Hilfe - Suche - Mitglieder - Kalender
Komplette Version Laser-Nukleotomie

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
SabineG1973
Hallo wink.gif !

Ich hab's geschafft. Am Dienstag wurde bei mir eine Laser-Nukleotomie im Beckumer Elisabethkrankenhaus durchgeführt. Da ich im Vorlauf festgestellt habe, dass es noch nicht ganz so viele Erfahrungsberichte über diesen Eingriff gibt, schreib ich einfach mal auf, wie es bei mir war.


Mein Bandscheibenvorfall befand sich in L4 / 5 und ich kaspere damit bereits seit Jahren herum. Krankengymnastik, Spritzen, nichts hat etwas gebracht. Irgendwann erwähnte mein Orthopäde dann die Möglichkeit der Laser-Nukleotomie. Überwiesen hat er mich zu Dr. Skuginna nach Beckum. Er sagte, wenn's einer kann, dann der. smilie_up.gif

Am 17.07. kam ich also ins Krankenhaus. An diesem Tag bat mich der Stationsarzt Dr. Takeh (sehr sehr nett) zu sich. Er untersuchte mich kurz und stellte fest, dass ich in beiden Beinen überhaupt keine Reflexe mehr habe. Dann erklärte er mir kurz den Eingriff. Das Ganze findet unter örtlicher Betäubung statt, da man den Ärzten sagen muss, wenn ein Nerv getroffen wird. smhair2.gif Das kommt aber lt. Dr. Takeh nicht wirklich häufig vor.... Einmal in 100 Jahren. Es wird ein ca. 3-4 mm dickes längliches Röhrchen von der Seite in die Bandscheibe eingeführt. In dieses Röhrchen stecken sie eine Art Nadel, mit der sie in die Bandscheibe stechen. Das tut weh, da die Bandscheibe an sich nicht betäubt werden kann. Ist diese Sonde dann platziert, ziehen sie die Nadel aus dem Röhrchen raus und führen etwas ein, womit sie Kontrastmittel in die Bandscheibe spritzen können. Das tut sauweh. Das Kontrastmittel bläht die Bandscheibe auf, wodurch sie richtig heftig gegen den Nerv drückt. Es ist der Schmerz, den man vom Vorfall kennt, multipliziert mit 100. roechel.gif Diese Kontrastmittelzuführung wird 2 mal gemacht. Der Schmerz muss da sein, damit die Ärzte wissen, dass sie den richtigen Schmerzpunkt getroffen haben. Ist das Kontrastmittel drin, führen sie in das Röhrchen einen dünnen Schlauch ein, über den dann gelasert wird. Es handelt sich beim Lasern um 760 Joule, die auf ca. 52 Laserschüsse verteilt werden.

Somit wusste ich also, was auch mich zukommen wurde und ich ging mit einem Mordsbammel schlafen. Am nächsten Morgen um 8 Uhr war es dann soweit. Entspannungstablette einschmeisssen, OP-Dress anziehen rock.gif und runter in den OP. Erst begrüßten mich Ärzte und OP-Schwestern, die sooooo supernett waren! Sie machten Witze und redeten ständig mit mir, so dass mir damit die Anspannung doch etwas genommen wurde.

Ich wurde auf die rechte Seite gelegt (mein Schmerz war immer linksseitig) und musste mich wie ein Embryo zusammen rollen. Dann wurde ich komplett mit blauen Tüchern abgedeckt, was mordsheiss war. Anschließend stellten die ihre Computer ein, da der komplette Eingriff für den Arzt auf einem Bildschirm dargestellt wird. Und dann gings los, wie oben beschrieben.

Die Betäubungsspritzen waren schmerzhaft, aber wer schon mal Spritzen in den Rücken bekommen hat, überlebt die schon. Das Einführen der Nadel in die Bandscheibe tut weh, ich kann es - so wie der Arzt mir - nur mit den Worten "schmerzhafter Plopp" erklären. Stellt Euch vor, Ihr müsstet mit einer recht stumpfen Nadel einen nicht ganz prallen Luftballon kaputt stechen.

Das Kontrastmittel ist der unschönste Teil des Eingriffs. Ich habe zweimal richtig laut vor Schmerz geschrien. Aber in dem Moment haben die aufgehört und es war wieder ok. Das Lasern selber ist eigentlich nur merkwürdig. Es "puckert" einfach nur. Irgendwann wurde es mir zu heiss, und siehe haben die Dosis pro Laserschuss etwas verringert.

Nach 2 Stunden war ich fertig und ich wurde zurück auf die Station geschoben. Jetzt musste ich 2 - 3 Stunden liegen, danach durfte ich mit einem Rollator herumlaufen. Kerzengerade - versteht sich. Am Tag danach ging es schon ohne Rollator, wenn auch nicht lange.

Gestern wurde ich dann entlassen. Ich muss jetzt für 6 Wochen ein Stützkorsett tragen, was aber an sich ganz angenehm ist. Es stabilisiert sehr gut (der einzige Nachteil ist, das man sich darunter totschwitzt). Ich darf nicht sitzen, und muss immer zwischen Stehen und Liegen und Laufen abwechseln. Vorbeugen und schwer heben ist ebenfalls tabu. Ich bin erstmal bis zum 31.07. krank geschrieben, was danach kommt, werde ich sehen.

Nach 6 Wochen muss ich 3 Wochen zum Muskelaufbau zur Kur. Da ich aber eh in einem Kurort wohne, kann ich dies ambulant machen.+

So, das war erstmal alles von meiner Seite. Vielleicht ist ja der ein oder andere da, den es interessiert. Wenn Ihr Fragen habt, schickt mir einfach eine Nachricht.

Bis dann, Sabine
Anneliese
Hallo,

ich nehme an, Dir geht es jetzt besser? zwinker.gif ....zumindest was die Schmerzen
anbelangt......

Und würdest Du einen solchen Eingriff empfehlen?

Ich meine, so toll ist das ja nicht - wenn jemand empfindlich ist, können die
Schmerzen noch schmerzhafter empfunden werden!
Und dann das Korsett------nee, nix für mich!!
Zumindest ist das mein "erstes Gefühl" nach Lesen des Berichtes.....


Liebe Nordseegrüße
Anne winke.gif

sonne.gif sonne.gif sonne.gif
SabineG1973
Hallo zwinker.gif !

Ich würde und kann den Eingriff nur empfehlen. Natürlich ist er schmerzhaft, keine Frage - aber man muss das in Relation zu den ja teilweise jahrelangen BSV-Schmerzen sehen.
Während der OP dachte ich, die sehen mich hier nicht wieder. Aber nachdem alles fertig war, war ich soweit, den Eingriff - falls erforderlich - noch einmal wiederholen zu lassen (natürlich hoffe ich, dass das nicht notwendig sein wird.)

Die meisten Ärzte raten ja heute - was ich durchaus richtig finde - von einer offenen OP ab. Die Risiken sind einfach zu hoch. Nach allem was ich erfahren habe, ist die Laser OP nicht mit diesen Risiken behaftet. Die Heilungschance liegt bei 60 - 80 % und schlimmer können die Schmerzen anschließend nicht werden.

Das heisst, entweder bleibt alles so, wie man es ist (dann kann man ja immer noch offen operieren) oder es wird besser.

Sabine
veilchen2002
Hallo Sabine,

ich habe so einen ähnlichen Eingriff hinter mir und weiß, was das für Schmerzen sind. Leider war dieser bei mir erfolglos. Hast du das auch selbst bezahlt? Ich ja, 3000 €. stirnklopf.gif

Wie war dein genauer Befund und deine Beschwerden? Und wie geht es Dir?

lg veilchen wink.gif
SabineG1973
Hallo Veilchen,

bei mir wurder Eingriff von der Krankenkasse bezahlt. Außer den Krankenhausgebühren und den 10 € fürs Stützkorsett habe ich nichts zahlen müssen.

Ich hatte seit ca. 6 Jahren Probleme mit der Bandscheibe. Ich hatte ständig leichte bis mittelschwere Schmerzen und ca. alle 2 Monate recht heftige Schmerzattacken, in denen ich für ca. 7 Tage kaum laufen konnte und nur gebückt stehen konnte. Ich wurde erst falsch behandelt, mein Arzt tippte auf lockere Bänder im Kreuz-Darmbein und gab mir über ein Jahr verteilt 8 Spritzen zur Stärkung eben dieser Bänder. Ich muss nicht extra sagen, dass das gar nichts brachte. rolleyes.gif

Ende letzten Jahres hatte ich dann 3 mal etwas, was ich mal als Abbrechgefühl beschreibe. Ich hatte plötzlich das Gefühl, mein Unterkörper könne den Oberkörper nicht mehr tragen und bin zusammengesackt. Nach einigen Versuchen kam ich dann erst wieder hoch. Daraufhin haben wir eine Kernspinn gemacht und den BSV erkannt. Ich hatte dann einige Zeit Krankengymnastik, was dann aber auch nichts brachte. Naja, und jetzt eben der Lasereingriff.

Wie sieht denn jetzt bei Dir das weitere Vorgehen aus, wenn Du sagst, es hätte nichts gebracht.... Wie ist da Plan B?

Sabine
wi-ro
hallo Sabine,

danke für Deinen Bericht, nach der Schilderung kann man sich ein viel besseres Bild machen.

Gerald winke.gif
veilchen2002
Hallo Sabine,

Plan B: Montag nochmal Kernspin, und dann weiterschauen. Ich bin ja auch schon einmal (vor der LASE) minimalinvasiv operiert worden. Da war ich sechs Wochen schmerzfrei. Wobei ich da natürlich auch noch Medis bekam.

Ich habe, ähnlich wie du, ständig - trotz Valoron retard - mäßige Schmerzen, und alle acht - zehn Wochen mhm Hexenschuss?? Kruffe dann in den verrücktesten Positionen rum und lasse mich spritzen. Z.Zt. habe ich ein Gefühl im Steißbein, als ob jemand mit der Faust reindrückt und dieses "Durchbrechgefühl". Deshalb meint mein Doc, dass könnte Instabil sein (sind wohl schon Hinweise auf den älteren MRT´s). Redet von BS-Prothese oder Versteifung vogel.gif

Werde am Monatg mal weiter berichten....

lg Anja
stefan66
QUOTE (SabineG1973 @ 21.07.2006, 14:50)
....
Das heisst, entweder bleibt alles so, wie man es ist (dann kann man ja immer noch offen operieren) oder es wird besser.
....

Hi,


das ist, grob vereinfacht, der Hauptvorteil minimalinvasiver Eingriffe.
Bei offenen OPs besteht die Gefahr, dass es schlimmer wird oder das Problem A besser wird, dafür aber
das neue Problem B dazukommt.
Minimalinvasive Eingriffe sind auch nicht 100,00% risikofrei, aber die Gedahren einer Verschlechterung der BSV-Probleme sind i.d.R. sehr viel geringer.
Afaik!

Bye
Stefan
Dies ist eine "Lo-Fi"-Version unseres Inhalts. Zur kompletten Version mit mehr Informationen, Formatierungen und Bildern bitte hier klicken .
Invision Power Board © 2001-2025 Invision Power Services, Inc.
Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter