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Komplette Version Bandscheiben-OP an der BWS?

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Sunrise
Liebe Forummitglieder!
Bin seit Mitte Januar d.J. wg. meiner zwei Bandscheibenvorfälle an der BWS in Behandlung.
Bislang zeigt sich trotz intensiver konservativer Behandlung noch keine Beschwerdebesserung.
Nun erwäge ich zusammen mit meinem Orthopäden die operative Behandlung.
Empfohlen wird als Spezialist auf diesem Gebiet Dr. med. D. Rosenthal in Bad Homburg.
Er operiert endoskopisch in der Taunusklinik.
Meine Frage: War von euch schon jemand dort? Mit welchem Erfolg?
Wie lange wird wohl danach die Erholungsphase andauern. Bin total unglücklich, weil mein Verlobter und ich unsere Hochzeit für den 27.6.08 geplant haben und ich nicht weiß ob ich dann wieder fit sein werde..........

Vielleicht kann mir jemand von euch einen Rat geben.
Liebe Grüße,
Sunrise smhair2.gif
MartinaW
wink.gif Hallo Sunrise,

es gibt diverse Leute, die Erfahrungen mit Dr. Rosenthal haben.

Viele BWS-Bandis waren entweder dort, oder haben wie ich ihre Unterlagen geschickt.

Er sucht sich seine Patienten aber aus, d. h. zu kompliziert will er nicht (kompliziert kann alles mögliche heißen:
Probl. mit KK, Myelo-CT, weil der jenige noch vorher kons. Reha ausprobieren will ...)

Fahr einfach hin, oder schick deine Unterlagen, er hat wirklich viel Erfahrung.

Ob du allerdings so schnell einen OP-Termin bekommen würdest um deine Hochzeit fit zu feiern? schulterzuck.gif

Es gibt manchmal auch Probleme, weil die KK die Kosten bei ihm nicht übernehmen wollen!
Oder bist du privat versichert?

Hast du "nur Vorfälle", oder sind die BS auch kaputt und müssen entfernt werden?
Das spielt auch eine Rolle dabei wann du nach der OP wieder fit sein könntest kinnkratz.gif

Viel Erfolg und liebe Grüße,

Martina winke.gif
Nicoline
Hallo Sunrise,

ich kann sehr gut verstehen, dass Du zu Deiner Hochzeit gerne wieder fit sein möchtest.

Eine Operation sollte allerdings gut überlegt werden, wenn es um die BWS geht. Die Operationen sind nicht ganz einfach aufgrund der umgebenden Knochenstrukturen (Rippen etc.) und lebenswichtigen Organe (z.B. Herz und Lunge) in der unmittelbaren Nachbarschaft.
Endoskopisch bedeutet in diesem Zusammenhang auch nicht gleich unkompliziert.

Auch die endoskopische transthorakale Discectomie (Methode von Dr. Rosenthal) ist in Umfang und Aufwand in keinster Weise mit Bandscheiben-Operationen an HWS oder LWS zu vergleichen. Da bei dem Zugang von vorne die Lunge im Weg liegt, lassen Anästhesist, Thoraxchirurge und Neurochirurge diese während der Operation kollabieren. Nach der Operation wirst Du dann eine Thoraxdrainage in den Pleuraspalt gelegt bekommen, die dafür sorgt, dass sich die Lunge wieder entfaltet. Nach 1-4 Tagen postoperativ wird diese dann entfernt in Abhängigkeit vom Zustand der Lunge.
Die Operation ist im übrigen auch mit einer ordentlichen Portion Schmerzen verbunden in den ersten paar Tagen. Man hat das Gefühl, als wären einem die Rippen gebrochen worden. Vor allem das Atmen ist dann sehr schmerzhaft. Wenn der erste Schmerz verflogen ist, geht es vielen Patienten nach einer solchen Operation relativ schnell wieder recht gut. Im Gegensatz zu den LWS-Patienten darf man nach dieser OP sitzen, solange man will. Es gibt weniger Einschränkungen.
Sollte eine Versteifung nötig werden, sieht der postoperative Verlauf natürlich etwas anders aus.

So, wie ich Dr. Rosenthal einschätze, wird er aber wohl eher nicht versteifen wollen.

Ich wollte Dich damit jetzt nicht einschüchtern und verschrecken, aber du solltest das einfach wissen. Dann kannst Du Dir besser eine Meinung bilden.

