Ich weiß nicht mehr,was ich machen soll.Mein Rücken versaut mir mein ganzes Leben(wenn es den Namen überhaupt noch verdient)
Ich hab nur noch Schmerzen,ständig Arbeitsausfälle und habe echt Zukunftsangst.Was soll mit meiner Firma werden?Seid meinem BSV im vergangenen August ist bis jetzt der Umsatz um 30% zurückgegangen.
Heute wollte ich eine Waschbetonplatte 50x50cm heben,die vielleicht 20 Kilo wiegt...,jetzt liege ich im Bett,hab mir 2 Tillidin100/8 reingepfiffen und werde gleich noch eine halbe Fl. Rotwein nachkippen,damit ich schlafen kann.
Haben welche von euch schon mal Suizidgedanken gehabt?Irgendwann kommt man auf solche Gedanken?!
Was soll denn aus uns werden,wenn die meinen Rücken versteifen?Rentner mit 37???Haus weg,kein Geld, aber schmerzfrei???SUPERVORSTELLUNG...
Umschulung?Auja,und wer zahlt? HARTZ4???
Ich hab echt keinen Bock mehr.20KILO!!!Mehr wollte ich nicht.Ich kann keine 20 Kilo mehr heben.Helft mir

Hey Silikonmensch!

Du bist in einer ganz doofen Situation - das ist wohl wahr...

Aber nach Deiner Versteifungs-OP gehts Dir wahrscheinlich deutlich besser - und Dein Leben ist dann wieder lebenswert!!

Dann kommen die existenziellen Probleme natürlich wieder dran....wovon leben, das ist dann die Frage....

Sicher lohnt sich ein materiell karges und enggestricktes Leben - ich kenne Menschen, die in einer Sozialwohnung zufrieden sind - ohne Job!

Aber schmerzfrei und glücklich, weil sie eine tolle Familie haben, die das mitträgt. Kann Deine Frau arbeiten gehen? Kannst Du jemanden einstellen, für den DU eine Förderung bekommst, weil er schwer vermittelbar/älter ist? Die Förderung gibt es tatsächlich (6-12 Monate das halbe Gehalt z.B.), erkundige Dich bei einschlägigen Bildungsträgern, die Umschüler und Arbeitssuchende händeringend zu vermitteln versuchen!

Das soll jetzt natürlich nicht heißen, dass es easy ist, seine Prioritäten völlig neu zu regeln - es ist eher sehr, sehr schwer - und es gelingt auch nicht allen.....leider!

Aufgeben gilt aber nicht......am Boden liegen ist okm - aber dann heißt es: Wieder aufstehen mein Lieber!!

Lass Dir von einem guten Schmerzdoc eine gute Schmerzmedikation geben bzw. lass das heben - Du machst es Dir damit nur noch schwerer ! ! !

Wenn ich auf die Dauer oft 20 KG heben würde - zugegeben, ich habe es nach meiner Versteifungs-OP bereits 2 mal gemacht..... (ging leider nicht anders! ) - dann hätte ich mir die aufwändige OP sparen können!
Das muss man einfach so sehen - und zwar vorher!!

Hey - Du bist mit 37 J. wirklich noch jung genug, Dich beruflich völlig neu zu orientieren!

(Ich habe dies mit 47 J. auch noch geschafft, arbeite jetzt statt mit Schlaganfallpatienten mit akuten Psychiatrie Patienten!)

Nach der OP könntest Du ein Coaching - Seminar belegen - evtl. über die ARGE, ich denke, Du kriegst dadurch ganz viele neue Impulse!

Aber zuerst kümmere Dich um Deine OPP - und nimm nur die beste Schmiede, die Du kriegen kannst - die OP ist wegweisend für Dein weiteres Leben ! !

Und wenn Du psychisch nicht klar kommst, such Dir unbedingt professionelle Hilfe!!
(Machst Du ja für Deinen Rücken auch!!) Das hilft sehr bei der Krankheitsbewältigung!

Liebe Grüße und alles Gute - und bitte, gib NIE auf!!

von er Tigerente

Marlies

*die die existenziellen Nöte inzwischen hinter sich hat....*


PS:
Schwester Marlies rät: Medis und Rotwein - gerade bei Tillidin!

Hallo silikonmensch,
Das ist eine echt dramatische Situation in der du dich befindest. Ich kann mich Tigerente´s gut gemeinte Antwort nur anschliessen.

