
bin neu hier (lese aber schon länger mit, habe mich bisher aber noch nicht so recht getraut, zu posten *schäm*) und habe eine dringende Frage.
Es geht um eine für Dienstag nächste Woche geplante OP bei Prof. Buchfelder in der Uniklinik Erlangen. Ich weiß trotz wochenlangem Überlegen nicht recht, ob ich mich überhaupt operieren lassen soll.
Meine Geschichte in Zusammenfassung hier:
Am 16. Januar dieses Jahres bin ich morgens mit Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich aufgewacht. Diese wuren immer schlimmer, so schlimm, dass ich nicht mehr in der Lage war, zu schlafen. Hatte nur noch schwerste Muskelkrämpfe die ganze Zeit, die auch mit Schmerzmiteln (Ibuprofen/Voltaren hochdosiert) nicht mehr weggingen; an Schlafen war damit nicht mehr zu denken. So habe ich mich 1.5 Wochen lang ohne bzw. mit kaum Schlaf und einer Menge Schmerzen gequält, wobei mir nach einer Woche schon auffiel, wie mein linker Arm plötzlich irgendwie schwer wurde und schwerer zu bewegen war.
Nach 1.5 Wochen Pein machte ich mich auf zu meinem "Haus-Neurochirurgen", Prof. Schrell (der mich schon seit Jahren wg. meinen LWS-Prolapsen behandelt, deswegen nenne ich ihn meinen "Haus-Neurochirurgen" ;-) ), der eine umgehende genaue Untersuchung veranlasste. Rausgekommen ist dabei: Bandscheibenprotrusion mediolateral linksbetont bei C4/C5 sowie großer (foramenfüllender, wie er sagte) mediolateral linksbetonter Bandscheibenprolaps C5/C6. An C5/C6 zusätzlich Knochensporn, der das betroffene Foramen weiter einengt. Soweit ganz kurz die Diagnose zusammengefaßt.
Er stellte die OP-Indikation.
Daraufhin habe ich mir in bei diversen Neuro - sowie einem orthopädischen Chirurgen Rat eingeholt. Diese rieten folgendes:
INI-Zentrum Hannover, Dr. Fernandez: posteriore OP versuchen, mit Entfernen der beiden Vorfälle bzw. zumindest dem schlimmeren von beiden sowie dem Knochensporn ODER aber anteriore OP mit Versteifung. Da hierbei das Wort "Pallakos" fiel, habe ich daran das Interesse schnell verloren.
Grönemeyer-Institut, Dr. Rahim: er riet zum Titan- oder PEEK-Cage, da ich noch sehr jung bin (bin gerade 31 geworden) und seiner Meinung nach dringend etwas sicher Haltbares bräuchte, damit ich nicht in 10 Jahren re-operiert werden muss, wenn was doch nicht so lange hält. Von beweglichen Bandscheibenprothesen riet er mir ab, zum einen, weil diese im HWS-Bereich noch nicht so lange im Einsatz sind, also keine echte Langzeiterfahrung vorhanden ist, zum anderen, weil ich Allergiker bin (und so z.B. die oft verwendete ProDisc aufgrund meiner extremen Kobaltallergie ohnehin ausfällt - leider

