Hallo Bandis,

meinen Glückwunsch zu diesem informativen Forum mit den engagierten Betreuern!

Ich bin seit Anfang des Jahres wegen meiner Bandscheibenprobleme krankgeschrieben und hatte deshalb viel Zeit zum Recherchieren. Meine Krankengeschichte will ich hier nicht zitieren, die habe ich bereits auf der persönlichen Seite hinterlegt.

Nur ganz kurz: Ich bin 39 Jahre alt, Mutter zweier Kinder und voll berufstätig als Computer-Ingenieur. Vor zwei Jahren hatte ich bereits einen "Warnschuss" mit einer Protrusion L4/L5 und Kribbeln im Fuß. Habe Rückengymnastik gemacht und mit Joggen angefangen, so dass ich bis zum Halbmarathon (2:20h) gekommen bin. Dieses Mal hat es mich nun etwas stärker erwischt mit einem Vorfall L5/S1, der den Ischiasnerv bedrängt.

Nach einem Krankenhausaufenthalt ohne OP warte ich nun auf die Zusage der Krankenkasse zur amulanten Reha. Da ich nur 15 Minuten Fußweg zum Krankenhaus habe, wäre das für mich günstig.

In der Zwischenzeit mache ich eine Reizstrom-Therapie, die erstaunliche Fortschritte zeigt: Der gelähmte Muskel im Fuß reagierte bereits beim 2. Mal auf nur die Hälfte der Stromstärke. Danach geht die Lähmung etwas zurück, was aber nur ca. 12 Stunden anhält. Ich hoffe trotzdem noch dass die Stromtherapie etwas bringt - man muss sicher dranbleiben.

Meine Frage: Welche Erfahrungen habt ihr mit Reizstrom gemacht? Kann das in Verbindung mit KG und Reha die Lähmung/Taubheit beseitigen?

Natürlich weiß ich dass jeder Fall anders ist. Und eine psychische Komponente ist sicher auch dabei, d.h. die Glückshormone sind gut für die "Nerven". Deshalb gehe ich jetzt auch erstmal an die frische Luft und humpele ein bißchen in der Sonne rum...

Verena

Hallo Verena ,

herzlich Willkommen hier.

Stromtherapien werden oft bei Bandscheibenproblemen verordnet,
gut, wenn du nach so kurzer Zeit schon Erfolge bemerkst.

Ob sich die Taubheit dadurch vollständig zurückbilden wird,
kann man leider so nicht beantworten .

Hattest du auch schon eine PRT-Behandlung( Behandlung der Nervenwurzel unter CT)?
Was wurde denn bei dir im KH gemacht?

Wünsche dir viel Erfolg bei deiner Reha.

Viele Grüße
von Kessi

Hallo Kessi ,

im KKH wurden mir zweimal Spritzen in die Umgebung der Nervenwurzel verabreicht (Reischauer Blockaden). Das hat jeweils für einen Tag den Schmerz unterdrückt. Weiterhin bekam ich Fangopackungen (tut gut, hilft aber nichts) und Bewegungsübungen mit einer Physiotherapeutin.

Wahrscheinlich wollte man abwarten, dass sich der Nerv beruhigt, was auch teilweise geklappt hat. Den größten Effekt brachte aber wahrscheinlich die Ruhe, die man so zuhause eben nicht hat. Die Schmerzen verschwanden etwas, aber die Lähmung blieb.

Ein paar Übungen für den Rücken mache ich jetzt auch wieder, teilweise mit Theraband oder Sitzball. Das aktiviert die Muskeln etwas.

Viele Grüße

Verena

physiotherapie ist das schlimmste was man machen kann genauso wie krankengymnastik, das hilft überhaupt nicht, belastet die ledierten BS nur noch mehr !! bei mir hat eine katheter behandlung mit drauf folgenden spritzen über einen Zeitraum von 6 bis 7 Monaten ( beinhaltet ca. 3 bis 5 spritzen in 7 Monaten ), 5 bis 6 Jahre schmerzfreies leben ermöglicht !!
und nur durch einen treppensturz letztes jahr kamen die schmerzen wieder
( davor habe ich sogar bei 2 umzügen mitgeholfen, und es ging mir bis zum sturz gut bis sehr gut ) - hiermit vielen dank an hr.dr.eckle v. krankenhaus in künzelsau bei heilbronn für die 6 Jahre normales leben -

@ tz15377

Sicherlich hast du deine eigenen Erfahrungen gemacht und es ist auch gut, wenn du diese mit uns teilst.
Trotzdem solltest du nicht deine Erfahrungen verallgemeinern!

