Huhu Ihrs,
ich bin hier ganz neu bei Euch im Forum und möchte mich erst einmal ganz kurz vorstellen.
Mein Name ist Andi (von Andrea abgeleitet - also ja eine weibliche Andi ;-) ), bin 33J., komme aus Berlin und bin ein absoluter Tierfan. Beruflich habe ich schon vieles gemacht, das würde den Rahmen hier jetzt sprengen und bin derzeit aufgrund meiner Wirbelsäule sowieso Zuhause.
Nun zu meinem Problem. Ich hatte 2002 einen schweren Autounfall, woraus neben einem Schock, einem Schleudertrauma auch 4 Bandscheibenvorfälle resultierten. Ich hatte die ersten Jahre "nur" immer wieder mal leichte Probleme... vom HWS-Bereich her Kopfschmerzen und starke Verspannungen des Schulter-Nacken-Bereiches und ca. alle halbe Jahre mal Rückenschmerzen (ich betitelte das immer als "die Hexe hat mich wieder erwischt").
Seit vergangenem Jahr April habe ich nun größere Probleme...
Ich war am 11.4. noch bei einer ehem. Kollegin ihr kurz was im Büro helfen, obwohl ich schon starke Rückenschmerzen hatte, und bin anschließend mit der Bahn zu einem guten Freund zum Geburtstag gefahren. Der Fußweg zur Bahn, der sonst 10min dauert, kostete mich diverse Schweiß und 45min. Jede Laterne, jeder Baum, jeder Stromkasten zum Festhalten war mein. Ich dachte: "Mensch, das wird schon" "So schlimm ist das schon nicht" und so. Als ich bei unserem guten Freund ankam, packte ich mich auf den schönen, harten Fußboden. Kissen unter den Kopf, Bauchlage und ich fühlte mich wohl. Als ich dann jedoch mal aufstehen wollte zur Toilette merkte ich sehr schnell in welche verzwickte Lage ich mich da gebracht hatte. Ich konnte mich vor Schmerzen nicht einmal mehr in die Rückenlage rollen. Als es dann auch noch nach einiger Zeit hieß, dass wir (mein Freund und ich) bald gehen, stiegen mir langsam aber sicher die Tränen in die Augen. Ok, lange Rede kurzer Sinn: eine Freundin rief die Feuerwehr, welche binnen 5min da war. Die Sanitäterin drückte auf meinem Rücken rum, vor Schmerz biss ich mir in die Hand und flehte nur noch, dass mir da blos keiner mehr rumdrücken soll. Die Feuerwehr rief dann widerum den Notarzt dazu, da ich Schmerzmittelallergikerin bin (NSAR-Unverträglichkeit). Dieser war auch in kürzester Zeit da und hörte brav auf den Rat der Sanitäterin nicht mehr meinen Rücken abzutasten. Er meinte dann was von "Wir legen Ihnen jetzt einen Zugang, Sie werden dann ein bisschen müde und fühlen sich vielleicht ein bisschen "abgehoben"." Ok... und schon wurde es "Nacht". Der Arzt hat mich kurzerhand in Vollnarkose gelegt (mit Ketanest und Domikum), mich auf eine Vakuummatratze gepackt und ab ging es ins Krankenhaus, wo ich dann wieder zu mir kam. Nachdem klar war, dass ich meinen Allerwertesten vor Schmerzen nicht einmal mehr auf eine Bettpfanne heben konnte, haben sie mir einen Katheter gelegt und mich für 5 Tage an eine Morphiumpumpe gehangen. Danach erhielt ich dann ein Infusionsschema bestehend aus: 3 Vitaminen, 1 Entzündungshemmer, 1 Muskelrelaxan und 2 Schmerzmitteln
Mir ging es blendend und ich wurde entlassen. Laut dem dort erstellten MRT waren es die Bandscheibenvorfälle im LWS, die den Ärger verursacht hatten - OP nicht notwendig, da ich keine neurologischen Ausfälle hatte.
Eine ambulante Reha sollte folgen, musste aber aufgrund einer KieferOP nach 2 Wochen abgebrochen werden.
Bis Dezember ging es mir prima. Ich bekam seit April folgende Medikamente:
- Tetrazepam 1 x zur Nacht
- Paracetamol bei Bedarf
- Tramadol bzw. Tilidin bei Bedarf
Im Dezember ging der Spuk dann von vorne los. 3 x musste ich aufgrund der starken Schmerzen rund um Weihnachten und den Jahreswechsel in die Notaufnahme, wurde an den Tropf gehängt (Ortothon und Perfalgan) und konnte wieder nach Hause. Ich bekam dann also feste Medikation seit Dezember:
- Tetrazepam 1 x zur Nacht
- bis zu 4g Paracetamol
- 150mg Tilidin 3 x tgl.
