisch im Speisesaal hatte.
Ich monierte das auch, hab die für mich zuständige Ärztin damit konfrontiert, dass jemand, der nach einer BS-OP auf AHB ist (eine AHB muss ja innerhalb weniger Tage nach KH-Entlassung angetreten werden) meines Wissens nach möglichst nicht sitzen sollte.
Und in diesem blöden Speisesaal saß man, wenn man einmal saß - denn die Tische waren so eng aufeinander gestellt, dass derjenige, der am Tisch hinter mir saß, jedes Mal rutschen musste, bzw 2 Leute wieder aufstehen mussten, damit ich überhaupt an meinen Stuhl (saß innen) gekommen war. So.. dann saß man da... ich wäre oft zwischendurch gerne aufgestanden, weil mir mein Rücken so wehtat, weil Sitzen für mich sehr sehr lange (und auch heute noch) ein Problem war.
Aber wenn ich hätte aufstehen wollen, dann hätte ich meinen Stuhl nach hinten schieben müssen, damit ich mit den Beinen nicht an der Tischunterkante hängen bleibe - das hätte bedeutet, dass der mit mir Rücken an Rücken Sitzende so weit an seinen Tisch ranrücken hätte müssen, dass er zwischen Tisch und Stuhl eingeklemmt gewesen wäre.
Long story short - die Begleitumstände haben mir das Genick gebrochen und mein Schmerzpegel stieg... mein Nch verdonnerte mich nach der Reha zu 2 Wochen absoluter Schonung, in der Hoffnung, vlt doch nochmal Ruhe in den Rücken zu bekommen...aber das war mir dann nicht mehr vergönnt.
Deswegen möchte ich Dir ans Herz legen, die Reha so lange hinaus zu zögern, wie es geht.
Es wäre sinnvoll, demnächst ambulant mit leichter Physiotherapie anzufangen (kann man 4 - 6 Wochen nach der OP schon vorsichtig mit anfangen), also isometrische Übungen und diese so peu a peu aufzubauen. Also die Muskeln stärker anspannen, mehr Wiederholungen etc. Aber eben alles in einem gemütlichen Tempo.
Wenn diese isometrischen Übungen dann gut funktionieren, dann kann man sich an die "anspruchsvolleren" Einheiten heranwagen, evtl sogar KG am Gerät machen - aber eben alles langsam und vorsichtig austesten, wenns geht, dann Stück für Stück das Training ausbauen.
Und bis man bei diesem Tempo eine gute Grundmuskulatur aufgebaut hat, dauert es schon gut 3 - 4 Monate. Und diese Grundmuskulatur ist dann eine gute Ausgangsbasis für eine Reha.
Aber trotzdem man in diesem Fall schon antrainiert auf die Reha kommt, muss man weiterhin drauf achten, dass man nicht überfordert wird.
Und unter diesem Gesichtspunkt ist ein Rehantritt 6 Monate nach der OP am sinnvollsten.
Lg
Mari