Hallo zusammen!

Erstmal kurz zu mir:
bin froh, hier ein Forum gefunden in dem ich mich ein bisschen informieren und austauschen kann.

Mich hats Anfang 2007 erwischt... soll heissen "kleiner" (was auch immer das genau heisst) Prolaps L4/5 ohne Wurzelkompression.
Akut aufgetreten ist das Ganze beim Training mit Gewichten. Eine Vorschädigung war aber mit Sichherheit schon vorhanden.

Es ist so, daß ich mein Leben lang Sport getrieben habe, die letzten Jahre sicherlich mindestens 4 mal die Woche, sofern es die Zeit zugelassen hat (Fußball, Krafttraining, Joggen, Biken, ...)

Der Vorfall ist jetzt knapp mehr als 2 Wochen her, Schmerzen habe ich fast keine mehr, beim Sitzen habe ich jedoch ein sehr unangenehmes Gefühl und beim Aufstehen nach langer Sitzzeit fühl ich mich doch arg "gestaucht", wenn man das so sagen kann.

Beginne diese Woche jetzt mit Krankengymnastik und manueller Therapie.

Meine eigentliche Frage ist nun, ab wann kann ich wieder damit rechnen Sport treiben zu können bzw. auf was sollte ich achten?
Ich muss ehrlich sagen, ich neige stark dazu, es ein bissl zu "übertreiben", solange ich keine Schmerzen hat.
Am liebsten würde ich sofort wieder Hanteln in die Hand nehmen und zumindest leicht trainieren (Bizeps, Brust z.B.), wenn keine Schmerzen da sind.
Dass das für meine WS evtl nicht gut ist, ist mir auch klar, aber es fällt mir wie gesagt schwer mich da zu bremsen.

Und wie schaut es mit anderen Ausdauersportarten wie Radfahren (auf dem Ergometer) aus? Kann man da eine Hausnummer angeben, ab wann an sowas wieder zu denken ist und wie lange ich dann strampeln darf?
Sind Schmerzen der einzige Hinweis dafür, dass ich kürzer treten sollte, oder gilt jetzt erstmal die nächsten - Hausnummer - 4-6 Wochen echt nur Krankengymnastik und das wars?


Der Arzt meinte, der Heilungsverlauf bis jetzt ist sehr gut, was wohl auch mit meiner Muskulatur zu tun hat.

Ich hänge da gerade Informationstechnisch ein bisschen in der Luft. Der Arzt meinte, Radfahren wäre OK, beim Therapeutn hörte sich das aber wieder ein bisschen anders an...

Für jede Info wäre ich sehr dankbar.

Liebe Grüße

Hallo Johnny

da wird dir jeder was anderes dazu sagen.

Ich finde man muss es selber ausprobieren. Jeder Körper reagiert anders.
Egal was du machst: Erstmal geringe Gewichte, kürzere Zeiten.
Und dann am nächsten Tag sehen, wie du es verkaftet hast.

Also ich würde mit 20min Hometrainer oder 1 kg Hanteln anfangen.
Ich gehe mal davon aus dass du die Kraftübungen kontrolliert machst.
Was ich erstmal lassen würde sind Drehungen und Beugungen in der LWS.

Crosstrainer ist auch sehr gut, ist ja ähnlich dem Walking.
Aber hier auch: kleiner Widerstand, nicht zu lange, vorsichtig steigern.

Was du nicht vergessen darfst, ist Wärmetherapie und Entspannung (für den Rücken) sowie sanfte Dehnung (für die Muskeln).
Warmes Wasser tut auch immer gut zur Entspannung.
Also kannst du auch ins Hallenbad gehen, Rückenschwimmen, Lockerungsübungen, heißer Whirlpool...

Das mit dem Joggen und Biken lass mal im Frühjahr langsam angehen.

