
ich bin auch neu hier und seit gestern mit einer Diagnose konfrontiert, die mir erstmal den Boden unter den Füßen weggezogen hat. Nachdem ich hier ein Weilchen quer gelesen habe, befällt mich zusätzlich die nackte Panik, was wohl demnächst so alles auf mich zukommen mag...
Ich bin weiblich, 45 und hatte erstmal mit 23 während der ersten Schwangerschaft Probleme, Skoliose, Schonplatz beim Job und fertig. Hatte dann sowohl als sitzende Berufstätige (Büro) als auch später als Hausfrau mit sehr aktivem Tagespensum regelmäßig zweimal jährlich das, was man so landläufig als "Hexenschuss" bezeichnet, mit schmerzverzerrtem Gesicht zum Arzt, Hammerspritze, Welt in Ordnung. Ein Röntgenbild mit 35 ließ meinen damaligen Arzt sein greises Haupt wiegen und sagen: "Mädel, das sieht aber gar nicht gut aus, das gefällt mir nicht!! Immer schön in Bewegung bleiben!" Damit war das für den auch vom Tisch und Bewegung hatte ich in einem 2000 qm Grundstück genug, bis ich 1 Jahr später in´s Büro zurückkehrte. Wieder sitzen, Gewichtszunahme, allerdings seit nunmehr 8 Jahren keinerlei Rücken-Beschwerden mehr, nichts, niente, ich war immer voll beweglich. Im letzten Jahr habe ich mich entschlossen (mittlerweile allerdings arbeitslos), mehr Fitness zu machen (ich leide unter stressbedingtem Bluthochdruck, keine organischen Ursachen und bin bestens eingestellt) und habe dreimal wöchentlich im Fitness-Studio trainiert, ca. 1 Stunde Krafttraining an den Geräten, wobei ich von Anfang an auf Rückenbelastungen verzichtet habe und 1 Stunde Ausdauertraining, was ich meist am Rudergerät absolviert habe, da ich meine Rückenmuskeln vorsorglich stärken wollte (man wird ja älter und denkt weiter...). Das Training hat mir wahnsinnig gut getan und war sehr wichtig für mich.
Die Rückenprobleme begannen im letzten September nach einem Mittelmeerurlaub, bei dem ich täglich am Strand im Sand Barfuss-Wanderungen von ca. 2-3 km gemacht habe, wahrscheinlich habe ich damit schlafende Hunde geweckt. Ich trage normalerweise orthopädische Einlagen (KS-Fuss) und Barfuss-laufen kräftigt den Fuss...wahrscheinlich hat sich hier aber in den 2 Wochen auch die Körperstatik ein wenig verschoben und die WS wurde anders als sonst üblich belastet. Die Rückfahrt (Auto) aus dem Urlaub habe ich nur mit schmerzverzerrtem Gesicht und nicht ganz gesunden (Über)Dosierungen von Ibuprofen überstanden. Nach ein paar Tagen Schonung bin ich wie gewohnt zum Training gegangen und habe weiterhin versucht, durch Rudern meine Rückenmuskeln zu stärken.
Am 9.2. (Samstag!)diesen Jahres bin ich beim morgendlichen Kaffeekochen wie vom Blitz getroffen zusammengebrochen und konnte mich nicht mehr rühren vor Schmerzen. Ich lag, wo ich lag, es ging gar nix mehr. Ich habe keine seltsame Bewegung oder Verrenkung gemacht, es passierte "einfach so". Ich glaubte zunächst wieder an sowas wie Hexenschuss und nach ein paar Stunden des Liegens konnte ich schon wieder über die aufbauenden Witze meines Mannes grinsen, der meinte, während ich auf allen Vieren zur Toilette kroch:"Na, Wauzi? Soll Papa Dir einen Napf frisches Wasser hinstellen?"

Gestern interpretierte mir mein Hausarzt dann kurz und knapp den Befund des letzte Woche gemachten MRT und seitdem steht meine Welt irgendwie Kopf. 4 betroffene Wirbelsegmente im Lendenwirbelbereich, Dreifach-Prolaps, mehrere Protrusionen, dadurch mindestens 3-5 mehr oder weniger stark betroffene Nervenwurzeln, Spondylarthrose, Spondylophytenbildung (ich will gar nicht wissen, was das ist, klingt schon furchtbar genug!!). O-Ton: "Sowas hab ich noch nicht gesehen in ihrem Alter! Das sieht aus wie die WS eines 65-Jährigen, der 40 Jahre unter mittelalterlichen Bedingungen im Steinbruch gearbeitet hat! Erklärbar ist diese ZERSTÖRUNG keinesfalls mit ein paar kg Übergewicht oder sitzender Tätigkeit! Sie haben eine angeborene Wirbelfehlstellung, die das Ganze wohl wahnsinnig beschleunigt hat. Heutzutage wird ja nicht mehr sofort operiert, aber ob sie mit dieser Diagnose um eine OP herumkommen, wage ich zu bezweifeln, schieben sie diesen Gedanken bitte mal nicht gar so weit von sich weg!" Ich war wie vor den Kopf geschlagen und bin mit einer Überweisung zur Neurochirurgie abgedackelt. Den Orthopäden könne ich getrost vernachlässigen, meinte mein Arzt noch.
Ich habe jetzt die 6. Woche wahnsinnige Schmerzen, die zunächst "überall" im Lendenwirbelbereich waren, sich aber jetzt eindeutig nach links verlagert haben, laut Befund sind die 3 Vorfälle auch linksseitig. Ich fange an, krumm zu laufen (Vermeidungsverhalten), kann es in keiner Stellung (außer Liegen) länger als 10 Minuten aushalten, sonst verkrampft meine gesamte Rückenmuskulatur. Ich bin durch die dauernden Hammer-Schmerzen total genervt und muss aufpassen, daß ich mein Umfeld nicht anzicke. Am Schlimmsten ist für mich allerdings die furchtbare Einschränkung der Bewegungsfreiheit und die Aussicht bis auf Weiteres weder Sport machen zu können, noch Fahrradfahren zu können (das Frühjahr naht und ich bin im Sommerhalbjahr fast nur mit dem Rad unterwegs gewesen)und ich hab wahnsinnige Angst vor diesem Neurochirugen-Termin (am 25.3.), weil ich nicht so wirklich weiß, was da auf mich zukommt....ich wäre für Tips oder ein paar Erklärungen, wie das abläuft, sehr, sehr dankbar. Ich war bisher immer sehr arzt-resistent und habe mir nur einmal vierteljährlich ein Rezept für meine Blutdrucktabletten geholt, fertig. Und nun Fachärzte, Maschinen, Diagnostik, die ich nur vom Hörensagen kenne (krank sind ja immer nur andere....)...ich fühle mich total verunsichert und schleiche überdies durch die Gegend wie eine 100-Jährige, meine Psyche ist irgendwie total im Eimer. Dazu kommt natürlich auch noch, daß GEDULD keine meiner herausragenden Eigenschaften ist.... *seufz*
Danke für`s Lesen! Falls wer Tips für den Arztbesuch für mich hat: ich bin für alles dankbar! Vor Allem: was ist WIRKLICH notwendig, was überflüssig und/oder riskant? Ich habe keinerlei Lähmungserscheinungen in den Beinen o.ä. "nur" kaum erträgliche, zermürbende Rückenschmerzen.
Liebe Grüße, Devona
