@all Bandis,
war von Euch auch schon mal jemand beim Schmerztherapeuten???
Ich habe von dem Schmerztherapeuten eine Fragebogen bekommen - 28 Seiten, voll mit Fragen, teilweise bis zu 14 Fragen auf einer Seite -, den ich unbedingt ausgefüllt mitbringen musste, ansonsten könnte er mich nicht behandeln.
Also habe ich mich am Sonntag dran gesetzt und wollte diese Fragen beantworten, aber nach dem ich mir die Fragen angesehen hatte, habe ich diesen Bogen, erst mal wieder an die Seite gelegt.
Also dann am Dienstagabend oder Mittwochmorgen, musste ich ja jetzt dran, ob ich wollte oder nicht, da ich ja am Mittwoch 08.01.03 um 8.00 Uhr einen Termin hatte. Nach 3 Stunden war ich fertig, kochte aber vor Wut. Ich kam mir vor, als wenn ich einen Termin beim Psychiater hätte.
Hier einige Fragen aus dem Fragebogen:
· Wurde ich mit einem Gürtel, Stock, einem Kabel oder mit einem harten Gegenstand geschlagen.
· Gaben meine Familienangehörigen aufeinander acht.
· Sagten Familienangehörige verletzende oder beleidigende Dinge zu mir.
· Glaube ich, körperlich misshandelt worden zu sein.
· Hatte ich die perfekte Kindheit.
· Wurde ich so stark geschlagen oder verprügelt, dass es jemanden (z.B. Lehrer, Nachbarn oder einem Arzt) auffiel.
· Hatte ich das Gefühl, dass mich jemand in meiner Familie hasst.
· Fühlten sich meine Familienangehörigen einander nah.
· Versuchte jemand, mich sexuell zu berühren oder sich von mir sexuell berühren zu lassen.
· Drohte mir jemand, mir weh zu tun oder Lügen über mich zu erzählen, wenn ich keine sexuellen Handlungen mit ihm ausführte.
· Hatte ich die beste Familie der Welt.
· Drängte mich jemand, bei sexuellen Handlungen mitzumachen oder bei sexuellen Handlungen zuzusehen.
· Belästigte mich jemand sexuell.
· Glaube ich, emotional missbraucht worden zu sein.
· Gab es jemanden, der mich zum Arzt brachte, wenn es nötig war.
· Glaube ich, sexuell missbraucht worden zu sein.
· Gab meine Familie mir Kraft und Rückhalt.
Das waren jetzt Fragen von einer Seite.
Also für mich hört sich das an, als wollte ich zum Psychiater.
Also dann gestern morgen zum Schmerztherapeuten, da hatte ich dann gleich schon den Kaffee auf, als mir die Sprechstundenhilfe sagte, ich müsse für die Kopien meiner Befunde – die ich ja unbedingt mitbringen sollte – je Kopie 20 Cent zahlen, da ich nur Originale hatte.
Dann durfte ich bis um 8.35 Uhr warten. Der Arzt (Gemeinschaftspraxis) teilte mir dann mit, dass der Doc an diesem Morgen ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Er könnte mir aber nicht weiterhelfen, da er nur Allgemeinmediziner sei, ich solle Ende nächster Woche wieder anrufen und einen neuen Termin vereinbaren.
So das wars erst mal. Ich werde Euch auf dem laufenden halten.
Wäre schön, wenn sonst noch jemand berichten könnte, wie es bei ihm abgelaufen ist.
Heidi
Printe
09 Jan 2003, 12:07
Liebe Heidi,
ich bin vor Weihnachten bei einem Schmerztherapeuten (Anästhesisten) gewesen. Auch ich hattte einen sehr langen Fragebogen. Diese Fragen bezogen sich aber ausschließlich auf die Rückenschmerzen (Wann, Wo im Rücken, Wo sie im Bein verlaufen -> einzeichnen, Medikamente, Op`s, Was man im alltägl. Leben (noch) verrichten kann bzw. wie weit man eingeschränkt ist -> Notenskala: von geht gut bis geht gar nicht; Was bislang alles gemacht wurde u.s.w.). Derartige Fragen, wie Du sie da schilderst kamen überhaupt nicht vor.
