
Hallo Nicoline!
Vielen Dank für deine sehr ausführliche Antwort. Du scheinst Dich sehr gut auszukennen, du hast nicht zufällig auch beruflich etwas mit Medizin zu tun?
Ich will Dir gerne nähere Informationen zu meinen Beschwerden geben, und es ist mir natürlich sehr wichtig eine zweite Meinung einzuholen, da ene WS-OP und dann auch noch imBereich des Thorax nicht von Pappe ist.
Ich hab mich gestern hier im Forum informiert, und dabei des öfteren von einemDr. Rosenthal gelesen, also ein Neurochirurg, der hier insgesamt sehr gut wegkommt.
Ihm hab ich heute eine Mail mit meinen Befunden gemailt, und jetzt bin ich sehr gespannt, was er darauf antwortet.
Hier der Brief:
"Sehr geehrter Dr. Rosenthal,
über das Bandscheibenforum, www.diebandscheibe.de, bin ich auf Sie aufmerksam geworden, und würde Sie gerne um Ihren Rat bitten.
Seit ca. 16 Jahren leide ich an Rückenschmerzen in der BWS. Trotz Krankengymanstik, Akkupunktur, Infiltration etc. haben sich die Schmerzen nicht gebessert, im Gegenteil in den letzten Jahren hab ich das Gefühl dass es sich verschlechtert hat. Um Gewissheit zu erlangen wurden Anfang diesen Jahres von meiner ganzen WS MRT's bei Dr. Volle in München angefertigt.
Hier sein Neuroradiologischer Befund:
"Abbildung eines mittelständigen Myelon ohne Zentralkanalaufweitung und o. Wurzeltaschenzysten im Bereich der oberen und mittleren BWS beidseits. Nachweis von intraspinalen Abstützungskonturen mit Beeinträchtigung des Subarachnoidalraumes. Die Neuroforamina zeigen Auffälligkeiten mit Aufbrauchung der Fettlamellen anterior und posterior zwischen BWK 9/10/11 rechts ausgeprägter links. Dornartige spondylogenen intraspinale Vorwölbung in Höhe BWK 9/10 mit deutlich duralem attachement der rechtslateralen Anteile. Der Patient kann genau dieser Lokalisation einen messerscharfen Schmerz zuordnen. Kein Nachweis einer pathologischen Flüssigkeitsverschiebung. Steilstellung der unteren Brustwirbelsäule mit Aufhebung der beginnenden physiologischen Kyphosierung. Deutliche Grund- und Deckplattenveränderungen im Bereich der miitleren und unteren BWS-Segmente. Spondylogene/ discogene Protrusion im Segment LWK 4/5 ohne Abbildung von MIP-Myleopathie demarkierbaren Wurzeltaschenfüllungsdefekten im Segment LWK 4/5. Hypertrophie der Facettengelenksflächen bei LWK 5/ SWK 1 und diskreter bei LWK 4/5. Keine paraspinale und dornfortsatznahe Ausdünnung der Muskulatur aller Segmente. Zusätzlich angedeutete linkskonkonvexe thorako-lumabel Ausgleichsreaktion.
BEURTEILUNG:
Kein Nachweis eines intraspinalen Tumors thorakal und keine Zeichen einer sicher intramedullären Wirbelkörpermetastasierung. Darstellung des Subarachnoidalraumes mit Differenzierung einer DORNARTIG, SPNODYLOGENEN INTRASPINALEN VORWÖLBUNG IN HÖHE BWK 9/10 MIT DEUTLICHEM ATTACHEMENT DER RECHTSLATERALEN ANTEILE. Der Patient kann genau dieser Lokalisation einen messerscharfen Schmerz zuordnen. Kein Hinweis für ein Wurzelneurionom. Eine pathologische, z.B. entzündliche Signalgebung kommt nicht zur Abbildung. Zeichen eines M. Scheuermann mit deutlichen Grund- und Deckplattenveränderungen im Bereich der mittleren und unteren BWS-Segmente. Spondylogene Abstützungsreaktionen in den Segmenten BWK 8-12 mit Blockierungszeichen bei angedeuteter Fehlstellung der mittleren BWS, insbesondere der Segmente BWK 8 bis 12. Darstellung einer älteren Bandscheibendegeneration mit BSV des Segments LWK 4-5 mit gleichzeitig vorliegender Osteoarthropathie der Facettengelenksebene. Derzeit ist keine akute Beeinträchtigung des Nervenwurzelverlaufes insbesondere im Recessus lateralis passager in den Segmenten der unteren LWS gegeben.
