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Komplette Version Rückenmarkreizung ?

Bandscheiben-Forum > Wirbelsäulen-Forum
Cologne79
Guten Abend,

bei mir wurde vor ein paar Wochen im MRT ein Bandscheibenvorfall an der HWS festgestellt.

Allerdings habe ich seit gut einem Jahr teilweise sehr starke Schmerzen in den Beinen, vorzugsweise in den Oberschenkeln.
Das ist reißender Schmerz kombiniert mit einem Brennen, sehr unangenehm.
Ischias und Leistenschmerzen dazu auch noch.
Mein rechter Oberschenkel ist seit Beginn der Schmerzen auf der Haut außen taub.

Seit ein paar Monaten habe ich ab und zu ein Kribbeln in den Extremitäten.
Da hat der Orthopäde den Bandscheibenvorfall im Auge gehabt.
Allerdings ist es laut mehreren Ärzten sehr unwarscheinlich das der BSV an der HWS für die Schmerzen in den Beinen und das Kribbeln dort verantwortlich ist.
Also bin ich auf anraten des Orthopäden wieder zum Neurologen gegangen.

Mein Schmerzzustand in den Beinen hatte sich zweitweilig etwas verbessert, auch das Gefühl auf dem tauben Oberschenkel wurde besser.
Ich konnte einige Wochen sogar wieder kleine Wege laufen, sogar 2 mal bin ich wieder selbst Auto gefahren.
Aber seit 2 Wochen sind die Schmerzen wieder da.
Und diesesmal aber richtig.
Hinzu kommt was mich total fertig macht, so ein penetrantes Kribbeln vom Nacken herunter in beide Arme, Hände und Beine komplett.
Das ist sowas von lästig.

Heute war ich bei meinem Neurologen, der hat meine Nerven in den Beinen mit Nadeln durchgemessen und anschließend nocheinmal mit einem Hämmerchen die Reflexe getestet.

Er meint meine Nerven reagieren sehr stark und wirken auf ihn gereizt.
Der Neurologe hat den Verdacht einer Rückenmarkreizung, und hat mir eine
Überweisung in die Neurologie im Krankenhaus geschrieben.
Da soll das genauer untersucht werden.


Meine Frage ist ob hier Jemand schon einmal Erfahrung mit einer Rückenmarkreizung hatte, welche Ursachen sowas hatte und wie es behandelt wird ? ... hattet ihr dieselben Symptome und Schmerzen.
Bzw. ist sowas gefährlich ? ... könnte mir vorstellen das ein Tumor irgendwo auf das Rückenmark drückt, aber naja, ich will ja mal nicht den Teufel an die Wand malen.


Schöne Grüße aus dem heute sonnigen Köln sonne.gif

Cologne79



Silbermondauge1971
- zitaton -
Allerdings ist es laut mehreren Ärzten sehr unwarscheinlich das der BSV an der HWS für die Schmerzen in den Beinen und das Kribbeln dort verantwortlich ist. - zitatoff -

AUA !!! Wenn ich das mittlerweile höre stirnklopf.gif Aber das waren Orthopäden, gell rock.gif

Klar kann ein BSV in der HWS dafür verantwortlich sein. Schmerzen, Verkrampfungen (Spastik), Kribbeln, Taubheitsgefühle.
Wenn der BSV aufs Rückenmark drückt (das Myelon komprimiert wie es im Ärztedeutsch heißt) fängt es in den Beinen an...und die Arme kommen später.

Im KH werden die dich hoffentlich gescheit durchchecken !
Die Behandlungsmöglichkeiten...naja, im schlimmsten Fall halt OP - aber erstmal muß mal genaues rausgefunden werden.

Ich habe übrigens persönliche Erfahrungen auf diesem Gebiet; habe allerdings viiiiiiel zu lange mit einem Arztbesuch gewartet "ich hab doch nix, nee..." Könnte mich selber hammer.gif

Gruß und Gute Besserung wünscht Silbermondauge wink.gif
smashy
Hallo Cologne79,
ich hab ähnliche Probleme wie Du. Ich kann nur so viel sagen, daß die Schmerzen in den Beinen vermutlich diese Dermatome von den Nerven in der HWS sind. Die strahlen ja aus. Deswegen checken die Neurologen auch immer mit dem Hämmerchen diverse Stellen. Wenn die Muskelreflexe dann nicht mehr richtig reagieren und die Kribbelprobleme zusammen paßen, dann wißen sie was das ist, dann ist es eindeutig. Bei mir ist es eben leider nicht eindeutig. Aber die Sache mit der Rückenmarksreizung ist interessant, auch für mich. Dieses "Myelon" ist auch bei mir in der HWS teilweise gar nicht mehr vorhanden. Bei meiner MRT haben die Radiologen aber nix finden können, was mich schon etwas wundert. Du scheinst aber einen guten Neurologen zu haben, der Dich ernst nimmt !!! Halte ihn Dir sehr warm. Meiner meinte, weil er die Sachen nicht zuordnen kann, ist es eher eine somatoforme Störung. Hast denn schon nen Termin für das Krankenhaus? Das würde mich genauso interessieren, ob die was finden. Gib bitte dann Bescheid, ok?
Liebe Grüße,
smashy
Nicoline
Hallo Cologne79,