Der Besuch beim Schmerztherapeuten hat mir nichts gebracht. Er hat nur meine derzeitige Medikamention bestätigkt und mir noch zusätzlich Spritzen angeboten. Ansonsten ist eben der Neurochrirug weiter gefragt und natürlich KG, da das Krankheitsbild bei mir eindeutig ist.
Auch Uwe war ja bei einem Schmerztherapeuten und hat seine Erfahrungen hier im Forum gepostest (war auch nicht so doll).
Auch in der Schmerzambulanz des Klinikums konnten sie bei mir nicht viel machen, haben meine damalige Medikamention bestätigt und mich zum Neurochirurgen zurückgeschickt.
Mir hat es überhaupt nichts gebracht und ich würde auch nicht wieder hingehen, da die Wartezeit und der Weg bei mir mehr Schaden durch die Anstrengung anrichten, als ich letztendlich Nutzen daraus habe.
Herzliche Grüße!
@Anne,
das war ja auch nur eine Seite des Fragebogens, natürlich die anderen Fragen hatte ich auch, aber 28 Seiten ist schon ein starkes Stück finde ich.
Ich bin ja mal gespannt, ob es mir dann was bringt.
Heidi
Ja, wo sind wir hier denn eigentlich!? (erbost)
Fragen über Fragen, kein Arzt hilft weil anderer selber krank, Termin verschoben, wieder Wartezeit, nur Medikamentenbestätigungen und evtl. noch ein paar Spritzen dazu. Ihr liebe Leut, daß hätte ich Euch auch sagen können.
Ich frage mich, will der Arzt einen wirklich helfen???
Wofür bitte der ganze Aufwand???
Bin ziemlich wütend, habe zwar keine Erfahrung beim Schmerztherapeuten, aber ich glauber dieser Termin hätte sich aufgrund Eurer Schilderungen sowieso schon für mich erledigt.
Wütende liebe Grüße Petra
Sabrina
09 Jan 2003, 13:35
hallo,
also meine orthopädin hat mich nach der diagnose bsv zum schmerztherapeuten geschickt, der mit mir die medikamente durchspricht. das gute daran ist, dass er wesentlich mehr zeit hatte als die überfüllte orthopädenpraxis.
das schlechte, dass ich s´das gefühl hatte mein befund an sich tut nichts zur sache, er schaut nur auf die schmerzen
und verschreibt viel und gerne spritzen und tabletten.
auf der anderen seite meinte er und meine orthopädin bestätigte das dann auch, dass die moderne schmerztherapie
schmerzen behandelt bevor sie ihren höhepunkt erreicht habe, da dann viel mehr medikamte nötig wären um die schmerzen wieder los zu werden.
auch ich habe so ein schmerzfragebogen ausgefüllt, allerdings auch ohne diese fargen zu sexualität und famile.
es ging mehr um beeinträchtigungen im alltag und er war von der schmerzliga. ich fand den bogen ziemlich gut, war mir aber nicht sicher ob der schmerztherapeut(anästhesist)
ihn richtig gelesen hat.
ich denke auch hier kommt es darauf an ob man an einen guten arzt kommt oder einen fachidiot. von der idee her finde ich es gut jemanden zu haben, der einem hilft mit den schmerzen umzugehen, auf medikamentöser basis.