Und, entschuldige, aber der Satz

Hallo Tz,

da muß ich leider auch nochmal in die gleiche Richtung gehen wie Frauke: Physiotherapie hilft durchaus bei Bandscheibenschäden, sei es vor einer möglichen Op oder danach.

Alle Angaben "das und das hilft" oder "das und das hilft nicht" beziehen sich ja immer nur auf einen großen Teil der Patienten. Es mag sein, daß Dir einige Sachen nicht geholfen haben - das ging mir ähnlich z.B. mit einigen Entspannungsübungen. Aber das heißt ja nicht, daß das grundsätzlich falsch ist.

Es wäre schön, wenn Du Dein Weltbild dahingehend erweitern könntest.

Gruß
Barbara

PS: Und eine Beachtung elementarer Höflichkeit (Anrede und Unterschrift, freundlicher Tonfall) wäre angebracht.

Hi,

hast du ein eigenes Tensgerät? Das hilft mir bei schlimmeren Schmerzen sehr gut!

Ob die Lähmung dadurch allerdings weg geht - glaube ich ehrlich gesagt nicht. Lähmung entsteht ja meistens durch Druck auf den Nerven - verursacht durch einen Vorfall/Vorwölbung. Es gibt Fälle wo sich der Vorfall selber abbaut oder man durch ein gutes Muskelkorsett den Nerv entlasten kann.

Also würde ich eher mit Physiotherapie weiter machen - aber zu Linderung des Schmerzes ist Tens/Reizstrom super!

Außerdem muss man unterscheiden zwischen guten und schlechten Physiotherapeuten - ein guter Physiotherapeut geht auf den Patienten ein - fragt wie der Tageszustand ist und probiert vielleicht auch mal ungewöhnliche Methoden. Hätte ich meinen letzten Therapeuten nicht gehabt - hätte ich immer noch einen Laseque von 30! Durch die Therapie kann ich mein rechtes Bein wieder komplett normal anheben - das konnte ich 4 Jahre lang nicht!!!

Bekommt dir das Joggen - mir hat man davon eher abgeraten, da dabei ziemliche Erschütterungen auf die Wirbelsäule wirken. Ich würde aber auch mal gerne wieder "Laufen" gehen!

Gruß

Pixel

Vielen Dank für die guten Hinweise.

@Pixelkid
Die Lähmung geht langsam zurück. Ob das nun vom Strom oder von meiner (selbst praktizierten) Rückengymnastik kommt, wer weiß?
Ich habe dafür jetzt Kribbeln bzw. Prickeln im Fuß. Denke aber, das ist ein gutes Zeichen. Vielleicht kommt ja wieder Leben rein.

Den Zehenstand kann ich schon wieder fast vollständig, allerdings nur kurze Zeit. Meine Reha wurde stationär genehmigt, da setze ich noch einige Hoffnungen darauf.

Mit dem Joggen habe ich nach der Protrusion L4/5 erst richtig angefangen. Wie üblich mit Nordic Walking probiert, war mir aber irgendwann zu langsam. Ich habe es auch jedem Arzt gesagt, dass ich 3x pro Woche laufe. Eigentlich hat mir jeder gesagt das wäre OK mit dem richtigen Schuh und nicht auf Asphalt. Natürlich muss immer die Rücken-Gym und Bauchmuskeltraining sein, auch gute Dehnung. Da schlampt man manchmal etwas rum.

Wenn du auch mal probieren willst, kann ich dir in einer PM mein Einstiegsprogramm erklären (war überhaupt nicht sportlich). Das führt sonst hier zu weit.

Tschau Vreni

Hallo Vreni,

mach den Reizstrom weiter. Ob es auf Dauer hilft oder nicht kann man leider nicht pauschal sagen. Aber du hast jetzt schon Erfolge, auf denen sich aufbauen lässt!

Und KG und KGG ist bei konservativer Bandscheibenbehandlung das allerwichtigste!!!!!
Natürlich ist KG nicht das Allheilmittel schlechthin und es kommt immer auf den/die Therapeuten/in an, aber ohne gehts nicht!

Weiterhin alles Gute,
Carlotta