nachdem ich jetzt schon ein paar Tage/Wochen hier mitlese und auch ein bisschen was geschrieben habe, möchte ich mich euch dann auch mal richtig vorstellen.
Ich heiße Ute, bin 42 und lebe in Ostfriesland zusammen mit meinem Mann, drei Katzen und zwei Schafen. Vor zwei Jahren bin ich hierher gezogen, nachdem ich meinen Mann "im Internet" kennen lernte. Letztes Jahr im Dezember haben wir geheiratet.
Von Beruf bin ich selbständige Grafikerin. Zur Zeit von mir selbst krankgeschrieben. Wir haben einen großen Garten, leben am Ortsrand und haben eine Weide mit unseren zwei Schafen, die der Grundstock für eine Hobbyzucht sein werden. Eigentlich ist es wie im Paradies hier ... Ich habe einen Mann an meiner Seite, den ich liebe und der mich liebt, ich übe einen Beruf aus, der mir Spaß macht, ich lebe auf dem Land mit Tieren, was ich mir immer gewünscht habe ...
Wenn da nicht dieser Bandscheibenvorfall wäre, der mich Anfang August niederstreckte. Diagnose: BSV L4/L5, schwerer BSV L5/S1, Protrusion L3/L4
Natürlich hat das Ganze eine Vorgeschichte.
Schon mit 17 hatte ich die erste Lumboischialgie und seitdem immer wieder Rückenprobleme, vor allem im Lendenwirbelbereich. Ich bin mit 1,85 sehr groß und habe oft Probleme mit zu niedrigen Tischen, Arbeitsflächen o.ä. Ich habe eine seitlich verkrümmte Wirbelsäule, Beckenschiefstand, Beinverkürzung links. Das ist vermutlich eine Folge von dauerhafter Fehlhaltung als Heranwachsende, da habe ich immer durch seitliches Einknicken versucht, mich kleiner zu machen. Der obere Teil der WS ist außerdem zu gerade, da fehlt eine Schwingung vom "S".
Mit der Halswirbelsäule hatte ich auch schon öfters Probleme. Nach einem Fahrradunfall 1997 (Sturz auf den Hinterkopf) und einem Autounfall ein Jahr später (da fuhr mir jemand hinten drauf) war da so einiges im Argen. Irgendwann hatte ein Orthopäde mich deshalb mit einem chiropraktischen Griff behandelt. Kurz danach hatte ich meinen ersten Migräneanfall (zum Glück eher schwache Ausprägung, aber doch gefährlich, wenn es z.B. beim Autofahren passiert), davon werde ich immer mal wieder heimgesucht, das äußert sich vor allem mit Kopfschmerz und Sehstörungen. Ich sehe da schon einen Zusammenhang zu der Manipulation und würde so leicht keinen mehr an meine Halswirbelsäule ranlassen.
Ich habe über Jahre hinweg viel Krankengymnastik bekommen, und habe mir oft Shiatsubehandlungen gegönnt. Dadurch war die Beinverkürzung nahezu verschwunden. Ich war auch mal einige Jahre intensiv im Fitnessstudio, bin aber sonst nicht so die Sportlernatur. Vor eineinhalb Jahren entdeckte ich das Schwimmen für mich und mache das seitdem 2-3 mal die Woche. Durch die jahrelange KG kenne ich viele Übungen, die mir guttun und habe jeden Morgen 30 min. Gymnastik und Stretching gemacht. Dadurch war ich lange schmerzfrei. Aber irgendwie blieb die Morgengymnastik beim Umzug im Dezember 2003 auf der Strecke. Damit fange ich wieder an wenn ich wieder beweglicher bin!!
Ansonsten halte ich es für sehr wichtig jede Krankheit auch auf der psychischen Ebene zu behandeln, bzw. zu bearbeiten und an eine Erkrankung ganzheitlich heranzugehen. Also nicht nur den Körper, sondern Geist und Seele gleichermaßen zu berücksichtigen. Deshalb halte ich viel von „alternativen“ Heilweisen. Ajurvedische Massagen, Cranio-Sacral-Therapie, Behandlung mit Bachblüten, Fußreflexzonenmassage, Shiatsu, Akupunktmassage sind Methoden, deren Heilkraft ich schon bei unterschiedlichsten Beschwerden erlebt habe. Auch jetzt habe ich da sehr wichtige Schritte unternommen. Und ich glaube, dass ich damit entscheidendes zu meiner Heilung beitrage.
Als junge Frau war ich viel in Arztpraxen zu finden. Ich war oft unsicher, hatte kein so gutes Körpergefühl und war schnell ängstlich beim kleinsten Pubs. Jetzt ist es eher so, dass ich manches Mal (auch aus Mangel an Vertrauen „die helfen mir ja doch nicht“) vielleicht doch zu spät zum Arzt gehe. So wie auch im vergangenen Jahr, als ich auf nassen Fliesen ausrutschte und mit einem heftigen Aufprall auf meinem Hinterteil landete. Ich glaube, der BSV jetzt ist eine spätere Folge dieses Sturzes. Im Juni diesen Jahres hatte ich eine sehr anstrengende Autofahrt, bei der ich u.a. 2 Stunden in einem Stau stehen musste. Nach dieser Fahrt war ich stocksteif und kam kaum mehr aus dem Auto raus. Da war so einiges in meinem Rücken blockiert, die Schmerzen waren erträglich, aber ich war sehr unbeweglich, konnte mich z.B. im Bett nicht umdrehen. Und wenn ich dachte, aufrecht zu gehen, war ich in Wirklichkeit total schief. Sechs Wochen danach ist dann wohl der Bandscheibenvorfall passiert, übrigens am Schreibtisch sitzend. Da machte es plötzlich "Blubb" und mir wurde kurz übel vor Schmerz. Dann ein paar Tage danach, konnte ich nicht mehr sitzen. Da bin ich dann endlich zum Arzt gegangen.
Ich werde nun seit Anfang August konservativ behandelt und hoffe darauf, irgendwann wieder ein normales Leben führen zu können. Es geht stetig bergauf, wenn auch sehr sehr langsam. Ich habe viel Zeit zum Nachdenken.
Anfang September entdeckte ich "die Bandscheibe" und dieses Forum und bin begeistert, dass es diese Möglichkeit des Austausches gibt.
Hallo Heidi und Ralf. Vielen Dank für Eure Mühe und die vielen Informationen, die Ihr zusammengetragen habt. Und Danke an die Moderatoren und anderen Helfer dieser Website.
Viele Grüße an alle Bandis
Ute
