nach 26 Jahren ist das Thema Skoliose für mich wieder aus der Versenkung aufgetaucht und ich freue mich sehr, daß es auch hierzu jetzt ein Forum gibt. Damals [tm] gab's ja noch nicht mal Internet...
Also:
mein Name ist Ilka und ich bin jetzt 43 Jahre alt. Ich stamme aus Heide in Holstein und bin auf Umwegen über München und Rosenheim in Hamburg gelandet. Der Norden läßt mich nicht...
Etwa 1979 (mit 12 Jahren) wurde bei mir eine idiopatische Skoliose festgestellt. In der Uniklinik Kiel wurde mir ein Boston-Milwaukee-Korsett angepaßt, das ich bin 1982 getragen habe, danach wurde gegen ein Cheneau-Korsett getauscht. 1984 hatte ich das Korsett dann - dachte ich - für immer abgelegt.
Ich kann über Skoliosegrade und die genaue Art der Verkrümmungen hier nichts genaues schreiben, das liegt zu lange zurück. Zur Zeit versuche ich, die Berichte und Röntgenbilder von damals zu bekommen. Die Berichte existieren sicher noch, bei den Röntgenbildern ist das im Moment nicht ganz klar. Wenn ich sie habe, werde ich hier die Kurzfassung einfügen.
Nach über längere Zeit immer wieder anfallsweise auftretenden Schmerzen in der Leistengegend bin ich Anfang diesen Jahres zum Orthopäden gegangen. Dieser vermutete erst eine Hüftgelenksarthrose, aber das Röntgenbild der Hüfte war einwandfrei. Die nächste Idee, Leistenbruch, wurden durch einen Chirurgen und zur Absicherung durch eine Ultraschalluntersuchung beim Internisten ebenfalls ausgeschlossen. Im Befund wurde dem Orthopäden jeweils geraten, sein Augenmerk doch auf die Lendenwirbelsäule zu legen. Bei Bandscheibenproblemen könnten Schmerzen in den Leistenbereich ausstrahlen.
So wurden also zwei Röntgenbilder der Lendenwirbelsäule angefertigt. Die Diagnose: Osteochondrose L5/S1, Spondylarthrose, Skoliose der LWS 20°.
Gestern war ich also wieder beim Orthopäden. Die Osteochondrose als Ursache meiner anfallsweisen Schmerzen wurde voll und ganz verworfen und der Doc meinte, er könne auf dem Röntgenbild sehen, daß mit meiner Bandscheibe alles in Ordnung wäre

Er konzentriert sich jetzt voll und ganz auf die Skoliose. Die 20° werden von ihm angezweifelt (von mir auch; das scheint recht "sportlich" gemessen worden zu sein), ich habe Krankengymnastik verordnet bekommen (6x, 2xpro Woche), die ich selbstverständlich wahrnehmen werde. Außerdem unterstützt er meine Idee, vorsichtig (!) wieder das Training in einem Fitnessstudio aufzunehmen.
Außerdem hat er mir vorgeschlagen, für "aktivere Tage" (Einkaufstour, Wohnung streichen etc.) ein Stützkorsett anfertigen zu lassen - er würde es verschreiben und hält es wohl für eine gute Idee. Gedacht ist wirklich nur, daß ich dieses Stützkorsett in Zeiten stärkerer Belastung trage und nur dann. Keine Rede von "über nacht" oder so. Meine Reaktion auf diese Idee war nach den Jahren unter dem Plastikpanzer allerdings so, daß er die Idee nicht weiter verfolgt hat, aber das Angebot steht weiterhin im Raum. Ich weiß nicht recht...
Mein Chef bringt mir Montag die Kontaktdaten seines Orthopäden mit. Er hatte einen Unfall, bei dem er sich einen Wirbel gebrochen hatte, und war mit der Akut- wie auch mit der Langzeitbehandlung dort ausgesprochen zufrieden. Ich werde mir dort eine zweite Meinung holen, denn ich bin der Meinung, daß man aus einem Röntgenbild (das nur Knochen abbildet) nicht zweifelsfrei heraussehen kann, ob eine Bandscheibe (die nicht abgebildet ist, da kein Knochen) wirklich einwandfrei intakt ist.
So, das war's erstmal. Die weitere Entwicklung werde ich ergänzen.
LG Ilka