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Komplette Version Meine Geschichte, Sequester L5/S1

Bandscheiben-Forum > Erfolgreich operiert
Wirbeltier
Hallo Bandi-Gemeinde,
möchte kurz mal Hallo sagen und meine Geschichte und Erfahrungen schreiben, da ich denke das hier viele Unterwegs sind die bisher noch nicht Operiert wurden aber es evtl.müssen o.ä.

Also, ich hatte früher immer mal wieder meist Nachts wenn ich zur Ruhe gekommen bin oder lange geschlafen habe Rückenschmerzen. War aber meist nur von kurzer Dauer im Bereich 1-3 Stunden nach dem Aufstehen. Dann im März 2010 hatte ich beim heben während der Arbeit so ein komisches Gefühl in der Nähe oberhalb des Kreuzbeins. Ich habe mir nix dabei gedacht und hatte auch keine wirklichen Schmerzen. Dann so 2-3 Tage später kamen sie, langsam aber unaufhaltsam mit Schmerzen im Bein und Po. Anfangs habe ich mir nicht viel dabei gedacht und bin weiter tapfer Arbeiten gegangen, denn Anfang April wollten wir in den Urlaub fahren, daß war meine Hoffnung.... hammer.gif

Während des Urlaubs hatte ich dann 2 Tage nur im Zimmer gehockt oder gelegen da ich mich nicht Bewegen konnte und die Schmerzen im Po und Bein ziemlich stark waren. Ich habe keine Schmerzmittel genommen da ich denke von Natur aus gut mit Schmerzen umgehen zu können,, also einfach Ausblenden des Gedankens quasi....
Nach dem Urlaub keine Besserung und wieder Arbeiten gegangen. Mein Chef hat schon Rücksicht auf meine Situation genommen, zum Glück und hat schweres heben selbst übernommen tongue.gif

Nach einer Leidenszeit von etwa 3 Monaten bin ich dann endlich zu meinem Arzt, Orthopäden und Arschloch seines Zeichens, oberflächig, keine Zeit, weil ich Kassenpatient gegangen. Der hat mir dann ne Spritze in den Rücken gerammt und mich 14 Tage Krankgeschrieben. Keine Besserung und nach 3 Tagen wieder hin. Dann haben wir ´ne Röntgenaufnahme gemacht und er hat mir dann einen Erzählt von wegen soll mich nicht so anstellen und gab mir die doppelte Ladung in den Rücken und L5/S1 wäre ziemlich dünn, was aber viele hätten. Bein war taub für 30 Min. Ich habe dann die 14 Tage genutzt um mich auszuruhen was aber nichts gebracht hat. Da mir Langweilig war bin ich wieder tapfer Arbeiten gegangen. Nach eineinhalb Wochen musste ich dann Freitags von der Arbeit nachause fahren, Verordnung vom Chef da ich mich alle 10 Minuten in der Firma vor Schmerzen auf den Boden legen musste, nichts ging mehr....

Am folgenden Tag bin ich dann zwar noch von der Couch mal aufgestanden hatte aber so dolle Schmerzen im Po und Bein das ich meiner Frau gesagt habe sie soll den Krankenwagen bestellen da mir bereits die Tränen vor Schmerzen kamen. Und das ich, der 30 Jahre nicht im KH war, sich fies schneidet und einen Nagel beim Handwerkern durch die Hand haut ohne großes tamtam wegen Schmerzen.
Ich hab dann dem Fahrer gesagt er soll mich gleich in unser ev. Fachkrankenhaus für Orthopädie bringen, da ich wusste das diese Klinik in NRW einen sehr guten Ruf hat und die auch in meiner Stadt war. Da --> Klick mal
Ich wurde dann auf einer speziellen Trage bewegungslos und fest angeschnallt mit den Füssen vorran aus dem Haus getragen (tolles Gefühl)
Die haben mir dann im KH endlich Schmerzmittel (glaube Opiat oder sowas) gegeben und nochmal Röntgen. Nach einigem blabla bin ich dann gleich aufgenommen worden und bin dageblieben. Sie haben dann versucht den Schmerz zu durchbrechen mit Medikamenten und Therapie in Form von Elektroschocker tongue.gif , Fango, Wärme, Bewegungsbad usw. und jeden Tag eine PDA und Novalgintropf. Diese verdammte PDA in den Rücken grrgrr...
Naja, nach 6 Tagen habe ich gesagt das ich die Schnauze voll habe von diesen blöden Spritzen und der Doc meinte das man besser mal ein MRT machen sollte, da keine Besserung kam. Das Ergebnis war ein schwerer Sequester L5/S1, also die Bandscheibe bereits geplatzt war und die abgesetzten 3 Stücke drückten auf den Nerv. Daher die Schmerzen im Bein und Po, der Ischiasnerv meldet nämlich fälschlicherweise den Schmerz an falscher Stelle. Nach einem Gespräch mit Arzt und Familie ob ich mich Operieren lasse oder nicht habe ich dann der OP zugestimmt. Die Gründe waren für mich Eindeutig: 1. Schmerzfrei im besten Fall durch OP mit 10% Risiko. 2. Keine Medikamente mehr, will mir nämlich meinen Magen nicht versauen o.ä. 3. Schädigung des Nervs durch Dauermalträtierung, soll heissen er zerstört sich mehr oder weniger selbst und lernt Quasi neu und dann hat man immer Schmerzen. (chronische Schmerzen) So hat mir der Doc das erklärt, deshalb ist es wichtig einen schmerzfreien Zustand herzustellen bzw. den Schmerz zu durchbrechen und nicht zulange mit einer Behandlung bzw. OP warten!