Übrigens gibts auch Orthopäden mit Zusatzausbildung Sportmedizin.
Meiner ist zum Glück so einer

Alles Gute!
Vreni

hey vreni
danke für deine antwort erstmal!

ja, hab auch schon gemerkt, wenn ich 10 leute frage, was sie empfehlen bekomme ich mindestens 10 verschiedene antworten. man darf ja die nicht vergessen, die sich gern selbst widersprechen

Für Wärmetherapie und Entspannung ist gesorgt. Ist bei meiner KG mit inbegriffen, hab da das "rundum-sorglos-paket" bekommen. Und zu Hause sind Kirschkernkissen und die Wärmflasche schon zu meinen besten Freunden geworden :-)

Mitm Schwimmen hab ichs halt überhaupt nicht, weiss gar nicht wieso. Hab mir echt schon überlegt, da mal anzufangen, aber bisher dann doch echt den Whirlpool und das Dampfbad bevorzugt *hehe* naja, mal schauen...

Mein Orthopäde ist Sportmediziner, der meinte eben, alles was keine Schmerzen macht ist ok. Nur das Heben sollte ich halt noch lassen. Radfahren wäre auch OK... bin halt dann nicht der Typ der sich nur 10 Minuten draufsetzt oder eine 1KG Hantel benutzt. Da leg ich mich dann doch lieber in die Badewanne :-) Aber da ist wohl auch bissl umdenken angesagt...

Mich schreckt halt einfach ab, daß ich nach 2 Wochen vorhabe aufs Rad zu steigen, wenn ich an anderen Ecken lese bzw. höre, daß man mindestens 6 Wochen mal superlangsam machen sollte, damit sich die Bandscheibe erholen kann uswusw... mehr kaputt machen als schon ist, mag ich mir ja dann auch nicht...

Naja, ich werd dann doch wohl mal abwarten, was sich bei der Krankengymnastik noch so tut und mich weiterhin umhören...

Danke Dir nochmal für Deine Antwort und einen beschwerdefreien Abend

Hallo Johnny79,

ich kann Dich sehr gut verstehen, was das Krafttraining betrifft und kann Dich aus meiner eigenen Erfahrung heraus beruhigen: Es geht viel mehr, als ängstliche Zeitgenossen denken. Es kommt aber auch sehr auf einen selbst an ! Bei den Kraftübungen heißt das dann: IMMER AUFPASSEN UND IN DEN KÖRPER (UND SPEZIELL DEN RÜCKEN) HINEINFÜHLEN! Wenn es wehtut, hat man was falsch gemacht.

Ich hatte einen BSV LW4/5 und Prolaps LW5/S1 mit Osteochondrose und dem ganzen Gespöks im Oktober vergangenen Jahres und trainiere jetzt wieder mindestens 3 mal die Woche im Studio. Die erste Stunde nach meiner Zwangspause hatte ich meinen Physiotherapeuten dabei, dem ich zeigte, was ich sonst immer gemacht habe und er kommentierte dazu: Gut!, Besser nicht!, Versuche´s doch mal so! usw... Ich würde z.B. erst mal keine Übungen machen, wo die Wirbelsäule dabei gestaucht wird. Dann immer auf eine langsame, korrekte Übungsausführung achten und niemals schnell und mit Schwung arbeiten. Brustmuskelübungen auf der Flachbank, ob mit Kurz- oder Langhanteln würde ich wegen der Kompression auf die Bandscheibe erst mal lassen, wohingegen fliegende Brustmuskelübungen oder das Drücken auf der Bank mit 15° oder 30° Einstellung gut gehen, wie auch die fliegende Brustmuskelübungen am Turm (stehend). Sitzende Bizepsübungen auf der Bank (60° Sitz), Hammer-Curls im Stehen (Korrekte Ausführung beachten= Becken leicht gekippt, Knie leicht gebeugt, Gesäß- und Bauchmuskulatur angespannt, Rücken gerade und die ganze Spannung während des Satzes behalten und die Übung langsam ausführen !!!) sind problemlos. Ich selbst habe mir vor zwei Wochen bei den Bizepsübungen auf der Scott-Bank ein wenig wehgetan, allerdings nicht bei der Übungsausführung, sondern beim Hinsetzen und Vorbeugen auf der Bank. Seitdem lasse ich diese Variante und bearbeite die Bizeps im Sitzen oder Stehen.

