splittersack
17 Apr 2010, 10:46
Hallo,
drei Wochen nach Versteifungs OP muss ich mich wohl mit dem Thema Reha beschäftigen. Es ist ja immer wieder eine Große Frage ob es sinnvoll ist oder eher schädlich. Ich war schon zweimal in einer Reha die mir beide nicht gefallen haben.
Andererseits möchte ich aber auch schnell wieder fit werden und ich denke , dass ich ja auch nicht immer Pech haben kann.
Ich habe mal im Forum + Internet rumgeschaut und die Klinik in Bad Pyrmont ( ich glaube Weserklinik ) gefunden.
War dort schon jemand ? Welche Erfahrungen habt ihr mit Reha ?
Wann sollte man nach so einer OP ( Spondy L3 - S1 am 26.3.10 ) die Reha beginnen ? Möchte mir am liebsten soviel Zeit wie möglich nehmen. Im Entlassungsbericht des KH steht nach 4 - 6 Wochen. Das finde ich zu früh .
Danke
Mike
Hallo Mike,
Deine OP ist 3 Wochen her, da ist eine
Reha noch nicht angebracht.
Mache diese wenn alles vernünftig verheilt
ist, dann kann nichts mehr schief gehen.
Bei einer Reha musst Du schon belastbar
sein und dieses ist 3 Wochen nach der OP
nicht der Fall.
Also:
GEDULD!LG Isab
Hallo Mike
Je mehr Zeit zwischen OP und Reha verstreicht, desto besser für Dich!!!!
Im Idealfall liegen zwischen der Versteifung und der Reha 6 Monate.
Mach nicht den Fehler, Dich von irgendjemand in eine Reha drängen zu lassen, Dein Körper muss sich jetzt erst einmal an die neuen Begebenheiten gewöhnen.
4 - 6 Wochen nach OP

, da ist die OP-Wunde noch nicht mal richtig verheilt (die durchtrennte Muskulatur etc braucht ne Zeit, bis sie wieder zusammenwächst).
Dein Körper muss sich an eine völlig neue Statik gewöhnen, du hast eine Spondy über mehrere Etagen, somit werden die nicht versteiften Regionen noch mehr belastet - schnell sind die nicht versteiften Segmente
überlastet, gerade die Facettengelenke werden in Mitleidenschaft gezogen.
Du kannst 4 - 6 Wochen nach der OP mit leichter KG (isometrische Übungen) beginnen und diese
langsam aber sicher immer weiter ausbauen. So kannst Du schonend Stützmuskulatur aufbauen und bist dann in einem halben Jahr wirklich rehafähig.
Ich war 3 Monate nach meiner einsegmentalen Spondy (L5/S1) auf Reha - und das hat mir das Genick gebrochen.
Hab Geduld, Du hast zuhause auch die Möglichkeit in Deinem eigenen Tempo den Muskelaufbau zu beginnen - Rehakliniken haben ein Soll zu erfüllen, die haben die Vorgabe, die Leute fit zu bekommen, um sie möglichst arbeitsfähig zu entlassen.
Ich kann Dir wirklich nur raten, lass es langsam angehen, Dein Rücken wird es Dir danken.
Gute Besserung!
Lg
Maria
splittersack
19 Apr 2010, 07:42
Morgen,
@ Ave: Vielen Dank für deinen Rat. So etwas hab ich mir auch schon gedacht. Nach meinen BSV OPs hat man mich immer gleich 1,5 Wochen nach Eingriff zur Reha geschickt. Selbst da empfand ich das als viel zu früh.
Musste gleich in wilde Gruppengymnastikgruppen zu denen ich aber nicht fähig war.
Zeit möchte ich mir auf jeden Fall lassen. Ich merke ja auch selbst, dass diese OP etwas ganz anderes ist als eine BSV OP.
Meine Frage wäre nur mal generell: IST EINE REHA ÜBERHAUPT NOCH SINNVOLL

viele Ärzte raten einem mit der Begründung ab : da wird zuviel gemacht oder wenn sie in einem Jahr wieder auf dem Tisch liegen wollen, dann gehen sie in die Reha.
Des Weiteren gibt es ja auch ambulante Geschichten . Was ist Besser ?
Gruß
Mike
tweety123
19 Apr 2010, 08:25
Guten Morgen Mike

,
ich teile die Meinung der Anderen. Ich war erst nach einer "normalen" BSV-OP 6 Wochen später
in der Reha und durfte dort so gut wie nichts machen ( Rollenzug,KG-Einzel,Kleingruppe-WS,
Bewegungbad,Entspannungtraining).
Jetzt nach den 4 Wochen Reha kann ich sagen, dass es noch zu früh war, ich wäre besser Zu Hause
mit der KG angefangen und dann nach ca. 3 Monaten in die Reha gegangen um dort effektiv arbeiten
zu können.
Denn jetzt fange ich wieder mit der KG ganz von vorne an, also zieht sich der Aufbau unnötig in die Länge.
In der Reha war auch eine, die eine Versteifung hatte, die ist direkt nach dem KH dort hin gekommen

