
ich muss hier gerade mal meinen Frust und meine Gedanken von der Seele schreiben.
Als ob meine momentanen Probleme mit der Instabilität der Kopfgelenke noch nicht reichen würden, macht mir nun meine BWS wieder vermehrt Probleme.
Wir Ihr ja vielleicht wisst, bin ich aufgrund eines Massenvorfalles in der BWS (Th5/Th6) nun seit gut 2 Jahren ab Brusthöhe inkomplett querschnittsgelähmt. Dieser Massenvorfall wurde zwar im Mai 2006 operativ entfernt, aber leider kam die OP zu spät für mich, da der Vorfall das Rückenmark schon zu sehr geschädigt hatte durch die Kompression.
Nun habe ich in den Segmenten Th3/Th4 und Th4/Th5 noch zwei weitere kleine Bandscheibenvorfälle welche, wenn sie größer werden, auch genau auf mein Rückenmark drücken werden aufgrund ihrer relativ medialen (mittigen) Lage. Da die Vorfälle so weit oben in der BWS liegen, könnte man diese nicht mehr endoskopisch entfernen wie den Massenvorfall. Laut meinem Operateur könnte man diese Vorfälle dann nur trans-sternal entfernen, das bedeutet von vorne durch das Brustbein. Der Zugang wäre dann wie bei einer offenen Herz-OP (z.B. Herztransplantation).

Also habe ich die vergangenen 2 Jahre natürlich immer sehr gehofft, dass die beiden Vorfälle in der oberen BWS nicht größer werden. Bisher haben sie mir im Grunde auch keine großartigen Beschwerden gemacht, abgesehen von etwas dumpfen Rückenschmerzen.
Allerdings ist es als Folge der thorakoskopischen OP im Mai 2006 zu einer chronischen Interkostalneuralgie mit dauerhaften, starken Nervenschmerzen gekommen. Die letzten 1 1/2 jahre habe ich die mit Hilfe von 60 mg Targin (Oxycodon) und 1600 mg Gabapentin (Neurontin) ganz gut im Griff halten können. Bei Bedarf habe ich hin und wieder dann mal Novalgin genommen. Allerdings habe ich das vom Bltutdruck her nie so gut vertragen, da mein Blutdruck davon ziemlich in den Keller gegangen ist. Ich war insgesamt sehr froh, dass sich der Zustand meiner BWS, abgesehen von zahlreichen Blockaden in der gesamten BWS, offensichtlich nicht verschlechtert hatte.
Nun habe ich aber leider seit einer Woche zunehmend stärker werdende Schmerzen in meiner rechten Brust auf Höhe der Brustwarze. Die Schmerzen ziehen deutlich von hinten entlang der Rippe nach vorne und sind leider vom Schmerz-Charakter her der Interkostalneuralgie sehr gleich. Es ist ein brennender Schmerz. Zusätzlich ist die Haut im Verlaufe dieser Rippe (vermutlich Niveau Th4/Th5) ziemlich taub.
Ich komme aktuell mit meiner gewohnten Dosis an Schmerz-Medis nicht wirklich hin. Die Schmerzen werden vor allem bei Rotation des Oberkörpers stärker. Auch Husten und Pressen wirkt provozierend.

Ich mache mir da jetzt natürlich so meine Gedanken und Sorgen, ob einer von meinen beiden Vorfällen jetzt größer geworden ist und mir daher die Beschwerden macht. Im Hinblick auf eine eventuell sehr komplizierte, aufwändige und schmerzhafte OP (Sternotomie), habe ich da natürlich schon etwas Angst.
Jeder "normale" Patient könnte und würde bei diesem zustand nun wohl ein erneutes MRT zur Kontrolle machen lassen. Da ich allerdings stolzer Besitzer eines Blasenschrittmachers (S3-Stimulator) bin aufgrund meiner neurogenen Blasenstörung, darf bei mir kein MRT mehr gemacht werden. Das Risiko, dass dabei der Schrittmacher einen Schaden bekommen würde, wäre laut Radiologen und behandelnden Urologen der Uni-Klinik Frankfurt zu groß. Das Gerät hat immerhin einen Wert von 26.000 Euro!!
Nun stecke ich also in einer Situation der absoluten Ungewissheit und das belastet mich ehrlich gesagt schon ziemlich.
Anfangs dachte ich ja noch an eine heftige Blockade, aber nun mit der Taubheit....


So glücklich auch bin mit dem Blasenschrittmacher, so bekomme ich nun doch deutlich die Einschränkungen zu spüren, die ein solches Gerät mit sich bringen kann.
Vielleicht habt Ihr ja einen schlauen Rat für mich? Denkt Ihr auch das, was ich glaube?
Es hat mir zumindest schon mal gut getan, mir meinen Frust von der Seele zu schreiben und meine Gedanken zu äußern.
Ich will mal sehen, ob ich vielleicht noch ein schmuckes Bild meiner BWS einstellen kann.
Liebe Grüße von einer total verunsicherten und etwas ängstlichen Nicoline (erkenne mich gerade mal gar nicht wieder)