Du siehst: Vieles ist drin, aber EINES IST WICHTIG: Hopplahopp ist nicht mehr; stattdessen zählt: Korrekte Ausführung der Übungen / einzelnen Sätze, langsames Arbeiten! So braucht keiner auf sein Krafttraining zu verzichten. Im Gegenteil: Jetzt ist es wichtiger denn je!

Noch ein (Buch-)Tipp: "Differenziertes Krafttraining mit Schwerpunkt Wirbelsäule" von Axel Gottlob; sehr wissenschaftlich, aber unglaublich fundiert und gut!!!

Herzliche Grüße und Frohes Trainieren!!!

yogi

hey yogi,
danke für deinen beitrag.

freut mich, auch von einem "kraftsport"kollegen mal was zu lesen :-)

erstmal zu dem buchtipp: bei amazon hab ich gerade mal das inhaltsverzeichnis durchgeschaut, schaut echt gut aus. werd ich mir mal vor ort anschauen und wenns mir taugt, zulegen. dass es wissenschaftlich ist, finde ich sehr gut. uns aus dem praktischen lager fehlen diese grundlagen ja teilweise... ich finde aber auch, daß vielen ärzten einfach praktisches wissen fehlt, wenn ich das hier mal anmerken darf :-)

ich werde auch auf alle fälle wieder trainieren, die frage ist nur ab wann wieder und wie.
bankdrücken auf der flachbank z.b. dachte ich wäre eine übung, die mit angewinkelten beinen (also auf der bank liegend, beine hoch) die problemlos durchzuführen ist...

auf die übungsausführung habe ich immer schon geachtet, aber ab und zu gings dann ohne abfälschen auch nicht ganz... was ich davon habe, seh ich ja jetzt :-) no pain - no gain... naja, im nachhinein ist man ja immer schlauer... wobei ich auch nie unter schmerzen trainiert habe, nicht dass das falsch rüberkommt jetzt...

hast du eigentlich einen trainingsplan, der rückengerecht ist zusammengestellt (auch bauchübungen usw)? wenn du einen hast, könntest du mir den mal schicken bzw posten? wäre ja echt cool...
also ich bin eh noch nicht so weit, daß ich wieder trainieren kann, aber ich bin halt echt schon wieder heiss auf's training. die 3 wochen ohne ziehen einen richtig runter... klingt für manche vielleicht komisch, aber der sport fehlt mir echt hammermäßig... von daher werde ich auch alles mögliche tun, wieder so schnell wie möglich fit zu werden und es dann auch zu bleiben. trainingsumstellung ist kein problem, solange ich überhaupt trainieren kann :-)

wie gesagt, bei mir ist das ganze jetzt erst knapp 2 wochen her und erstmal werde ich noch die finger von allem lassen, weil die meinungen der ärzte einfach zu widersprüchlich sind. würde zwar gern wieder mal wenigstens 30 min aufs ergometer, aber hab dann doch zu sehr angst, noch was kaputt zu machen.

nach welcher zeit hast du denn wieder begonnen langsam zu trainieren?

so, danke nochmal für die tipps und ich werde auf alle fälle berichten wenn es neuigkeiten gibt...

nen schönen abend und auch dir weiterhin alles gute und viel spaß beim trainieren :-)

hallo jonny!

ich habe es bisher so gehalten,den sport zu machen,der halt geht,und mir nicht verboten wurde.
fahrrad fahren,sowie leichtes(!)krafttraining usw ist bestimmt eigentlich gut!nichtbewegung eher schädlich,zumal bei sportlern dann auch noch der riesenfrust und das nichtbewegungsgefühl hinzukommt und runterzieht.ich würde es also versuchen.keinen scheiß machen,sondern mit hirn und herz trainieren.auf den körper hören.wenn es schmerzen bringt,aufhören und es noch optimieren,gleiches bei taubheit etc..

vielleicht besteht die möglichkeit mit deiner kg mal deine übungen durchzugehen.kostet dann zwar entweder extra oder ne kg einheit oder so was,dafür wärest du auf der sicheren seite,was die ausführung betrifft..
vielleicht bietet auch dein fitnessstudio so etwas an,mit ausgebildeten physios??