,
und nun liegt sie wieder im KH, also vollkommender Quatsch und unnötige Schmerzen.
Also zeige
GEDULD auch wenn Du das Wort bald nicht mehr lesen und hören kannst, ich kann es auch nicht,
aber es nützt nichts.
lg
Nabuko 60
19 Apr 2010, 12:07
Hallo Mike,
ich war gerade 4 Wochen zur Reha und es hat mir sehr gut getan.
Ich bin zwar weiter als AU entlassen,da mein Arzt die einjährige
Nachuntersuchung abwarten will. Meine OP(Spondy L3/L4) war
im Juli 09 und bis zur Reha habe ich bloß KG gemacht.
Ich hatte es nach 6 Wochen übertrieben mit dem Sport und musste wieder in die Klinik.
Also lieber etwas länger warten und auf deinen Körper hören, bloß
nicht die Geduld verlieren. Das wird schon.
Gruß Peter
Zitat (splittersack @ )
Meine Frage wäre nur mal generell: IST EINE REHA ÜBERHAUPT NOCH SINNVOLL

viele Ärzte raten einem mit der Begründung ab : da wird zuviel gemacht oder wenn sie in einem Jahr wieder auf dem Tisch liegen wollen, dann gehen sie in die Reha.
Des Weiteren gibt es ja auch ambulante Geschichten . Was ist Besser ?
Gruß
Mike
Hallo Mike
Gute Frage, ob eine Reha überhaupt sinnvoll ist....
Prinzipiell kannst Du auch "zuhause" wieder auf die Beine kommen - mit Rückentraining und Sport und zwar in Deinem eigenen Tempo.
Wie gesagt, Du kannst 4 - 6 Wochen nach der Spondy mit leichter KG beginngen. Bei den isometrischen Übungen arbeitest Du ja nur mit Deiner eigenen Körperspannung, anfangs geht da halt nur minimale Spannung, aber wenn Du diese Übungen zuhause ( z. B. 3 x 5 min über den Tag verteilt) jeden Tag machst, dann geht das immer besser.
Wenn Du dann über die Isometrie eine gewisse Muskulatur entwickelt hast, dann könntest Du Dir vom Arzt gerätegestützte KG verordnen lassen bzw Rehasport.
Eine Reha hat halt insoweit den Vorteil, dass Du - zumindest für 3 Wochen - zusätzlich zu KG und MTT (med. Trainingstherapie = KG an Geräten) z. B. auch Entspannungstraining, Massagen, Bäder, Wärmeanwendungen etc bekämest.
Das wird zuhause schwierig, das alles verschrieben zu bekommen.
Von einer ambulanten Reha würde ich Dir persönlich abraten, meine erste Reha war eine ambulante (und da war ich vom Rücken her noch sehr sehr viel fitter) und ich kam mir vor, als würde ich für Olympia trainieren...
Ich war abends so kaputt, dass ich beinahe hinterm Steuer eingeschlafen wäre auf dem Heimweg... Zuhause angekommen (so gegen 16, 17 Uhr) fiel ich wie ein Stein auf die Couch und schlief erst einmal ne Stunde.
Ich (und die anderen "ambulanten") hatten ein sehr viel strafferes Programm als die stationären, wir hatten am Tag mind 5 Anwendungen (ich hatte täglich drauf: MTT, Beckenbodengymnastik, KG, Wirbelsäulengruppe, der Rest - Bäder, Ergotherapie, Massage, Thermoliege, Ultraschall, Wassergymnastik etc variierte von Tag zu Tag), die stationären Patienten kamen im Schnitt auf 3 Anwendungen pro Tag.
Ich kann Dir jetzt fürs Erste nur raten, dass Du es die nächste Zeit noch schön langsam angehen lässt, in ca 2 Wochen (je nach Befinden) solltest Du mit der leichten KG beginnen (und nix übertreiben, wirklich gaaaaaaaaaaanz vorsichtig

) und wenn es Dir weiter gut geht, dann kannst Du in 2 o. 3 Monaten mit einer Ausdauersportart wie z. B. Radeln o. (Rücken)Schwimmen beginnen (auch hier gilt: klein anfangen!) und in 5 Monaten siehste ja, wie es Dir mit dem Rücken geht.
Wenn Du Dich fit genug für eine Reha fühlst, dann beantrage eine, aber selbst nach einem halben Jahr post Op ist man als Spondy nicht voll leistungsfähig - das muss auf einer evtl Reha dann berücksichtigt werden.
Meine LWS-Spondy wird im Juni 2 Jahre, ich habe also schon ein wenig "Langzeiterfahrung"

.
Ich habe nach meinem Reha-Rückschlag erst einmal absolute Schonung verordnet begonnen, habe danach aber wieder langsam mit KG begonnen und habe wieder mit dem Radeln (auf dem Hometrainer) angefangen - und zwar mit
einem Kilometer tgl .
Ja, das liest sich jetzt Pipifax, aber mein Körper hätte zu dem Zeitpunkt nicht mehr gekonnt.
Und ich habe mich langsam hochgearbeitet, in der KG und mit dem Radfahren.
Langsam aber stetig habe ich mich gesteigert und dieses Tempo war wohl das Richtige, weil mich mein Rücken da nicht im Stich gelassen hatte.
Lieber Mike - mit einer Spondy im Rücken muss man Fitnessmäßig langfristig denken, das habe ich gelernt.
Gute Besserung
Lg
Maria
edit: Bitte keine Vollqoute, danke.