Mein Hausarzt beantragte eine neue Reha - diesmal wurde es eine Stationäre. Im Januar bekam ich dann aufgrund der Medikamente eine Leberentzündung und musste kurzfristig alle Medikamente absetzen... Entzug pur. Ich lag nur noch im Bett.
Nach dieser "Bettkur" ging es mir besser und ich brauchte keine Medikamente mehr... bis kurz vor Ostern. Es war wieder so schlimm geworden, dass ich wieder ins Krankenhaus musste. Ich bekam 4 Tage lang das Infusionsschema und schwups ging es mir wieder besser - nicht gut, aber besser.
Die Reha trat ich dann am 1.4. in Belzig im Klinikum Hoher Fläming an. Dort bekam ich einen Rückfall - wieder Tilidin und 4g Paracetamol am Tag. Das Sportprogramm wurde eingestellt und ich bekam nur noch sowas wie Elektrotherapie, Krankengymnastik, Rotlicht, Fango u.s.w. Das Tilidin wurde bis auf Höchstdosis gesetzt - 600mg pro Tag. Der Oberarzt hatte nichts Besseres zu tun, als mir an den Kopf zu knallen "es gibt halt Patienten, die ohne Besserung nach Hause fahren". Ich sprach vorsichtig das Thema OP an, weil mehrere Mitpatienten mir bereits dazu geraten hatten, aber er und auch die Stationsärztin meinten, dass das bei mir nicht sinnvoll sei. Die Reha wurde auf 5 Wochen verlängert und die letzten 10 Tage durfte ich sogar wieder in die Schwimmhalle und zur Wirbelsäulengymnastik. Fazit: Die Reha hat alles nur verschlechtert! :-(
Aufgrund dieser Tatsache schickte mich nun mein Hausarzt hier in Berlin zu einem Rehabilitationsmediziner (Dr. Sonnen am Breitenbachplatz, falls Euch das was sagt). Dort hatte ich nun letzte Woche Montag meinen ersten Termin. Er schaute sich die MRT-Bilder aus April 07 an und fragte mich, ob er seinen Kollegen Prof. Dr. Woiciechowsky - Nerichirurg) hinzu ziehen dürfe. Natürlich hatte ich nichts dagegen. Er schaute sich die Bilder an und hörte sich meine Geschichte an. Er erklärte mir die Bilder sehr verständlich (dass ich 2 Bandscheibenvorfälle habe, aber auch zwei sog. Blackdiscs, also eingetrocknete Banscheiben, die im Eimer sind) und gut und empfahl mir eine OP, in der ich 2 künstliche Bandscheiben eingesetzt bekommen würde. Ich solle mir das Ganze in Ruhe überlegen, bekam Infomaterial, seine Webseite (www.kreuzschmerzen.org) und einen neuen Termin für letzten Freitag.
Am vergangenen Freitag besprachen wir dann, dass ich mich zu einer OP entschieden habe. Es werden kommenden Samstag noch mal ein MRT von der LWS gemacht und auch mal ein MRT von der HWS gemacht. Der OP Termin ist für den 3.7. festgesetzt.
Ich habe nun schon so Einiges im Internet recherchiert, habe heraus gefunden, dass Prof. Dr. Woiciechowsky in Berlin wohl "DER" Spezialist sein soll und wie so eine OP ungefähr verläuft.
Ich möchte Euch nun bitten, mir Eure Erfahrungen hinsichtlich
- künstlicher Bandscheiben
- der OP
- die Tage nach der OP
- eine anschließende Reha und die Zeit danach schreiben könntet?
Auf was sollte ich hinsichtlich der OP alles achten? Ich weiß, dass vorher bspw. noch eine Gefäßuntersuchung stattfindet. Eine Discographie ist nicht zwingend notwendig... worüber ich sehr glücklich bin, denn ich bin ein absoluter Spritzenpaniker!
Ich hoffe auf Eure Hilfe...
Liebe Grüße von einer nervösen
Andi
P.S. nebenbei erfuhr ich noch, dass ich im LWS-Bereich Morbus-Scheuermann habe und im HWS-Bereich Schmorl-Knoten resultierend aus Morbus-Scheuermann