Aber Rotwein zsm mit Tilidin ist das Schlimmste was du jetzt tun kannst. Es wird dir im Endeffekt nicht helfen, eher begünstigt dies dein momentan (verständlichen) schlechten moralischen Zustand.

Das allerwichtigste für dich im Moment ist deine GESUNDHEIT, die steht jetzt an aller oberster Stelle!

Ich hoffe für dich dass du sehr bald die richtige Endscheidungen triffst und sehr schnell Hilfe bekommst. Das dann doch noch alles gut wird im Job sowie privat.

Ich drück dich mal ganz fest!

Liebe Grüsse
K.Siss

Danke für die schnelle Antwort.Es sieht laut Neurochirurg so aus,das ich nach der Versteifung alles handwerkliche knicken kann.Gleitwirbel,Athrose,Lumbale Spinalstenose,HWS-Vorwölbung,LWS-Vorfall,regelrecht nach hinten verbogene HWs,nur um ein paar Punkte zu nennen.Mein Rücken wäre wie der von einem 85jährigen.Komplett auf.
Ich bin überhaupt nicht der Typ,der ruhig liegen kann,geschweige aufhören zu arbeiten.Das kann ich nicht.Bei der Gymnastik haben sie mich "rausgeschmissen",weil ich tagsüber weiter gearbeitet hab.So brachte 1x die Woche Schlingentisch und sowas gar nichts.
Ich habe einfach Angst vor der Zukunft.Fast 10 Jahre eine gute Existens aufgebaut,und das soll alles plötzlich weg sein???
Mein Sohn möchte bald ein Auto(wer solls zahlen),das Grundstück ist zu groß(wer soll 1110qm pflegen)wer soll mich aushalten,wenn ich 1 Jahr (Aussage Neurochirurg)nix tun darf???

Hallo Silikonmensch !

Habe deinen Beitrag zufällig gelesen und musste einfach antworten, da es uns vor
knapp einem Jahr ähnlich erging !!

Zu Anfang sei erwähnt, dass wir ebenfalls selbstständig sind (Fenster u. Türenbranche),
unser Partner zusammen mit mir im Büro und mein Mann auf der Baustelle (zeitweise mit einem HiWi).

Normalerweise bin ich diejenige, deren Wirbelsäule massiv Probleme bereitet, aber
im Sommer 2006 war mein Mann an der REihe (übrigens zu dem Zeitpunkt 38 Jahre).
Nach 25 Jahren harter körperlicher Arbeit streikte sein Rücken, 2 x BSV in der LWS.
Schmerzmedis halfen nur kurzfristig, da er sich natürlich nicht ausruhen konnte (und wollte) war nach ein paar Wochen endgültig Schluss! Er kam als Notfall ins Krankenhaus und sollte zwei Tage später operiert werden.!

Genesungsphase mind. 8 Wochen! Ein halbes Jahr keine großartigen körperlichen Tätigkeiten (das kennst du ja!). Ich habe meinen Mann da zum ersten Mal richtig weinen sehen. Er hatte totale Existenzängste !

Eine Fachkraft konnten wir uns nicht leisten und selbst wenn, woher nehmen ?
Die wachsen schließlich nicht auf Bäumen.

Verzweiflung pur !

Doch es geschah ein Wunder ! Nachdem mein Mann im Krankenhaus diverse Infusionen bekam, hörten zuerst die massiven Schmerzen und dann schließlich auch die extremen Taubheitsgefühle im Bein auf!! Die Ärzte konnten es nicht fassen und wir auch nicht!! Nach drei Wochen war er fast schmerzfrei. Die OP konnten wir vergessen! Er ruhte sich noch zwei Wochen zu Hause aus und fing dann langsam mit der Arbeit an.

Zwar hatte ein Subunternehmer in dieser Zeitspanne für uns gearbeitet, aber der hatte so eine Scheiße gebaut, dass mein Mann die Arbeit komplett noch mal machen musste, man möchte natürlich seine Kunden nicht vergraulen.

Alles in allem war mein Schatz 4 - 5 Wochen arbeitsunfähig. Wir hatten massive Verluste, die wir aber glücklicherweise überbrücken konnten (Danke Dispo!).

Vergessen ist dieses Thema allerdings nicht, gerade gestern hatte er wieder ziemliche Piene und musste sich hinlegen. Dann nimmt er ein Schmerzmedi und
hofft das es nicht schlimmer wird. Bisher hat das immer geklappt, aber wer weiß wie lange noch ?