Ich selber wurde im Mai 2006 in Maastricht/Niederlande von Dr. Cornips operiert. Er hat eine Zeit lang mit Dr. Rosenthal zusammen operiert und die Methode auch von ihm erlernt. Ich wurde also selber auch endoskopisch transthorakal operiert. Ich hatte damals einen Massenvorfall bei Th5/Th6, der das Rückenmark massiv deformiert und komprimiert hatte. Die Operation war zwar erfolgreich bei mir, aber sie kam leider zu spät für mich, so dass ich nun eine inkomplette Querschnittslähmung ab Brusthöhe habe. Der Vorfall hat das Rückenmark zu sehr beschädigt. Nun habe ich noch zwei weitere kleinere Vorfälle bei Th4/Th5 und Th3/Th4. Meine OP-Narben (3 Stück a 3-4 cm) sind im übrigen fast in der Achselhöhle. Das wäre dann bei Dir wohl auch so.

Was das Niveau betrifft, sind wir allerdings durchaus vergleichbar.
Jetzt habe ich aber auch noch ein paar Fragen an Dich:
Was hast Du genau für Beschwerden?
Kannst Du mehr über Deine Bandscheibenvorfälle schreiben (Befund vom Radiologen)?
Willst Du und Dein Orthopäde beide Vorfälle operieren lassen?
Wie wurdest Du bisher behandelt?

Da der Vorfall bei Th4/Th5 recht hoch in der BWS liegt, wird man das sehr wahrscheinlich nicht mehr endoskopisch machen können, sondern über einen sternalen Zugang (offene OP über das Brustbein von vorne). Th5/Th6 ist laut meinem Operateur das Limit, was man noch endoskopisch machen kann. Auch dabei liegt das Schulterblatt schon sehr im Weg, so dass die Sicht durch das Endoskop nicht mehr sehr gut ist für den Chirurgen. Vorfälle in der oberen BWS sind eben auch sehr selten. So hoffe auch ich, dass meine anderen beiden Vorfälle mir nicht mehr Ärger machen.

Ich denke, Du tust prinzipiell gut daran, Dir mal eine Meinung bei Dr. Rosenthal einzuholen. Da Schmerzen alleine in der BWS oftmals keine OP-Indikation formen, könnte es also durchaus sein, dass Dr. Rosenthal ablehnt. Zunehmende neurologische Ausfälle sind hingegen eine OP-Indikation. Wenn bei dir allerdings die Schmerzen unbehandelbar sind mit konservativen Methoden, dann wäre eine OP in der Tat auch zu überwägen. Da die OP auch ein Risiko in sich birgt, solltest du es Dir dennoch gut überlegen.

Ich selber war nach meiner OP einmal bei Dr. Rosenthal und ich schätze ihn als sehr kompetent ein. Wie Martina aber schon gesagt hat, ist er teils wohl auch etwas kompliziert im Umgang. Als Patient muss man mit seiner Art umgehen können.

Wenn Du noch weitere Fragen hast bezüglich BSV, BWS und OP, dann stehe ich dir gerne mit Antworten zur Verfügung. Ich weiß ja selber, dass die Entscheidung nicht einfach ist. Wir BWS-Kandidaten sind eh Exoten und sollten zusammenhalten.

Ich drücke Dir die Daumen und würde mich freuen, mehr von Dir zu hören/lesen. streicheln.gif smilie_up.gif

Liebe Grüße von Nicoline winke.gif




Sunrise
Liebe Nicoline!
Erst einmal herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort. sonne.gif
Die bei mir festgestellten Vorfälle liegen nicht, wie in meinem Profil eingetragen, sondern bei TH/5/TH6 und bei TH7/TH8. Der Radiologe hat nachträglich festgestellt dass er falsch befundet hatte..... stirnklopf.gif
Zu meinen Beschwerden momentan: stechende Schmerzen im Bereich des linken Schulterblattes, Verkrampfen der Muskulatur, manchmal ziehen die Schmerzen auch in den Rippenbereich. Der Vorfall bei TH5/TH6 wir als flach bezeichnet, der darunter als kräftig. Er ist es wohl hauptsächlich der auf den Nerv drückt.
Bisher habe ich zahlreiche Schmerzmittel ausprobiert. Zuletzt Ibu 400 2x1 und Novalgin Tropfen 3x20 Stück. Z. Zt. habe ich jedoch große Magenprobleme und Übelkeit, sodass ich nichts einnehmen kann. roechel.gif . Ich erhalte nächste Woche die 2. Serie Fango+ manuelle Therapie, die auch sehr angenehm ist. Vergange Woche war nach 3 Wochen Arbeitsunfähigkeit meine erste Arbeitswoche und ich habe mich sehr gequält. (Bin Arzthelferin beim Orthopäden)
Bin mittlerweile psychisch ziemlich fertig durch die seit 3 Monaten bestehenden Schmerzen.
In meinem Kopf gehen so viele Gedanken herum. Die OP, wie du sie beschrieben hast, scheint wirklich kein Spaziergang zu sein.... augenbraue.gif
Viele liebe Grüße
bamze
Hallo!

