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Komplette Version Nach Reha behindertengerecht arbeiten

Bandscheiben-Forum > Rehabilitation
LivingMile
Hallo Ihr Lieben,

ich bin immer noch zur teilstationären Reha unterwegs. Nach 8 Tagen Vollprogramm, wurde mir die Hälfte der Verordnungen gestrichen, weil ich den Belastungen physisch und psychisch nicht gewachsen war. Die zuständige Chefärztin der Orthopädie schlug die Hände zusammen, als sie sah, was mir zugemutet wurde. Der Psychologin diagnostizierte ein Erschöpfungssyndrom. Ich mache weiter tapfer mit, halte mir aber das "Schwänzen" von Behandlungen vor, wenn es mir zuviel ist. Ich habe mir sogar noch eine Woche zusätzlich genehmigt, weil es dosiert ja gut tut.

Nach zwei Wochen wurde mir vom Chef bestätigt, daß ich auf Grund des Erschöpfungszustandes arbeitsunfähig entlassen werde. Aus orthopädischer Sicht kann mehr für mich nicht getan werden. Für leichte Büroarbeit bin ich wohl uneingeschränkt arbeitsfähig im Sinne des Gesetzes. Man hat mir sofort einen Termin bei einem Berater der RV gemacht, der mir am Mittwoch bestätigt hat, daß er mir die Hilfsmittel für einen Behindertenarbeitspaltz genehmigt. Ein Problem sehen alle Docs und der Rentenmensch gemeinsam. in meinem jetzigen Job (Außendienst und viel streß) bin ich mit dem Krankenheitsbild nicht mehr einsetzbar und ich bin überqualifiziert!!

Die Klinik-Psychologin arbeitet mit mir an meiner momentanen Panik, was denn nun werden soll. Ich habe Schmerzen, ich bin wohl auch durch die Chronifizierung (Stufe III) depressiv, unkonzentriert und nicht streßressistent. Das hat sie aber nicht so krass in die RV-Beurteilung geschrieben, das der AG nicht gleich kündigt. Welchen Einfluss die ganzen Medis haben konnte mir keiner sagen (400mg. Traml retard am tag+Ibuprofen+Serotoninzugaben, und in der Klinik Novalgin für die Schmerzspitzen).

Was kann ich denn zu Hause noch tun, um wieder fit zu werden. Ich mache ja schon eine Therapie seit März. Nur das jetzt alles macht mir nicht besonders viel Mut, im Gegenteil ich war erst mal 3 Tage ko.

Und was nun? Kann ich nach der Reha einfach so zum AG gehen und sagen, ich komme gern wieder, nur brauche ich einen Arbeitsplatz im Innendienst. Schafft mir mal einen? Wie geht man denn da vor? Was brauche ich da?

Wer hat mit so etwas Erfahrung und kann mir Hilfe und Tipps geben?
Süßnase
Hallöchen,

erstmal streicheln.gif streicheln.gif streicheln.gif

dann tief durchatmen...Luft anhalten und laaaangsam wieder ausatmen.

Dein Arbeitgeber kann Dir vielleicht einen sogenannten leidensgerechten Job anbieten? Mit Hilfe der RV wird dieser Arbeitsplatz dann auch eingerichtet.

Wenn das nicht geht...Umschulung oder Rente beantragen???

Das Dumme ist halt, dass das alles immer soooo lange dauert...und so unendlich auf die Psyche geht...

ABer jetzt sei erstmal ganz bei Dir, hör auf Dich und sei lieb zu Dir!!!

Ander Kracks hier haben bestimmt noch bessere Antworten!

Ich wünsch Dir ALLES GUTE und VIEL GEDULD mit Dir!

LG

Süßnase winke.gif
parvus
Hallole winke.gif

was Du daheim machen kannst ist, dass Du weiterhin, gut dosiert allerdings, Therapien machst wie: KG/KGG/Massagen/erlernte Eigenübungen etc. und vor allem Ruhe, Bewegung und alles was Dir Spaß macht und Dich vom Schmerz ablenkt.

Dann würde ich Dir raten, eine psychotherapeutische Begleittherapie zu machen, die sich auf Schmerz- und Stress bezieht!

In welcher Situation Du Dich gerade befindest kann ich verstehen, da man mir gleichfalls vor Jahren die selbe Diagnose innerhalb einer stat. Schmerztherapie mitteilte, also ich nicht nur bereits mehr als 20 Jahre ein chron. Schmerzsyndrom III aufgebaut habe sondern eben auch ein chron. Übermüdungs- und Erschöpfungssyndrom dazu habe (Burn-Out).

Hier kann psychologisch ganz viel getan werden, um wieder mehr Abstand/Abgrenzung/Freiraum zu erlangen, einfach zu sich selber finden kann und sich auch nicht in der Abseits-/Verliererposition sieht. Durch diverse Methoden/Strategien lernt man mit Situationen wieder besser klar zu kommen. Das bedarf allerdings einen längeren Prozess zwinker.gif

Beruflich würde ich mir einen Termin bei meinem AG geben lassen und versuchen dort ein ruhiges, sachliches Gespräch herbeizuführen.