Neurochirurgie Uniklinik Erlangen, Prof. Buchfelder: Anraten von PEEK-Cage, ebenfalls Abraten aufgrund meiner Allergie sowie o.g. Langzeiterfahrungsmangel von Bandscheibenprothese. Will nur die schwer betroffene Etage operieren und die andere lassen in der Hoffnung, dass die nicht weiter vorfällt (aber was ist mit Überbelastung der oberen Etage durch Versteifung der anderen??).
Schulthess-Klinik Zürich, Prof. Grob: ließ alle Optionen offen: entweder eigener Knochenspan aus Beckenkamm, Bryan-Prothese (ebenfalls Hinweis auf mangelende Langzeiterfahrung) oder diverse Cages.
Soviel zu den Ärzteaussagen. Die Sache ist nun die: ich habe eine gewisse Lähmungserscheinung in der linken Schulter sowie im linken Bizeps. Da ich Kraftsportler bin, habe ich auch gleich mal ausgestestet, wieviel Kraft fehlt, und im Bizeps- sowie mittleren Schulterbereich sind es so 50% Verlust, im hinteren Schulterbereich weitaus mehr. Im Alltag habe ich z. B. Schwierigkeiten, mit der linken Hand eine ca. 2kg schwere , mit Essen gefüllte Bratpfanne zu halten - die geht wieder runter, wenn ich nicht mit der anderen Hand dagegenhalte. Das Hauptproblem ist also wirklich die Schulter.
Nun habe ich aber keine bzw. kaum noch Schmerzen - die sind ca. 2.5 Wochen nach Eintritt des BSV verschwunden. Kribbeln oder so hatte ich nur einmal, als Dr. Fernandez vom INI-Zentrum bei der Untersuchung meinen Kopf so hin und her gedreht hat, da hat es dann im Daumen und Zeige- wie Mittelfinger ganz leicht gebitzelt. Das war aber auch alles. Gefühlsstörungen - ich habe *vielleicht* eine minimale Störung im linken Arm. Wenn man über den Arm drüberstreicht, ist die Empfindung einen *Tuck* schwächer wie rechts, zumindest bilde ich mir das ein - aber es so schwach ausgeprägt, ich kann das gar nicht sicher sagen. Taubheit oder so - gar nicht.
Mein "Haus-Neurochirurg" meint nun, das wäre ganz, ganz schlecht, dass die Schmerzen weg sind, weil das nur hieße, dass der Nerv partiell schon abgestorben ist - mein Neurologe, der mich untersucht hat, hingegen meint, wenn die Schmerzen weg sind, wäre das gut, weil das hieße, dass sich der Nerv erholt. Seine EMG-Messung ergab auch nur minimalste Spontanaktivität im Bizeps und er Schulter, und geringe Aktivität im oberen linken Unterarm. Er riet mir dringend von einer OP ab und meinte, in zwei, drei Monaten würde sich alles wieder von selber regenerieren, und auch die Schwäche würde wieder verschwinden - und sollte sie dies nicht tun, so meinte er, hätte ich jetzt auch keine Sicherheit, dass sie es nach OP tun würde. Er selber würde lieber mit so einer Schwäche leben, als sich am Hals operieren zu lassen und am Ende schlechter wie vorher dazustehen (so eine Meinung).
Die gleiche Meinung wie letzterer vertrat ein von meiner Mutter (ebenfalls Ärztin, daher) kontaktierter, ihr gut bekannter Neurochirurg - wenn die Schmerzen weggehen würden, wäre dies ein Zeichen für Erholung.
Jetzt weiß ich irgendwie nicht recht, was ich machen soll. BSV ist nun ca. 5 Wochen her, Schmerzen sind kaum da (paar Verspannungen, ab und zu unangenehmes Ziehen vom Nacken runter in den Unterarm, das war's aber auch - nichts, wofür ich Schmerzmittel bräuchte), Lähmung aber nach wie vor vorhanden und wird nicht wirklich besser. Neurochirurgen drängen mich, schnell zu operieren, um wenigstens eine geringe Chance auf Erholung zu haben, Neurologen meinen, ich solle warten, da eine Nerverholung und damit Abnehmen der Lähmung Zeit bräuchte und nicht von heute auf morgen geht.
Ich habe nun - in Angst, dass die Nervenschädigung unbemerkt weiter fortschreitet - eine OP-Termin für Dienstag, den 28.02., bei Prof. Buchfelder festgemacht, bin aber völig hin- und hergerissen zwischen den widersprüchlichen Meinungen .
Noch dazu bin ich mir nicht sicher, ob ich, wenn ich mich denn zur OP begeben sollte, mir wirklich einen PEEK-Cage einsetzen lassen soll - habe Angst, dass durch die Versteifung die darüberliegende Etage C4/C5, die ja auch einen Vorfall (wenn auch einen kleineren mit Platz im Foramen) aufweist, überbelastet wird und ich letzten Endes in ein paar Jahren dann über zwei Ebenen versteift werden muss. Ich frage mich da, ob es dann nicht besser wäre, auf eine Bryan-Prothese zu setzen und den Mangel an Langzeiterfahrung damit außen vor zu lassen

Außerdem treibe ich sehr gerne Sport, und ich habe große Angst, dass mit einer Versteifung mein Lieblingssport (Kraftsport) unmöglich wird

Hilfe...ich habe echt keine Ahnung, was ich machen (lassen) soll, und was nun richtig ist

Viele liebe Grüße,
Monika