Mit freundlichen kollegialen Grüßen,
Ihr Dr. med Eckhard Volle"
Auf Anraten Dr. Volle's bin ich zu Prof. Dr. Grob nach Zürich an die Schulthess Klinik gegangen. Dort wurde zuerst eine Facettengelenksinfiltration/Wurzelinfiltration TH 9/10 vorgenommen.
"TECHNISCHES VORGEHEN:
Bauchlage. Wacher, kooperativer Patient o. Prämedikation. Zunächst Schaffen steriler Kautelen. Anschliessend Punktion mit der Yale-Nadel. Unter Lagekontrolle mittels Bildverstärker. Annäherung an das Neuroforamen und bis an das Intervertebralgelenk Th 9/10 bis zur Angabe der bekannten Ausstrahlung. Elektronische Bilddokumentation in beiden Ebenen. Anschliessende, komplikationslose Gabe von 1ml Lidocain 0.5% und jeweils 20 mg Triamcort.Entferenen der nadel und steriler Pflasterverband. Der Patient gibt bei Infiltration des Gelenks eine Art memory pain an, was auf den konkreten Ort der Schmerzentstehung hindeutet."
Die Infiltration hat zu keiner spürbaren Schmerzlinderung beigetragen.
Daraufhin war ich am 29.04.2008 nochmal zur Sprechstunde bei Prof. Dr. Grob.
Hier ein Auszug aus seinem Bericht:
"Der Patient kommt zur Besprechung der Situation, insbesonder auch der Infiltrationsergebnisse. Die Infiltration wurde im Bereich des Intervertebralgelenks Th 9/10 durchgeführt. Hier konnte der Patient zwar keinen wesentlichen Effekt nach der Injektion feststellen. Jedoch kann er affirmativ festhalten, dass die richtige Stelle punktiert wurde. Wir gehen davon aus, dass die Stelle Th 9/10 und Th 10/11 verantwortlich sind für deivom Patienten angegebenen Beschwerden. Die sind auch radiologisch identifizierbar. Wir empfehlen deshalb die Durchführung eines posterolateralen Zuganges zur partiellen Korpektomie T 10 und Dekompression der Foramina T 9/10 und T 10/11. Der Patient lässt sich wunschgemäss möglichst bald dafür vormerken. Dies nach eingehender Erklärung der Technik und Risiken.
Mit freundlichen Grüssen
Prof. Dr.med D. Grob
Chefarzt Wirbelsäulenchirurgie"Jetzt noch zu dein Fragen:
- Arbeitest Du momentan? (wenn ja, was?)
--> Bin freiberuflicher Architekt, also viel vorm Computer sitzen.
- Was machst Du für Sport, welche Hobbies hast Du?
--> Joggen, Fahrradfahren, bis vor einem halne Jahr auch noch Fitness
- Wohnst du in der Schweiz? (wenn ja, warum bist Du ausgerechnet bei Dr. Volle gewesen? Hat er ein funktionelles MRT gemacht?)
--> ich hab die letzten vier Jahr dort gelebt, und war bei Dr. Volle weil ich auf Ihn durch einen Bekannten aufmerksam wurde, er ist wie ich finde ein sehr guter Radiologe, der
sich dei Bilder genau ansieht, hat aber auch seinen Preis!
- Wie lautet Dein genauer MRT-Befund/Bericht?