es tut mir leid für Dich, dass Du diese Beschwerden hast. Ich kenne diese Beschwerden nur zu gut.
Ich habe nämlich aufgrund eines Bandscheibenvorfalles in der Brustwirbelsäule eine Querschnittslähmung ab dem 6.Brustwirbel (zum Glück nur inkomplett). Der BSV hatte bei mir vor der Operation die rechte Seite von meinem Rückenmark komplett abgedrückt über einen längeren Zeitraum. Ärzte haben das Ausmass des BSV bis zum Myelo-CT am Tag vor der OP unterschätzt. Das Ende vom Lied ist, dass ein Teil meines Rückenmarks irreparabel geschädigt ist. Man geht allerdings davon aus, dass ich in 4-6 Jahren vielleicht wieder soweit bin, dass ich wieder einigermassen ohne Hilfsmittel laufen kann. Zum jetzigen Zeitpunkt bin ich jedoch teilweise noch auf den Rollstuhl angewiesen.
Diese brennenden Schmerzen in den Beinen habe ich auch jetzt noch. Mit Medikamenten (Neurontin, Targin/Oxycodon, b.B. Tilidin-Tropfen) sind die Schmerzen momentan aber erträglich. Bei mir brennen momentan hauptsächlich die Fußsohlen, alsob ich in Brennesseln getreten wäre. Auf der anderen Seite sind meine Beine jedoch beide nahezu komplett taub.
Zusätzliche Probleme, die ich durch die Rückenmarksschädigung habe sind: gestörtes Gleichgewicht und Koordination, verminderte Rumpfbalans, Lähmungen ab Brusthöhe, leichte bis mässige Spastik in beiden Beinen, Blasenstörung (Harnverhalt), Darmstörung (massive Verstopfung), sexuelle Dysfunktion (Anorgasmie), Kreislaufprobleme (Kombination aus Nebenwirkung der Medikamente und Querschnittslähmung). Ausserdem im Moment einen Dekubitus (offene Druckwunde) am Steissbein.
Wenn Du noch mehr über meinen Krankheitsverlauf wissen willst, dann schau doch einfach mal in mein Profil.

Ich denke Du hast jetzt eine Antwort auf Deine Frage, ob eine Rückenmarksirritation gefährlich sein kann. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich sicherlich nicht die Norm bin. Bei mir ist alles ziemlich doof gelaufen mit viel Pech.
Es ist gut so, dass Deine Beschwerden jetzt neurologisch untersucht werden. Die übersteigerten Reflexe habe ich auch (sie sind meisst das erste Zeichen einer Rückenmarksschädigung/-irritation).
Wenn Du noch mehr von mir wissen willst, kannst Du mich jederzeit fragen.
Ansonsten wünsche ich Dir alles Gute und vorallem viel Glück.

Liebe Grüsse von Nicoline
Nicoline
Hallo Smashy,
ich muss Dich leider ganz klugscheisserig verbessern:
das mit den Dermatomen stimmt so nicht! Die Beschwerden in den Beinen ergeben sich bei einem BSV in der HWS durch die Kompression der langen Bahnen im Rückenmark. In diesem Falle können die Gefühlsstörungen schlicht und ergreifend unterhalb der Kompression auftreten. Die Gefühlsstörungen treten hierbei auch über die Grenzen von Dermatomen auf. Suche mal im Internet unter "Querschnittslähmung oder Myelopathie". Da findest Du sicher brauchbare Information über Beschwerden, die vom Rückenmark ausgehen können.
Sorry, dass ich Dich verbessert habe.

Liebe Grüsse von Nicoline
smashy
Hallo Nicoline,
*grins* nix für ungut fürs verbessern, wenn mal was falsch geschrieben wird, darf man ja auch verbessern ! Ist ja auch gut so. Myelopathie hab ich auch schon nachgeguckt. Paßt nicht wirklich mit meinen Symptomen einher. Ist ja auch - glaub ich ;-) - ne Entzüdnung vom Rückenmark, soweit bin ich (noch) nicht :-)

Aber bei Cologne ist echt gut, daß er sich neurologisch abchecken läßt. Wobei man auch bei denen aufpassen muß. Bei mir haben sie TOS Thoracic Outlet Syndrom ausgeschlossen (wegen dem kribbeln), weil sie keine zusätzlcieh Halsrippe haben finden können. Die Symptome sind aber genauo so wie es bei TOS beschrieben wird, kann auch ohne diese Zusatzhalsrippe entstehen. In zwei Wochen bin ich eh wieder beim Ortho, muß ihn mal dringend drauf ansprechen.