Bitte entschuldigen sie, dass ich so reinplatze. Ich habe ein paar Fragen. Es geht um meine Mutter.
Sie hat zwei Vorfälle an der LWS und zwei weiteren an der LWS. Vor ein paar Tagen hat sie MRT an der BWS machen lassen.
Der Befund lautet Bandscheibenvorfall bei Th6/Th7 mit Wirbel- Myelopathie an der Stelle der Stenose, schwere Osteohondroze bei Th6/Th7.
Seit halbem Jahr hat sie starke Schmerzen in dem Herzbereich, die circa 2 Stunden dauern und das Atmen beeinträchtigen. Diese Schmerzen kommen ungefähr alle 20 Tagen, manchmal jede Woche. Seit Januar '08 hat sie auch starke Schmerzen in der Brustewirbelsäule, die gegen die Schulter und die Rippen ausstrahlen. traurig2.gif

Sie war bei 2 Orthopäden, aber niemand sagt etwas Bestimmtes und wie lange kann sie mit der OP abwarten.
Kann man bei ihr eine endoskopische OP und wie ernsthaft ist die Lage?
Könnt ihr mir eine Klinik empfehelen. Ich habe mir die Klinikenratings angeguckt ,aber sie helfen mir nicht viel. kopfschuettel.gif

Liebe Grüße,
Poly

musikaharmonie
Hallo Sunrise,

habe leider erst heute Deinen Beitrag hier gelesen. Bin am 03.04.08 von Dr. Rosenthal in Bad Homburg an der BWS operiert worden.

Bin sehr, sehr zufrieden. Herr Dr. Rosenthal ist eine Koriphäe auf diesem Gebiet. Hier in der Klinik, in der ich z.Z. noch zur Anschlußheilbehandlung bin, fiel schon des öfteren die Aussage "Was andere Chirurgen nicht mehr anpacken, Dr. Rosenthal operiert auch dieses noch!" Deswegen kann ich einige Aussagen meiner Vorschreiber nicht ganz nachvollziehen, die davon schreiben, dass er kompliziertere BWS-OP's nicht anpackt. Ich hatte vor Dr. Rosenthal Kontakt zu mehreren anderen Neurochirurgen, auch sehr anerkannte Professoren, die mich allesamt nicht operieren wollten, da diese OP an der BWS zu kompliziert und gefährlich sei. Als ich durch Empfehlung zu Dr. Rosenthal kam, hatte ich sofort ein sehr gutes Gefühl. Er erweckte Vertrauen, da er genau weiß was er macht. Zuerst schickte er mich zu einer Spezialuntersuchung in eine Klinik nach Hannover. Danach hatte er die richtige Diagnose, die die anderen Neurochirurgen nicht hatten. Es bliebe bei mir nur die OP, die ich dann auch am 03.04.08 hatte.

Als ich im Januar den OP-Termin ausmachte, bat mir Herr Dr. Rosenthal schon zwei Wochen später den ersten Termin zur OP an, d.h. er hat evtl. auch schon sehr kurzfristige Termine.

Aber bevor ich hier weiter schreibe, vielleicht bis Du ja schon operiert?

Ich kann Dir gerne auch weitere Informationen zum Ablauf, den Schmerzen, dem Heilungsverlauf, der Dauer usw. geben. Bitte melde Dich bei mir, evtl. auch über PM, falls Du mehr erfahren willst.

Vorerst alles Gute und baldige Genesung.

Grüße aus der Klinik in Bad Homburg
Ingrid
MartinaW
wink.gif Hallo ihr!

2 Anmerkungen:

die Spezialuntersuchung, die Dr.Rosenthal gelegentlich benötigt (Diskographie), die seit Januar 06 seit ich dort war, von Prof. Hendrickx im Friederikenstift Hannover (für Nordlichter), durchgeführt wird,
macht Dr. Rosenthal jetzt nach neuesten Gerüchten angeblich selbst.

Auch wenn er scheinbar weiß was er tut, kann er im Ungang etwas komplizierter sein schulterzuck.gif

Also im Zweifelsfall auch darauf vorbereitet sein! zwinker.gif

LG Martina winke.gif
musikaharmonie
Hallo MartinaW,

kann Dein Gerücht leider nicht bestätigen, da ich erst im Herbst 2007 von Dr. Rosenthal nach Hannover überwiesen wurde zur Diskografie.

