Möchte mich hier im Forum als neues Mitglied erstmal vorstellen.
Also ich bin 33 Jahre, männlich und habe seid Mitte Dezember 2009 die Diagnose eines BSV im Bereich L5-S1.
Ganz kurz mein Weg dorthin.
Mitte Dezember hatte ich nach einem völlig gewöhnlichen Tag, ohne besondere Belastungen leichte stechende Schmerzen im Bereich des Ischias der rechten Po-backe.
Über Nacht verschlimmerten sich die Schmerzen so sehr, dass ich einige Male wach wurde um meine Position im Bett zu verändern. Am nächsten Tag waren die Schmerzen natürlich immer noch vorhanden. Ich hatte allerdings keine typischen ziehenden oder stechenden Schmerzen ins Bein, fuss oder irgendwo anders hin. Auch der Rücken machte mir keine Probleme.
Also dachte ich, ok mein Ischias ist bißchen gereizt.
Man muß dazu sagen, dass ich so eine Ischias-Reizung vor ein paar Jahren schonmal auf der anderen Seite hatte und daher so ein Gefühl schon kannte.
Weiterhin Interessant ist vielleicht noch, dass ich seid bestimmt zehn Jahren sehr aktiv Triathlon und Marathon betrieben habe. So 20 Stunden Training die Woche waren keine Seltenheit. Laufumfänge von 100 bis 150km pro Woche eigentlich Standart. Dazu natürlich 2-4 Schwimmeinheiten die Woche und Fahrradfahren. Habe natürlich auch 2 Mal pro Woche mein präventives Krafttraining absolviert um eine stabile Rumpfmuskulatur zu haben.
Bin demnach also nicht unbedingt ein typischer Bandscheibenpatient. So zumindest die Meinung der Ärzte. Habe weder Übergewicht, noch irgendwelche Muskulären Schwächen im Bauch oder Rückenbereich.
Nun gut. Bin dann am gleichen Tag noch ins Krankenhaus, war ja an einem Sonntag, und habe mir eine Spritze abgeholt. Das gleiche nochmal am nächsten Tag beim Hausarzt und die Schmerzen waren Geschichte. Seid dem hatte ich nicht eine Sekunde mehr Schmerzen bis heute.
Am dritten Tag bemerkte ich dann eine Fussheberschwaeche am rechten Bein bzw. Fuss.
Fersengang war nicht möglich.
Ging also wieder zum Hausarzt, der mir sofort für den nächsten Tag einen MRT-Termin organisierte.
Nach dem was ich hier so gelesen habe eine absolute Heldentat. Kriegt scheinbar nicht jeder Arzt so schnell geregelt.
Beim MRT dann der Befund BSV L5-S1.
Auf den Bilder sieht man einen, nach Meinung des Radiologen, eher lächerlich kleinen Vorfall, der sich allerdings etwas nach oben in den Bereich L4-L5 aufgerollt hat.
Er riet sofort von einer OP ab, da der Vorfall so klein erschien und er mich ja als sportlichen, jungen Mann umschrieb. Er riet zur PRT. Kenne ja die meisten hier.
Hab nich da auch nicht lange bitten lassen und in der gleichen Woche noch damit angefangen.
Also einmal wöchentlich die Spritzen.
Parallel dazu natürlich Physiotherapie vom Hausarzt. Dort hatte ich so dreimal die Woche einen Termin. Einzelbehandlung und Trainingsgruppe an Geräten.
Zur Osteopathin bin ich natürlich auch 2 Mal und zusätzlich 2 bis 3 mal die Woche Strom und Massage.
Aufgrund meiner Sportlichen Vergangenheit kannte ich in all diesen Bereichen entsprechende Leute, so dass ich auf all diese Sachen relativ unproblematisch Zugriff hatte.
Hab also das volle Programm erhalten.
Hab das etwa 2,5 Monate so durchgezogen.
Als Ergebnis kann ich allerdings nur sagen, Gebracht hats nix!!!!
Schmerzen hatte ich ja eh keine.
Taubheitsgefühl auch nie. Lediglich ab und an ein Kribbeln im großen Fusszeh bei bestimmten Bewegungen, z.B. beim Socken anziehen.
Habe das Laufen natürlich seid Dezember völlig gelassen, da es mit der Parese sowieso nicht richtig geht. Hab laut den Ärzten etwa 4/5 der Kraft im Fussheber. Die Zehen funtionieren einwandfrei. Bin bestimmt jede Woche 5mal Schwimmen gewesen. Das ging ohne Probleme. Natürlich fast nur Kraul und Rückenkraul. Das kann ich ja Aufgrund des Triathlontrainings relativ gut. Konnte da im Training auch Gas geben. War also kein Baden. Rad gefahren (bzw. Spinning im Studio) bin ich natürlich auch ohne Probleme. Auch da war richtige Belastung kein Problem.
Die Fussheberschwäche ist aber halt immer noch da. Der BSV liegt etwa 3,5 Monate zurück.
Beim Neurologen war ich im Dez.2009 selbstverständlich auch. Auch der riet von einer OP ab. Auch von der PRT. Seine Meinung war, das wird so schon wieder. Gleiche Meinung hatte der Chirupraktiker (schreibt man das so???)
Mein zweiter Besuch bei einem anderen Neurologen im Februar ergab dann folgendes:
Ersteinmal war auch er der Meinung, das der BSV ziemlich klein ist und er sich nicht vorstellen kann, dass die Parese daher rührt. Aber nach den bekannten Messungen mußte er die Diagnose bestätigen.
Seine Meinung war dann, wenn nach meinem Empfinden die Schwäche nicht besser geworden ist in der vergangenen Zeit, dann sollte ich mir mal Gedanken über eine OP machen.
Ich also zum ersten Neurochirug. Diese lehnte eine Op ab. Er war der Meinung, der BSV ist nicht mehr frisch genug. Das würde jetzt nichts mehr bringen, da der Nerv zu lange bedrängt war. Das war im Februar 2010. Also knapp 3 Monate nach dem MRT.
Da man ja immer eine zweite Meinung einholen sollte, ich also zum zweiten Chirugen.
Der wollte mich direkt da behalten und bot mir einen OP-Termin für den folgenden Tag an.
Das ging mir dann doch bißchen zu schnell.
Tja und nun sitze ich hier völlig verwirrt von etlichen Meinungen unterschiedlichster Ärzte und wünsche mir manchmal die hätten mich nach der MRT gar nicht lange gefragt und einfach aufgrund er Ausfallerscheinung sofort operiert. Denke, dafür ist es jetzt nämlich etwas zu spät.
Oder aber der Nerv regeneriert sich und es dauert halt nur ätzend lange. Die Regel mit dem 1mm am Tag kenne ich ja auch.
Nun möchte ich mich erstmal entschuldigen, dass ich so einen langen Roman verfasst habe. Und das gleich bei meinem ersten Auftritt hier.
Aber ich wollte gerne meine Erfahrungen mitteilen, da ich mir hier im Forum wirklich Hilfe erhoffe und vorne weg, schon mal erzählen wollte, was ich schon so alles versucht habe um die Situation in den Griff zu bekommen.
Wer kann mir jetzt vielleicht Erfahrungen mit so einer Fussheberschwäche mitteilen, die mir weiterhelfen können?
