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Komplette Version Operation bei BWS-Bandscheibenvorfall

Bandscheiben-Forum > BWS-Forum
Nicoline
Hallöchen,
ich bin gestern auf dieses Forum gestoßen und ich finde es eine tolle Sache. Es tut gut zu wissen, daß man nicht die/der einzige ist, der von einem Bandscheibenvorfall in der Brustwirbelsäule geplagt ist. Es ist ja doch eher eine seltene Sache.
Ich werde mal ein wenig von meinen Beschwerden und meiner momentanen Situation schreiben. Vielleicht erkennt jemand von Euch ja das eine oder andere und kann mir ein paar Tips oder Rat geben.
Ich bin 26 Jahre alt und studiere zurzeit Physiotherapie in Amsterdam. Im Moment befinde ich mich da in meinem letzten Praktikum und wenn alles gut geht habe ich im April 2006 dann endlich mein Diplom. Nach Abschluß des Studiums werde ich dann wieder nach Deutschland zurück gehen (bin zweisprachig aufgewachsen). Das war jetzt kurze Infos zu meiner Person. Im folgenden werde ich mal was über meine Beschwerden schreiben.
Bei mir sind vor 1 1/2 Jahren zwei Bandscheibenvorfälle in der BWS diagnostiziert worden. Ein Prolaps liegt zwischen Th3/4 und drückt links lateral (lateral=außen) auf die Nervenwurzel. Der andere Prolaps liegt ziemlich medial zwischen Th5/6 und komprimiert diskret das Rückenmark. Im großen und ganzen bestehen meine Beschwerden aus starken Schmerzen, die wie ein Band entlang der Rippen nach vorne zum Brustbein ausstrahlen. In demselben Gebiet ist die Haut taub und habe ich manchmal Parästhesien (=kribbeln). Manchmal sind die Schmerzen so intensiv, daß es mir förmlich die Luft nimmt. Bei neurologischer Untersuchung hat sich herausgestellt, daß meine Reflexe in beiden Beinen total übersteigert sind und die Reflexzonen vergrößert sind. Ein weiteres Problem von mir ist, daß ich Probleme beim Wasser lassen habe auf der Toilette (=Harnverhalt). Es dauert manchmal mehrere Minuten, bis endlich mal Urin kommt, obwohl meine Blase dann voll ist. Ich muss mich dann sehr konzentrieren aufs "Pipi machen". Häufig stimuliere ich meine Blase von außen, indem ich mehrmals auf meine Blase/Bauch drücke. Eine Blasenentzündung ist ausgeschlossen. Hat jemand von Euch auch derartige Beschwerden? Ich bin mir nicht sicher, ob das mit dem Bandscheibenvorfall zusammenhängt - möglich wäre es ja. Bei einem anderen Problem bin ich mir auch nicht sicher, ob der Bandscheibenvorfall verantwortlich dafür ist: ich habe seit ca. 1 1/2 Jahren fast jeden Tag Kopfschmerzen, häufig Schwindel, Übelkeit und Synkopen (=Ohnmachten, schwarz vor Augen werden). Diese Probleme treten nie im Liegen auf, sondern meisstens erst morgens beim/nach dem Aufstehen. Ich frage mich selbst ab, ob der Bandscheibenvorfall zwischen Th5/6 ein Loch in die Dura (=Rückenmarkshaut) gestossen hat, so daß nun Liquor (=Hirnwasser) austreten kann und eine Unterdruck verursachen kann. Kennt jemand diese Beschwerden, oder weiß jemand etwas darüber?
Im Sommer 2004 hat ich schonmal einen Op-Termin bei Dr.Sahebdjami in Darmstadt. Im letzten Moment hat er die Op dann aber doch abgesagt. er war der Meinung, daß ich zu geringe Ausfallserscheinungen hätte, um eine so große Op zu rechtfertigen. Er meinte, ich solle eine Spontanheilung abwarten. Mittlerweile sind 1 1/2 Jahre verstrichen und meine Beschwerden haben sich nicht geändert. Eine neue MRT oder CT seit Beginn nicht mehr gemacht worden, aber ich bin mir ziemlich sicher daß die Situation in meiner BWS nicht wesentlich geändert hat. Nur mit 200-300 mg Tramal long täglich, kann ich die Schmerzen aushalten. Seit ein paar Tagen ist es nun aber so, daß auch das Tramal nicht hilft. Ich habe nun schon einige Nächte in Folge kaum geschlafen. Da ich zusätzlich an epileptischen Gelegenheitsanfällen leide, ist Schlafentzug für mich eigentlich eine Katastrophe. Die Beschwerden behindern mich jetzt in meinem Praktikum und werden mich auch später in meinem Beruf als Physiotherapeutin behindern, wenn sich nicht bald mal etwas tut. Anfangs hatte ich ganz ordentlich Bammel vor einer Operation, aber mittlerweile beneide ich meine eigenen Patienten im Praktikum, die an ihren Bandscheibenvorfällen in der Lendenwirbelsäule schnell und relativ unkompliziert operiert werden. Wenn meine Bandscheibenvorfälle mit denselben Beschwerden in der LWS wären, hätte man mich wohl schon längst operiert. Mein Hausarzt hat mir nun aber doch zur Operation geraten (nach meinem Studium). Ich will nun doch auch nochmal eine MRT machen lassen, damit ich weiß, wo ich dran bin. Könnt Ihr mir vielleicht erzählen, wie Ihr behandelt seit, welche Therapie? Was war bei Euch der Grund zur Operation (=Indikation)? Natürlich interssiert mich dann auch, wie die Operation verlaufen ist, wie es euch kurz nach der Op ging und wie die Rehabilitation verlief. Ich selbst möchte mir demnächst mal einen Termin bei Dr.Rosenthal geben lassen, so daß er mal seine Meinung äußern kann.
Ich würde mich freuen, bald mal etwas von einem von Euch zu hören. Ich bin mit meinem Latein etwas am Ende ("mich kotzt die ganze Situation an!"). Wenn mir jemand seine Telefonnummer geben würde, wäre ich sehr dankbar. Mir fällte reden/telefonieren nämlich leichter als schreiben/tippen. Telefonieren kann man auch im liegen und das ist für meinen Rücken viel angenehmer.
Grüße aus Holland von Nicoline Kluge
Romy1963
wink.gif Hallo Nicoline,