--> siehe Befund Radiologe
- Wo befindet sich die Verknöcherung im Spinalkanal (dorsal, ventral)? Von welchem Gewebe geht die Verknöcherung (Sklerosierung) aus (Prolaps/Discus, Lig. longitudinale posterior/anterior, Lig. flavum)? Hast Du Spondylophyten/Ostheophyten (Randzacken an den Wirbelkörpern), aufgrund einer Spondylarthrose oder Ostheochondrose?
--> siehe Befund Radiologe
- Wie liegt Dein BSV (lateral, oder mehr medial)?
--> lateral
- Hast Du ausstrahlende Schmerzen entlang einer oder zwei Rippen (brennend, einschießend)?
-->

der Schmerz ist sicher einschießend als wenn man ein Messer in den Rücken gerammt bekommt.
- Wie ist der Verlauf der Beschwerden über die Jahre hinweg gewesen (progressiv oder gleich bleibend)?
--> leicht progressiv, ich denke dei leidensfähigkeit lässt nach und man wird mürbe, gemäss dem Sprichwort, "Steter Tropfen höhlt den Stein"
- Wie wurdest Du bisher konservativ behandelt (Physiotherapie, Manuelle Therapie, Schmerztherapie....?
--> Physiothearpie, Manuelle Therapie, Osteopathie, Injektionen ( bei Dr. Müller Wohlfahrt, hat leider gar nichts gebracht, und das mehrmals), Schmerzthearpie hab ich bis auf die
Infiltration bei Dr. Grob und eben Müller Wohlfahrt noch nicht so intensiv probiert, hat aber bei beiden keine Linderung gebracht.
- Warum wurdest Du vor 5 Jahren denn nicht operiert? Hast Du die ventrale OP abgelehnt?
--> Ja, weil ich als ich das hört dass der Operateur, der sichmir nicht einmal vorgestellt hat, den Brustkorb öffnet, einen Lungenflügel kollabieren lässt, auf dei Seite klappt, und dann versteift, das war mir damals echt zuviel, hab ich um ehrlich zu sein als Horror empfunden, und dei Art und Weise wie mir das mitgeteilt wurde, vom Assi des Chefs fand ich schon sehr arrogant, und ist ein Zeichen dafür, dass bei solchen Ärzten der Patient nicht im Mittelpunkt steht. Ich hatte auch keinen Bock das Versuchskaninchen zu sein. Ich bereue diesen Schritt es damals nicht gemacht zu haben bis heute nicht, da für mich bei einer Sache ein gutes Gefühl zu haben sehr wichtig ist.
- Warum genau soll die OP von dorsal ausgeführt werden? Wie soll die OP genau ausgeführt werden (Laminektomie, transpedikulärer Zugang)?
--> Laminektomie, nach Aussage von Grob ist deise Methode sicherer als der seitlich Zugang. ventral stand bisher nicht zur Diskussion.
- Wurdest Du auch schon einmal neurologisch untersucht (Kraft, Koordination, Sensibilität, Reflexe)?
--> Ja neurologisch bin ich kerngesund, kein Ausfälle, aber der Tous der Rückenmuskulatur im Bereich der BWS/HWS ist sehr hoch, d.h. ich bin hier sehr angespannt, aufgrund einer eingenommen Schonhaltung, dei mir aber inzwischen soviel Unbehagen bereitet, dass ich mich nicht mehr wohlfühle. Nehme allerdings keine Schmerzmittel oder Relaxantien, sonder des öfteren ein heisses Bad.
- Willst Du Dir vor einer OP noch eine Zweitmeinung einholen?
--> Ja, mal sehen was der Rosenthal dazu meint?
Find ich übrigens echt toll von Dir, dass Du dich so für das Leid deiner Mitmenschen interessierst. Kompliment wirklich!!!
Bin sehr gespannt was Du mir antwortest.
Schönen Tag!
Liebe Grüße
Christian