Für Dich jedoch muss es hierbei wichtig sein, dass Dir auch die Aussagen des Rehaberaters vorliegen, Du Dich auch darauf verlassen kannst, dass man Dir einen solchen Arbeitsplatz durch die DRV einrichten würde, damit Dein AG auch dahingehend dann kostenfrei ausgeht.

Wer weiß, vielleicht klappt es mit einem Innendienstjob zwinker.gif

Alles Gute winke.gif parvus
LivingMile
Einen schönen Sonntag an euch beide,

vielen Dank für die verständnissvollen Worte.

Ich habe am Freitag noch mal mit dem Oberarzt der orthopädischen Station gesprochen. Er hat sich Zeit genommen und mir erklärt, daß ich aus orthopädischer Sicht noch bis zu sechs Stunden belastbar sind. Was nicht heißt, daß er ausschließt, daß ich keine Schmerzen habe. Diesen Teil kann er allerdings nicht begutachten. Deshalb werde ich auch AU entlassen, weil man einschätzt, daß ich aus psychologischer Sicht nicht arbeitsfähig bin. Diese Begutachtung, muß aber an anderer Stelle erfolgen. Es erfolgt allerdings im Entlassungsbericht allerdings ein Hinweis darauf.

Der Reha-Berater hat mir bereits zugesichert, daß die Umgestaltung des AP von der RV übernommen wird. Er hat meinen Antrag gleich mitgenommen und einen entsprechenden Vermerk drauf gemacht. Ich soll mich melden, wenn ein entsprechender AP zur Verfügung steht und wenn ich wieder arbeiten gehen kann. Dann wird sofort alles bereit gestellt.

Ich habe bereits eine Psychologin die mit mir Verhaltensänderungen anstrebt. Bisher allerdings unter der Voraussicht ich kann irgendwann wieder meinen Job ausüben. Ich habe ihr aus der Reha geschrieben, was los ist. Sie hat zu Hause angerufen und meinem Mann mitteilen lassen, ich soll sofort nach Abschluss der Reha einen Termin vereinbaren und sie hat auch meinen Mann gefragt, wie es ihm damit geht und ihm angeboten auch mit ihm zu sprechen. Das fand ich supertoll.

Auch habe ich mir vorgenommen auf Arbeit zu gehn und meiner Regionalchefin alles zu erzählen. Der OA sagte, sie bekommen eh von der RV einen Bericht und die Aufforderung zur Einrichtung des AP. Es wäre sicher gut persönlich vorzusprechen, auch wenn ich noch nicht weiß, wann ich wieder komme.

Ich werde erstmal in Ruhe meine letzzte Reha-Woche angehen. Ende September wollen wir in den Urlaub an die Ostsee, ich hoffe die KK genehmigt das.
Und bis dahin werde ich mal eure Hilfe in Anspruch nehmen um einen Weg zu finden.
Gute Tipps habt ihr mir ja schon gegeben. Die Psychologin bei de Reha erarbeitet mit mir einen Plan, was mir bei welcher Schmerzsyptomatik hilft und ablenkt. So habe ich dafür schon einmal einen Fahrplan.


Sollte man sich so eine Art Tagesplan machen um konsequent bei Dingen wie Sport, Ruhe und Entspannung zu sein? Ich kann auch schlecht meine Kraft einschätzen. War gestern den ganzen nachmittag und abend unterwegs. Fußball, Spazieren gehn, Kino und Absacker. it den Medis ging es mir gut, ich hatte wenig Schmerzen, weil gute Ablenkung. Heute hab ich bis 16.30 Uhr ngeschlafen, weil ich so ko war. Ich merkte es war viel zuviel. Wie habt ihr gelernt, das einzuschätzen? Die Medis finde ich trügerisch, weil sie vorgaukeln es geht. Sie sind aber auch wichtig um das Schnerzlevel zu senken, das merk ich inzwiwchen. Aber wenns mir scheinbar gut geht, starte ich wieder voll durch. Das ist mein größtes Problem.

Parvus, dun weißt ja ich stricke jetzt wieder viel, auch eine Ablenkung vom Schmerz. Eine Frage an dich, geht dieses Schmerzsyndrom irgendwan wieder zurück? Und was ist mit dem chronischen Born out, kommt man da wieder raus?

Hbt ihr beiden vielleicht Büchertipps o.ä. um sich in die Problematik mal reiszulesen?

An alle die mitlesen, was macht ihr um mit den Schmerzen klar zu kommen. Wie schafft ihr es auch wieder arbeiten zu gehen? Was beachtet ihr dabei?

LivingMile
Einen schönen Montag an alle,

ich schubse mal meinen Beitrag nach oben.

Es wäre schön wenn ihr mal von euren Erfahrungen berichtet.

Habe heute die letzte Reha-Woche eingeläutet.
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Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter