Hallo Finnchen,
habe mal deine ganzen Beiträge durchgeguckt. Ja, mit dem ISG ist das wirklich so eine leidige Sache. Habe schon seit über 12 Jahren damit zu tun(ist wohl angeboren, da ich Frühchen bin, weiß aber keiner so genau) ( seit den Schwangerschaften mit meinen Kindern). Habe erst nachher erfahren, dass ich mit meinem instabilem und hypermobilen Becken überhaupt keine Schwangerschaften hätte haben dürfen oder zumindest nur unter strenger Orthopädischer Kontrolle. Aber bis überhaupt mal jemand auf die Idee gekommen ist, dass ich wegen meines Beckens nicht mher laufen konnte, hatte es auch nochmal über 2 Jahre gedauert. War 1 Jahr bettlägrig( und das mit 2 Kleinkindern) und habe Fentanyl(starkes Morphium) genommen. Nach der richtigen Diagnose(Sakroilitis) habe ich nach einer periduralen Umflutung mit Cortison ( um das Morphium abzusetzen) 1 Jahr lang 2-3 mal Krankengymnastik in der Woche bekommen. Der damalige Therapeut(Holländer) hat sich derartig ins Zeug gelegt und zum Glück auch sehr viel Ahnung vom Becken, dass ich heute wieder laufen kann.
Man muss sich natürlich auch klar machen, dass man bei dem ISG keine großartigen operativen Möglichkeiten hat, denn versteifen ist nicht, weil dann könntest du dich nicht mehr bewegen. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass es eine spezielle Therapie gibt mit Einspritzungen, die die Bänder des ISG verstärken?? so dass das Gelenk mehr Halt hat.
Habe auch ständig Probleme mit dem hypermobilen ISG, gerade gestern bin ich mit einer Kiste Spielzeug so unglücklich gestürzt, dass ich mal wieder als Notfall zum Hausarzt musste, der ist praktischerweise zusätzlich Chirotherapeut(amerikanisch), aber das Becken richten, hilft auch nicht viel, so dass ich zusätzlich eine Diclospritze bekommen habe. So sitze ich heute mal wieder mit Symphysengurt(ein stabiler aus Leder) und meiner Krücke zu Hause und habe Zeit zu schreiben, ansonsten wäre ich heute arbeiten gegangen(ehrenamtlich, weil normale Arbeitgeber machen die vielen Fehlzeiten, die ich durch Therapien und Arztbesuche habe, nicht mit und ich selber übernehme mich auch schnell.)
Tja, was kann ich dir zum ISG Problem noch sagen, was du wahrscheinlich auch schon alles selber weißt, es kommt bei diesem Mist auch sehr auf das eigene Verhalten an, und man muss leider einige Disziplin an den Tag legen, sonst kann man immer wieder von vorne anfangen: keine Drehbewegungen, keine asymetrischen Bewegungen, viel nordic-walking, Crosstrainer, Krafttraining aber bitte auch nur an die für deinen Fall geeigneten Geräte( muss der Physio mit dir absprechen)( darfst keine Geräte benutzen, die einseitig belasten), deine KG fleißig machen und bewegen, bewegen, bewegen damit dein Rücken, der ja auch auf dem Becken sitzt nicht auch noch in Mitleidenschaft gerät. Ist bei mir leider schon der Fall. Durch diese dumme Hypermobilität habe ich inzwischen starke BWS und HWS Probleme und durch die ISG Probleme auch die Skoliose. Sprich Baustelle von oben bis unten und Stammgast beim Physio(jeztzt 12 Jahre).
Bin aber trotzdem zufrieden mit meiner lage, weil es mir nicht mehr so mies geht wie vor 12 Jahren, wo keiner wusste, was ich habe und auch alle Therpien fehlgeschlagen haben( normale Rückenschule ist Gift für einen hypermobilen Rücken, du brauchst eine spezielle Therapie für das Becken, die auf dich abgestimmt ist und das können nur sehr gute Therapeuten)und so lange keine lähmungen hinzukommen, mache ich mir auch nicht mehr so viele Sorgen.
Solltest du sehr unter den Schmerzen leiden, würde ich dir eine psychosomatische Behandlung dazu empfehlen, denn ISG Schmerzen sind ja doch sehr fies. Nehme zur Schmerzbewältigung Citalopram( Antidepressivum), damit ich die Schmerzmedis runterfahren kann, weil die mehr Nebenwirkungen haben.
Ist jetzt etwas langer Text geworden, aber ich habe sehr lange unter schlecht ausgebildeten Therapeuten und Ärzten leiden müssen, denn extreme ISG Probleme sind schwer zu behandeln und gehören wirklich in die Hände von Spezialisten, die auch die ganze Statik mit berücksichtigen und behandeln, sonst kommst du auf keinen grünen Zweig und es kommen dann immer mehr Baustellen dazu, und das muss nicht sein
Und nochwas, das ganze bildest du dir nicht ein und lass dich nicht verunsichern, selbst eine Uniklinik vor 10 Jahren wusste nicht, was ich habe und hat mich mit Somatisierungsstörung und Myogelosen wieder nach Hause geschickt(+ Valeron+Tensgerät+Musaril+etc.)
10 Ärzte standen um mein Bett herum und wussten nicht was ich habe und wie sie mir helfen können. Alles Schwachsinn!!!!!!!!!!!!!
Bin mittlerweile über das Trauma hinweg, aber eines möchte ich dir sagen, suche weiter und suche jemanden,der sich mit instabilem Becken, Hypermobilität und ISG Problemen auskennt und vielleicht auch schon am Telefon danach fragen.
Und hoffentlich hast du kein Rheuma!!
So, alles Liebe Fritzi