Sodele, hab dann die OP machen lassen und nach dem Aufwachen fühlte ich mich gut, konnte meinen Füsse bewegen UND hatte keinen Schmerz mehr wie vorher, ausser natürlich an der Wunde. Fantastisch!
Am nächsten Tag sollte ich mich wieder Bewegen was ich auch getan habe. Die Narbe ist recht klein, 4 Stiche genäht, tat nach 3 Tagen nicht mehr weh und ich bin dann 4 Tage nach OP nachhause gefahren!
Achja, der Doc, kein unbekannter Schnibbelmeister in seinem Fach meinte noch das er selten so eine defekte Bandscheibe gesehen hat. Er habe 3 große Stücke der Größe eines kleinen Fingernagels rausgeholt. Das Gleiche hat mir der Schnibbelmeistergehilfe gesagt, mit dem ich auch ein nettes Gespräch über meine Op hatte.

Ich habe dann noch weitere 3 Tage unterstützende Medikamente genommen, dann nicht mehr und fühlte mich wie neu geboren!
Ab und an habe ich nen kleinen Piekser an der Wunde was normal ist, da der innere Heilungsprozeß noch andauert. Auch habe ich je nach Bewegung noch an einer neuen Stelle, nämlich unterhalb des rechten Knöchels mal so ein ziehen, kein direkter Schmerz. Kann Narbengewebe sein, ist für mich aber kein Problem. Jetzt sind genau 4 Wochen rum und morgen gehe ich nach 3-4 Wochen ausruhen und Unterstützung meiner Frau in die ambulante Reha für 3 Wochen und zwar zur MediClin in Essen/Kettwig. Mediclin Ruhr. Ambulant weil ich es so wollte, hätte aber auch Stationär machen können aber da ich schnell nen Lagerkoller kriege und es nur 12 Km sind mache ichs lieber so und schlafe in meinem eigenen Bett biggrin.gif

Habe allerdings Gutes und Schlechtes über den Laden gelesen, naja, wenn die den Rücken wieder aufbauen das ich keine Angst mehr habe mich falsch zu bewegen dann soll mir alles egal sein....

Da es ja morgen 19.8. dorthin geht, wollte ich meine Geschichte mitteilen und auch nachher oder zwischendurch werde ich mich nochmal melden wie es so gelaufen ist. Diese kleine Geschichte soll nur "meine" Entscheidung zeigen, wie und warum ich mich habe operieren lassen und vielleicht hilft sie dem einen oder anderen bei so einer wichtigen Entscheidung der OP!
Die Klinik meiner OP kann ich in meinem Fall uneingeschränkt Empfehlen, die haben sogar Tiptop neue moderne OP-Räume, Handy ist erlaubt, zwar nicht offiziell und im OP zwinker.gif aber im Zimmer und auf den Gängen nach draussen und Schwestern und Doc´s sehr zugänglich und nett!

Nachtrag: Der Sozialdienst im KH hat sich auch gleich um den Rehaantrag gekümmert, was ich sehr gut fand!

In diesem Sinne wünsche ich ALLEN die das hier lesen wenig oder keine Schmerzen mehr! wink.gif

LG
Wirbeltier
Harro
Moin moin Wirbeltier,
dann kann man dir ja nur gratulieren und dir wünschen das es auch so bleibt.

Zu der Klinik die du hier genannt hast, setz sie doch bitte bei uns in das Forum "Kliniken und Reha-Kliniken"
http://www.diebandscheibe.de/ibf/index.php?showforum=65


Zitat
mitteilen und auch nachher oder zwischendurch werde ich mich nochmal melden wie es so gelaufen ist.

Kannst gerne machen biggrin.gif doch dann im passenden Unterforum.

LG Harro winke.gif

PS. Verschoben--------------> "Erfolgreich operiert"
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Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter