So hier bin ich, nachdem mich Heidi freundlich ermutigt hat, meine Krankengeschichte niederzuschreiben.  

Mein Bandscheibenvorfall war im März 2000. Ich hatte zuvor Verspannungen im Halsmuskelbereich, vermutlich nach zu vielen Übungen aus dem Bereich Selbstverteidigung, die ich jobmäßig mit Mädchen durchgeführt habe und der damals total aktuellen Moorhuhnjagd, bei der ich mich am PC selbst überbieten wollte.
Es war jedenfalls so, dass ich eines morgens mit wahnsinnigen Schmerzen im rechten Oberarm aufwachte und keine Ahnung hatte, woher das denn kommen könnte.  Ich  muss dazu sagen, dass ich zuvor nie etwas mit Bandscheibenproblemen zu tun hatte, geschweigen denn geahnt hätte, dass man auch einen BSV im Halswirbelbereich haben kann.
Bin also gleich zum Orthopäden (der Vertretung machte für den, wo ich eigentlich hinwollte), der hat meinen Hals geröngt, aber nichts weiter feststellen können. Habe Schmerzmittel, Spritzen, eine Therapie auf so einem Wasserbett und gleichzeitig eine Therapie an einem Streckgerät bekommen. Das hat mir alles nichts geholfen. War über 3 Tage nacheinander wegen der nicht nachlassenden Schmerzen bei diesem Arzt (und ich glaube, der dachte, ich simuliere, um eine Krankschreibung zu bekommen) bis der mich dann zur CT geschickt hat.
Dort kam dann die eindeutige Diagnose: BSV C5/6 rechts. OP wurde dringend empfohlen!
Danach war ich dann bei 2 weiteren Orthopäden (weil man es ja nicht wahrhaben will) und die haben die Diagnose bestätigt und mir ebenfalls ebenfalls die Op ans Herz gelegt.
Neben den unheimlich starken Schmerzen im rechten Oberarm (das hat meinen Arm total lahmgelegt) hatte ich ein "pelziges Gefühl" im rechten Zeigefinger. Sonstige Ausfälle waren nicht da.
Habe dann ca. 3 Wochen Wartezeit gehabt, bis ich einen OP Termin im Bielefelder Krankenhaus Gilead bekommen habe.
Abgesehen von der ganzen Aufregung (ich war zuvor noch nie in einem Krankenhaus) verlief die OP nach Aussage der Ärtze gut. Die Bandscheibe wurde herausgenommen und durch ein künstliches Produkt, genannt Palacos ersetzt.
Die Schmerzen im rechten Arm waren sofort nach der OP verschwunden. Habe Therapieen bekommen: Fango und Krankengymnastik im Krankenhaus, Entlassung aus dem Krankenhaus nach ca. 10 Tagen und anschließend weiter Kankengymnastik.
.... was geblieben ist.....
sind Verspannungen im Halsmuskelbereich, die nach jeder Anstrengung, nach Kälte oder Zugluft auftreten. Manchmal mit einen bekannten "pelzigen" Gefühl im rechten Zeigefinger. Das geht allerdings weg, wenn ich den Hals massiere, oder Dehnübungen mache.
Über Nacht schlafen mir jetzt oft die Arme ein. Das war vorher auch nicht und ich kann nicht mehr so gut auf dem Bauch schlafen, was ich immer sehr gerne getan habe.
Aber ich hoffe, dass ich diese Dinge auch noch in den Griff bekommen werde.
Mut zusprechen möchte ich all denen, die eine OP vor sich haben.
Wenn ich hier im Forum lese, mit welchen Beschwerden sich manche rumplagen, kann ich nur sagen, dass es mir im Verhältnis dazu wirklich gut geht.
Einen lieben Gruß

Maja  

Hallo Maja!

Habe mir gerade deine Geschichte durchgelesen und es ist mir vieles bekannt. Ich wurde 1999 in der Hessing-Klinik in Augsburg an der HWS Versteift. (C5/6)

Die erste Zeit gings auch besser, zumindest die eckelhaften Kopfschmerzen waren geringer geworden. Vor ca. zwei Jahren traten die ersten Missempfindungen in den Händen und Fingern wieder auf. Letzten Freitag war zum EMG, wo eine Nervenwurzelschädigung links festgestellt wurde, auch li. Bein, da ich auch LWS L4-S1 Versteift bin.

Die Nächte sind die Schlimmsten, auf dem Bauch kann ich auch nicht mehr liegen. Dann wache ich immer auf, weil die Arme so eingeschlafen sind, dass ich regelrecht Angst habe, dass das Gefühl hoffentlich zurückkehrt. Von dem zerschlagenen Geschirr möchte ich erst garnicht sprechen, weil mir vieles einfach aus der Hand fällt.

Wenn du noch mehr Fragen hast, dann mal los.

Es grüßt dich Rosita!