Guten Morgen,
ich bin Mitte 30 und weiblich. Seit Jahren plagen mich immer wieder Bandscheibenvorfälle bei L5/S1, die sich nun so weit auswirken, dass ich dauerhafte Schmerzen habe. Vor allem nachts habe ich große Probleme bzw. immer dann, wenn ich längere Zeit liege. Das Liegen und das Aufstehen verursachen Schmerzen, sobald ich jedoch einige Zeit in Bewegung bin, gehen diese zurück bis hin zur Schmerzfreiheit.
Bis vor Kurzem hatte ich noch ab und zu einen stechenden Schmerz mit Ausstrahlung in Bein und Fuß, hier wurde der Nerv an der Facette für schuldig befunden, mit einer Kryolyse (Vereisung) ausgeschaltet und seitdem ist das perfekt. Ich hatte so gehofft, dass das alle Schmerzen nimmt, doch der Liegeschmerz kam wieder und es ist nun klar, dass es zwei Ursachen gab.
Im MRT wurde nun eine ausgeprägte Spondylose festgestellt, sogar als Laie habe ich das auf den Bildern nur zu gut erkennen können. Die Bandscheibe ist auf ein Minimum geschrumpft.
Es gibt nun die Möglichkeit, abzuwarten, bis das von selbst verknöchert, was viele Jahre (ca. 8-10) dauern kann. In dieser Zeit könnte man mit Schmerz- und Schlaftabletten die Nächte überbrücken. Hier muss ich anmerken, dass dies mein Hauptproblem ist: Ich schlafe kaum noch aus, wache nachts auf und kann vor Schmerzen nicht mehr einschlafen, kann mich nur mit großer Anstrengung drehen oder meine Position verändern und bin nervlich dementsprechend manchmal ziemlich kaputt. Es ist so anstrengend, wenn man dauermüde ist…
Gegen die Abwarte-Möglichkeit spricht jedoch, dass mein Mann und ich auf jeden Fall Kinder möchten. Da ist mit Schlaf- und Schmerztabletten natürlich nix und mit den kaputten Knochen eine Schwangerschaft angehen, hm, nee, kein guter Plan. Abwarten kann ich außerdem nicht, weil irgendwann ja mal die biologische Uhr sagt: Ätsch, zu alt, Du kriegst keinen Nachwuchs mehr.
Nach 2 Jahren (ich Idiot hab mich viel zu lange hinhalten lassen) beim Hausarzt, der mich mit KG und einem „das wird schon wieder, Sie müssen Geduld haben“ abgespeist hat, habe ich ihm eine filmreife Vorstellung mit Tränen hingelegt (viel musste ich da allerdings nicht spielen) und habe endlich eine Überweisung zum Neurochirurgen bekommen. Dort wurden die entsprechenden Diagnosen gestellt (bin schon sehr dankbar, dass das mit der Kryolyse geklappt hat) und nun sitze ich mit einer Orthese daheim.
Mit der Orthese soll nun über 2 Wochen simuliert werden, wie es wäre, wenn man L5/S1 versteifen würde. Wenn mir das Ding hilft, wäre eine Versteifung angezeigt. Diese würde minimalinvasiv durchgeführt, das klingt alles auch sehr gut und ich habe keine Angst vor der OP, die Klinik in Tuttlingen macht mir einen ausgesprochen modernen und guten Eindruck. Die OP wurde mir auf jeden Fall angeboten und ich würde sie im Frühjahr durchführen lassen. Ich fühle mich in guten Händen, habe aber halt auch irgendwie noch Redebedarf , daher bin ich hier.
Die Frage, die mir im Augenblick unter den Nägeln brennt: Hat jemand von Euch schon eine Orthese von Bauerfeind gehabt, um festzustellen, ob eine Operation erfolgsversprechend ist? Und wie lange musstet Ihr sie tragen, bis Ihr einen Effekt hattet? Ich habe meine nämlich seit 5 Tagen und die Nächte sind immernoch schlimm. Ich trage das Ding 23 von 24 Stunden (nach dem Zulegen von Baumwollunterhemdchen auch garnicht mehr soooo störend).
Einen guten Start Euch allen in den Tag,
das Fröschlein