Gibts schon Infos von Kerstin's OP?
Naja, die ersten Tage hat man meistens andere Probleme als im Forum zu posten

Bei mir läufts momentan einfach scheiße. Mein großes Problem: Ich bekomme Schmerzen und Atembeklemmungen einfach nicht unter Kontrolle. Mit Kontrolle meine ich, dass ich mal gescheiten Einfluss darauf nehmen kann und genau weiß, in welche Richtung es zielführend weitergehen kann.
Dass ich jetzt hier am Rechner im Wohnzimmer meiner Eltern sitzen kann, ist schon ein kleines Wunder. Ich war die Hälfte der Woche bettlägerig und hätte nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch an 2 Tagen eine Pflegekraft gebraucht zum Anziehen und Waschen (mit 28 Jahren...).
Vielleicht fällt einem ja was zu meinem Dilemma ein, was ich bis Montag früh noch gebrauchen könnte:
Vorwiegend die rechte Seite meiner HWS schmerzt - dauerhaft. Und stark. Also beim (schon sehr flachen) Schlafen, und beim weiteren Dahinvegetieren am Tag - was anderes ist in dem Zustand leider nicht mehr möglich gewesen. Dazu kommt dann, wie mein Körper-Seele-Verbund das gerade möchte, eine krasse Atembeklemmung, welche gefühlt eher von weiter unten, also auf Höhe der Schultern ausgeht.
Kombiniert sich das dann mit dem ohnehin vorhandenen Schmerz, wird es verdammt gewaltig. Gerade heute morgen war einer der extremsten Zustände dieser Art. Es klemmt sich gefühlt alles total ab auf der rechten Seite, ich werde von einem Moment auf den anderen sehr heiser, Atmen fällt echt schwer, und ich kann auch nicht mehr wirklich stehen, da mir der Zustand alle Energie raubt. Es fühlt sich dann an wie ein riesen Fremdkörper, der sich so im Raum "Rechte Schulter, Rechte HWS, Rechter Hals, Rechter Brustkorb" eingenistet hat und es wirkt sehr lebensbedrohlich auf mich.
Ich hatte zwar heute morgen währenddessen sogar Schweißausbrüche, ich kann aber ansonsten von Glück sagen, dass ich psychisch mittlerweile so stark im Umgang mit diesem Zustand bin, dass daraus nicht mal mehr der Anflug von Panik entsteht. Ich habe auch keine Depressionen mehr. Ich schreibe das extra, weil ich mich natürlich ständig am Hinterfragen bin, ob nicht doch was psychisches dahinterstecken kann (klar, ein bisschen tut es das immer bei jedem von uns), aber ich fühl mich seelisch sonst tip-top. Das war letztes Jahr anders, wo ich lange Zeit nicht wusste, was krankheitsmäßig mit mir vorgeht.
Nun zur aktuellen Medikation:
Ich nehme regelmäßig Tramadol 100 retard 1-1-1 und Ortoton 4-4-4 (!!!)
Gerade heute morgen haben die Ortoton mal überhaupt null gebracht...
Aktuelle Anwendungen:
Manuelle Therapie
Erste Massageeinheit am Donnerstag gehabt
Sport noch keiner - ist einfach nicht dran zu denken wenn ich manchmal noch nicht mal ausm Bett komme.
Abruptes Arbeitsende meiner 4-std.-Wiedereingliederung, die nun 5 Wochen lang lief, war am Mittwoch morgen, da ich dort wegen einem ähnlichen Zustand wie eben beschrieben, meinen Wagen auf dem Weg zur Arbeit abgestellt habe und den Krankenwagen gerufen habe. Diese brachten mich in ein allgemeinbehandelndes KH und meine Frau nahm mich am selben Abend wieder mit. Ich hatte erwartet, dass man mir dort mal was "ordentliches" intravenös zum runterkommen geben kann, irgendwelches LMAA-Zeug, aber nein, stattdessen gabs nur Tabletten und sie wollten am nächsten Tag Bilder machen.
Also, Donnerstag Neurochirurg angerufen, Termin habe ich jetzt direkt am Montag. Rausgehört von der Sprechstundenhilfe habe ich, dass ich wohl Injektionen bekommen soll. Was genau, und wie diese geartet sind, weiß ich natürlich wieder nicht und das beunruhigt mich schon im Vorhinein, da mein Hausarzt mir auch schon mal oberflächlich was gespritzt hat - und das war echt fürn A..sch, das hätte er sich auch sparen können, weil der Schmerz gaaaaaanz tief, ganz eng an der Wirbelsäule dran sitzt.