Liebe Grüße,
smashy (und verbesser mich ruhig weiter, ich nehms absolut nicht persönlich)
Harro
Moin smashy,
der nächste der meckert. tongue.gif

Myelopathie hat nix mit ner Entzündung zu tun, es ist eine Einengung des Rückenmarks/Myelons in der HWS/BWS durch diverse Wirbelsäulenleiden.

Da hast du wohl was Falsches gelesen.
Es "könnte" wohl sein das deine Beschwerden damit zu tun haben.

Weitere Untersuchungen sind wohl angeraten.

Harro winke.gif
Silbermondauge1971
Moin moin !

Wobei...ich hab nach der OP Cortison bekommen. Dann muß ja durch den BSV irgendwaws entzündet gewesen ein... *abschweif*

Mannomann, Nicoline, und ich dachte, bei MIR sei es schlimm !
Aber bei Dir...
:-(
Aber bei Dir hieß es, es könne sich nach Jahren noch was bessern ? Bei mir hieß es, was nach 1 Jahr nicht besser ist, bleibt. Soviel zum Thema Aussagen der Ärtze *flöt*

Wünsche allseits trotzdem eine schöne Woche !

Silbermondauge

- die andere "Ausnahme" -




Nicoline
Hallo Sibermondauge,

ich denke man kann nie so sagen, dass es bei mir schlimmer ist als bei Dir und anderen. schliesslich erfährt jeder seine Beschwerden anders und jeder geht anders damit um. Beschwerden und Behinderung sind immer blöd.
Man geht bei mir zwar davon aus, dass es besser wird, aber Sport und lange Spaziergänge werde ich mit grosser Sicherheit nicht mehr machen können und Blase und Darm sind wohl für immer defekt (die Probleme habe ich nämlich schon seit vier Jahren).
Die Ärzte haben allerdings auch zu mir gesagt, dass man die grössten Vortschritte im ersten Jahr erwarten kann. Ich kämpfe weiter und ich werde schon sehen, wie das ganze enden wird. Leider kann ich es doch nicht ändern!


Hallo Smashy,
so ein TOS kann man auch ohne zusätzliche Rippe bekommen. Ein TOS kann durch diverse Faktoren entstehen und es lässt sich übrigens hervorragend behandeln (z.B. manualtherapeutisch). Ein TOS kann auch entstehen wenn bestimmete Muskeln im Achselbereich oder an der Seite vom Hals hypertrohpiert oder heftig verkrampft sind (z.B. durch Stress oder Überlastung) oder durch eine Fehlstellung von Schlüsselbein oder erster Rippe. Der Gefäss-Nervenstrang, der aus der HWS zu den Händen verläuft, ist bei einem TOS zwischen erster Rippe und Schlüsselbein komprimiert.
Hast Du Dir mal Abbildungen von der Anatomie in diesem Bereich angeschaut? Das hilft meisstens, damit man sich das ganze besser vorstellen kann.
Bei der Differenzialdiagnostik sollte ein Arzt oder Therapeut jedoch auch immer gut die gesammte HWS und obere BWS abchecken.
Lasse mal was hören von Dir, was bei der Diagnostik rausgekommen ist (per PN oder e-mail). Viel Glück dabei!

Liebe Grüsse an alle von Nicoline
schnake
hallo cologne79,
ich habe 2 vorfälle in der lws und hatte zu beginn (vor etwa 2 jahren) mancvhmal kribbeln in den fingern. die neurologen erzählte mir damals den größten schei... von dem sich nix bewahrheitet hat. ich habe dann einen arzt kennengelernt, der mir sagte, dass die wirbelsäule ein ganz komplexes gebilde ist. und wenn da die statik einmal zb durch einen bandscheibenvorfall- im eimer ist, dann kann sich das an mehreren stellen der ws bemerkbar machen. so war es auch bei mir. ich habe eine alte entzündungsnarbe im rückenmark, die, wie ich jetzt weiß von einer ganz schlimmen herpeserkrankung im jugendalter herrührt. daraus wollte mein neurologe MS machen... ja klar.
geh mit skepsis an die ärzte ran und hör dir immer mehrere meinungen an. das schadet nicht. und laß dir vorallem keine angst machen!
alles liebe
schnake
ps alles was mit entzündungen zu tun hat in der medizin hat die endung "ITIS" zwinker.gif
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