gerade habe ich deine Krankheitsgeschichte gelesen, und kann sehr gut nachempfinden, wie es dir geht. Seit letzten Montag habe auch ich die niederschmetternde Nachricht von 3 BSV in der Brustwirbelsäule. Die Schmerzen im Rippenbogen bis hin zum Brustbein sind mir recht bekannt, mir kommt es desöfteren Nachts so vor, als ob mir jemand einen Holzpflock durch das Brustbein jagt, und es hinten an der WS wieder rauskommt. Da bei mir die Diagnose noch sehr frisch ist, kann ich dir auch nicht wirklich weiterhelfen... Übermorgen habe ich einen Termin bei einem Neurochirurgen, der soll sich noch mal meine Bilder und den Befund ansehen, und dann wird sich rausstellen, ob eine OP Indikation bei mir gegeben ist. Allerdings muß ich dir ehrlich sagen, daß ich mir diesen Schritt sehr sorgfältig überlegen we(ü)rde, denn diese Art von Op scheint doch recht "gefährlich" zu sein. Habe auch sehr viel im Netz darüber gesucht, und letztendlich keine beruhigende Info dahingehend bekommen. Ich werde deine Geschichte hier verfolgen, und werde dir Bescheid geben, wenn sich in Sachen Op bei mir etwas ergibt. Vielleicht ist dir dann auch etwas geholfen, obwohl mir meine Beschwerden wohl doch noch etwas geringer erscheinen als deine. Im Sommer hatte ich für ca. 1 Woche eine Fußheberlähmung links, der auf einen BSV in der LWS geschoben wurde. Erst jetzt stellte sich heraus, daß es die BWS war, die mich so plagt... Gott sei Dank hat sich diese Lähmung so gut wie völlig zurückgebildet. Mit der Blase habe ich keine Beschwerden, aber habe schon davon gehört, daß es durchaus von der Wirbelsäule kommen kann.
Ich wünsche dir wirklich alles Gute, und eine schmerzfreie Zeit
Romy
Dorle
Hallo Nicoline, winke.gif