lg thinka

hallo thinka,
auch dir danke für deinen beitrag.

du sagst es, gerade das nichtstun ist halt für mich echt hammer ungewohnt und zieht einen so bissl runter. war halt bis zu dem vorfall wie gesagt 5 mal die woche sportlich unterwegs, seitdem null mal. komm mir schon so richtig unfit und quadratisch vor...

bin schon fast wieder schmerzfrei. ist jetzt 3 wochen her mit dem vorfall.
werde es morgen mal versuchen mit ergometer, dass ich wenigstens meinen kreislauf mal wieder bissl ankurbel. evtl mal mit 10 minuten, wenns gut geht steiger ich es am nächsten tag.
mit dem krafttraining werd ich wohl noch warten (eigentlich echt nur deswegen, weil ich sooo viel verschiedene meinungen höre und irgendwie doch angst habe, was kaputt zu machen, auch wenn ich keine schmerzen habe - denn schmerzen hatte ich vor dem Vorfall auch keine, obwohl da sicher auch schon was beschädigt wurde).

habe zunächst nur manuelle therapie, denke mal die krankgengymnastik geht dann so in 2 wochen los. dann werd ich das mit den übungen auch mal ansprechen.

die trainer in meinem fitness - muss ich ehrlich sagen - kennen sich zwar sicher aus, aber so wirklich trauen werde ich ihnen in der hinsicht nicht so wirklich... aber fragen kostet ja nichts :-)

liebe grüße

hi johnny!

das mit dem ergometer ist bestimmt eine gute idee!einfach ein bißchen in bewegung sein,die durchblutung anregen und was für die lieben muskeln und die stimmung tun.beides ist nämlich meiner meinung nach ziemlich schnell ziemlich ungnädig..

vielleicht kannst du deinen physio ja auch mitnehmen oder an den geräten in der praxis deine übungen zeigen,oder sie zumindest mal mit dem physio so durchgehen.damit du weißt,was sinn und was krank macht..

liebe grüße und viel erfolg!

thinka

hey yogi,
habe jetzt das buch "differenziertes krafttraining" in den händen.
absolut top, was ich bisher gelesen habe. sowas hab ich echt schon immer gesucht.
habe schon einiges an literatur zuhause, aber genau der schwerpunkt wirbelsäule hat mir noch gefehlt.

danke für den tip nochmal!

Hallo johnny,

gern geschehen

Hatte die letzten Wochen viel zu tun, daher kam von mir keine Antwort mehr. Schön, dass Dir das Buch behilflich ist. Wie gesagt: Meiner Meinung nach das Beste, das derzeit diesbezüglich auf dem Markt ist. Schau Dir doch auch mal die Internetpräsenz von Axel Gottlob an. Der Mann ist ein Genie im Kraftsport. Wenn ich es mir leisten kann, gönne ich mir irgendwann einen seiner Kurse. Er bildet auch Trainer aus ...

Wie geht es Dir denn mittlerweile? Sind Deine Beschwerden schon besser geworden? Kannst Du schon wieder was tun? Würde mich mal interessieren!

Ich arbeite fast wieder genauso hart an meiner Muskulatur wie vorher, allerdings viel gezielter und peinlich genau in der Übungsausführung. In dem Studio, in dem ich trainiere, stehen, mit ein paar Ausnahmen, nur Geräte von Technogym. Die haben in Tests von Axel Gottlob fast immer sehr gut abgeschnitten. Ansonsten bin ich wieder mehr und mehr im freien Training mit Lang- und Kurzhanteln zugange und vorgestern bewältigte ich tatsächlich meinen ersten freien Kniebeugensatz mit der Langhantel und "leichten" 80 kg Gewichten. Hätte ich vor 3 Monaten kaum für möglich gehalten, dass das wieder möglich wäre, auch wenn ich noch einige Zeit brauchen werde, bis ich gewichtsmäßig wieder an meinen Level von vorher komme. Aber ich habe ja Zeit und slowly komme ich weiter.

Das nur, um Dir Mut zu machen! Mit Herz und Hirn und Kraft wird alles wieder gut

Herzliche Grüße

yogi