Ich bin 21 Jahre jung und studiere derzeit. Im Mai 2006 (also mit 19 Jahren - ich weiß: ich dachte ich fang mal 'n bisschen früher an) bin ich eines schönen morgens ausgestanden, und vor plötzlichen Schmerz und Schock gleich wieder ins Bett gefallen. Ich hatte das Gefühl dass es in meinem Rücken irgendwie einen Schlag getan hätte und auf einmal hatte ich sehr sehr starke Schmerzen entlang des rechten Beines (vom Hintern bis in die Zehenspitze). Ich hatte gehofft dass es schnell wieder vorbeigeht, aber nach einem Tag im Bett und einer vor Schmerz schlaflosen Nacht merkte ich, wie 2/3 meines Fußes taub wurden und bin dann am nächsten Tag zum Arzt um mich mit Schmerzmitteln vollzupumpen. Als nach einer Woche sich immernoch nichts besserte (wenn ich es geschafft hatte 100m zu humpeln, war ich schon sehr stolz auf mich

Nach einer Woche Krankenhaus ging's gleich für 4 Wochen in die Reha (Moritzklinik Bad Klosterlausnitz). Die Taubheit war direkt nach der OP schon deutlich zurückgegangen (zuletzt waren die gesamte Rückseite des rechten Beins - entlang des "Schmerzstreifens" - sowie ein Großteil des rechten Fußes taub), die Schmerzen gingen leicht zurück und bei den Lähmungserscheinungen im Fuß gab es keine Besserung. Das änderte sich während der Reha auch nur sehr langsam.
Zurück zu Hause konnte ich zumindest meinen Basis-Alltag nachgehen (Studium lag für das Semester natürlich erst einmal auf Eis) und habe mit den 50 Einheiten Rehasport begonnen.
Ich würde sagen nach etwa 4-6 Monaten war bei mir dann auch wieder alles in Ordnung (Bein war zwar immernoch leicht taub und das mit den auf-die-Zehenspitzen-stellen klappte zwar, aber rechts war immernoch etwas schwächer als links).
Der Rehasport war mittlerweile ausgelaufen und ich bin dann in der gleichen Einrichtung geblieben und absolviere bis heute 2 mal die Woche 1,5-2h ein Programm aus Ausdauer, Krafttrainig und Tiefenstabilisation unter den wachsamen Augen der Sporttherapeuten.
Leider war eine der Übungen wohl doch nicht so gut von mir ausgeführt und mein Körper dachte sich im Jan 08: "Weil's so schön war, gleich nochmal!".
Diesmal waren die Schmerzen nicht so extrem und ich hatte auch keine neurologischen Ausfälle, aber schmerzmäßig hat's schon ausgereicht um mich sosehr zu beeinträchtigen, dass ich ohne stärkere Schmerzmittel keinen Alltag bestreiten konnte. Das MRT hat dann wieder einen Prolaps in L4/5 ergeben. Der Orthopäde hat mir dann 6 Einheiten MT verschrieben und 2 Monate später gleich noch einmal. Die "schlimmste Phase" war da aber auch schon wieder vorbei.
Meine derzeitige Situation sieht folgendermaßen aus: ich habe im Moment jeden Tag Bewegungsschmerz, aber nicht so stark dass ich mich deswegen mit irgendwelchen Zeug vollpumpen müsste, sondern so dass ich es weitesgehend ignorieren kann. Das heißt dass ich einigermaßen Problemlos studieren bzw. einen "Alltag" haben kann. Diese Schmerzen scheinen von Muskelverhärtungen im unteren Rückenbereich/im Hintern herzurühren und werden durch diese MT (also dieses "drücken" auf bestimmte Muskeln/Sehnen oder was auch immer) so in Grenzen gehalten dass es halt irgendwie geht. Wenn ich nicht einmal die Woche diese Behandlung bekomme, verstärken sich aber sofort die Schmerzen (im unteren Rückenbereich und leicht vom Hintern bis in die Oberschenkel ziehend) sodass ich sie eben nicht mehr ignorieren kann und sie mich nicht nur körperlich sondern auch seelisch auf Dauer belasten. Leider bekomme ich von meiner Orthopädin diese Behandlung nicht mehr ("das sind Schmerzen mit denen sie leben müssen"), aber ein Freund der da Ahnung hat ist so lieb und hilft mir (fragt sich nur wie lange noch - wenn das flachfällt, bin ich echt "am Arsch").
Aber etwa alle 2/3 Monate bekomme ich wieder stärkere brennende Schmerzen im unteren Rückenbereich, die wohl direkt von den Nerven herrühren und die ich nur mit verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln (Diclo, Tramabeta) in den Griff kriege. Aber die gehen mir sehr auf den Magen und vor allem verursachen sie enormen Schwindel und Übelkeit. Ich kann dann also weder mit noch ohne Schmerzmittel normal und beschwerdefrei zur Uni etc gehen, sondern "leide" mich so durch den Tag. Nach 2,3 Wochen ist diese Phase aber wieder vorbei und es bleiben nur noch die oben beschriebenen Probleme durch die Verhärtungen.
So, lange Rede kurzer Sinn (vielen Dank an alle die bis hierhin durchgehalten haben

Ich hoffe dass mir vielleicht einer von Euch wirklich weiterhelfen kann.