Etwas positives hat diese SAche wenigstens gehabt, wir sind als Familie eng zusammengrückt. Bisher war mein GÖGA immer der
Starke, nie krank, nie schwach. DAs Leben hat uns gezeigt, dass sich alles schnell ändern kann und so versuchen wir die Zeit miteinander zu genießen!

Ich weiß, dass hilft dir nicht wirklich weiter! Aber ich möchte dir nur versuchen Mut zu machen, dass wieder bessere Zeiten kommen, bestimmt !

Ich drücke dir alle Daumen, dass es dir bald besser geht. Bitte lass den KOpf nicht
hängen!

Liebe Grüße

Christine

Ich nochmal,

Ich möchte auch ein neues Auto...habe nur einen kleinen Polo (nur als Beispiel!)
Sohnemann wird sich das Auto eben selbst zusammensparen müssen....so siehts aus!
Und für seine Wertschätzung ist das nicht mal das Schlechteste... !!

In Anbetracht Deiner schlimmen Zukunftsängste und Deiner großen Verzweifelung
kann man Dir nur dringend raten:

Such Dir ganz schnell psycholog. Hilfe - Du manövrierst Dich sonst in einen Zustand, aus dem Du nur noch schwer alleine raus kommst....
Krankheitsbewältigung ist jetzt das A und O - für Deine Probleme gibt es auf jeden Fall eine Lösung - wenn Du sie findest!

Immer, wenn sich im Leben eine Tür schließt, geht irgendwo eine andere auf - aber man muss sie sehen!

Ok - ich habe gut reden - ich habe sie gesehen - hatte vielleicht Glück....meine Verzweifelung war vor der OP ebenso groß wie bei Dir.

Kümmere Dich und such Dir umgehend und SOFORT professionelle Hilfe!!

Bis denne - halt die Ohren steif!

die Tigerente

Hallo nomal,

Ich bin auch der Meinung dass es dir nach deiner OP besser gehen wird. Und momentan deine Gedanken Karusell fahren durch deine Schmerzen.

Ich weiss, es ist schlimm, zumal du ein "Arbeitstier" bist. Mir gings genau so. Angst um meinen Job brauch ich zwar nicht zu haben aber es hat sehr lange gedauert bis ich akzeptieren konnte dass ich 3 Gänge zurückschalten musste , für mein Leben lang.

Das dein NC dir sagt du hättest einen Rücken wie ein 85jähriger finde ich total daneben.Auch wenn es so sein sollte, solche Aeusserungen denkt man sich. Schliesslich hat der NC einen Patienten vor sich der schon Zweifel und Schmerzen hat un dessen Psyche schon ziehmlich angeschlagen ist.

Ich wünschte ich könnte dir mehr helfen. Kann dir aber auch nur sagen dass du da durch musst. Ich hoffe du hast einige Menschen in deinem Umfeld (Firma, Familie) die dir beistehen und dir helfen werden.


K.Siss

Moin zusammen,



Da muss ich auch mal meinen Senf dazu geben.
Was nützt einem ein Doc der einem nicht die Wahrheit sagt!

Nix,überhaupt nix!!
Im Gegenteil!!
Lieber ist mir einer der sagt wo´s lang geht, egal in welche Richtung.



Nur mal so nebenbei.


Harro

Hallo Silikonmensch und herzlich willkommen hier im Forum.

Ich weiß, daß Dir meine Antwort nicht schmecken wird. Ich habe hier schon so oft von Selbständigen lesen müssen, daß sie ihre Selbständigkeit auf Kosten der eigenen Absicherung ausführen. Warum hast Du Dich nicht versichert? Was ist, wenn Du einen Beinbruch erleidest, oder noch schlimmer, einen Herzinfarkt? Beides Dinge, die Dich aus der Selbständigkeit herausreißen, zumindest für ein paar Wochen!

Als AN habe ich zusammen mit meiner Frau mir damals ein Haus gekauft, immer mit dem Gedanken, wenn einer arbeitslos wird, es auch wieder verkaufen zu müssen.

Dein Argument, der Sohn "will" ein Auto..... ja verdammt noch mal, dann soll er darauf sparen, oder hältst Du die ganze Familie mit Extrawünschen aus? Komm mal von der Großspur runter!

Und nun sieh zu, daß Du zunächst einmal die Krankheit als solche akzeptierst! Und wenn Du das getan hast, dann behandel die Krankheit und richte Dein Leben neu aus.

Liebe Grüße und gute Besserung wünscht Dir

Ralf