ich habe genau die gleichen Probleme beim Wasserlassen ! Laut Auskunft meines Orthopäden hängt dies mit dem BSV der LWS zusammen. Hatte deswegen auch schon Untersuchungen beim Urologen und andere Krankheiten, die dafür verantwortlich sein könnten, wurden ausgeschlossen. Ist echt nervig...kann ich deshalb gut nachvollziehen !! smhair2.gif

Alles Gute und viele Grüße
Doris
Hopserle
Hallo Nicoline,

auch ich kann deine Situation gut nachvollziehen! Bei mir gehen die Schmerzen sogar so weit, das ich das Gefühl habe, das was mit dem Herz nicht stimmt. Es ist fast so wie ein Herzinfakt. Auch die Probleme mit der Luft kenne ich nur zu gut. Bislang hat bei mir eine entsprechende Gymnastik ganz gut geholfen. Wenn ich z.B. zu lange sitze und mich evtl. noch vor beuge, dann ist es immer besonders schlimm. Laufe ich dann und mache entsprechende Dehnungsübungen wird's wieder besser.

Die Probleme mit dem Wasserlassen kenne ich auch. Mein Urologe meint, das es eine neurogene Blase wäre und das das von den div. BSV kommt. Ich lebe jetzt seit 3 Jahren damit und habe mich mit der Situation einigermaßen angagiert (schreibt man das so?). Ich gehe nach der Uhr auf's WC und presse die Blase aus. Ein mal am Tag, (ich mache es immer Abend's) muß ich dann kathedern, weil ich sonst die Blase nicht ganz leer bekomme. Seit dem ich so verfahre, habe ich wenigstens keine Nierenbeckenentsündungen mehr. Leicht fällt es natürlich nicht immer.

Vor 2 Jahren wollte man schon einmal operieren, hat jedoch noch ein mal davon abgesehen. Im Moment ist es auch nicht mehr im Gespräch. Eigentlich komm ich damit im Moment ganz gut klar. Es gibt aber auch andere Tage. Ich nehme jedoch derzeit auch 2x15mg Oxygesic +....

Ich drücke dir die Daumen, das du für dich einen Weg mit wenig Schmerzen findest.

winke.gif Hopserle
Karolina
Hallo Nicoline,

du kannst meine Krankengeschichte im Profil gerne nachlesen.

Zur Zeit bin ich auf 105 mg/h Transtec und Neurontin 900mg täglich eingestellt, bei Schmerzspitzen nehme ich noch zusätzlich Teamgesic forte sublingual.

Ich habe so meine Erfahrungen mit Op ja oder nein gemach in meiner nunmehr zweijährigen Krankengeschichte.

Ich hatte auch bei Dr. Rosenthal - Bad Homburg, Dr. Bertagnoli - Regensburg, Dr. Vieweg - Schweinfurt. allesamt Spezialisten für die BWS, einen Vorstellungstermin.

Doch ich muss dich enttäuschen, so schnell und leichtfertig wird dich niemand, wirklich niemand operieren.

Und glaube mir, ich kann deine Schmerzen und empfindungen ganz gut nachvollziehen.

Wenn du möchtest, können wir mal telefonieren und ich sende dir meine Tel. per PM.

Möchte dies jetzt auch nicht noch ausführlicher schreiben.

Wünsche dir bis dahin eine schmerzärmere Zeit.