Grüße Sabrina
Carin Bernold
13 Jan 2003, 10:47
Hallo Heidi
Ich war vor acht Wochen bei einem Schmerztherapeuten (Narkosearzt). Er war damals als ich Brustreduktionsop hatte vor 14 Monaten für meine Narkose verantwortlich. Ich wusste das er in der Privatklnik verantwortlich war für die sogenannte Spinecaresprechstunde deshalb ging mein Gespräch vor der Kortison/Kochsalzinfiltration nicht sehr lange. Er vorher schon das eine oder andere Mail von mir bekommen in dem ich in wissen liess wie sich meine Schnmerzen äusserten und welche Massnahmen mein Hausarzt mir schon verschrieben hatte, ohne das wir bis jetzt weitergekommen wären. Er hat keine solchen Fragen gestellt wie du Sie da nennst. Natürlich wollte er wissen
ob ich Schanger wäre, das verneinte ich ihm. Seit dem war ich nicht mehr bei ihm, weil meine Krankenkasse mir dies als 3. Klasse versicherter trotz einer Zusatzpitalversicherung für die ganze Schweiz nicht zahlen würde weil ich nicht im Stadtkanton lebe sondern im Landkanton Basel.
Gruss aus der Schweiz
Carin Bernold
das zielt ja grossteilig auf kindesmissbrauch ab. das krasse ist, dass sie fragen letztendlich nutzlos, indiskret und überflüssig sind.
nutzlos = wer einen nicht verarbeiteten missbrauch in sich trägt, der wird bestimmt in diesem fragebogen dann sein heilendes outing haben. nee, iss klar.
indiskret = unverschämt.
überflüssig = selbst wenn. haben missbrauchte menschen neuerdings ein anderes schmerzempfinden??? brrr.
ganz davon ab... was machen sadomasochistisch veranlagte menschen? :-) ganz offenbar besser keine unsexy schmerzen haben.
kopfschüttelnd: lilly
Inzwischen habe ich mich wieder eingekriegt wegen dieser Fragen, habe aber beim erstenmal so einen Hals gehabt, dass kann sich keiner vorstellen. Ich kam mir irgentwie verarscht vor. Dachte eigentlich, dass ich einen Termin beim Schmerztherapeuten hätte und nicht beim Psychiater.
Ich werde Euch berichten wie es dann gelaufen ist, wenn ich es dann mal hinter mich gebracht habe. Freitag darf ich ja einen neuen Termin vereinbaren, also warten wirs ab.
Heidi
Vielleicht wollen die ja auch nur herausfinden, ob die Krankheit wirklich organisch ist oder vom Kopf gesteuert wird. Denn, haste Probleme, dann wird das sprichtwörtlich auf dem Rücken ausgetragen (ich trau sowieso keinem Arzt mehr so dolle, außer meinem Hausarzt). Mein alter Orth. hat auch mal gesagt, daß das mit den Schmerzen bei mir kopfgesteuert ist. Dabei sagt mein Kopf, was das für eine Sauerei ist mit den Schmerzen und will die Krankheit wieder loswerden.
Oder rede ich mir jetzt jeden Tag ein, daß kranksein wunderschön ist und ich deshalb einen Rückfall habe. Naja, ehrlich gesagt, zu Hause ist es wirklich am schönsten, aber unter diesen Umständen!?
Oder soll durch die Schmerztherapie das bewußte Schmerzdenken abgeschaltet werden? Ich meine, das Gehirn erinnert sich doch jedesmal wieder an die Schmerzen, wenn man was hat oder vielleicht soll der Umgang mit Schmerzen analysiert werden. Vielleicht ist es so wie bei Kindern (hab zwar keine) aber die Schmerzen projezieren Kinder (die kleinsten natürlich) auch immer punktuell in den Bauch (habe ich gehört). Vielleicht projezieren wir Erwachsene Schmerzen halt in die Wirbelsäule, Bandscheibe, Nervenstränge usw.
Ups, ich glaub' jetzt hab ich mich selber durcheinander gebracht.
Aber viel Erfolg Euch allen bei Euren Schmerztherapien, wenn was gescheites dabei herauskommt (ihr Versuchskaninchen) mach ich so was vielleicht auch einmal.
Petra
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