Da ich ja 3 verschiedene Probleme habe, ich wiederhole sie gerne nochmal:
- Schmerz (kleinstes Problem)
- Atembeklemmungen bzw. tiefsitzende Verspannungen oder Verhärtungen? (größeres Problem)
- Wie bekomme ich das selbst in den Griff ohne dass mir jeder Dödel mit Entspannung* und Depressions-/Psychogelaber** ankommt? (Größtes Problem)
Also da das meine 3 Baustellen sind, und mein Hausarzt und ein normales Krankenhaus schon nix mehr tun können, WAS soll ich am Montag meinen Neurochirurg fragen??
Wie soll es weitergehen, wenn jetzt erstmal gar nix mehr hilft? AHB/Reha? Ok, möglich, aber das kann man ja auch nur machen, wenn man es überhaupt schafft, morgens aufzustehen und Anwendungen mitzumachen! Das ist ja teilweise gar net möglich... Stat. Schmerztherapie? Jo, wie lang soll ich warten? 2014 oder lieber gleich 2015?
Morphiumpflaster, Fentanyl oder sowas? Mein Hausarzt verweigert es, beim NCH traue ich mich schon gar nicht zu fragen weil ich einfach nur noch Angst habe für nen Junkie gehalten zu werden.
Tetrazepam gegen die Verspannungen? Darf seit 1.8. nicht mehr verschrieben werden. Sonstige Benzodiazepine? Hmm...
Bleiben noch PDA/Nervenblockaden/Schmerzkatheter, aber das scheint wohl ein riesen Aufwand und wiederum auch ein Eingriff zu sein.
Ich hab halt einerseits Angst ich lass mich am Mo wieder mal "abspeisen" mit den Spritzen und setz mich dann zu meiner Fahrerin wieder ins Auto und dieselbe Scheiße geht weiter wie gehabt.
Andererseits will ich mich nicht mehr auf die Psychoschiene schieben lassen oder bei dem Kerl anfangen zu heulen weil ich net mehr kann...
Ich will nochmal verständlich machen dass sich daheim Behördenbriefe und sonstiges stapelt, und mal abgesehen von dem was meine Frau erledigen kann würde ich verhungern und im Dreck ersticken, so scheiße gehts mir.
Es muss doch auch solchen Patienten irgendwie geholfen werden können? Was soll ich tun? Wie geht es weiter, wenn alle Behandler sagen, "Hier geht es nicht mehr weiter"?
In der Hoffnung auf irgendwas aufmunterndes oder vielleicht auch eine zielführende Lösung:
Liebe Grüße vom isolierten, innerlich aber glücklichen Collin, der gerade im Haus der Eltern sein Dasein fristet, während alle anderen aufm Polterabend meines Bruders am feiern sind.

EDIT (die Sternchen):
* Ich bin als der größte Relaxer im Umkreis von 100 km bekannt. Warum sollte ich die Fähigkeit zur Entspannung unter starken Beschwerden verlieren? Das meinen wohl immer viele, die sich damit noch nie auseinandersetzen mussten, dass man sich grundsätzlich IMMER entspannen kann. Natürlich könnte ich das, die Fähigkeit habe ich ja - es hat blos auf die Beschwerden einfach keinen Einfluss, das verpeilen die meisten!
** Passend zu Sternchen Nummer 1: Ich war letztes Jahr ziemlich schnell depressiv, wegen der ganzen Fehldiagnosen und weil ich aufgrund der Beschwerden direkt Panikattacken bekommen hab. War dann natürlich auch 6 1/2 Wochen in einer psychosomatischen Klinik. Das zweite mal in meinem Leben, das zweite mal völlig sinnlos. Also was ich damit sagen möchte, ich nehme aktuell nichts mehr an Antidepressiva ein und habe das auch nicht vor, noch nicht mal wenn mir einer sagt es wäre für adjuvante Schmerztherapie. Ich möchte auch nicht mehr mit der Nase auf psychische Probleme gestoßen werden, das Thema ist für mich ein für alle mal vorbei, eher renne ich ab sofort noch zu 20 weiteren Rückenspezialisten bevor mir ein Psychoheini dazwischen gerät. Ich will hier um Gottes Willen nicht unnötig aggressiv werden, aber seht es einfach als kleinen präventiven Erstschlag bevor es irgendjemand richtig fett abbekommt
