Ich bin männlich, 38 Jahre, von Beruf Fleischer im Einzelhandel und versuche einen Zusammenhang zwischen folgendem Problem zu finden:
Im März dieses Jahres erlitt ich einen Arbeitsunfall, bei dem ich mir im rechten Arm die Bizepssehne abriss (Bizepssehnen Ruptur). Nach einer Kernspinn wurde schnell klar, dass diese wieder angenäht werden müsse. Der Arm kam sechs Wochen, bei einem 90 Grad Winkel in Gips und nach Entfernung musste ich ungefähr 50 mal zur Krankengymnastik, bis ich den Arm wieder strecken und drehen konnte. Ich bin übrigens Linkshänder. Seitdem hängt meine rechte Schulter etwas tiefer und der rechte Bizeps ist nun deutlich kürzer als der linke. In der 3 monatigen Zeit meiner Arbeitsunfähigkeit, bekam ich von meinem behandelnden Arzt absolutes Sportverbot erteilt. Außer spazieren gehen, viel sitzen und liegen, habe ich nicht viel gemacht.
Ich hatte schon vor meinem Unfall Schmerzen im BWS Bereich, in Höhe des 8ten und 9ten Brustwirbels. Diese Schmerzen wurden aber während meiner 3 monatigen Arbeitsunfähigkeit immer schlimmer. Ich merkte zusehends, wie meine Muskulatur immer steifer wurde. Nach darauf folgenden Röntgenaufnahmen und einem Kernspinn, stellte man eine leichte Bandscheibenvorwölbung zwischen 8ten und 9ten Brustwirbels fest. Außerdem eine leichte linkskonvexe Lumbal Skoliose mit Beckenschiefstand und eine linksseitige Wirbesäulenverkrümmung zwischen L1 und L4, die mir das Gefühl gibt, als würden die Muskeln die dort durch laufen nicht richtig mitarbeiten. Trotzdem bin ich dann im Juni wieder arbeiten gegangen. Genau eine Woche, dann bekam ich beim Schneiden eines Fleischstückes einen wahnsinnig schmerzenden Stich linksseitig Höhe 8ten und 9ten Brustwirbels. Die Schmerzen waren brennend, wie Feuer. Da ich kreidebleich wurde, schickte mich mein Chef sofort zum Arzt. Der gab mir eine Spritze und verordnete mir erst einmal Bettruhe.
Trotz aller Bemühungen und unzähligen Spritzen wurden die Schmerzen immer stärker und die Muskulatur auf Höhe 8+9 zog sich so stark zusammen, als hätte man sie verdrahtet. Nichts bewegte sich mehr da oben. Ich spürte nur noch ein zähflüssiges Knarren. Die Muskeln saßen fest. Das ging soweit, dass sich mein ganzer Körper immer mehr verspannte und ich wegen einer Komplettverspannung ins Krankenhaus musste. Ich war nicht mehr in der Lage aufrecht zu stehen, so sehr zerrten meine Rückenmuskeln in alle Richtungen des Körpers. Nach einer aus diesem Grunde erneuten Kernspinn war keine Vorwölbung zwischen 8+9 mehr zu sehen. Nanu! Lediglich zwischen L4 und L5 war eine, die mir aber keine Schmerzen bereitete. Im Krankenhaus konnte man mir nach internistischen Untersuchungen nicht mehr helfen. "Da ist ja nichts", sagten die Ärzte. "Und die Organe sind auch alle gesund".
Und von da an stempelte man mich mit einer somatoformen Schmerzstörung ab! Bei der Entlassung (mit immer noch wahnsinnigen Verspannungen) sagte ein behandelnder Arzt zu mir :"Trinken Sie sich mal ein anständiges Bier, dass entspannt auch." Ich schleppte mich von Arzt zu Arzt, unzählige Spritzen, Akkupunktur, Krankengymnastik, ein Aufenthalt in einer Schmerzklinik....meine Ärzte gaben mich auf! Der letzte Schritt war zum Psychiater. Der meinte, es wäre eine Angststörung und verschrieb mir Antidrepessiva. (Hab aber gar keine Angst) Seit dem bin ich zwar etwas lockerer, aber meine Verspannungen sind geblieben. Durch Gymnastik, Dehnübungen und gezieltem Muskelaufbau Training und Massage, habe ich zwar die Symptome gelindert, aber ich kann immer noch nicht arbeiten gehen! Ich kann einfach nicht richtig laufen! Meine linke Körperhälfte ist dabei immer stärker verspannt. Wenn ich 50m laufe, zieht mich meine Rückenmuskulatur regelrecht nach hinten runter. Ich habe das Gefühl, als seien unzählige Muskeln im Rücken(hauptsächlich die tiefen Schichten) verkürzt und verspannt( untere Rückenstrecker, Bauchmuskeln, Nacken, Zwerchfell , Psoas usw.
Ich kann machen was ich will, es zieht sich immer wieder zusammen!
Und zwischen 8ten und 9ten Brustwirbel habe ich immer das Gefühl, als wenn alle Muskel und Sehnenansätze, die von dort aus abgehen, komplett entzündet wären. Mittlerweile sind 11 Wochen vergangen. Ich weiß nicht mehr weiter. Wer kann mir helfen? Gibt es einen Zusammenhang zwischen meinem Arbeitsunfall und meinen jetzigen Beschwerden?, oder wer hat ähnlich verrücktes erlebt?