Karo winke.gif
Hansilein
Hi Nico,
habe Deinen Bericht mit großem Interesse gelesen, da es mir so ähnlich geht wie Dir.
Allerdings habe ich auch mehrere BSV's in der HWS und LWS.
Übrigens: lateral heisst seitlich! (sorry für den Klugschei.....).
Ich war auch bei Dr. Rosenthal, den ich für sehr fähig halte (einer der Besten bei BWS-Problemen). Er operierte früher in der Uni-Klinik Frankfurt.
Er ist zwar ein grober Klotz, aber ziemlich ehrlich. Er wird Dir sagen, was geht.
Meine Beschwerden in der BWS werden nur besser, wenn ich mich öfters hinlege, als am PC zu sitzen (+ Tramadol). Habe zusätzlich noch Brennschmerzen im linken Brustkorbbereich.
Mit der Blase ist das natürlich so ein Problem. Da ich im Aussendienst tätig bin, trinke ich am Tag vor Terminen fast gar nichts, um am Tag danach überhaupt nichts, um über die Runden zu kommen.
Am nächsten Tag trinke ich vormittags ca. 2 Liter Wasser und warte dann darauf, dass es geht. Relaxen am Klo. Klasse, oder? Ist doch Sch......., oder? Aber so funktioniert's einigermaßen. Beim Uro war ich auch schon, aber ohne Ergebnis.
Das tröstet Dich wahrscheinlich kaum, aber ich will Dir damit nur sagen, dass Du nicht allein bist mit Deinen Problemen, und Du doch einige Leidensgenossen/innen hast, die mit Dir mitfühlen können.

Wünsche Dir gute Besserung und mach schnell einen Termin in Bad Homburg!

LG...........Hansilein wink.gif
Nicoline
Hi Leute,

Danke erstmal für Eure Antworten. Ich hätte nicht gedacht, dass so schnell so viele Reaktionen kommen würden. Es tut gut, um Eure Antworten zu lesen, gerade weil ich seit ein paar Tagen deutlich schlimmere Schmerzen habe. Momentan bringen die Schmerzen mich fast um den Verstand - trotz meiner bisherigen Schmerzmedikation (Tramal long).

Ich frage mich, wie Ihr mit Euren Schmerzen umgeht? Nehmt Ihr Schmerzmedis und welche bzw. wie hoch dosiert? Seid Ihr dann meist schmerzfrei und habt "nur" Attacken? Oder nehmen die Medis gerade mal nur die Schmerzspitzen? Ich spiele selbst mit dem Gedanken, um mal einen Arzt zu konsultieren, der sich auskennt mit der Behandlung chronischer Schmerzen (= Schmerztherapeut? oder = Anästhesist?). Kann mir jemand von Euch auf diesem Gebiet einen Rat geben?
Angel56
Hallo Nocoline

Auch von mir erst mal ein hezliches Willkommen im Forum.

Auch ich kann deine Geschichte gut nachvoll ziehen, allerdings mit massiven HWS problemen dazu.
Nur Tramal wird sicher nicht ausreichen, deshalb ist es sicher gut wenn du dir einen Schmerzdoc suchst. Ich selber bin bei einer Schmerzklink Anästhesi, die mir sehr geholfen haben beziehungsweise helfen.
Medis sind dadurch natürlich wesendlich mehr geworden, aber ich habe in den Jahren, seit ich da behandelt werde, sehr viel Lebensqualität wieder bekommen.
Scherzfrei wird man aber nicht. Aber reduziert ist schon viel gewonnen. Seit Dez. nehme ich
Oxigesig 30mg 2x täg.
Lyrika 150mg 2x täg.
Sirdalt 4mg 3x täg.
Doxepin 75mg 1x täg.
Novalgi tab. 4x täg. bis 8x bei dedarf
Neurocil 10 trofen zur Nacht

Durch die Medis habe ich momentan ein Schmerzhöhe von 4-5 und da läst sich auf jedenfall besser mit leben wie wenn man auf 10 ist und das war vorher schon ein dauer zustand, Schmerzen bis zur Bewustlosigkeit. Damit konnt und wollt ich nicht Leben. Habe dank der Medis viel Lebensqualität wieder bekommen.

Ich wünsch dir gute Besserrung und alles Gute
Angelika wink.gif

nettchen65
wink.gif Hallo.
So leicht operiert dich keiner.
Ich wurde am 9.1.17 von Dr. Rosental operiert, an der Bws.
Ich habe jetzt noch immer Schmerzen.
Vorher hatte ich auch so starke Brustschmerzen und auch Hüftschmerzen ,

die nach der Op weg waren. winke.gif
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