Hallo Ihr, die Ihr wisst welchen Terror eine Bandscheibe machen kann!
Ich bin neu hier und verzweifelt deshalb schreibe ich Euch meine Geschichte.
Ich bin 31 Jahre alt, 184cm, 82kg und habe einen mediolaterale rechten Prolaps auf L5/S1.
Wie kams dazu?
Ich bin sehr sportlich (gewesen). Mein Hobby war laufen (mit Wettkampfteilnahme Marathon) mit einem Trainingspensum von ca. 50-70km pro Woche seit über 5 Jahren. Dazwischen regelmässige Trainingspausen und gezieltem Krafttraining im Fitnesstudio inkl. Ausgleichssport Spinning.
Exakt vor 1 Jahr wollte ich beim alljährlichen Sylvesterlauf teilnehmen. Ich stieg aus dem Auto aus und da knallte es im Rücken. Ich war erschrocken, wollte mich aber nicht abbringen lassen davon zu laufen. Nach 500 metern robbte ich auf allen Vieren zurück zum Auto. Dann Notaufnahme und Diclofenac und Bett - Stufenstellung.
Nach 5 Tagen war alles wieder in Ordnung. Ich ließ mir noch 3 Wochen Zeit bevor ich wieder laufen gehen wollte.
Im Feb'08 probierte ich es mit dem laufen doch nach 2 km fing mein Schienbein an zu brennen und zwar wie feuer, der Schmerz war so stark dass ich hinfiel. Ich konnte mich nicht auf den Beinen halten. Ich dachte das wäre vielleicht eine Knochenhautentzündung und beschloss noch 4 Wochen zu warten mit dem Laufen. Das wiederholte sich bis July.
Mein Frust wuchs. Ohne Sport bin ich nicht im Gleichgewicht. Mitte July wachte ich aus dem Schlaf auf und hatte unbeschreibliche Schmerzen im Rücken, ISG und ins rechte Bein lateral bis zum grossen Zeh. Notaufnahme Lasegue re. pos. 20°. Diclofenac - Stufenstellung. MR-Bilder bestätigten den Prolaps. Die Physiotherapie konnte ich nur bedingt ausführen weil ich starke Schmerzen hatte und diese im Laufe der Therapie auch zunahmen. In dieser Zeit lag ich hauptsächlich im Bett.
Die Schmerzen liessen schliesslich etwas nach und ich konnte wieder meinen täglichen Geschäften nachgehen, war aber immer froh zuhause zu sein und liegen zu können.
Am 6.Nov08 wollte ich meinem Bewegungsdrang nachgeben und beschloss mal wieder nach so langer Zeit zu laufen. Ich konnte sogar 5km gemütlich joggen und hatte nicht mehr Schmerzen als sonst.
Am nächsten Tag wachte ich gegen 4 Uhr auf und konnte kaum noch atmen. Mir war schwindlig vor Schmerzen - ich konnte kaum sehen noch denken und liess mich ins Krankenhaus bringen.
Dort machte ich eine 2 wöchige Schmerztherapie mit 20mg Cortison, Neodolpasse-infusionen und 12mg Morphium. Die Neurochirurgen sahen keine OP-Indikation, es sei denn die Schmerzen würden sich nicht wesentlich bessern.
Es folgte die Entlassung und Physiotherapie und Massagen. Es ging mir zunehmend besser.
Ich nahm noch 6 Wochen 100mg Tramal morgens und abends. Das Absetzen war ein Grauen. Ich konnte anfangs nachts garnicht schlafen, dann nur 4 Stunden. Als die Tabletten dann ganz weg waren, kam mein bekanntes Restless-legs Syndrom hinzu, welches mich die Wände hochgehen lässt. (Mit Lauftraining hatte ich das unter Kontrolle)
Die Übungen mache ich mit Ehrgeiz. Trotzdem verbringe ich den Tag am liebsten liegend. Aktivitäten aller Art sind für mich Stress. Gestern hab ich beschlossen mal aus dem Haus zu gehen und zu spazieren. War richtig schön - tolles Wetter. Nur heute bezahl ich dafür und habe Schmerzen.
Ich will nicht jammern, aber ich bin nicht schmerzfrei und mittlerweile sehe ich schwarz. Ich kann ja nicht mein restliches Leben im Bett verbringen oder permanent Massagen und Physiotherapie bekommen. Tramal und Morphium will ich auch nicht. Bin ich zu ungeduldig? Aber ich lebe schon seit 1 Jahr damit. Sport werde ich wohl nie wieder treiben können. Ob mir eine OP hilft? oder die Geduld? aber wie lange noch?
Ich glaube ich schaffs nicht meine Immobilität zu akzeptieren.