Hallo Hummel,
auch von mir erst mal ein herzliches Willkommen bei uns im Forum
Jeder von uns Bandis, ob nun operiert oder nicht, hat wohl so seine Erfahrungen mit den Reaktionen der lieben Mitmenschen gemacht. Das siehst Du ja an dem, was Dir bereits geantwortet wurde, und jeder hat wohl auch so seine Strategie entwickelt um mit diesen Reaktionen - mehr oder weniger - umgehen zu können.
Was sind das nun für Reaktionen? Unverständnis, Ungeduld, Hilflosigkeit, manchmal auch ein Stück Sensationsgier (endlich haben die jemanden, über den sie wieder mal hemmungslos hinter vorgehaltener Hand tuscheln können), manchmal auch übertriebene Hilfsbereitschaft oder Mitleid. Jede einzelne dieser Reaktionen katapultiert uns aus der "Normalität". Und vielleicht ist es das, was uns dann so verletzt dabei?
Ich hatte das Glück, dass meine Freunde sehr verständnisvoll reagiert haben, aber auch dieses Zuviel an Verständnis, das manchmal spürbare Mitleid ist für mich nur schwer zu ertragen und so habe ich mich aus dem Freundeskreis zurückgezogen und somit wahrscheinlich genauso die Gerüchteküche gefüttert und die Möglichkeit geschaffen, um hinter vorgehaltener Hand zu tuscheln. Gar nicht mal in bösartiger Form, sondern in Richtung "schau mal, vor wenigen Jahren konnte sie noch, hat sie noch.... und jetzt? Die Arme... "usw
Ich denke die Frage ist doch, wie wichtig sind DIR die Menschen, die Dich mit Bemerkungen verletzen. Brauchst Du diese Menschen wirklich? Bist Du in irgendeiner Form abhängig oder angewiesen auf den Umgang mit diesen Menschen und auf deren Meinung und Urteil über Dich? Warum tust Du Dir das immer wieder an?
Hummel, es wäre sicher nicht besser, wenn man Dir Deine Krankheit und Deine Schmerzen ansehen würde. Bei mir sieht man es nun mal leider (zum Teil), aber die Menschen, die tuscheln und tratschen wollen, die werden
immer einen Grund dafür finden. Das liegt nicht an Dir, sondern am Charakter dieser Menschen.
Nur die Entscheidung, ob Du mit solchen Menschen weiter zusammen sein willst, ob Du Dich weiter verletzen lassen willst, ob Du es wirklich nötig hast um Anerkennung Deiner Krankheit bei dieser Personengruppe zu kämpfen, die liegt an Dir.
Alles Gute und liebe Grüße

Inka