Guten Morgen,
habt ihr eure ursprüngliche körperliche Leistungsfähigkeit nach einer [B]erfolgreich [/B]abgeschlossenen Behandlung wieder herstellen können oder ist nichts mehr so, wie es vorher war?
Mich interessieren jene Fälle, die als "geheilt" entlassen wurden und ich frage mich, ob dann das leben tatsächlich so weiter geht wie zu "gesunden" Zeiten.
Meine Frage bezieht sich sowohl auf Fälle, die operativ als auch auf jene, die medikamentös behandelt wurden.
Beispiel: ich nehme nun Voltaren, kann nachts schmerzfrei durchschlafen. Jedoch gesund und fit (= voll leistungsfähig) fühle ich mich deshalb noch lange nicht.
LG
ofra71
PS: Es gibt auch Fälle, wo man nach einer Therapie als "geheilt" oder "erfolgreich behandelt" entlassen wird und sich aber an der persönlichen Situation nichts geändert hat. Diese Fälle meine ich hier nicht!!
Hallo ofra,
auch wenn man als "geheilt" betitelt wird, sollte man immer im Hinterkopf haben: Einmal Bandis, immer Bandi. Es ist nicht immer alles so sie es früher war und nur ein falscher Dreh, kann eine gute Situation wieder zu einer Schlimmen werden.
mr.notes
04 Nov 2009, 08:11
Hallo Ofra,
tja was soll man dazu sagen, also ich gehe normal arbeiten, gehe dem ein oder anderen Hobby nach und wirke für Fremde wahrscheinlich "geheilt" leider ist dem nur bedingt so.
Habe (hatte) alle Schmerzmedikamente abgesetzt - aber so wie vorher fühle ich mich wirklich nicht! Man (oder besser ich) muss mich halt bei vielen Sachen "schonen" bzw. darauf verzichten (Ski fahren;Hochseilgarten; Quad Offroad fahren usw. - das sind nur einige der Dinge die ich mit meiner Frau dieses Jahr nicht zusammen machen konnnte, Gott sei Dank hat sie aber dafür immer Verständnis).
Dazu kommt natürlich auch immer wieder die Angst, dass "es wieder von vorne los geht" Da hilft zwar ab und zu "Profibehandlung" aber manchmal auch nicht!
Ich hatte jetzt wirklich mal 3 Monate nahezu absolute Ruhe vor dem ganzen Sch.... hatte wie gesagt in Absprache mit meinem Doc alle Schmerzmittel (Tilidin und IBU) abgesetzt und ganz toll siehe da seit 2 Wochen habe ich wieder Schmerzen. Nehme jetzt wieder IBU und natürlich ist gleich die Angst dabei wieder mehr Schmerzen zu bekommen.
Aber ich glaube ich schweife ab....
Ich denke man muss lernen damit umzugehen und sich eingestehen dass man nun nicht mehr "Alles" kann ist jedoch gerade im jungen Alter (bin erst 30) recht schwer!
Schönen schmerzfreien Tag wünscht
Frank
Flappes
04 Nov 2009, 10:09
Hallo ofra
Die besten Beispiele für erfolgreich abgeschlossene Behandlungen sind wohl meine Mutter,mein Vater und mein Opa.
Meine Eltern hatten beide schon einen BSV und beide haben es Konservativ in den Griff bekommen. Mitlerweile sind sie schon über 10Jahre komplett Schmerzfrei. Sie können wieder alles machen, von schwer heben (Holz fürn Ofen packen) bis hin zu irgendwelchen verenkungen. Meine Vater macht jeden Morgen für 10 minten ein paar KG übungen im Bett, meine Mutter geht 1 mal die Woche zum Hausfrauensport und beide gehen 1 mal die Woche Nordicwalking.
Die beiden führen ein ganz normales Leben, als ob nie etwas gewesen wäre.
Nun zu meinem Opa. Vor 1,5 Jahren hatte er einen BSV wo das ganze rechte Bein Taub war. Er musste Notoperiert werden. Nach der OP war die Taubheit und die Schmerzen komplett verschwunden.
Operiert wurde er in Spanien, aber das spielt ja eigentlich keine rolle. Heute lebt er auch ganz normal als ob die was gewesen wäre.
Ich hatte bis jetz weniger Glück,bin schon seit über 1 Jahr konservativ dran, aber bis jetz ohne großen Erfolg. Mitlerweile nehm ich sogar schon Morphium und das mit 22
Am 16.11 ist OP Termin und ich hoffe das ich danach wieder ein normales Leben führen kann.
LG
Flappes
FlorianM
04 Nov 2009, 10:10
Hallo ofra71,
Zitat
Ich denke man muss lernen damit umzugehen und sich eingestehen dass man nun nicht mehr "Alles" kann ist jedoch gerade im jungen Alter (bin erst 30) recht schwer!
Dem muss ich zu 1000000% zustimmen!
Ich bin 29 Jahre alt, kämpfe seit meinem Unfall vor 9 Jahren (Wirbelfrakturen), kurz danach Bandscheibenvorfälle BWS+LWS;
Habe auch schon alles durch: Bandscheiben-OP, Facettendenervierungen, Schmerztherapie stationär+ambulant, Physio- und teils Psychotherapie, Akupunktur usw.
Vor knapp einem Jahr dann eine Schmerzpumpe implantiert bekommen, damit geht es so einigermaßen...
Jetzt leider wieder Bandscheiben-OP, da "Rezidiv" mit Lähmungserscheinungen;
Kann nur noch Teilzeit-Arbeiten; Wie es in paar Jahren aussieht (Arbeit und evtl. Familie bzw. Kinder), ist nicht absehbar.
Von "geheilt" bin ich also Lichtjahre entfernt.
Wenn mir vor neun Jahren jemand gesagt hätte, dass ich die chronischen Schmerzen wahrscheinlich bis an mein Lebensende habe, wäre zumindest für mich einiges einfacher gewesen!
Denke, man muss sich damit einfach abfinden, dass das Leben als Bandi (oder mit anderen Wirbelsäulen-Schäden) anders ist und auch wahrscheinlich auch bleibt!
Dann ist es zumindest psychisch einfacher!
Hat aber, so blöd es auch klingen mag, zumindest für mich auch positive Seiten:
z.B. habe ich gelernt, "Nein" zu sagen; Ich muss es nicht allen mehr recht machen;
Ich nehme mir auch viel Zeit für mich und meinem Körper; Mache, was mir Spaß macht;
Und bin zum Kämpfer geworden - Probleme, über die ich mir früher Gedanken gemacht habe oder über die ich mich Aufregen musste, da lache ich heute drüber!
Wie ist da bei Euch ?!
Alles Gute
FlorianM