Was hast Du denn für Erfahrungen mit Dr. Rosenthal gemacht, da Du von "kompliziertem Umgang" mit ihm sprichts?

Gruß
MartinaW
wink.gif Hallo Ingrid,

er hat meine Diskographie 1/06 veranlasst und ich musste erst mal, umständlich jemanden suchen, der überhaupt so was machte, da mir Dr. Rosenthal damals NIEMANDEN in Norddeutschland nennen konnte.
Medizinsche Hochschule Hannover etc. Fehlanzeige bzgl. Diskographie. Nach ca. 15 Telefonaten, habe ich dann Prof. Hendrickx im Friederikenstift aufgetan und der hat dann 2 Tage später die Diskographie durchgeführt.
Die Bilder bekam Dr. Rosenthal zugeschickt und hat mich danach angerufen:
Er hat dann 20 Minuten darüber gesprochen, dass die BS Th 10/11 total kaputt wäre und man die zusätzlich zur Dekompression des Rückenmarkes entfernen müsse.
Außerdem hat er mir detailliert (inkl. aller endoskopischen Schritte!) erklärt wie er die OP machen will und auch noch gereimt: "Von Th 12 bis Th 2 bewege ich mich frei ..."
Ich hab ihm dann noch erzählt, dass ich vorher noch eine konservative Reha probieren will und das der Schmerz, von der Diskographie, wohl kein diskogener Schmerz bei mir war!

Am nächsten Tag hab ich ein Fax von meinem HA abgeholt in dem Dr. R. geschrieben hatte: "dass von einer neurochirurgischen Intervention vorerst abzusehen sei .... frage.gif , da kein typischer diskogener Schmerz da war, aber Prof. H am Telefon gesagt hätte ich hätte den gehabt."
Klar, ich war ja nicht dabei, und die Spinalkanalstenose (weswegen ich überhaupt Kontakt zu ihm aufgenommen hatte) war dann auch nicht mehr so wichtig und brauchte plötzlich überhaupt gar nicht mehr operiert werden vogel.gif
Also hab ich Dr. Rosenthal angerufen und ihn zur Rede gestellt, wieso er mir einen Tag dies erzählt und am anderen Tag das GEGENTEIL faxt!

Seine Antwort war: "Er hätte keine LUST gehabt einen so langen Arztbrief zu schreiben! Und da ich ja sowieso erst in eine unnütze Reha wollte ... Ich würde schon sehen, dass die Reha nichts bringen würde. Früher oder später würden alle BWS-ler auf SEINEM OP-Tisch landen!" kopfschuettel.gif

Von anderen Leuten (aus diesem Forum) weiß ich SICHER, dass er die nicht mehr operieren wollte, als es Komplikationen mit der KK gab.
Da war dann auch plötzlich kein OP-Bedarf mehr!

Fazit: Bei kleinsten Schwierigkeiten kann es durchaus sein, dass der Herr Doktor "dann gerade keine Lust mehr auf die OP des jeweiligen Patienten hat", d. h. er hat es dann vielleicht nicht nötig zu operieren, obwohl er vorher gesagt und geschrieben hat, dass eine OP nötig sei ... Für mich eben dadurch "ein komplizierter Ansprechpartner"! schulterzuck.gif

Das Gerücht, dass er jetzt selber diskographiert, habe ich von einer Person, die wegen der KK "plötzlich" nicht mehr operiert werden musste, da sie letzte Woche in einer AHB einen frisch von R. operierten Patienten getrofffen hat, der genau das sagte.

Bis dann,

Martina
Nicoline
Hallöchen, wink.gif

obwohl ich selber nicht von Dr. Rosenthal operiert wurde und auch nur einmal post-operativ aufgrund massiver Schmerzen bei Dr. Rosenthal war, würde ich Martinas Meinung bestätigen.

Dr. Rosenthal ist ganz sicher ein sehr fähiger Arzt auf dem Gebiet der BWS. Allerdings habe ich selber so das Gefühl, dass ihm der Erfolg etwas zu Kopfe steigt. Auf mich machte er schon einen leicht arroganten Eindruck.

Da mein Operateur viel Kontakt zu Dr. Rosenthal hatte und hat, habe ich da schon auch so die eine oder andere Geschichte gehört, die Martinas Meinung bestätigt. Er weiß, dass er gut ist und das lebt er dann auch aus. Er pickt sich wohl schon die Rosinen raus.

Trotz dieser negativen Aspekte ist Dr. Rosenthal sicher ein Segen für viele Patienten mit BSV in der BWS. zwinker.gif


Liebe Grüße von Nicoline winke.gif
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Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter