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Komplette Version Kein Kieser-Training für " BS-geschädigte"?

Bandscheiben-Forum > KG, Sport und Fitness
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hirscaxe
Hallo zusammen,

bin im Januar 07 erfolgreich an der Bandscheibe L5 / S1 operiert worden. Gestern hatte ich Nachkontrolle. Auf meine Frage, wann ich wieder (ich begann 6 Wochen vor der OP damit) mit Kieser-Rückentraining beginnen könnte, antwortete mir "mein" Prof. aus Wiesbaden, dass Kieser-Training nicht für Bandscheibengeschädigte geeignet sei, da, wenn ich ihn richtig interpretiere, durch das Arbeiten mit Gewichten zuviel Druck auf die geschädigten Bandscheiben aufgebaut werden würde. Geeignet wären statt dessen alle wirbelsäulenstabilisierende Maßnahmen ohne Gewichte, wie Rückengymnastik oder Bewegung durch Nordic Walking.
Wie immer gibt es zu einem Thema verschiedene Meinungen. Was habt Ihr hier für Erfahrungen?

Viele Grüße Axel
Winnie64
Hallo,
bin zwar überhaupt kein Experte, aber die hohen Gewichte bei Kieser sind sicher nicht gut. Ich war vor Jahren selber mal da und hab ziemlich schnell Rückenschmerzen bekommen. Wusste damals noch nichts von einem Bandscheibenvorfall, aber eine Schwachstelle war da sicher schon da und das hat sich auch gleich geäußert. Ich hab die Übung dann weggelassen und ziemlich schnell ganz aufgehört, denn Kieser ohne Rückenübungen bringt mal gar nichts.

Allerdings könnte ich mir schon vorstellen und empfielt auch mein Orthopäde, dass man sobald man schmerzfrei ist, mit Training an Geräten anfangen kann. Die sollen allerdings nicht auf Kraft, sondern auf Wiederholung ausgerichtet sein (also häufiger aber mit wenig Gewicht).

Ich gehe davon aus, dass man in gewissen Geräten die Übungen besser macht, weil man nur in eine Richtung kann... Das kann ein Vorteil sein...

Wenn aber die Muskulatur erst ganz aufgebaut werden muss, darf man am Anfang sicher nur sehr wenig Gewichte nehmen.

Also ich kann deinen Arzt schon verstehen.

Liebe Grüße
Winnie
narader

Hallo.
Mir hilft Kieser-Training viel, ich halte was der Prof sagt für falsch.
Die Belastung bbeim Putzen, Bügeln, Hausarbeiten ist für mich viel schmerzhafter als ne Trainingsrunde bei Kieser.
sers
N.
MARI
Hallo!

Kieser ist allemal besser als nichts tun, allerdings wird bei den Kiesergeräten leider nicht die Tiefenmuskulatur, die die Bandscheibe an Ort und Stelle hält, trainiert sondern nur die große Muskulatur.
Des weiteren ist es wichtig für den Stoffwechsel in der Bandscheibe und drumrum, ein Ausdauertraining, wie Fahrradfahren, Walking o.ä.

Evtl. ist deshalb dein Prof. davon nicht so überzeugt, was ihn mir gleich symphatisch macht.

Kieser hat eine perfekte Werbestrategie. (Meine Meinung biggrin.gif )

Gruß MARI
Schräubchen
... und als MARI mit mir fertig war, wusste ich was Tiefenmuskulatur war...und exakt wo sie überall liegt.


Schräubchen arschtritt.gif
barbara57
Hi,

habe vor und auch nach der Op Kieser-Training gemacht. Auf Anraten des Orthopäden!

Allerdings habe ich nach der Op auf so genanntes submaximales Training umgestellt. Frag mal bei Kieser danach. Zudem habe ich Geräte, die die Gefahr bergen, ins Hohlkreuz zu gehen, bzw. Geräte mit Drehbewegungen (F1) weggelassen. Damit bin ich sehr gut gefahren.

Wenn Dein Prof davon nichts hält, die Rückenmuskulatur gezielt zu kräftigen, hat er meiner Meinung nach Vorurteile oder noch schlimmer: keine Ahnung davon...

Gruß
Barbara
yogi
Hallo hirscaxe,

hast Du Deinen Prof mal gefragt, ob er schon mal in einem Fitness-Studio war, oder bei Kieser? Hört sich so an, als wüsste er nicht, wovon er spricht.

Ich selbst bin von einem überlegten, mitfühlenden, differenzierten Krafttraining vollstens überzeugt. Wodurch sonst, wenn nicht durch starke Rücken- und Bauchmuskeln, soll die Wirbelsäule mit den Bandscheiben entlastet werden? Starke Muskeln sind das A und O GERADE für Bandscheibengeschädigte!!! Hierüber gibt es zahllose Studien von Fachleuten, Sportmedizinern etc.

Es gibt zahlreiche Übungen, die die besagten Muskeln trainieren und keinen Druck von oben auf die Wirbelsäule ausüben. Gerade bei Kieser, die ja besonderen Wert auf das sogenannte "medizinische" Training legen, dürftest Du da nicht zu kurz kommen. Wichtig ist allerdings, die einzelnen Übungen mit einem Fachmann (Physiotherapeut o.ä.) durchzugehen, dem Du Deine Problematik erklärt hast.

Dann heißt es einfach am Ball bleiben, eine gewisse Routine aufbauen, so dass das Training einen festen (weil unsagbar wichtigen) Stellenwert in Deiner Tages- bzw. Wochenroutine bekommt. Und IMMER, das heißt: bei JEDER Übung, in JEDER Sekunde der einzelnen Übungen, in Dich hineinfühlen, ob Du die Übung richtig ausführst. Hast Du ein komisches Gefühl, frag besser noch mal nach, ob Du was falsch machst. Und baue Dein Kraftpensum ständig auf, so dass Du stärker und stärker wirst.

Dein Rücken wird es Dir sicher danken zwinker.gif !

Herzlichst wink.gif

yogi
Jürgen73
Hallo Axel,
seitdem ich regelmässig mit gezielten Übungen meine Rückenmuskulatur stärke, habe ich deutlich weniger Probleme.
Ich kann dir allerdings nicht sagen, ob es vielleicht zu früh nach deiner OP ist, da ich noch nicht operiert worden bin.
Ob du jetzt Kieser (war ich noch nicht) oder ein qualifiziertes Fitnessstudio dürfte meiner Meinung nach egal sein.
Schräubchen
QUOTE
Wenn Dein Prof davon nichts hält, die Rückenmuskulatur gezielt zu kräftigen, hat er meiner Meinung nach Vorurteile oder noch schlimmer: keine Ahnung davon...


Aber das hat doch gar keiner geschrieben, oder habe ich das jetzt überlesen???

Ihr müsst Euch da wirklich mal ein paar Tipps von MARI geben lassen, dass ist ihr Spezialgebiet und sie ist da Profi, denn ich merke das hier nur von Muskelaufbau schlechthin gesprochen wird, allerdings weder individuell noch anatomisch differenziert wird... das einfach drauf los ist natürlich immer so eine Sache.

Auch ich musste mich da erst einmal speziell aufklären lassen.

Kieser mache ich auch gerne, ist aber als Soloaufbau nicht unbedingt geeignet...und ja es gibt auch Fälle, sie sollten die Finger davon lassen, denn es gibt tatsächlich im Wendepunkt der Kraftübertragung einen gefährlichen Druckaufbau an dem ein oder anderen Gerät.

LG Schräubchen
ilva
Hallo zusammen winke.gif

- dann muss ich noch z.Info ergänzen, dass KIESER in sporttherapeutischen Kreisen durchaus kontrovers diskutiert wird.

Zum einen hat das mit einer deutlichen Wirkung auf die oberflächliche Muskulatur zu tun - zum anderen, dass dem Einsatz von Gewichten ein besonderer Wert beigemessen wird - oder auch, weil Übungsabläufe im "gros" beim bereits geschädigten Patienten etliche Gefahren mit sich bringen, aber auch, weil nicht immer von einem therapeutischen Qualitätsstandard der Trainer in jedem Studio ausgegangen werden kann.

Tatsächlich soll hier auch nicht vom grundsätzlichen "Aufbau der Rücken- und Bauchmuskulatur" abgeraten werden. Die Frage ist eher, welche Bedingungen nach BS-Problematiken vorliegen. Irritierte Statik, fehlende Difussusionsmöglichkeiten der Bandscheiben bei wachsender Degeneration, Instabilitäten, beeinträchtigte Bandstrukturen bei BS-Geschädigten bieten naturgemäß eine weitaus schlechtere Basis. Was nützt folgedessen der (alleinige?) Aufbau von Muskulatur (überhaupt, wenn sie vor allem oberflächlich stattfindet) - wenn die inneren Abläufe des SKELETTSYSTEMS mit einer Trainingsweise schwerer zurecht kommen? rock.gif

Im gesamten ärztlichen und therapeutischen Fachbereich ist man hier ziemlich uneinig. So wird man Ärzte finden, die unter allen Umständen gegen KIESER sind (nicht selten auch Sportmediziner) - und wieder jene, die darauf schwören... In der Prävention lässt sich das Prinzip problemloser übertragen - im ausschliesslich therapeutischen Einsatz aber ist es vielfach - nicht ohne Grund - umstrittener.

GEWICHTE bei BS-Problematik sind ohnehin generell mit Vorsicht zu genießen...
Alleine die "Hausmanns-Verstand-Rechnung" erklärt, dass BS-SCHADEN eben ein SCHADEN bleibt - bei dem man nicht mehr, wie bei einem "gesunden Rücken", an Kraftakte (kurz-/mittel- oder langfristig) ungestraft gehen kann...

Letztendlich gilt leider auch nicht die Devise: besser als NICHTS tun...
bedenkt man, dass durch unvorsichtiges/unkompetent begleitetes Training schon mancher NEUE SCHADEN dazu gekommen ist. stirnklopf.gif

Wie auch immer (nicht nur im Sport) - bleibt ein Gesetz bestehen: Achtung auf ERSTE SIGNALE einer Verschlechterung! Die kann man nur SELBST wahrnehmen kann - sofern man bereit ist, sensibel genug darauf zu achten. Und das unabhängig davon, was ein Trainer gerade für besser/schlechter findet.

Bisher bringen am meisten Erfolg Konzepte, die möglichst VIELSEITIG ausgeführt werden. D.h., nicht nur Gerätettraining, nicht nur Schwimmen, nicht nur Walken usw... also eine Kombination aus sämtlichen Pfeilern. zwinker.gif

Soviel zur zusätzlichen Überlegung - egal, ob KIESER-Liebhaber oder nicht.
Alles Gute für einen angenehmen NEUEN Weg in die Bewegung wünscht

Ilva
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Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter